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Geschrieben

Hallo miteinander,

 

gerade eben wollte ich mir einen 16mm-Film mit meinem Bauer P8 TS Universal anschauen. Als ich den Netzschalter auf "Ein" stellte, war ein merkwürdiges Brummen zu hören. Der Funktionsschalter war in Position 0 und auch der Lautsprecher war ausgeschaltet. Es funktionert alles tadellos, also der Motor läuft und die Lampen brennen. Nur das Brummen lässt vermuten, dass irgendetwas nicht stimmt. Also hab ich das Gerät hinten mal aufgeschraubt. Der Motor war aber geräuschlos, beim Trafo bin ich mir nicht ganz sicher, ob er nicht ganz leise surrt. Bei näherer Bestimmung der Quelle kam ich in den Bereich des Tonabnehmers. Also hab ich mal die Tonlampe ausgebaut. Aber das Brummen war immer noch da. Der Spannungswähler ist auch in der richtigen Position. Vor einer Woche hatte ich den Projektor das letzte Mal in Betrieb - da war noch nichts von einem Brummen zu hören. Hat von euch vielleicht jemand eine Idee, woher dieses Brummen kommen könnte?

Vielen Dank im Voraus.

 

Liebe Grüße Bene

Geschrieben

Um was für ein Brummen handelt es sich denn? Das typ. 100 Hz-Netzbrumme oder eher etwas "mechanisches"? Bist du sicher, dass der Verstärker bzw. Lautsprecher aus war? Wenn es nicht aus dem Lautsprecher kommt, kann es nur der Netztrafo sein. Es hat sich mit hoher Sicherheit die Befestigung vom Trafo gelockert.

 

 

Geschrieben

Vielen Dank für Deine Antwort! Ich habe gerade nochmal genau nachgeschaut. Das Brummen hört sich schon nach Strom an und kommt aus dem Trafo. Am Tonabnehmer hört man allerdings auch etwas. Das Geräusch am Trafo setzt sich aus einem tiefen Brummen und einem merkwürdigen Knistern oder Knacken zusammen, wie ständige kleine Kurzschlüsse. Die Befestigung werde ich gleich mal überprüfen.

Geschrieben

Also, die Schrauben am Trafo sitzen alle bombenfest. Wenn der Netzschalter ein paar Sekunden auf "Ein" steht, hört das Knacken kurz auf und es ist nur noch das normale Brummen zu hören, das schon immer da ist. Kurz darauf setzt das Knacken aber wieder ein...

Geschrieben

Hab den Projektor jetzt mal komplett auseinandergenommen, weil das seltsame Geräusch wie gesagt auch aus dem Bereich des Tonabnehmers kam. Von unten entdeckte ich eine ganz kleine Spule, die auch von oben zugänglich gewesen wäre. Sie sitzt neben der Tonlampe und ist unter einer schwarzen, angeschraubten Plastikabdeckung verborgen. Diese Spule hab ich ein wenig zur Seite gebogen, und siehe da - das Geräusch ist weg. Sowohl an dieser Stelle als auch am Trafo. Ich weiß zwar nicht, was genau die Ursache war, die sogar den Trafo zum Knacken brachte, aber immerhin weiß ich jetzt, wo ich suchen muss, wenn es wieder auftaucht :-)

Geschrieben

Der Beschreibung nach sollte es wohl die sog. Kompensationsspule sein (Pos. 1378), die bei einigen Varianten nachgerüstet wurde und dann an der Tonlampenhalterung befestigt wurde. Jedoch kann ich keinen Zusammenhang zwischen einem Brummen bei ausgeschaltetem Lautsprecher und dieser Spule herleiten, da diese Spule in Reihe zum Tonkopf liegt und somit nur bei Magnettonwiedergabe relevant wäre. Mit dem Netztrafo hat das jedoch alles nichts gemeinsam, da ja der Beschreibung nach alle Funktionen korrekt gegeben sind und die Unterbaugruppen (Motor, Verstärker und Tonlampe) jeweils separat noch vor den jeweiligen Gleichrichtern abgesichert sind.

 

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Geschrieben

Genau, die Kompensationsspule habe ich gemeint. Es ist mir auch unerklärlich, warum das Geräusch nach dem Bewegen dieser Spule plötzlich verschwunden war. Vielleicht war es auch nur Zufall. Aber vielen Dank für Deine Überlegungen.

