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Geschrieben
vor einer Stunde schrieb filma:

Hm, stolze Preise

 

Im Vergleich womit? 😁

 

vor einer Stunde schrieb filma:

und »möglicherweise« kuriosen Angaben:

 

Mögliche Informationsquellen sind nach 40 Jahren im Rentenalter oder nicht mehr unter uns.

  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Gerade auf eBay gefunden:

 

"Old Delft Copilix"

Ein relativ kompaktes 35mm auf 16mm Umkopiergerät! (16mm auf 16mm geht damit auch)

 

Wird als "Projektor" angeboten, endet in 2 Tagen - bislang 1€ ohne Gebote...! bevorzugt Selbstabholung in Baden-Württemberg. Ich habe weder den Platz noch die Zeit, das Ding zu holen, aber vielleicht ein Schnäppchen für jemand anderes hier?

 

https://www.ebay.de/itm/145720766768

 

Wer weiß, wieviele Umkehrkopien von Kinofilmen in Nacht- und Nebel-Aktionen auf dem Ding gemacht wurden... 😂

Geschrieben

Habe eine Info-Broschüre gefunden (auf französisch):

https://filmlabs.org/docs/COPILIX.pdf

 

Darin sehe ich auch keinen Hinweis zu einem Farbmischkopf. Die Angabe 6511 (ganz unten letzte Seite) könnte 1965 bedeuten. Ich würde mal davon ausgehen, daß das Gerät nur für s/w-Kopien vorgesehen ist.

 

Falls es trotzdem jemand haben möchte - meine Eltern wohnen übrigens ne Autostunde entfernt und sind sehr umgängliche Leute, gegen Spritgeld ließe sich da evtl. was machen... 😁

Geschrieben
vor 2 Minuten schrieb filma:

Ich glaube, @nomasala hat genau dieses Gerät mal umgebaut. Sicher weiß er mehr.


Am Ende hilft auch hier ein "banaler" Farbmischkopf zur Beleuchtung. Ein Versuch wäre es wert!

Nur wo soll der Mischkopf dann hin? Im Gerät sicht ja sicher nur ein kleines Lämpchen...

Geschrieben

Man müsste das Lampengehäuse links im Gerät ausbauen und irgendwie einen Farbmischkopf daran frickeln. Sieht mir aber sich so aus, wasl wäre da Platz. Außerdem fehlen die Spulen für den Kopierfilm. Laut Katalog müsste sich der in lichtdichten Spulen befinden. Ich weiß nicht, ob ich es mir antun will, so ein Gerät umsubauen, dafür dass es im Prinzip genauso funktioniert, wie meine Siemens 2000-Kopiermaschine. Klar, man kann das ganze Bild kobieren und die Filmführung und - transport sind wesentlich professioneller...

 

Was auch noch in der französischen Broschüre steht sind die HANSEN-Entwicklungsmaschinen, die in dem Prospekt erwähnt werden. Weiß da jemand von euch was drüber?

 

 

Geschrieben
vor 1 Stunde schrieb MFB42 aka M. Bartels:

Bei Informationssuche habe ich das Gerät auf dieser Seite gesehen:

https://historischesarchiv.dgk.org/2014/03/09/empfangsbereich/03-koronarografie-wiedergabegeraet-copilix-fa-old-delft-arritechno-filmkamera-koronarografiefilme-mit-filmtacker-und-kleber/

 

Hier als "Koronarografie-Wiedergabegerät" beschrieben.

 

Tatsächlich wurden früher Coros auf 35 mm gemacht, dafür gabe es dann spezielle Projektoren bzw. "Wiedergabegeräte " wie den Copilix hier. Die Strahlenbelastung für den Untersucher war irre. Ob auch mit 16 mm gearbeitet wurde, weiß ich nicht genau, könnte aber gut sein. Dann wäre das hier kein Filmkopierer, sondern ein spezieller Projektor: li für  35 mm re für 16 mm.

  • 2 Wochen später...
  • 4 Wochen später...
Geschrieben (bearbeitet)
Am 16.4.2024 um 16:31 schrieb filma:

Ich glaube, @nomasala hat genau dieses Gerät mal umgebaut. Sicher weiß er mehr.


Am Ende hilft auch hier ein "banaler" Farbmischkopf zur Beleuchtung. Ein Versuch wäre es wert!

 

Hallo zusammen, weil ich jetzt erst durch Zufall gesehen habe, dass ich hier namentlich erwähnt wurde: Ich weiß, die eBay-Auktion wurde inzwischen gelöscht, aber vielleicht interessiert es ja trotzdem den einen oder anderen. Ich habe vor ein paar Jahren eine unvollständige Old Delft Copilix für kleines Geld erstanden und mir daraus einen Filmscanner gebaut.

 

Old Delft Copilix ist kein Projektor, sondern eine Kopiermaschine, die entweder optische Blow-Downs von 35mm Negativ auf 16mm Positiv machen kann, oder Kontaktkopien von 16mm Negativ auf 16mm Positiv. Es gibt nur einen ganz groben Helligkeitsregler, keine Farbkorrektur. Da das Gerät aus dem medizinischen Bereich stammt, ging es wahrscheinlich wirklich nur darum, schnell unkorrigierte s/w Positiv-Kopien auf 16mm herzustellen. Theoretisch ist es durchaus vorstellbar, das Lampenhaus auf der linken Seite abzumontieren und durch einen Farbmischkopf zu ersetzen, ich habe das nicht versucht, aber die Montage sollte relativ einfach sein.

