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Geschrieben

Alle D.I.-Produktionen, auch wenn von oceanic bezweifelt, weichen vom Eastman Color-Charakter massiv ab: jeder Colorist weiss das.

 

Eastman Color-Charakter sind auch Falschfarben, nur hast du dich daran gewöhnt.

Und was hat ein Ozean damit zu tun?

 

 

Willy Kurant, DoP, sagte:

 

Prof. Slansky aagte:

 

Zitat, dessen Autor ich verloren habe:

 

Alte Zitate und spätestens in einigen Jahren nicht mehr gültig, dann entfällt auch der Dreh in 35mil

Geschrieben

 

Alte Zitate und spätestens in einigen Jahren nicht mehr gültig, dann entfällt auch der Dreh in 35mil

Kann durchaus sein. Dann müssen wir aber auch mit farbzerstörten Filmen der letzten 12 Jahre des Digital Intermediate leben müssen: einer schlimmer als der andere.

Geschrieben

Kann durchaus sein. Dann müssen wir aber auch mit farbzerstörten Filmen der letzten 12 Jahre des Digital Intermediate leben müssen: einer schlimmer als der andere.

 

Technicolor hatte auch nie echte Farben und des hat keine Sau gestört.

Geschrieben

Ich sehe sogar im komplett digitalen Workflow die viel höheren Chancen dass das Bild beim Kinobesucher noch so ankommt wie vom Regisseur gewollt, vorausgesetzt die Projektoren werden ordentlich (und regelmäßig) kalibriert.

Auch sehe ich irgendwie nicht das Problem dass man, wenn man dies wollte, auch die Farbcharakteristik beliebigen Filmmaterials digital abbilden könnte.

Geschrieben

Also irgendwie bekomme ich immer mehr den Eindruck, das sich die Argumentatinsbasis hier seit den späten 20er Jahren des vergangangenen Jahrhunderts kaum verändert hat.

Mit fast identischen Argumenten wurde damals die Diskussion um die Eniführung des Tonfilms geführt, nebst Befürwortern und Gegnern aus der Industrie ( bis hin zu den üblichen definitven Behauptungen "...WIRD NIIEEE" und " ....macht das Kino kaput").

 

Wenn ich mich recht erinnerer, gingen in Berlin( wahrscheinlich auch anderswo) die Musiker der Kinoorchester mit der Forderung auf die Straße den Tonfilm zu verbieten, um ihre Arbeitsplätze nicht zu gefährden, welche "schöne" Analogie ( siehe Thread "Streik bei Cinestar"hier im Forum).

 

Diese Beipiele und die fast reflexartigen Reaktionen sowohl von "Verkündern der reinen Leher" als auch den "Fortschritsgläubigen" ziehen sich durch die geamte Geschichte des Kinos. Wieviele versch. Formate wurden in der Geschichte entwickelt, als Ultimaratio gepriesen und waren nach kurzer Zeit wieder verchwunden?

Wieviele Erzähltechniken und stilistische Mittel hat "das Kino" hervorgebracht und im Orkus verschwinden lassen?

etc. etc. etc.

 

In diesem Licht über "Natürlichkeit" zu diskutieren und schlimmer noch, subjektive Eindrücke mit objektiven Kriterien zu vermischen. ist in meinen Augen nicht viel mehr als der Ausdruck eines unflexibelen Denkens ( eine Art Fundamentalismus) und geht am Kern dessen vorbei was "Kino" ist. ein Medium, das der Unterhaltung und Zerstreuung dient und mit dem in erster Linie Geld verdient wird und werden soll.

 

In diesem Bereich Dinge für sakrosankt und unveränderlich zu erklären ist....

Geschrieben

Technicolor hatte auch nie echte Farben und des hat keine Sau gestört.

 

Mich schon, aber hnicht mal die Falschfarben, sondern die anderen Artefakte des Druckprozesses.

 

St.

Geschrieben

 

Schau dir das perfekte digitale Colorgrading der Bluray How the West Was Won an, das is sowas von geil !!!

 

Das stimmt wobei bei einigen Szenen trotzdem Schwächen im Bild sichtbar sind.

Geschrieben

Zitat, dessen Autor ich verloren habe:

 

Looking at the gamut of CRT and the DLP one realises a large improvement in the latter and wonders if future technologies will bring out a digital display that can reproduce all colors of print film. The chances are that it will not happen. Principal differences exist in the performance of additive and subtractive color mixture. Subtractive mixture reaches the maximum saturation of colors in lower lightness levels. So when Digital Cinema becomes the primary release form it certainly will change the look of feature films: more saturated bright colors, less saturated darker colors. The color gamut of print film is the solid gray form. In the top row it is compared with the gamut of a DLP projector rendered in color. In the bottom row it is compared with the gamut of a CRT monitor, which is rendered in color as well.

