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Nizo Professional überholen


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hallo,

ich habe nun eine Nizo Professional erworben. Für recht wenig Geld. Äußerlich in sehr gutem Zustand (1-).

Sie funktioniert soweit gut, hat aber ein paar kleine Macken. Ich vermute, daß die Kamera sehr wenig benutzt wurde und es sich um "Standschäden" handelt.

Der Belichtungsmesser tut (genau Kontrolle steht noch aus), aber beim Umschalten auf 54B/s kommt es manchmal zu fehlerhaften Ausschlägen (Blende schließt weiter, statt zu öffnen).

Diese Verhalten ist beim Betätigen des 54B/s-Schnell-Zeitlupe-Knopfes dann identisch zu beobachten.

Ebenso "wackelt" der Beli mitunter beim Umschalten Tageslicht/Kunstlicht.

Ein weniger großes Probelm zeigt sich bei der manuellen Blendeneinstellung, nach Blende 22 kommt wieder "ganz geöffnet" (am Ende des Potiweges).

Ich vermute daher eine Reihe von altersbedingten Kontaktproblemen, denen ich gerne zu Leibe rücken würde, nur womit am Besten? Tuner 600 Kontaktspray?

 

Und sie erzeugt bei 25B/s ein leises Kreischen, das ich von meiner 801 Macro so nicht kenne, hier würde ich gerne mit etwas Nyoil o.ähnl. helfen, nur wo am Besten?

 

Evtl. hat jemand einen guten Tip.

 

Nächste Tests am kommenden Wochenende betreffen (Trocken) die 2-Band-Vertonungs-Signale und dann kommt der erste Probefilm.

 

Gruß

 

Helge

Geschrieben

Hallo,

vielleicht hat ja noch jemand eine Idee, ob und was ich als ambitionierter Bastler noch selbst machen könnte, bevor ich das gute Stück dann doch noch einem Fachbetrieb gebe. Ich würde mich außer über Tips zum eigenen Vorgehen auch über Tips zu fachkundigen Fachbetrieben freuen.

Ich bin zwar neu in diesem Forum, aber Schacherl in München habe ich hier schon öfter gelesen.

Was ist mit FFR, zu dem könnte ich einfach hinfahren?

 

Vielen Dank schon mal

 

Gruß

 

Helge

Geschrieben

Hallo,

vielleicht hat ja noch jemand eine Idee, ob und was ich als ambitionierter Bastler noch selbst machen könnte, bevor ich das gute Stück dann doch noch einem Fachbetrieb gebe. Ich würde mich außer über Tips zum eigenen Vorgehen auch über Tips zu fachkundigen Fachbetrieben freuen.

Ich bin zwar neu in diesem Forum, aber Schacherl in München habe ich hier schon öfter gelesen.

Was ist mit FFR, zu dem könnte ich einfach hinfahren?

 

Vielen Dank schon mal

 

Gruß

 

Helge

 

Hallo,

an so einem Gerät bastelt man nicht rum - meine Meinung.

Der da:

http://www.fototechnik-gerhardt.de/

 

Aaton.

Geschrieben

Ich habe noch keine Nizo pro geöffnet gehabt. An die Potis und Schalter kommt man aber ja gut ran. Die Potis würde ich mit Teslanol T6-Oszillin angehen, besser aber noch auslöten und ins Ultraschallbad geben... falls möglich. Die Schalter ggf. mit Kontakt 61 waschen, mit Kontakt WL spülen und mit Kontakt 62 versiegeln.

Beim "Heulen" tippe ich auf Motorwelle, einen Minitropfen Nyoil in die Lager zu träufeln sollte keineswegs schaden und bestimmt helfen.

 

berichte dann doch mal mit Fotos, das hilft allen. :)

Geschrieben

Die Potis würde ich mit Teslanol T6-Oszillin angehen, besser aber noch auslöten und ins Ultraschallbad geben... falls möglich.

 

Interessehalber gefragt: Warum T6-Oszillin und nicht z.B. Tuner 600?

Letzteres empfiehlt der Hersteller explizit für Potis.

