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Geschrieben

Hallo,

 

bei einer Aufräumaktion in einem Keller wurde eine Kiste mit Filmen (Trailer, Startbänder usw.) gefunden. Ein großer Teil der Filme, auch noch nie abgespielte Trailer, weisen stellenweise einen Belag auf (siehe Bild).

 

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An diesen Stellen kleben die Filmlagen auch etwas aufeinander.

 

Da es gebrauchte und noch original verpackte Filme betrifft, unabhängig ob fest oder lose gewickelt, frage ich mich, was das für ein Belag ist.

Ist das Schimmel oder durch Feuchtigkeit angelöste Schicht? Breitet sich das weiter aus oder bleibt das so?

 

In der gleichen Kiste waren auch Filme ohne solche Schäden.

 

 

Danke und Gruß

 

Salvatore

Geschrieben

@ - Salvatore Di Vita

 

Der Film verklebt sich aneinnander.

Das hatte ich schon mal,bei einer 16mm Filmkopie.

Das wird dir Kollege Cinerama,bestimmt besser erklären können.

 

REBEL

Geschrieben

Die fotografische Schicht quillt in Feuchtigkeit auf und wird klebrig. Ich sehe, daß es Wasser und nicht Öl ist daran, wie das Halt macht vor der Tonspur. Diese wird ja in der Entwicklungsmaschine nach dem Bleichen und Klären ein zweites Mal reduziert und anschließend mit einem Strahl warmen Wassers abgespült. Insgesamt führt die Behandlung zu stärkerer Härtung der Gelatine über die Tonspur, wodurch sie weniger feuchtempfindlich ist. Das trifft auf Farbfilm zu.

 

Abhilfe: ganzen Film waschen und trocknen lassen. Danach ist die Schicht wieder gleichmäßig glatt. Bis dahin das Material aus der feuchten Zone entfernen. Nicht umrollen wegen Verstaubungsgefahr. Schmutz, der ein Mal an der Gelatine klebt, bringt man nur noch mit Waschen in Handarbeit weg.

 

Das geht, ich habe das schon gemacht. Da war ein Auftrag mit neun Rollen 8-mm-Film, die im Schlammwasser eines überschwemmten Kellers gelegen haben. Angesäuertes Wasser, Gummihandschuhe, buchstäblich einen Kilometer mit den Fingern abgerieben, noch ein Mal gewässert, abgestreift und zum Trocknen aufgezogen.

 

Optimale Lagerbedingungen sind 4 Grad Celsius und 40 Prozent relative Luftfeuchte. Nach der russischen Methode Lagerung bei 20 Grad und 50 Prozent rel. F., aber dicht verschlossen und konserviert. Farbfilm wird im Allgemeinen vor der Trocknung durch ein so genanntes Stabilisationsbad geschickt, eine Formaldehydlösung. Das Formalin wirkt als Biozid. Man riecht es.

 

Selbstentwickeltes ohne Formalin in der Schicht sollte trocken aufbewahrt werden, bei 35 bis 40 % r. F. Keller ist meistens zu feucht, Dachboden im Sommer zu warm. Die Filme überleben umso länger, je gleichbleibender das Klima ist.

Geschrieben

Hallo Filmtechniker,

 

danke für die ausführliche Antwort. Ein paar Fragen habe ich noch an Dich:

Mit was würdest Du die Filme waschen?

Was passiert (neben dem Festkleben von Schmutzpartikeln), wenn man nichts macht? Bleibt das klebrig, auch wenn die Feuchtigkeit wieder verschwindet?

 

Bis auf eine Rolle ist da nichts Wertvolles dabei und die sieht ok aus.

Ein Trailer hat übrigens keine Flecken, klebt aber insgesamt etwas.

 

 

Danke und Gruß

 

Salvatore

Geschrieben

Hallo Filmtechniker,

Bei Papier würde man die Gefriertrocknung anwenden.

Wäre das hier ebenfalls machbar, oder nimmt die Schicht dabei einen Schaden mit?

Geschrieben

Salvatore, zum Waschen brauchst du eine gewisse Ausrüstung, vor allem muß der Film staubfrei trocknen können. Ohne Ausrüstung gibst du dein Material besser in ein Labor. Ansonsten kannst du es spielen, sobald es nicht mehr klebt.

 

B12, vor Gefriertrocknung warne ich immer. Den Austrocknungseffekt mag Gelatine nicht, das ist die Gefahr beim Überfrieren in Folge totaler Panik bei Nitrofilm. Die ideale Temperatur liegt beim Dichtemaximum von Wasser, das bei 4 Grad Celsius liegt. Bei dieser Temperatur kommt das im Film enthaltene Wasser gewissermaßen zur Ruhe, es besteht der kleinste Dampfdruck, wie auch gesagt wird.

 

Allgemein Film abgerollt, Schicht innen, lagern. Damit ist die Schicht, stets zu trockene Gelatine, entspannter und der Nutzer gezwungen, vor dem Betrachten umzurollen. Den Film dabei durchzugreifen, kann nur nützlich sein. An zwei, drei Stellen macht man dann gleich eine Schrumpfungsmessung und ist so im Bilde über den Zustand des Streifens. Schrumpfung messen, ihr wißt ja, mit Polyesterblankfilm, zwei Marken darauf im Abstand von 475 mm (100 Lochabstände) und der Formel 1‒(Anzahl Lochabstände von Null bis erste Deckung wieder mit einem Loch/100). Beispiel: 1‒(99/100) = 1 %. Meist findet man die erste Übereinstimmung zwischen 100 und 200 Lochabständen, daher: 2‒(177/100) = 0,23 %.

Geschrieben

Ich hab auch eine Filmkopie (35mm "der prinz aus zamunda) die verklebt ist.

Frage: was soll ich jetzt machen? Selber versuchen zu waschen (wenn ja mit welchem mittel?)

 

Oder zum reinigen geben?

(wenn wohin? -gibts da ne adresse?)

 

Hoffe ihr könnt mir helfen!

 

Gruß

alex

Geschrieben

Hallo ?!

 

Hast du Beitrag #6 nicht gelesen oder etwas nicht verstanden? Du kannst Film nicht einfach ins Wasser legen und wieder aufrollen. Die Schicht muß gleichmäßig aufquellen können, tropfenfrei abgestreift werden und staubfrei trocknen können. Es braucht dazu eine gewisse Ausrüstung. Ich spreche von Waschen in Wasser.

 

Wenn Film bloß schmutzig ist oder verölt, geht man nicht mit Wasser vor, sondern mit Fettlösemitteln. Das kann man mit der chemischen Reinigung von Kleidern vergleichen. In den entsprechenden Chemikalien, z. B. Perchlorethylen, quellen die Gelatineschichten nicht auf. Filmlabore haben im Allgemeinen einen Apparat, in dem Filme chemisch gereinigt werden können, Ultraschall hilft dabei. Man gebe seinen Streifen also in jedem Fall ins Labor, wenn man selber nicht wenigstens über eine Trockentrommel der erforderlichen Kapazität verfügt. Ansonsten ist eigener Einsatz angesagt: Umroller, Nylonsamt, Reinbenzin. Samtlappen doppelt gefaltet auf den Tisch legen, Benzin darauf träufeln, Film einlegen, Samt darüber schlagen, Hand flach darauf und durchziehen. Der Film soll trocken sein, bevor die nächste Windung aufliegt.

 

Samt von Zeit zu Zeit weit ab vom Film ausreiben und danach frisch befeuchten

 

 

 

cinemedia.de

arri.de

synchrofilm.com

eglifilm.com

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