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Geschrieben

Kann jemand bestätigen, dass "Das Boot" in Deutschland oder im Ausland in VIBRASOUND lief?

 

Gibt es Infos über VIBRASOUND?

 

Danke und Grüße aus Wien,

Walther

Geschrieben

Hi,

 

"Das Boot" wird mit Vibrasound Wiedergabe als Ursprungsformat genannt. Allerdings ist in den USA nicht Bekannt, ob und wo der Film in diesem Format lief. Der Literatur nach muß die Deutsche Ursprungsfassung mit "Vibrasound" gewesen sein. Aber auch hier habe ich bei meiner Recherche keine Engagements finden können.

Vibrasound ist theoretisch ähnlich dem Sensurround- Verfahren in der optischen Variante.

 

Stefan

Geschrieben

vibrasound experimentierte im frequenzbereich in dem sich auch delphine orientieren und auf dem auch die akustischen ortungssysteme (PIIINNGGGG ... PIIIINNNGGGG) der marinejungs funktionieren. es sollte das klaustrophobische gefühl der eingeschlossenen u-bootfahrer auch akustisch unterstreichen.

Geschrieben

Hm, kann es sein, daß die Angabe aus dem berüchtigten WIDE SCREEN MOVIES von Carr/Hayes stammt? Dort stehen manchmal die merkwürdigsten Dinge, wenn auch nicht so schlimm wie im Nachfolgeband 3D MOVIES.

Geschrieben

Hi magentacine,

 

Carr Hayes.... eine doch interessante Quelle der Sekundärliteratur. Sicherlich mit vielen Fehlern behaftet, aber andererseits auch ein lobenswerter Versuch der Autoren. Da hatte ich das nicht her, und mein Exemplar ist irgendwann bei Umzügen verloren gegangen (oder "mal kurz ausgeliehen worden"... mit den üblichen Folgen).

Es ist schon einige Jahre her (1984?), daß ich mich im Studium (da hatte ich noch etwas Freizeit) mit den historischen Tonverfahren intensiver befaßt hatte, also auch das Wissen und meine Kopiensammlung mit Quellen besser war, als heute.

Würde mich auch interessieren, ob das U Boot nun irgendwo in Vibrasound unterwegs war...

 

Stefan

Geschrieben

Hallo stefan2,

 

WIDE SCREEN MOVIES war sicher damals wichtig, weil es eine Lücke in der filmtechnischen Literatur zu schließen versuchte.

Das ist sehr verdienstvoll, aber dieses und auch das 3D-Buch haben einen großen Schwachpunkt: Der/die Autor/en neigen dazu, über Dinge zu spekulieren oder sich Lösungen für Fragen auszudenken, die sie nicht richtig recherchiert haben (oder recherchieren konnten).

 

Man kann durchaus spekulieren, in beiden Büchern ist aber das Vermutete vom Recherchierten nicht klar getrennt, so daß WSM im Lauf der Jahre zur Verbreitung von falschen Daten geführt hat wie kaum ein zweites Filmbuch. Andere Autoren schreiben den Unsinn ab, so hat die Verfasserin des Buchs Sound Design - Die virtuelle Klangwelt des Films Barbara Flückiger sich so ziemlich den ganzen technisch-historischen) Teil ihrer Arbeit mit dem Carr/Hayes-Zeug versaut, völlig indiskutabel.

 

Da werden alle 4-Kanal-Magnettonkopien zum Beispiel pauschal als "MagOptical" bezeichnet, Fehler dieses Kalibers gibt es am laufenden Band.

 

Das 3D-Buch ist meiner Meinung nach eine absolute Frechheit, da ist anscheinend gar nichts mehr über Fan-Hobby-Niveau hinaus recherchiert worden.

 

Glücklicherweise hat Dan Sherlock ja eine Korrekturliste erstellt, die man sich auch herunterladen kann:

 

http://www.film-tech.com/tips/wsmc.html

Geschrieben

In Vibrasound abgemischt wurde auch "Beyond The Door", auch unter "Devil within Her" (USA 1974) in USA verliehen. Ein Horrorfilm in der Folge des "Exorzist".

Der Bariton-Stimme des Dämonen sollen hierbei die Frequenzsignale von Vibrasound überlagert worden sein, der Film gilt es einer der schlechteten der Welt, wurde aber im US-Einstz mit Vibrasound beworben.