 

Wegen des Ölanteils von T6-Oszillin?

 

Etwas Hintergrundinfo zum Thema findet sich übrigens hier:

etus-landgraf.de/FAQ/Poti.html

Geschrieben

Ja, Kontaktchemie vermeide ich an Potis. Erfahrungswerte...

 

Ich benutze Kontaktspray aber auch nur, wenn es unbedingt sein muss. Lieber zerlegen, Ultraschallbad und polieren mit Lederstäbchen. "Heiß nachfetten" musste ich bis heute noch nie etwas, halte ich für etwas übertrieben bei einem Poti. Und Kratzen kommt definitiv nicht nur von aus dem Silber verflüchtigtem Fett, sondern auch von Dreck, Staub, Fett, Nikotin und dergleichen auf der Schleiferbahn. Mach einfach mal ein Küchenradio aus den 60ern auf. :)

Geschrieben

Wenn Du denn exakt passende bekommst... da sitzt ja schon noch ein bisschen Knopfmechanik oben drauf. Falls möglich wäre das natürlcih gut. Man kann Potis und Schalter aber durchaus so aufarbeiten, dass sie wieder neuwertig sind. Nur bei Relais ist es schwer, wenn die Kontakte verbrannt sind...

Geschrieben

Hallo,

erstmal vielen Dank für die vielen guten Tipps.

Derzeit scheint unter den elektrischen Problemen der Schalter, der zwischen Kunst- und Tageslicht umschaltet der Hauptschuldige zu sein. Der greift in alle Belichtungsmessungen ein und scheint verschmutzt.

Dem werde ich jetzt erst mal mit Tuner 600 zuleibe rücken, da dieses sehr sanft arbeitet.

Die Potis und Schalter lassen sich übrigens nicht einfach ausbauen und außerhalb aufarbeiten, sie sitzen alle direkt auf der Leiterplatte. Man kann aber den Sicherungssprengring abnehmen, das ganze zerlegen, reinigen und wieder zusammenbauen. Ein Ersatz durch Standardbauteile scheidet aber völlig aus, selbst bei den Abgleichpotis.

Die vom Nutzer zu bedienenden Potis arbeiten aber alle recht gut (lediglich die Blendeneinstellung muß mit Vorsicht bedient werden).

Ich bin übrigens durch Friedemanns Artikel in der Schmalfilm auf die Idee gekommen, selbst Hand anzulegen, da Elektrotechnik mein Fach ist. Mechanik zwar weniger, aber völlig fremd ist mir die auch nicht.

 

Ich werde es also angehen und dann berichten.

 

Gruß

 

Helge

  • Like 1
Geschrieben

Also....

Bilder habe ich gemacht, leider ist das, das das Poti im zerlegten Zustand zeigt recht unscharf geworden.

Der Schalter für die Umschaltung Kunstlicht/Tageslicht ist wieder in Ordnung, Reinigung mit Tuner 600 hat einen dort vorhandenen Schmierfilm beseitigt.

Das Poti zur manuellen Blendeneinstellung "kratzt" zwar jetzt nicht mehr, aber der Effekt, daß ganz am Ende der Einstellung sozsuagen nach Bl 22 wieder Bl 1,8 kommt, ist geblieben.

Nach meinem Dafürhalten liegt dort eine Beschädigung der Widerstandsbahn vor. Dieser "Defekt" hat aber keinen wesentlichen Einfluß, da alle Blendenwerte einstellbar zu sein scheinen und man diese eh' nach Sucheranzeige einstellt.

Die Motorachse zu ölen habe ich mich dann doch (noch) nicht getraut, da diese recht tief in der Kamera liegt und das Risiko, etwas daneben zu tropfen mir momentan zu groß ist.

 

Zu guter Letzt noch eine Frage: Bilder können in diesem Forum anscheinend nur als URL "hochgeladen" werden, sehe ich das richtig?

Dann wird das mit den Bildern etwas schwierig werden.

