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Geschrieben

Hallo!

 

Ich weiß, dieses Thema hatten wir hier schon mal aber ich hätte da noch ein paar Fragen.

 

Mir ist aufgefallen, das bei älteren Monokopien 60er 70er Jahre die Tonspur weiter zum Bild hin liegt.

Es wird immer gesagt das liegt an der Schrumpfung der Kopie. Es handelt sich aber um bald 0,5-0,7mm und der Film ist trotzdem

noch exakt 35mm breit. Habe ich nachgemessen.

 

Das Tongerät ist mit Dolby Testfilm Cat 69T und Buzz Track auf heutige moderne SR Spuren eingestellt. Passt auch alles super.

Selbst DTS Timecode bleibt ausgespart.

 

Kommt nun aber die alte Monospur so liegt ein Teil davon dort wo sonst der DTS Timecode liegt. Und dort findet logischer Weise

keine Abtastung mehr statt.

 

Frage also hat man im Laufe der Zeit die Lage der Spuren auf dem Film weiter nach außen zu den Perfolöchern verschoben?

Und wenn ja, wie viel?

 

Gruß Thomas

Geschrieben

Die Lichttonspur ist versetzt kopiert, was verschiedene Gründe haben kann. Das Tonnegativ ist geschrumpft, wodurch die Tonspur jedoch nach aussen rückte, weil der die Filme führende Zahnkranz auf der Tonspurseite angeordnet ist, der Tonkopf der Kopiermaschine ist dejustiert oder das Tonnegativ ist schon mit versetzter Spur gemacht worden.

 

Am Wahrscheinlichsten, weil am Häufigsten, ist falsche Verwendung der Kopiermaschine. Wenn du nämlich rückwärts kopierst, was Alltag ist, müßtest du am entsprechenden Kopierapparat den Zahnkranz wechseln. Das ist nur bei wenigen Fabrikaten möglich. Bei der Bell & Howell C, die nur eine Laufrichtung hat, wird einfach ein anderes Fenster eingeschwenkt, damit die Belichtung auf der anderen Seite stattfinden kann. Die Filme werden immer gleich geführt. In der Folge rutscht die Spur des geschrumpften Tonnegatives Richtung Filmmitte.

 

Die Kopie war neu schon nichts wert.

Geschrieben

Wahrscheinlich hatten deshalb alte Lichttongeräte entweder Makroabtastung mit Spurnachstellung oder einzeln einstellbare Spurbreitenbegrenzung. Selbst die FP20 Tongeräte haben eine vom Vorführer einstellbare Spurlage.

Jens

Geschrieben

Hallo Filmtechniker!

 

Wie kann das Tonnegativ bei Filmen die einst 70er Jahre neu für das Kino kopiert wurden

bei der Erstkopierung schon geschrumpft sein? Tritt so eine Schrumpfung nicht erst nach vielen Jahren auf?

 

Hallo Jens!

 

Ja die alten Busch und Hensoldt Spaltoptiken der Bauer Anbautongeräte hatten solche Hebelchen zum begrenzen des Spaltes.

Auch meine Busch Optik in der Sonolux hat diesen Hebel. Da aber die Spaltbreite und Lage perfekt für Dolby SR Kopien passt (kann man mit einem Zahnarztspiegel

sehr schön sehen) bin ich nicht wild darauf diese Einstellung jedesmal für zwei alte Monokopien zu verändern.

 

Ich habe mir daher eine verstellbare Maske angefertigt, welche innen im Tonlampengehäuse auf die Spaltoptik gesteckt wird und mit einem Schieber kann ich nun den Spalt auf der Perforationsseite begrenzen. Das Rumpeln im rechten Kanal welches vom zu langen Abtastspalt der in den mitunter nicht vollständig lichtdichten Steg zwischen Perfo und Tonspur hineinragt ist damit verschwunden.

 

Bei neuen SR Spuren insbesondere mit DTS Timecode ist die Schwärzung breiter, so das sie um jedes einzelne Perfoloch etwas herumliegt. Das haben die alten Mono Spuren nicht und da kanns schon mal eng werden. Mitunter ist auch nur ein einziger Akt von einer gesammten Kopie betroffen.

 

Ich werde mal versuchen den Spalt mit den Spuren zu fotografieren. Dann sieht man das vielleicht deutlicher.

 

Trotzdem Danke für eure Infos.

 

Thomas

Geschrieben

@ - Thomas 007

 

Das,hat nichts mit der Schrumpfung der Kopie zu tuhen.

Bei einigen Super 8 Schnittfassungen,war die Magnettonspur so dick,das man sie bei einigen Projektoren im Bild sah.

Das kann,bei 35mm genauso sein,egal ob Licht oder Magnettonspur.

