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Eigenartiger TK-ähnlicher Projektor


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Geschrieben

Natürlich ist das keine TK! Die TK war nie Vorbild ähnlicher Konstruktionen, sondern hatte selber ähnliche Vorfahren, und war auf Betreiben der sowj. Militäradministration bei Zeiss gefertigt, nach deren Vorgaben.

Die Basis der TK ist der sowjetische K 25 Projektor. Der Projektor in der Auktion findet sich hier in einer auf oesterreichische Vorschriften umgebauten Variante, die Ende der 1930er oder 40er verkauft wurde.

Auch als Senklehner&Co, Wien verkauft und schon aufgetaucht, dort noch mit kyrillisch beschrifteten Schaltern.

 

Der Preis, der als Startgebot genannt ist, ist vom Mond. Geboten werden kann 25 Euro, für den, der Schrott sammelt... aber Jedem das Seine, wer zu viel Geld hat....

 

Offensichtlich in Oesterreich um Wien herum gebräuchlich gewesen. Allerdings weiß ich auch nicht mehr über Entstehungsgeschichten, da müßten vielleicht andere herhalten.

 

Grüße:

 

 

Stefan

Geschrieben

Der Projektor ist sicher nicht vor 1945 zu datieren, eher nach 1955. Es gab mehrere "Hersteller" (der bekannteste ist der von stefan schon genannte Viktor Seklehner), die aus den vorhandenen Teilen der aus Russland importierten Wanderapparate wieder funktionierende Maschinen zusammenbauten. Der TGM-Stempel läßt auf eine Verwendung in einem offiziellen Wanderkino schließen. Im Jargon sind diese Apparate als "Russenkoffer" bekannt.

Geschrieben

T.G.M. - Technologisches Gewerbemuseum? Höhere Technische Bundeslehranstalt - das wäre ja mit dem österreichischen Bundesadler in Verbindung zu bringen, der ja auch auf der Plakette prankt ...

Geschrieben

Hallo Florian.

 

Du bist ja dichter dran, in Wien. Ich kenne die Seklehner nur aus dem Sammlungsfundus eines Bekannten.

Auf Nachkriegsware hatte ich das eingeschätzt, aber so spät wie 1955 eigentlich nicht mehr, denn da müßte auch in Wien ein gewisser Wohlstand angekommen gewesen sein, und fast alle Orte langsam ein ortsfestes Kino mit "friedensmäßiger Technikqualität" erhalten haben.

 

Mir schienen die Dinger ein Produkt der ersten Zeit nach dem verloren Krieg zu sein, wo aus Resten der Besatzungsmachtbestände mit simplen Mitteln ein vorschriftenkonformer Klasse "C" Projektor zusammengesetzt wurde. Der "Haartrockner" am Lampenhaus wohl als eine Forderung der behördlichen Seite zur Feuersicherheit.

Und der Bundesadler wohl eine Art des Beleges über die bestandene Sicherheitsprüfung.

Eines ist klar, es ist definitiv kein Produkt aus 1930 in Österreich, damals gab es die K25 in dieser Form noch nicht, und genügend eigene Qualitätshersteller, die solche Geräte besser und problemloser herstellen konnten.

 

Es wäre wirklich für mich interessant, mehr darüber zu errfahren.

 

 

Grüße:

 

 

Stefan

Geschrieben

Teilweise sind die K25 mit den Resten der Wehrmacht ins Land gekommen. Im Potsdamer Filmmueum befindet sich ein solches Exemplar. Dort sind alle Firmenschilder entfernt oder unkenntlich gemacht worden.

Geschrieben

Es gab nach dem Krieg v.a. in Ostösterreich (russische Besatzungszone - östlich der Enns) eine blühende Wanderkinoszene, da die bestehenden Kinos ja meist zerstört waren. Seklehner, Bauzher usw. bauten aus Beständen der Roten Armee "neue" Maschinen, oft unter Verwendung von selbst angefertigten Teilen (siehe Lüfter, vermutlich ist auch der Motor zumindest umgewickelt worden).

Das TGM - elektrotechnische Versuchsanstalt - ist seit dem Kinogesetz 1912 die staatliche Prüfstelle für Filmprojektoren - ohne Prüfstempel des TGM auf dem Projektor gab es bis vor ein paar Jahren keine Kinolizenz. Der vorhandene Stempel ist also ein Indiz dafür, daß die Maschine im gewerblichen Einsatz war.

Die Besatzung endete erst 1955, erst dann ging es auch in der russischen Zone bergauf. Durch die vielen Großbaustellen (z.B. Kraftwerk Ybbs-Persenbeug, Ölfelder Zistersdorf, Flughafen Schwechat, Westautobahn...) waren die Wanderkinos bis in die späten Sechzigerjahre weiter aktiv.

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