 

Und zu Allerletzt: morgen wird die Neuerwerbung getestet (wenn nichts dazwischen kommt)

 

Gruß

 

Helge

Geschrieben

Helge,

 

ich empfehle Dropbox -- kostenlos unter http://db.tt/6iIwZqC7 zu haben. (Der Link ist so komisch, weil ich 250 MB Speicherplatz bekomme, wenn ich Dich zu Dropbox kriege). Da hast Du zwischen 2 und 6 GB Speicher absolut kostenlos, so kann man dann auch per URL Bilder einbinden. Ist kinderleicht.

 

Ein Tipp für die Motorachse, ggf. fürs nächste mal: Heparinspritzen oder auch normale Einwegspritzen mit langer Kanüle sind prima geeignet, um winzige Öltröpfchen auch an Stellen zu bringen, die sonst total verborgen wären. Einfach einen halben Tropfen vorne an der Nadel machen und dann vom zu schmierenden Teil aufsaugen lassen (kapillarischer Effekt). Ggf. 2-3 mal wiederholen.

 

Super, dass Du den Fehler gefunden hast und beheben konntest!

Geschrieben

Hallo Friedemann,

ich werde mich demnächst mal ans hochladen der Bilder machen.

Es hat sich gestern herausgestellt, daß es der Filterschalter nicht alleine war, auch der Hauptschalter erforderte noch etwas "Nachbehandlung", also wieder auf und noch mal geputzt. Allem Anschein nach hatte jemand vorher schon mal mit ungeeigneten Mittel gearbeitet??

 

Jetzt läuft das gute Stück.

 

Das Thema Einwegspritze werde ich angehen.

 

Gruß

 

Helge

Geschrieben

Hallo,

 

meine Nizo Professional hat gerade eine Wartung + Reparatur in einer Fachwerkstatt hinter sich - ausgiebige Tests mache ich noch, danach habe ich vor, einen Erfahrungsbericht hier zu posten (auch im Hinblick auf Leser, die später per Suchfunktion hierher finden).

 

Jetzt möchte ich mir etwas Zubehör in Form von Filtern und Linsen zulegen.

Neben einem Graufilter (wegen E100D bei Sonnenschein) möchte ich mich auch nach einer Nahlinse umschauen, da ich öfter in einem Bereich von etwa 20 cm bis 1 m Objektabstand filme.

Die Kamera hat aber nur einen Einstellbereich von 1,5m bis unendlich (wie viele andere Super 8 Kmeras), dann allerdings erst wieder den Makrobereich, also nur wenige Zentimeter vor dem Objektiv.

 

In der Bedienungsanleitung steht der Hinweis, man solle "im Nahbereich lieber mit Vorsatzlinsen" (S.12) filmen. Als Vorschlag werden drei Linsen (NL 8001, 8002 und 8003) aufgeführt, die sich in der Dioptrienzahl (1, 2 und 3) unterscheiden.

 

1 Dioptrie = max. Objektabstand 1 Meter

2 Dioptrien = max. Objektabstand 0,5 Meter

3 Dioptrien = max. Objektabstand 1/3 Meter

 

Wird dabei auch alles unterhalb des maximalen Objektabstandes noch scharf bzw. kann das Varioobjektiv noch bei jeder Brennweite verwendet werden?

Wer hat welche Erfahrungen mit welchen Typen bzw. Herstellern gemacht - oder - benutzt ihr überhaupt Nahlinsen? Das würde mich interessieren!

 

 

Gruß

 

Filmer :-)

Geschrieben

Hallo Filmer,

ich benutze (selten) Nahlinsen an meiner 801 macro. Der Vorteil gegenüber der Makroeinstellung ist die Möglichkeit die Brennweite noch ändern zu können.

Die Entfernungseinstellung bei Verwendung einer Nahlinse machst Du (bei ausgeschalteter Macro-Funktion des Objektivs) mit dem Entfernungsring.

D.h. die 8001 geht von ca. 1,5m (Objektiv auf unendl.) bis 0,72m (bei Einstellung des Objektivs auf 1,5m), die 8002 von 0,80 bis 0,51 m und die 8003 von 0,50 bis 0,37 m.

Daher gehe ich davon aus, daß es sich eben nicht um Linsen mit 1, 2 und 3 Diptieren handelt, eher um 0,66; 1,25 und 2 Dioptrien.

