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Geschrieben

Seid gegrüßt, Ungläubige! Ich werfe meine treue Gebetsmühle an:

 

Es ist Unsinn, über den dramaturgischen Sinn von Pausen zu philosophieren, weil die Frage ganz einfach zu beantworten ist:

Wenn im Film eine Pause sein sollte, hätte der Filmemacher das berücksichtigt, eine geeignete Szene ausgesucht und einen Pausentitel gestalterisch passend eingefügt. Wer aus rein technischen Gründen (Spulen/Tellerkapazität, Ein-Projektorbetrieb, IMAX, 16mm Portable usw.) eine Pause machen muß, weist die Zuschauer höflicherweise darauf hin. Alle anderen, nicht betriebsbedingten Pausen sind Herumpfuschen am Filmerlebnis.

 

Zum Argument der Blasenschwäche folgende Frage: Warum soll ein Besucher, der keine 1,5-Liter-Softdrinks konsumiert, den Film mit Unterbrechung sehen müssen, damit die "Eimertrinker" keine Sekunde Film verpassen? Befinden sich die Toiletten auf dem Parkplatz, vor dem Haus oder im Nachbarort?

 

Wenn jemand meint, nach eigenem Ermessen Pausen einfügen zu müssen, kann er das gerne tun, aber er soll es bitte nicht schönreden oder als Dienst am Kunden verkaufen. Bei wirklichen Extremfällen, also Filmen von mehr als vier Stunden, hat es sich ja bewährt, eine Vorstellung mit und eine ohne Unterbrechung anzubieten.

 

Friede sei mit euch!

Geschrieben

Die Frage "Pause im Film" spült immer wieder die Intoleranz der Anhänger der "reinen" Kino-Lehre an die Oberfläche und entlarvt sie regelmässig als das, was sie in ihrer Verbortheit eigentlich sind : Talibans ! In jedem Konzert gibt`s eine Pause, in jedem Theater-Stück gibt`s eine Pause, in jedem Fussball-Spiel gibt`s eine Pause, aber im Kino soll`s verboten sein. Kommt mal runter von Eurem hohen Ross !

 

Eine gut gelegte Pause ist ein Genuss für schwache Blasen, für Raucherbeine und für den kleinen Hunger.

 

Unsere Lebenswelt besteht aus vielen Pausen und wechselhaften Tätigkeiten. Kaum jemand mehr guckt am Stück.

Als fast täglicher Operngänger habe ich die Pausen lieben gelernt.

Wer als Filmemacher dem Publikum einen Bandwurm von 3 oder 4 Stunden ohne Pause zumutet, hat seine Hausaufgaben nicht gemacht.

Jedes Buch hat Kapitel. Keiner liest, ohne an einem Wendepunkt mal aufzublicken und innezuhalten.

 

Vorgestern in der TOSCA waren es zwei Pausen. Ein schwerer Stoff, der nach einer Stunde peinigt und quält. Wie auch VERBLENDUNG.

Das Original "Män som hatar kvinnor" (S/D 2009) ist übrigens als 3-Teiler - "Verblendung", "Verdammnis", "Vergebung" - zu sehen.

 

Ausserden sind 3 Stunden digitale Projektion unheimlich anstrengend. Aus gesundheitlichen Gründen ist die Pause empfehlenswert. Auch ältere Leute, die sich nicht inmitten einer Vorstellung aus dem Auditorium trauen, werden es danken.

Geschrieben
Ausserden sind 3 Stunden digitale Projektion unheimlich anstrengend. Aus gesundheitlichen Gründen ist die Pause empfehlenswert.

 

Ich liebe dieses Forum, nirgendwo anders wird soviel Unsinn einfach so als Fakt und ohne Begründung in den Raum geworfen. Ein Homöopathie-Forum ist *nichts* dagegen :D

 

Logisch betrachtet ist es genau anders herum. Eine analoge Projektion flackert aufgrund des mechanischen Bildvorlaufes wesentlich mehr, und einen so perfekten Bildstand wie ein digitaler Projektor erreicht die analoge Technik auch selten. Seit dem wir praktisch nur noch digital zeigen fällt mir das bei jedem 35mm-Film wieder auf.

 

 

 

Geschrieben

Kein guter Vergleich: Bei Opern und im Theater ist durch die Aktaufteilung bereits eine sinnvolle Pause gegeben. Außerdem hat die Pause bei langen Aufführungen nicht nur für die Besucher einen Sinn, sondern auch für die Darsteller bzw. Musiker.

 

Daß viele Filmemacher "ihre Hausaufgaben nicht gemacht" haben, da stimme ich Dir voll zu! Allerdings würde ich da bei grundlegender Dingen (Aufnahme, Postproduktion, Tonmischung) anfangen, das Längenproblem ist dagegen marginal.