 

Im Gegensatz zu professionellen Kontaktkopierern von Arri, B&H oder Debrie ist dies aber keinesfalls ein Präzisionsgerät, ganz im Gegenteil: Das Greifersystem ist ziemlich grobmotorisch gestaltet, zumindest das 16mm Gate verfügt über einen Sperrgreifer, das 35mm Gate aber nicht. Die Maschine verfügt im unteren Bereich über einen riesigen, fetten Elektromotor, der die komplette Mechanik über einen Keilriemen antreibt. Bei voller Geschwindigkeit vibriert das ganze Gerät wie verrückt. Wie man damit überhaupt brauchbare Kopien erstellen konnte, ist mir etwas schleierhaft.

 


Aber da mein Exemplar sowieso unvollständig war (es fehlten alle Magazine und Spulenarme) habe ich die Maschine dann zu einem Filmscanner umgebaut. D.h. es existiert inzwischen nur noch der Mittelteil, durch den der Film läuft, alles andere habe ich entfernt. Diesen Mittelteil treibe ich mit einem Scheibenwischermotor an, und zwar in liegender Position. Hier ein etwas älteres Video meines Scanners, inzwischen nutze ich eine andere Kamera, aber grundsätzlich ist das der Aufbau.

 

 

Nach etlichen Experimenten und Fehlversuchen betreibe ich heute meinen Scanner folgendermassen: Der 12V Scheibenwischermotor treibt die gesamte Copilix-Mechanik an. Die Kamera wird ausgelöst durch einen Näherungssensor. Wenn der Greifer diesem zu nahe kommt, löst der Sensor aus. An dem hängt erstmal ein kleines Delay-Relay Modul aus China. Damit kann man in 0,1-Sekundenschritten eine Verzögerung einstellen, damit die Kamera nicht während des Filmtransportes auslöst, sondern genau dann, wenn der Sperrgreifer den Film fixiert. Dieses verzögerte Signal geht dann in einen Raspberry Pi 4, der per Pythonscript die Kamera auslöst. Raspberry Pi und Kamera sind über ein Ethernetkabel verbunden. Die Kamera ist heutzutage eine Z-Cam E2C, die schreibt einzelne DNG Files direkt über USB auf eine externe SSD. Das hat sich in der Postproduktion als schnellster Workflow erwiesen. Image Sequenzen können dann in Davinci direkt als Film geöffnet werden, für Premiere benötigt es allerdings noch einen Zwischenschritt, bei dem die DNG files in CinemaDNG Files konvertiert werden. Aber mit der Software slimRAW passiert diese Umwandlung mit 20-30 Bildern pro Sekunde, also quasi in Echtzeit. Die Qualität liegt weit über der von JPGs, die ich testweise mit anderen Kameras erzeugt hatte. Und der Workflow ist zig mal schneller als mit RAW Files anderer Kameras. Begrenzt durch die Schreibgeschwindigkeit der Kamera liegt die Scangeschwindigkeit nur bei ca. 1,5 FPS, also ein bisschen schneller als im Video oben zu sehen. Durch die Montage in einem großen Rahmen aus Aluprofilen werden Vibrationen weitgehend unterdrückt, wodurch ein Rolling–Shutter- oder Jello-Effekt vermieden wird. Um 35mm zu scannen, muss man alles etwas umbauen und die Kamera auf die linke Seite montieren (in die Position, wo früher das Lampenhaus angebracht war).

 

Übrigens, bevor jemand enttäuscht ist: Die Z-Cam ist großartig, aber der Support ist unter aller Sau. Die Kamera hat einen nervigen Bug: Sie kann nur 9999 Files in einen Folder schreiben, danach stoppt sie, bis man manuell einen neuen Folder zugewiesen hat. D.h. der gesamte Scanprozess wird in diesem Moment unweigerlich unterbrochen. Vom Support kam nach etlichen Kontaktversuchen nur eine Antwort über Facebook: "It's not a bug, it's a feature." Dementsprechend wurde der Bug nie beseitigt, inzwischen werden auch keine neuen Firmwareversionen mehr veröffentlicht. Ich habe daraufhin einfach einen Timer eingebaut, der nach 105 Minuten, also kurz vor dem Erreichen der 9999 Frames den Motor des Scanners stoppt. So weiß ich wenigstens, an welcher Stelle unterbrochen wurde, und muss die Szene nicht noch beim Rückspulen auf dem Film suchen... Natürlich wäre es schöner, durchgehend scannen zu können, aber man muss sowieso den Scanner während der ganzen Zeit "im Auge" behalten, denn es kann immer mal ein Fussel ins Gate geraten, oder eine Klebestelle aufgehen... Insofern kann man sowieso nicht zwischendurch einkaufen gehen...

 

Ich werde demnächst mal ein aktuelles Video drehen und posten...

 

Übrigens: Falls jemand noch eine Old Delft Copilix herumstehen hat, oder auch nur Teile davon, ich kann immer ein Backup oder Ersatzteile oder eine Ruine zum Ausschlachten gebrauchen!

 

LG Bernd

 

Bearbeitet von nomasala (Änderungen anzeigen)
  • Like 5
  • Thumsbup 1
Geschrieben (bearbeitet)

Der Leitz Projektor an sich dürfte komplett sein. Der Verstärker und das Metallrohrgestell sind ohnehin sehr selten zu bekommen. Verstärker kann man jeden x-beliebigen geeigneten nehmen. Mache ich auch nicht anders. Der Preis ist geschenkt. Der Verkäufer hatte ihn auch ein paar Mal bei ebay drin. Aber das Problem dürfte der Abholort und der nicht angebotene Versand sein.

Ich habe auch schon einen. Wenn er um die Ecke wäre, ja, aber bis in die Schweiz... Auch wenns da schön ist.

Bearbeitet von Dent-Jo (Änderungen anzeigen)

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