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Gerät ausschalten - Ja oder Nein?


carstenk

Geräte ausschalten - Ja oder Nein?  

21 Benutzer abgestimmt

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Grade gibts dazu auch wieder eine 'erbitterte' Diskussion auf Film-Tech: Geräte ausschalten oder durchlaufen lassen. Veranlasst durch den Umstand, dass Dolby Server gar keinen offiziellen 'Shutdown' im GUI kennen (im Unterschied zu Doremi). Selbst bei nur einer Vorstellung am Tag wird also empfohlen, die Server durchlaufen zu lassen, weil man sonst mit frühzeitigen Festplattenausfällen rechnen muss. Einer der Vertreter dieser Auffassung schwört auch immer wieder Stein und Bein, dass sein CP65 nur deswegen noch am Leben ist, weil er seit 15 Jahren nicht ausgeschaltet wurde.

 

Was meint Ihr dazu, wie handhabt Ihr das? Gibt es bei Euch eventuell Vorgaben von 'oben, wie zu verfahren ist?

 

- Carsten

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Veranlasst durch den Umstand, dass Dolby Server gar keinen offiziellen 'Shutdown' im GUI kennen (im Unterschied zu Doremi).

 

Der Hauptgrund, warum man heutige Computer überhaupt herunterfahren und nicht einfach ausschalten sollte, sind die asynchronen Dateisysteme.

 

Früher ™, zu DOS-Zeiten, war das alles schön synchron, und wenn man ein Programm beendet hatte, konnte man sicher sein, dass sich die Daten auch auf der Festplatte befanden. Der Nachteil ist, dass dieses Verfahren saulangsam ist (wer ein Linuxsystem verwendet, mag gerne mal einen USB-Stick mit der Option "sync" mounten und es ausprobieren). Also ist man dazu übergegangen, die Daten durch den Kernel im Speicher zu cachen und in gewissen Intervallen oder bei expliziter Aufforderung (flush) zu schreiben. Damit handelte man sich neue Probleme ein. Im einfachsten Fall konnte das System abgeschaltet werden, während Nutzdaten geschrieben werden - dann war eine Datei korrupt, aber der Rest lief noch. Richtig fies wurde es, wenn das System während der Anpassung der Metadaten (also dem Ort und den Attributen der Datei) abgebrochen wurde, da dadurch unter Umständen das ganze Dateisystem beschädigt werden konnte.

 

Doch die Dateisysteme wurden weiterentwickelt, und heutige Journaling-FS sind erstaunlich robust gegen diese Art von Fehlern. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich in dieser Hinsicht das letzte Mal ein Problem erlebt habe, muss einige Jahre her sein. Wenn man den Server nicht gerade während des Ingests abschaltet, dann dürfte nicht besonders viel passieren. Und ich vermute, dass die Hersteller selbst für diesen Fall Sicherheitsmaßnahmen eingebaut haben (Datenbanktransaktionen, Speicherung an einem temporären Ort während des Transfers, etc).

 

Ob es für die Festplattenmechanik besser ist, permanent zu rotieren und möglichst selten hoch und runter zu fahren, hängt wohl in erster Linie davon ab, für welchen Einsatzbereich sie optimiert wurden. Für teure Server/Raid-Festplatten mag das stimmen. Billige Consumerplatten sind dagegen eher nicht für einen 24/7-Betrieb ausgelegt und dürften länger leben, wenn sie zumindest zwischen den Öffnungszeiten abgeschaltet werden. Ich weiß nicht, welche Festplatten bei euch verwendet wurden, aber zumindest bei RAID-1 oder RAID-5 habe ich persönlich keine Bedenken, Consumer-Platten zu verwenden, da der Preisvorteil das Risiko eines vorzeitigen Tausches aufwiegt und das RAID das Risiko eines Totalausfalls minimiert (ich habe aber auch Admin-Kollegen, die das anders sehen).

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Ein Server, der gar kein Shutdown per GUI anbietet, provoziert natürlich auch unsynchronisiertes Herunterfahren - denn gelegentlich muss oder will sowas halt nunmal ausgeschaltet werden.

Dass man den Shutdown nicht gerade auf einen riesigen Hardware-Taster auf der Front eines Servers positioniert wie heutzutage üblich bei normalen Desktop Rechnern, ist natürlich nachvollziehbar. Dass als Alternative die Prozedur nahegelegt wird, die Verbindung zwischen USV und Server zu trennen...

Es gibt zwar den Powerbutton beim DSS200 hinter der Frontabdeckung über den USB-Buchsen, aber der ist ja nun offensichtlich nicht wirklich für den Vorführer gedacht.

 

- Carsten

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  Mal anders herum gefragt: Hatte jemand hier denn schonmal einen Ausfall, der definitiv auf einen fehlenden Shutdown / zu häufiges Abschalten zurückzuführen war? Unser Projektor ist jetzt seit fast 1 1/2 Jahren im Einsatz und wird in der Woche in der Regel einmal, am Wochenende zweimal pro Tag hart abgeschaltet, also einfach Strom aus. Mitlesende Kollegen dürfen mich gerne korrigieren, aber ich meine, wir hatten noch keine Ausfälle in diese Richtung?!  

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Wenn man die Lebensdauer der Elkos auf den Boards zugrunde legt, dann kann man mit Ausschalten auf die doppelte Lebensdauer kommen. Die Lüfterlager werden es einem auch danken, vom Staubdurchsatz im Server mal ganz abgesehen. Der PC, auf dem ich das hier schreibe ist von 2004 und hatte noch nie Defekte, läuft auch nicht durch. Staub ist schon drin, wird ab und an mal ausgesaugt. Wer hat den Luftfilter vor seinen Servern?

Jens

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