 

Generell finde ich viele der heutigen Filme zu lang für den Inhalt und die Ideen, die sie transportieren. Gerade Komödien sind meist viel zu lang und durh uninteressante Füllszenen auf über 100 Minuten gebracht, bei anderthalb Stunden ist allzu oft irgendwie die Luft raus. Die Meister des Genres gaben Vollgas und kamen - den von Dir sehr verehrten Billy Wilder :) ausgenommen - selten über 85 oder 90 Minuten.

 

Und die Länge der Kapitel im Buch legt der Schreibende fest, nicht der Buchhändler oder Druckereibesitzer!

 

Die Pause zur Konsumsteigerung ist jedenfalls kein neues Phänomen, ich glaube es war der Dichter Carl Zuckmayer, dem ein freudestrahlender Theaterrestaurationspächter erklärte, sei neues Stück sei großartig, da gebe es gleich zwei Pausen!

Geschrieben

Stand nicht mal in den Bezugsbedingungen der Filmverleiher, daß keine Pause im Film gemacht werden darf wenn diese nicht vorgesehen ist? Warum hält sich daran keiner? Eine Pause ohne Genehmigung des Verleihs ist dann doch schon fast Vertragsbruch, oder?

Wir machen auf jeden Fall keine Pause, wenn diese nicht einkopiert ist. Wir gehören auch zu den wenigen Kinos, die den Abspann bis zum Ende im Dunkeln zeigen...

Geschrieben

 

Das Original "Män som hatar kvinnor" (S/D 2009) ist übrigens als 3-Teiler - "Verblendung", "Verdammnis", "Vergebung" - zu sehen.

 

 

 

Falsch. Du vergleichst hier den Film von Fincher mit den drei schwedischen Kinofilmen. Fincher's Film ist "nur" die Verfilmung des ersten Teils der Schweden-Saga. Die Teile 2 und 3 werden noch als Remakes folgen. Man geht hier in den USA also genau denselben Weg wie die Schweden mit ihrem Original.

Geschrieben
Wir gehören auch zu den wenigen Kinos, die den Abspann bis zum Ende im Dunkeln zeigen...

 

Hrhr, das müsste wir mal versuchen :D Bei Breaking Dawn hat kaum ein Besucher die Schlusszene noch mitbekommen, weil der gesamte Saal bei den ersten Schriftzügen auf der Leinwand - trotz abgeschalteter Beleuchtung - fast panisch aus dem Kino gerannt ist. Wir mussten die Besucher schließlich beim Einlass darauf hinweisen, doch bitte nicht sofort aufzustehen!  

Geschrieben

Wir machen auf jeden Fall keine Pause, wenn diese nicht einkopiert ist. Wir gehören auch zu den wenigen Kinos, die den Abspann bis zum Ende im Dunkeln zeigen...

 

Wie sooft ist die Praxis von der Theorie weit entfernt!

Selbst die Werbung müsste laut Vertrag in einem komplett abgedunkelten Saal gespielt werden, sowas habe ich aber noch nie erlebt. Anfänglich haben wir die Trailer mal im dunklen gezeigt, da war das geschrei der Kunden groß, also Licht auf 50%.

Genauso rennen bei uns die Kunden sobald der erste Text kommt sofort aus dem Saal, bei Breaking Dawn hatten wir genau das selbe Phänomen wie von Cybso beschrieben.

Dazu durften wir uns noch blöde Kommentare anhören, ob unser Licht kaputt sei und wörtlich: "Verdammt nochmal, macht das scheiß Licht an, ich sehe nichts"...

Erst der Hinweis, der Film sei ja noch gar nicht zu Ende und es kommt noch eine Szene, brachte ein wenig Besserung... trotzdem waren ca 75% schon verschwunden :rolleyes:

Geschrieben

Auch bei uns bleiben natürlich nicht alle bis zum Endes des Abspanns sitzen. Ich wundere mich aber immer wieder wieviel Leute doch bis zum Schluß im Kino bleiben. Es haben sich auch schön öfters Besucher bedankt, weil der Abspann bis zum Ende im Dunkeln gezeigt wird. Warum soll man nicht auf die Besucher, auch wenn es wenige sind, Rücksicht nehmen, die ja für den ganzen Film den Eintritt bezahlt haben und dazu gehört schließlich auch der Abspann. Ich persönlich finde es auch immer als Rausschmiß, wenn bei Beginn des Abspanns das Licht angeht. Da freue ich mich auf die Berlinale, wo man die Filme wirklich bis zum Schluß geniesen kann...

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Geschrieben

Lange Rede,kurzer Sinn:

 

Der Abspann,gehört zum Film dazu.

Das sollte sich das Fernsehen,auch mal hinter die Ohren schreiben.

Das hängt auch viel,vom Publikum ab.

Als ich Das Wunder von Bern vorgeführt habe,sind alle Besucher bis zum Endband sitzen geblieben.

Bei einem Film wie Verblendung,wäre so etwas definitiv nie der Fall.

 

In manchen Kinos,werden um mit der Spielzeit hinnzukommen,die Abspänne komplett entfernt.