  • 4 Wochen später...
Geschrieben

Inzwischen hab ich herausgefunden, woher das Geräusch kommt. Links neben dem Tonteil sitzt ja der Filmrissschalter oder Endabschalter. In der Gebrauchsanweisung stehen dafür mehrere Namen. Wenn kein Film eingelegt ist und die Einfädeltaste nicht gedrückt ist, wird der kleine weiße Knopf hineingedrückt und der Projektor geht aus. Genau dadurch habe ich gemerkt, dass der Endabschalter das Problem sein muss. Wenn nämlich das Endband eines Filmes durchgelaufen ist, schaltet der Projektor ja ab. Bei meinem P8 funktioniert das aber nicht immer, obwohl der kleine weiße Knopf von dem Hebel hineingedrückt wird. Ich habe den Knopf einmal von Hand hineingedrückt und meinte, einen leichten elektrischen Schlag an meinem Finger zu spüren. Kann das sein? Ist der Projektor ganz normal angeschaltet, ohne zu laufen, gibt der Endabschalter meistens dieses merkwürdige Geräusch von sich. Es hört immer wieder auf und fängt dann wieder an. Leichtes Drücken auf das schwarze Kästchen hilft meistens, das Geräusch einige Zeit abzustellen. Meint ihr, da lässt sich was machen?

Geschrieben

Inzwischen kann ich meine Frage präzisieren, nachdem es gerade die Sicherung im Stromkasten rausgehauen hat: Wie bekomme ich denn den Filmrissschalter aus dem Gerät heraus?

Ich bin mir jetzt nämlich sicher, dass die zwei Kontakte auf der Rückseite zu nah beieinander sind. Der Schalter ist glaub direkt mit dem Netzkabel verbunden, also 220V. Das Geräusch muss wohl an diesen Kontakten durch den Strom entstehen. Allerdings kann ich den Schalter auch nach Lösen der Schraube (dabei natürlich nicht an den Strom angeschlossen) nicht herausziehen, da die angelöteten Kabel irgendwo im Projektor befestigt sind. Hat vielleicht jemand eine Ahnung, von welcher Stelle aus ich diese Befestigung lösen und den Schalter herausnehmen kann? Vielen Dank schonmal.

Geschrieben

Wissen gehört festgehalten :)

 

genau.

wobei "festgehalten" vielleicht mißverstanden werden könnte. vielleicht: "aufgeschrieben" und natürlich: veröffentlicht. :blush:

Geschrieben

Naja ich weiß nicht so recht - es hat vorhin schon wieder angefangen, so seltsam zu tun. Morgen schraube ich alles nochmal auf und mach ein paar zusätzliche Lagen Isolierband drumrum. Dann kann ich es auch fotografieren. Hoffentlich funktioniert es dann endlich. Das Geräusch klingt nämlich echt gefährlich.

Geschrieben

Dieser Mikroschalter (Sicherheitsschalter - 1173) ist unter Umständen verschlissen bzw. hat auch einen Isolationsfehler, da es beim Berühren spürbar ist bzw. einen Körperschluss mit Fall der Sicherung gab. Eventuell ist auch eine Ader blankgerieben und liegt an einem Gehäuseteil an. Der Schalter ist ja direkt in einer Ader der Netzzuleitung, die von der Kaltgerätebuchse zum Trafo geht. In der anderen Leitung ist der manuell Netzschalter (wenn Gerät > 1986). Es wäre nicht ratsam, den Schalter dauerhaft abzuklemmen und damit unwirksam zu machen, da er nicht grundlos "Sicherheitsschalter" heißt. Beim Tausch Einbau auch die Hinweise der Anleitung beachten, was die Justage des Abstandes zwischen Hebel und Schalter anbelangt.

  • 1 Monat später...
Geschrieben

Kann mal jemand eine Detailbeschreibung oder Bilder posten wo dieser Schalter genau sitzt? Ist reichlich verwinkelt dort...

Der Schalter macht bei mir eben dieses Geräusch auch, ein "bizzelndes" Geräusch und es riecht schon nach wenigen Sekunden (auch wenn Projektor nicht läuft) nach heißem Pertinax - offenbar Kontaktproblem im Schalter, ich muss ihn wohl tauschen.

Geschrieben

Ok gefunden! Sitzt unter einer kleinen schwarzen Plastik-Abdeckung, leicht zugänglich.

Es scheint der Schalter Typ "Cherry E6110A" zu sein, erhältlich bei RS, Digikey usw für rund 3,50.

Geschrieben

Ja, es handelt sich um einen Standard-Mikroschalter, den man für wenige Cent kaufen kann bzw. aus unzähligen anderen Geräten auch nach deren Verschrottung gewinnen kann.

Die mangelde Kontaktgabe kann auch durch eingedrungenen Staub, Filmabrieb oder Schmiermittel verursacht werden. Ein nicht zuverlässig geschlossener Kontakt verursacht durch den Übergangswiderstand Stromwärmeverluste und der Kontakt verbrennt irgendwann komplett. Im Laufe der Zeit ermüdet bzw. bricht auch die Blattfeder im Innern und es gibt kein sprunghaftes Schalten mehr (egal, wie langsam der Schalter betätigt wird), sondern eher schleichende Kontaktgabe, was ebenfalls den Kontaktabbrand beschleunigt.

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