Manusl z.B. hier

http://issuu.com/fil...8001-8002--8003

 

Du weißt schon, daß es auch bei der Makroeinstellung ein Scharfstellen gibt? Du hast hier auch kein Fixfokus, sondern kannst ebenso auf unterschiedliche Entfernungen hin scharfstellen (1cm und größer).

Und die optische Qualität ist mit Makroobjektiv zumeist besser als mit Nahlinse.

Ich nutze nur die 8002 für ganz bestimmte Anwendungen, die Zoom erfordern, sonst das Macro.

Sicher alles kein Ersatz für eine echte Auszugsverlängerung, aber das machbare eben mit fest eingebautem Objektiv.

 

Gruß

 

Helge

Geschrieben

Hallo Helge,

 

D.h. die 8001 geht von ca. 1,5m (Objektiv auf unendl.) bis 0,72m (bei Einstellung des Objektivs auf 1,5m), die 8002 von 0,80 bis 0,51 m und die 8003 von 0,50 bis 0,37 m.

Daher gehe ich davon aus, daß es sich eben nicht um Linsen mit 1, 2 und 3 Diptieren handelt, eher um 0,66; 1,25 und 2 Dioptrien.

 

Genau. Das mit den 1, 2 und 3 Dioptrien steht halt so im Manual...

 

Du weißt schon, daß es auch bei der Makroeinstellung ein Scharfstellen gibt?

 

Ja.

In der Anleitung der Kamera steht sinngemäß "Der Macrobereich für Objektentfernungen ab 1 cm". OK, ab 1 cm. Aber dann auch bis 1,5 Meter? Ich weiß es nicht, denn je weiter das "Macroobjekt" von der Kamer entfernt ist, desto schwieriger ist es im Schnittbildentfernungsmesser scharf zu stellen. Und ein Scharfstellen bei langer Brennweite wäre ja nur mit Nahlinse möglich, da man mit der Kamera-eigenen Macrofunktion ja nicht "zoomen" kann.

 

Bekommt man denn die Nizo 800X - Linsen heute noch, oder kann man auch "Standard-Linsen" verwenden?

 

 

Gruß

 

Filmer

Geschrieben

Hallo Filmer,

das habe ich im Manual ebenfalls gesehen, paßt aber m.E. nicht zu den Entfernungsangaben.

 

Wie dem auch sei, auf die kommt es halt an (auf die Entfernungsangaben).

 

Und ja, man bekommt bei eBay immer wieder mal eine Nizo 800x Linse zu guten Preisen (<10€/Stück), Du solltest aber nach Kratzerfreiheit vor dem Bieten fragen, wenn es nicht schon im Angebot steht.

Du kannst natürlich auch "normale" Nahlinsen in 62E (oder M62) nehmen, aber diese können zusammen mit der dann aufgeschraubten Sonnenblende bei Weitwinkeleinstellung Deines Zooms am Rand abschatten, daher macht es Sinn eine Nahlinse in Überbaubauart zu nehmen (62E/67E erfordert dann eine Sonnenblende in 67E). Die kann man aber auch einfach kaufen, z.B. bei B+W etc.

 

Scharfstellen kann man mit dem Makroobjektiv auch bis 1,5m, aber der Bereich wird schwierig. Es sei aber noch anzumerken, daß das Variogon auf der Professional im Weitwinkelbereich (in dem es ja bei Makroeinstellung ist) eine sehr große Schärfentiefe hat, der Bereich nicht weit unterhalb 1,5m also sowieso schon bei Einstellung auf 1,5m und etwas geschlossener Blende scharf abgebildet wird (z.B. bei Blende 2,8, 7mm und 1,5m von 0,69 m bis unendlich)

 

Wenn Du auf die Dauer oft und ambitioniert im Makrobereich filmen möchtest, wird eine Kamera mit fest eingebautem Makrozoom (wie die Professional) Dich vermutlich nicht so wirklich glücklich machen, dann wird es wohl eher eine mit Wechseloptik und dann in der Kombination Festbrennweite mit Zwischenring oder gar Balgen sein müssen.