Geschrieben

Ich liebe dieses Forum, nirgendwo anders wird soviel Unsinn einfach so als Fakt und ohne Begründung in den Raum geworfen. Ein Homöopathie-Forum ist *nichts* dagegen :D

 

Logisch betrachtet ist es genau anders herum. Eine analoge Projektion flackert aufgrund des mechanischen Bildvorlaufes wesentlich mehr, und einen so perfekten Bildstand wie ein digitaler Projektor erreicht die analoge Technik auch selten. Seit dem wir praktisch nur noch digital zeigen fällt mir das bei jedem 35mm-Film wieder auf.

Manchmal hat man eine "provokante" Stunde, da entgleitet einem manche Aussage, pardon.

 

Dennoch die Nachfragen: Was ist mit den wegfallenden Vollbilddunkelphasen bei 2D? Analog zu Emil Mechau (Unterbindung des Fackerns durch Wegfall des Dunkelsktors, gleichzeitig anstrengenderes Sehen??

Weitere Stichpunkte: Duty Cycle / Banking Zeit bei 3D bisweilen (Reaktionsschnelligkeit der Shutter-Brille) äusserst kurz, wobei zusätzlich die Taktfrequenz bei 144 Hz einige Gäste anstrengt.

 

Das "Manko" der mit Umlaufblenden laufenden Filmprojektoren konnte (Flimmerfreiheit vorausgesetzt wie bei 3-Flügelblenden) ein entspannteres Langzeiterleben bei der Filmbetrachtung begünstigen.

Kein guter Vergleich: Bei Opern und im Theater ist durch die Aktaufteilung bereits eine sinnvolle Pause gegeben. Außerdem hat die Pause bei langen Aufführungen nicht nur für die Besucher einen Sinn, sondern auch für die Darsteller bzw. Musiker.

 

[...]

 

Und die Länge der Kapitel im Buch legt der Schreibende fest, nicht der Buchhändler oder Druckereibesitzer!

 

Die Pause zur Konsumsteigerung ist jedenfalls kein neues Phänomen, ich glaube es war der Dichter Carl Zuckmayer, dem ein freudestrahlender Theaterrestaurationspächter erklärte, sein neues Stück sei großartig, da gebe es gleich zwei Pausen!

Wenn uns die Kulturtradition bereits "naturgemässe" Aufführungspausen beschert, dann wäre das "pausenlose" Sehen eines Films am Stück seit jeher anachronistisch.

Frage: Wann und warum wurde es "pausenlos"?

 

War es eine (gegenüber dem bürgerlich-situierten) Publikum im Kino und seinen proletarischen (?) Gästen abgerungene Einsicht, wonach Oprn- und Theaterpausen aufgrund des "undisziplinierteren" Publikums der Lichtspielstätten organisatorisch nicht durchführ waren? D.h. zu ständigem Nachtrudeln und Störungen im Kinosaal führten? Und man die Mehrakter künftig an einem Stück zeigte und gleichzeitig die Anzahl der Vorstellungen erhöhen konnte?

Die Spezialisten des Kinos der 1910er Jahre werden dies vielleicht beantworten können.

 

--

Aber im Ernst: mir sind unpassende Filmpausen (erst recht Zwangspausen) auch unangenehm, weil man an das "Durchhalten" bei Marathonsitzungen gewöhnt wurde. Aber ein leiser Zweifel bleibt, woraus zwingend ableitbar wäre, dass eine Film- oder Kinodarbietung nur dann standesgemäss erfolge, wenn die Pause unterbleibt.

 

Und dort, wo Pausen vorgesehen sind, die Frage: Warum hat eigentlich 2001: A SPACE ODYSSEY eine Pause? Und dazu noch eine so unpassende!

Geschrieben

Ich vermute, um während der Erstaufführung den Marihuana-Wolken im Saal durch Kurzlüften einige Atome Sauerstoff hinzuzufügen... ;) - Kleines Rätsel: Welchen Film ließ die Firma Disney damals aus dem Schmalfilmverleih zurückziehen, der genau wie "2001" in Hochschul-Filmclubs mit heftigem Drogenkonsum zwecks intensiverem Filmerleben gezeigt wurde? Zur Antwort auf den Link klicken...

 

Disneys "Drogenfilm"

Geschrieben

Wer Lesen kann, ist eindeutig im Vorteil. Es ging um eine Pause mitten in einer Szene, die gerade anfing! Brechen Konzerte oder Theaterstücke mitten drin ab? Am Besten sollte man bei Krimis vorher noch einen Vortrag halten und den Täter verraten, damit es nicht zu spannend wird und die Leute bis zum Ende im Saal bleiben!

nein hier geht es um pausen generell!

pasuen mitten in einer szene sind natürlich fürn arsch, wenn dann sollten sie bei einem szenenwechsel sein, am besten noch bei einer blende und auch inhaltlich irgendwie passen.

dann sind pausen völlig ok!

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