 

REBEL

Geschrieben

Thomas007, es erweitert sich die Schrumpfung von den vorgeschriebenen 6,17 mm ab Bezugskante um den Faktor 4,67 (Filmbreite minus 6,17/6,17). Aus einem Promille Schrumpfung wird damit 0,46 % Schrumpfung oder 1,325 mm, nur weil das Tonnegativ verkehrt eingespannt ist. Die Querschrumpfung beträgt bei frischem Acetatfilm nicht einmal 0,1 %. Die von dir gemessenen etwa 0,6 mm passen gut. Hätte man damals in Kenntnis der Zusammenhänge korrekt kopiert, wäre das kaum geschrumpfte Tonnegativ über die kürzere (in ISO 70 vorgesehene) Distanz positioniert worden.

 

Wir wissen nicht, was für eine Kopiermaschine zum Einsatz kam. Vielleicht können wir es etwas eingrenzen, wenn du mehr Angaben machst. Kopierwerk, eventuell in den Titeln erwähnt, Start- und Endbändereinzelheiten (ich weiß, die sind nicht unbedingt original), Dosenkleber, usw. Es ist erstaunlich, wie viel man herausfinden kann. Was es an Kopierapparaten gab und gibt, kann ich beisteuern. Bei so genannten Rock-‘n’-Roll-Maschinen bleiben Bild- und Tonnegativ eingespannt. Man legt nur Kerne und Rohfilm auf und kopiert hin und her. Doch wie gesagt gibt es Konstruktionen, die nur eine Kopierrichtung kennen.

Geschrieben

Hallo Filmtechniker!

 

Leider sind die original Start und Endbänder nicht mehr vorhanden.

Aber das Kopierwerk wird im Vorspann tatsächlich erwähnt. Es ist RANK da es auch eine englische Produktion ist.

 

Thomas

Geschrieben

So Leute!

 

Nun habe ich mir mal die Digi Knipse geschnappt und auf die Schnelle ein paar Bilder gemacht mit Zahnarztspiegel habe ich das Spaltbild

in meiner Sonolux abfotografiert. Man sieht ganz deutlich den Unterschied.

 

Bild 1 zeigt die Spur vom Dolby Cat 69T Testfilm. So sind auch die SR Spuren auf modernen Kopien.

Bild 2 zeigt die alte Mono Spur mit Versatz.

 

Und für den Filmtechniker habe ich nochmal ein Bild von der Tonspur selber gemacht. Vielleicht kann er daraus was über

die Kopiermaschine sagen.

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Geschrieben

Konntest du mir nicht folgen bei den Erklärungen?

 

So weit ich erkennen kann, sind Bild- und Tonspur am rechten Ort. Wenn die Tonspur die Perforation berührt, ist schon einiges in Ordnung, für ihre äußere Kante ist in der Norm ein Höchstmaß gegeben von 4,90 mm. Bei frischer Kopie darf also sogar ein feiner blanker Zwischenraum zwischen Lochkanten und Tonspur von maximal 0,1 mm bestehen. Die Filmränder sind 2 mm, die Löcher 2,8 mm breit. Film und Fenster des Tonkopierkopfes standen richtig zueinander.

 

Dennoch kann das Tonnegativ verkehrt eingespannt worden sein. Das prüfst du am besten mit einer Meßlupe (Fadenzähler) mit Skala. Man kann auf wenige Hundertstel genau ablesen. Die Mitte der Aufzeichnung soll 6,17 mm, verringert um die gemessene Schrumpfung, von der Filmkante entfernt sein. Das Problem ist genaue Messung der Schrumpfung . . .

 

Der Vollständigkeit halber noch das Maß für die innere Kante der Tonspur: 7,80 minus 0,15 plus 0,08 mm. Die Tonspurbreite ist ein resultierender Wert, der nicht festgelegt ist. Ton- und Bildspur sollen sich leicht überlappen.

 

Zuletzt gleichst du die Schrumpfung der Kopie am Tongerät aus. Der Lichtspalt darf höchstens 2,16 mm lang sein. Die Aufzeichnung selbst darf 1,96 mm breit sein, bei Sprossenschrift 2,54 mm.

Die Aufzeichnung kann sich innerhalb der Tonspur etwas bewegen
.

 

Geschrieben

Hallo Filmtechniker!

 

Doch ich konnte dir folgen bei deinen Erklärungen die übrigens sehr interessant und aufschlußreich sind.

 

Es reizte mich einfach mal das ganze zu fotografieren was ja auch nicht so einfach ist.

 

Thomas

Geschrieben

Das freut mich.

 

Ich hätte gerne die Zeichnung aus ISO 2939 eingestellt, doch das ist nicht erlaubt. Ich kann nur jedem Filmtheaterbetreiber und Filmverleiher empfehlen, sich dieses Normenblatt zu kaufen. Wie viele Schrottkopien hätte man mit vereinten Kräften von der Zirkulation abhalten können, wäre man von Anfang an rigoros vorgegangen. Ein Stück weit ist die Branche selber daran schuld, daß sie den Film verloren hat. Bei den Argumenten Bildstand, Auflösung und Synchronität hat es Video leicht gehabt.

 

Die Norm für 16-mm-Kopien mit Lichtton ist ISO 4243.

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