 

Gruß

 

Helge

Geschrieben

Besten Dank, Helge, für deinen Beitrag - der hat mir recht gut weitergeholfen.

 

Wie gesagt, es geht mir um den Nahbereich, daher reicht mir die kameraeigene Macrofunktion voll und ganz aus. Nur eben den Bereich bis zu 1,5 Metern Objektentfernung (so in etwa) wollte ich erschließen und das habe ich jetzt durch den Kauf einer Nizo 8002 Nahlinse (übrigens wie du schriebst für < 10 € :-) ) getan. Auf Anwendung und Ergebnisse bin ich gespannt...

 

 

Gruß

 

Filmer

Geschrieben

Hallo Filmer,

freut mich. Bei der Ausgabenhöhe ist ein Test sicher kein Problem.

Ich hatte mal eine Beaulieu 6008 leihweise, mit der habe ich ein paar recht schöne Macroaufnahmen gemacht, aber eben mit Festbrennweite und Balgen.

Daher meine Einschätzung.

 

Gruß

 

Helge

  • 2 Monate später...
Geschrieben

meine Nizo Professional hat gerade eine Wartung + Reparatur in einer Fachwerkstatt hinter sich - ausgiebige Tests mache ich noch, danach habe ich vor, einen Erfahrungsbericht hier zu posten (auch im Hinblick auf Leser, die später per Suchfunktion hierher finden).

 

Inzwischen habe ich die Kamera getestet und kann sagen, dass die Reparatur wirklich gut ausgeführt worden ist und sich (für mich) gelohnt hat. -Aber von Anfang an...

 

Vor ein paar Monaten bot mir ein Mitglied hier aus dem Forum (verglichen mit eBay-Preisen) sehr günstig eine Professional an. Dazu gab es noch reichlich Zubehör und die Kamera schien soweit auch zu funktionieren - äußerlich sah die Kamera top aus.

Beim Filmen gab es keine größeren Probleme und auch die Blendenwerte bei Benutzung des 100D erschienen mir logisch. Also drehte ich einen Testfilm, den ich dann entwickeln ließ.

 

Als der Film von der Entwicklung zurück gekommen war, fielen mir bei der Sichtung einige Dinge auf:

 

1. Die Filmfrequenz war stabil, keine Unregelmäßigkeiten zu erkennen.

2. Auch die Belichtung lag im grünen Bereich - keine Über- oder Unterbelichtung erkennbar.

3. Allerdings gab es nach manchen Szenen ein einziges Bild, das durchsichtig und klar war. Hier schien der Verschluss nicht immer richtig zu schließen.

 

Da die Nizo trotz dieses "kleinen Fehlers" recht schnell zu meiner neuen Lieblingskamera wurde und auch, weil ich noch möglichst lange etwas von ihr haben wollte, schaute ich mich nach einem Wartungs- und Reparaturservice um.

Der Forumer, der mir die Kamera verkauft hatte, empfahl mir "Kinotechnik Schacherl" in Olching bei München.

 

Ein telefonisches Gespräch mit dem Chef klärte meine Fragen. Danach verschickte ich die Kamera als Paket, mit dabei ein Breif mit Beschreibung des Kamerazustands.

Ein paar Tage später rief Herr Schacherl an und erklärte mir die Situation:

 

1. Die klaren Bilder, die nach einigen Szenen auftraten, lagen an einem Magnetschalter, der nicht mehr immer ganz sauber betätigte und somit die Blende nach dem Filmen nicht immer schloss.

2. Des Weiteren wurden kleine Unregelmäßigkeiten bei der Stromaufnahme des Motors festgestellt. Auf Nachfrage, was zu tun sei, sagte er mir, der Motor könne noch ein Dreivierteljahr oder länger problemlos laufen, dann könne es aber sein, dass er nach und nach den Geist aufgebe und ausgetauscht werden müsse. Da ich hier auf die Fachkompetenz vertraute, gab ich den Auftrag, den Motor schon jetzt zu tauschen - halbe Sachen möchte ich hier nicht machen - wenn ich schon so ein "Schätzchen" habe, möchte ich auch, dass alles in Ordnung ist.