 

Zu Hayes/Carr eine Anmerkung:

Es ist heute leicht, über die Fehler zu räsonieren. Zur Zeit der Herausgabe des Werks war es einzigartig und stellt eine enorme Recherchearbeit dar, die dso nur von mehreren Personen über Jahre hinweg betrieben werden kann. Zwar stützten sich die Autoren auch auf ihre jahrzehntelang angehäuften Sammlungen und Unterlagen, aber auch das Anschreiben sehr vieler Filmtechnik-Firmen, die um Auskünfte gebeten wurden, ist Sysiphos-Arbeit. Ich hatte mal Einblick in solche Firmenkorrespondenzen, es ist äußerst langwierig und mit Risiken von Erinnerungslücken verknüpft. Es ist schlechterdings unmöglich, eine fehlerfreie Arbeit angesichts dieses Pensums abzuleisten.Allenfallls störte mich die Geringsschätzung der osteuropäischen Verfahren und Systeme, die nur grob angedeutet wurden, abgehakt unter der Rubrik des "Eisernen Vorhangs".

 

Wirklich sehr schwach und zu falschen Schlüssen führend war indessen die Monografie von Wolfgang Jacobsen und Helga Belach zur Retrospektive der Internationalen Filmfestspiele Berlin 1993: "CinemaScope - Zur Geschichte der Breitwandfilme": Von Systematik und Recherche keine Spur.

Geschrieben

Stammt nicht auch diese Information aus WIDE SCREEN MOVIES?

Ich erinnere mich düster an einen italienischen Horrorfilm der 70er Jahre, der im Kielwasser von DER EXORZIST mitschwamm und irgendwelche tieffrequenten akustischen Gruseleffekte auf 4-Kanal-Magnetton hatte - leider komme ich nicht auf den Titel!

 

Es ist heute leicht, über die Fehler zu räsonieren. Zur Zeit der Herausgabe des Werks war es einzigartig und stellt eine enorme Recherchearbeit dar, die dso nur von mehreren Personen über Jahre hinweg betrieben werden kann. (...) Es ist schlechterdings unmöglich, eine fehlerfreie Arbeit angesichts dieses Pensums abzuleisten.

 

Gibt`s hier ein Echo ? 8)

Ich sagte doch ausdrücklich, daß das Buch damals seine Verdienste hatte.

Es ist auch keine Schande, Fehler zu machen oder beim Recherchieren bestimmte Fragen nicht klären zu können - aber falsch und deshalb zu kritisieren ist die Praxis, solche "Löcher" dann mit Fantasieprodukten "aufzufüllen". Und das ist eben bei C/H die Regel, nicht die Ausnahme!

Dank des Anhangs von Sherlock kann man das Buch ja auch benutzen.

 

Zum CinemaScope-Buch: Dem gebührt eigentlich auch ein solches "Korrektur-Dokument", aber normalerweise muß sowas direkt nach Veröfentlichung geschehen, mittlerweile sind auch die dortigen Fehler hundertmal abgeschrieben und weiterverbreitet worden. Da ist mir das "American Wide Screen Museum" in seiner populären "P.M."-Manier doch noch lieber.

Geschrieben
Stammt nicht auch diese Information aus WIDE SCREEN MOVIES?

 

Zum CinemaScope-Buch: Dem gebührt eigentlich auch ein solches "Korrektur-Dokument", aber normalerweise muß sowas direkt nach Veröfentlichung geschehen, mittlerweile sind auch die dortigen Fehler hundertmal abgeschrieben und weiterverbreitet worden. Da ist mir das "American Wide Screen Museum" in seiner populären "P.M."-Manier doch noch lieber.

 

Nein, "Devil within Her" in "Vibrasound" habe ich nicht aus "Widescreen Movies". Ich war ja schon von Dir "vorgewarnt". Erinnerte mich an den Titel aufgrund der Annoncen amerikanischer Theater. Gibt zum Film evt. auch über Internet Informationen, wer's bestätigt haben möchte.

Verglichen mit "Widerscreen Movies" und dem Berliner Kinematheks-Buch "CinemaScope - zur Geschichte der Breitwandfilme" bietet die Website "American Widescreenmuseum" zwar die hübschesten Fotos, aber den geringsten diskursiven Anspruch. Außerdem noch weniger zum osteuropäischen Bereich - vulgärer Ami-Zentrismus und reine 60er-Jahre Nostalgie. :x

Geschrieben

OK. Du weißt aber nicht zufällig, wie der meinem Siebgedächtnis entfallene Italostreifen heißt? Vor meinem geistigen Augen wabern schreckliche Matern aus dem FE/FE, aber es stellt sich kein Titel ein...

 

Mit der Westlastigkeit hast Du recht, aber warum findet sich eigentlich keiner aus O oder W, der darüber mehr schreibt (ausgenommen natürlich die DEFA-70-text von Ingolf Vonau) ?

 

Und das AWSM hat nicht ansatzweise so viele technische Fehler wie WSM oder das CS-Buch - aber darüber haben wir ja andernorts schon mal gestritten.

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