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Bürstenfeuer und Lichtbogen am Umroller gefährlich?


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Moin moin,

dies ist mein erster Thread in diesem Forum.

Obwohl Ich mir seit einigen Jahren mein Studium durchs Vorführen finanziere, habe ich nicht wirklich Ahnung vom Fachjargon des Kinos. Verzeiht mir, wenn ich nicht das korrekte Vokabular verwende ;-).

Ich bin durch Zufall auf dieses Forum gestoßen und vielleicht kann mir hier jemand meine Frage beantworten.

 

Ich hatte heute Packschicht und sollte relativ kurzer Zeit 6 Filme koppeln. Dadurch war ich ein wenig im Stress und nicht so aufmerksam, wie ich hätte sein können. Der Lärm der Projektoren und der Ton aus dem Monitor sorgten dafür, dass ich auch nicht viel hören konnte.

Nachdem ich ca 1 Stunde gearbeitet hatte, bekam ich starke Kopfschmerzen. Ich holte mir zwei Aspirin aus dem Büro und arbeitete weiter, Es roch leicht angeschmort im Vorführraum, aber ich dachte nicht weiter drüber nach. Nach einer weiteren Stunde wurden die Schmerzen nicht besser, sondern nur schlimmer und ich fühlte mich ziemlich benommen. Als dann der Film zuende war bemerkte ich, dass der Umroller merkwürdige Geräusche machte und als ich mir den Motor näher anschaute, sah ich, dass sich sowohl außen am Motor, als auch innen Lichtbögen bildeten (blau und gelbe).

Ich rief meinen Chef an und meinte, dass der Umroller nicht in Ordnung sei. Er meinte, dass tagsüber die Kohlestifte ausgetauscht wurde, und, dass die sich erstmal wieder abschleifen müssten. Ich sollte halt langsam rollen, damit nicht so große Funken aus dem Motor kommen (Wegen der Brandgefahr). Ich weigerte mich, das Gerät noch mal zu benutzen, da ich weder Lust auf Stromschläge noch auf einen brennenden Vorführaum hatte. Als ich wieder in den Vorführraum ging wurden meine Kopfschmerzen fast unerträglich.

Kann es sein, dass sich giftige Gase gebildet haben (z.B. Kohlenstoffmonoxid)?

Habe mir gerade noch mal durchgelesen, was ich geschrieben habe. Ist ziemlich wirr, aber ich fühle mich auch total betrunken, obwohl ich nüchtern bin.

Geschrieben

Ist u.a. Ozon, das sich da bildet und riecht. Und, es stimmt, neue Kohlen müssen sich erst mal einlaufen, da kommt es zu dem von die beschriebenen Bürstenfeuer. Sollte bald verschwinden, man kann den Motor ja ohne Last mit reduzierter Drehzahl eine Weile lang laufen lassen. Der Kollektor muß danach gleichmäßig aussehen, gibts zwischen den einzelnen Segmenten verbrannte Schlitze, dann haben die Motorwicklungen teilweise einen Kurzschluß.

Jens

Geschrieben

Ersatzkohlen sollten schon die richtige Härte und vor allem den richtigen Radius haben. Letzteres kann mit Schmirgelleinen auch angepaßt werden, denn eine rechteckige "Universalkohle" wird sich nicht allein am Motor einschleifen, sondern dessen Kollektor beschädigen; lediglich der "Feinschliff" erfolgt im Betrieb bei geringer Last.

 

 

Geschrieben

... starke Kopfschmerzen... als ich mir den Motor näher anschaute, sah ich, dass sich ... Lichtbögen bildeten ... große Funken aus dem Motor ... (Wegen der Brandgefahr). Ich weigerte mich, das Gerät noch mal zu benutzen, da ich weder Lust auf Stromschläge noch auf einen brennenden Vorführaum hatte. Kann es sein, dass sich giftige Gase gebildet haben (z.B. Kohlenstoffmonoxid)? fühle mich auch total betrunken, obwohl ich nüchtern bin.

Vorausgesetzt, dass deine Kopfschmerzen nicht einfach lärm- und stressbedingt waren, tippe ich, wie jensg schon schrieb, auf Ozon. Ist sichergestellt, dass keine veralteten Xenonkolben verwendet werden, die Ozon produzieren? (Ich hatte in den 1970er Jahren regelmäßig dasselbe Problem mit Kopfschmerzen im ehemaligen Frankfurter Olympia, da waren ozonfreie Kolben noch nicht standard; im Cinema, wo ich häufiger war und wo der Vorführraum kleiner und schlechter belüftet war, wurden ozonfreie Kolben verwendet, da gab es keinerlei Probleme.) Der Vorführraum müsste schon sehr schlecht belüftet sein, dass Ozon vom Umrollermotor infrage kommt.

Von den Funken der Motorkohlen kann keine Brandgefahr ausgehen, da müsstest du schon eine offene Flasche Benzin danebenstellen. Ebenso sind Stromschläge durch Funkenflug nicht möglich.

Bei jeder nicht vollständigen Vebrennung kann sich Kohlenmonoxid bilden. Schon ab einer Konzentration von 0,07 % in der Atemluft ist die Hälfte des Hämoglobins im Blut in CO-Hämoglobin umgewandelt, das keinen Sauerstoff mehr aufnehmen kann. Das geschieht meist durch schlecht ziehende Öfen und durch KFZ-Abgase. Dass die Funken eines Motors nennenswerte CO-Konzentration verursachen können, halte ich für ausgeschlossen.

(NB: Obwohl CO tödlich ist, ist es streng genommen eigentlich kein Gift, es verdrängt eben nur den Sauerstoff. Ebenso wie Wasser kein Gift ist, obwohl man darin ertrinken kann.)

Abhilfe: Fenster (soweit vorhanden) und Türen offenstehen lassen, wenn das nichts bringt, Theaterleitung veranlassen, eine Lüftung zu installieren (notfalls Gewerbeaufsichtsamt um Hilfe bitten).

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