 

Etwa einen Monat später kam die Kamera dann gewartet (sprich unter anderem neu gereinigt und geschmiert) und repariert zurück.

Die Rechnung belief sich auf ca. 200 Euro, die ich per Nachnahme zu begleichen hatte. Meiner Meinung nach etwas "übervorsichtig" und nicht unbedingt sehr vertrauensvoll. Ich hätte lieber per Rechnung bezhalt und das Geld überwiesen.

Wäre ich ein Zechpreller gewesen, hätte man ja immer noch meine Adresse gehabt, aber egal...

 

Leider war bei dem Paket mit der Kamera keine Rechnung dabei, was meiner Meinung nach nicht angehn kann (Garantie auf Ersatzteile etc.). Also habe ich wieder einen Brief geschrieben, mit der Bitte, man möge mir die Rechnung schnellstmöglich nachreichen.

Ein paar Tage später kam sie dann auch - man hatte sie wohl einfach vergessen. Kann ja mal passieren.

 

Jedenfalls habe ich dann wieder einen Testfilm gedreht und siehe da - die Kamera läuft einwandfrei - keine klaren Bilder mehr zwischen den Aufnahmen. Jetzt habe ich auf jeden Fall richtig Spaß mit der Kamera.

 

Was ich aber noch erwähnen muss, ist, dass man Herrn Schacherl wohl grundsätzlich nicht über eMail erreichen kann. Es existiert zwar eine eMail-Adresse, die ich zu Beginn auch kontaktiert, von der ich aber nie eine Antwort erhalten habe. Hier muss man zum Telefon greifen.

Außerdem - und das finde ich echt schade - ist um so ziemlich jede Gehäuseschraube neuerdings ein runder Kratzer. Natürlich kann ich nichts anhand von Bildern beweisen, aber ich weiß ja, wie die Kamera vor der Reparaur ausgesehen hat. Das habe ich in meinem Brief an die Werkstatt auch erwähnt und es wurde wortlos zur Kenntnis genommen.

 

Alles in allem hat sich die Reparatur meiner Meinung nach gelohnt, eben weil sie nicht nur gut ausgeführt und die Kamera dabei noch gereinigt und geschmiert wurde, sondern weil es sich dabei meiner Meinung nach um eine Kamera handelt, die es wert ist. Bei Zehn-Euro-Kameras von eBay, die weniger gut verarbeitet sind und auch qualitätsmäßig etwas schlechtere Bilder liefern, muss sich jeder selbst die Frage stellen, ob er sie checken lassen will. Für ein ungestörtes Filmen trägt so eine Wartung und ggf. Reparatur aber allemal bei.

 

Wer bis hier alles gelesen hat, den scheint die Sache echt zu interessieren... :-)

 

 

So long

 

Filmer

Geschrieben

Guten Abend,

das mit den Kratzern um die Schrauben finde ich eine echte Sauerei !! Habe selbst schon mehrfach die Seitenteile der Nizo-Serie abgenommen, was mit dem entsprechenden Schraubenzieher wirklich problemlos und spurenfrei geht. Man sollte die Schrauben allerdings mit ein wenig farblosem Nagellack (drauftupfen) fixieren -sie lösen sich schon mal -vor allem vorne am schmalen Objektivbereich.

Die Diagnose "austauschreifer Motor" bei der "professional" überrascht mich sehr -wurde denn ein neuer Originalmotor eingebaut oder ein "refreshter" ?

Trotzdem: es hat offensichtlich alles geklappt und das "gute Stück" läuft ... deshalb: weiter regelmäßig in Betrieb halten, denn was rastet, das rostet.

 

Viel Spaß beim Hobby, Ernst

Geschrieben

Hallo,

.....altes Thema: Internetforen.

Es gibt beim Schmalfilm eine Lagerbildung. Und es gibt Leute die das wissen, es gibt solche die keine Ahnung haben und es gibt solche die es vehement bestreiten. Die, die "keine Ahnung haben" laufen Gefahr beim Plaudern im Internet sich plötzlich zwischen allen Stühlen wiederzufinden. Ich hab das selber erlebt. Und wenn man mit jemandem telefoniert wird man in bestimmten Schubladen abgelegt. Merkt man....

Das ist das eine.

Was anderes sind Bewertungen von Reparaturleistungen in Foren. Im vorliegenden Fall wurde die Kamera offenbar "gangbar" gemacht. Auch an meiner Bauer C2 hat Geissler vor Jahren einen neuen Motor eingebaut. Was bitte soll ein "refreshter" Motor sein und wer bitte soll so ein Ding "refreshen"? Ich hab nochmal das erste Posting gelesen - da wurde mit Zeitlupe am Beli was festgestellt. Mit oder ohne Film? Wenn ohne könnte die Kamera bald am A...h gewesen sein.

Leute, wir leben in Zeiten, in denen es für Einige schon interessant ist, wer was wann und vor allem wie oft bei Google aufruft. Und was hier im Forum geschrieben wird, ist unwiederruflich "drin". Und könnte dazu führen, daß ein Reparateur wieder die Lust verliert.

Aaton.

Geschrieben

Wenn ein Reparateur wegen so eines Berichtes die Lust verliert, hat er ein Problem. Ich zumindest finde diesen Bericht Gold wert – für mich und auch für Schacherl.

Wenn ich mal ein Nizo-Problem habe, dass ich mir selbst nicht zutraue, werde ich jetzt an exakt diese Adresse wenden. Und viele andere, die das hier ergooglen, bestimmt auch. Und ich glaube nicht, dass die so schnell noch mal mit dem Schraubenzieher abrutschen. :)

 

Meine Nikon R10 kam heute von der Wartung bei Piehler zurück. Dazu berichte ich demnächst auch gern noch mal, wenn ich die Kamera getestet habe.

 

Einen Motor kann man refreshen, in dem man ihn zerlegt, die Bürsten erneuert, die Lager schmiert, die Welle auswuchtet, ggf. die Dauermagneten tauscht oder auffrischt und je nach Konstruktion auch die Lager wendet oder erneuert. Auch hier kann es Schmierfilze u.ä. geben, die sich zersetzen. Ich habe jüngst den Antriebsmotor eines Dual 1019 Plattenspielers von 1965 wieder aufgefrischt. Das ganze hat (mit Anleitung) ca. 90 Minuten gedauert. Zuvor lief der Motor immer ca. 15% zu langsam und der Teller keine 40 Sekunden nach. Jetzt läuft er wieder exakt mit Sollgeschwindigkeit und gute 3 Minuten nach. Das kann ein Reparateur ggf. auch.

 

Ich finde solche Erfahrungsberichte (so sie objektiv geschrieben sind) unglaublich wertvoll und richtig. Ich würde mich auch nach wie vor an Herrn Grassmann wenden, wenn ich Bedarf hätte -- und dann eben ggf. mit ein paar Jahren Wartezeit rechnen, genau wie ich bei Herrn Muster mit Mondpreisen rechnen würde...

Geschrieben

das mit den Kratzern um die Schrauben finde ich eine echte Sauerei !!

 

 

@peaceman: Du glaubst allen Ernstes daß sich ein Reparateur über einen solchen Satz freut? Ich hab keine Nizo, hätte den Thread also ruhig ignorieren können, die Absicht war sensibel dafür zu machen wie man Kritik anbringt. Ich habs eigentlich nicht nötig auf alles einzugehen und werde es in Zukunft auch nicht mehr machen.

Aaton.

Geschrieben

Auch ich fand den Bericht sehr nützlich. Wir hören ja nur wenig von den Resultaten der Reparateure - und wnn, dann meist Abenteuerliches. Hier mal was Positives, auch wenn es im Detail zu Problemen kam, die für eine professionell arbeitende Firma nicht akzeptabel sind (Kratzer um die Schrauben). Wenn "Filmer" einverstanden ist, würde ich seine Erfahrungen gern im nächsten schmalfilm bringen. Ich finde, der Beitrag ist eher ein Mutmacher - für Kunden und die Reparateure.

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