 

Harald Brendel, Arnold & Richter Cine Technik, Arri Companion to DI

 

http://dicomp.arri.d...anion/ch06.html

Geschrieben

Technicolor hatte auch nie echte Farben und des hat keine Sau gestört.

Stark stilisierte Farben - und zeitweise unter dem Dikat der Natalie Kalmus stehend, die den Studios ihren Willen aufzwängte. Einige fanden es berauschend, andere unnatürlich und verfremdend.

 

Technicolor-Kopien konnten durchaus authentisch sein, sofern der Filmdreh eben so in Technicolor erfolgte. Artifiziell (also zeitgebunden) wirkten sie aber immer, schon aufgrund spezieller Setbeleuchtung und farbiger Kostümen etc. Einerseits kursieren die Filme unter dem Motto Brillanz und "Glorius Technicolor", anderseits war der Druckprozess starken Schwankungen unterworfen. Der prekärste Punkt war die Übereinstimmung zwischen dem vom DOP gewollen und auf Eastmancolor fotografierten Look und der Übertragung auf die damals aus Kostengründen verwendeten Technicolor-Druckkopien (die billiger waren als die gleiche Charge auf Mehrschichtenfilm und Eastman Color).

 

Die meisten Farbverfälschungen sind Stilmittel und kein technischer Fehler. Schau dir das perfekte digitale Colorgrading der Bluray How the West Was Won an, das is sowas von geil !!!

HTWWW ist brillant und nahezu identisch zu den EA-Kopien auf 3-Streifen 35mm. Digitale Nachbesserung an der Farbgebung (Verbesserungen oder Verschlechterungen) fanden nicht statt. Eingegriffen und digital geändert wurde u.a. aber bei der Korrektur der Parallaxen und der Überlappungen.

Geschrieben

Die miesesten 35 mm-Projektionen hab ich aber in Multiplexxen gesehen.

 

In den meisten Multiplexkinos wird der 35mm Film regelrecht vergewaltigt.

Aufgeblasene Matschbildwände versauen die eigentliche Qualität der 35mm Kopien.

 

PS - In solchen Kinos kann die Digitale Projektion dann nicht viel besser sein. :shock1: :shock1: :shock1: :shock1:

Geschrieben

Die Hard 4 ist auf der Bluray genau so blau wie auf 35mil !!

 

Nicht nur Die Hard 4.0 bietet ein unnatürliches Bild was die Farben angeht sondern alle Filme die in 2K gedreht wurden.

Selbst Casino Royale und Quantum of Solace sind farblich nicht mit Panavision gedrehten 35mm Kopien zu vergleichen.

Geschrieben

HTWWW ist brillant und nahezu identisch zu den EA-Kopien auf 3-Streifen 35mm. Digitale Nachbesserung an der Farbgebung (Verbesserungen oder Verschlechterungen) fanden nicht statt. Eingegriffen und digital geändert wurde u.a. aber bei der Korrektur der Parallaxen und der Überlappungen.

 

Das ist doch ein Scan von den Negativen und hat deshal auch ein neues digitales (und perfektes) Colorgrading. Schönes Beispiel was man digital machen kann.

Wenn andere Filme heute seltsame Farben haben liegt das am schlechten Geschmack des Auftraggebers oder er hat's am MacBook selbst gemacht.

Andere Transfers von 35mil Interneg ohne neue Lichtbestimmung (nur Grundabstimmung) sehen auf Bluray aus wie Film, was zeigt was die Technik kann.

Geschrieben

Nicht nur Die Hard 4.0 bietet ein unnatürliches Bild was die Farben angeht sondern alle Filme die in 2K gedreht wurden.

Selbst Casino Royale und Quantum of Solace sind farblich nicht mit Panavision gedrehten 35mm Kopien zu vergleichen.

 

Der Film ist nicht digital gedreht !!!

Geschrieben

Irgendeine Auflösung muss TC ja haben, sonst würde man nichts erkennen. Paul Read hat sie einmal gemessen und kam auf 1k bei 50er Jahre-Kopien.

Farbsäume gibt es auch in der digitaln Projektion. Ist aber bei Technicolor bis Ende der 60er Jahre ein gehäuftes Ärgernis.

 

Neue Scans: die Blu ray von DER CLOU ist offenbar gescannt: typisch D.I.-Macken wie erdwarme Farben, rostbraune Gesichter und vergrünte Grauflächen.

Wogegen die Technicolor-Kopie der EA von DER CLOU wirklich superb war. Schade um solche Transfers.

 

Die meisten Farbverfälschungen sind Stilmittel und kein technischer Fehler. Schau dir das perfekte digitale Colorgrading der

Sowohl geschmackliche Eingriffe der DOPs und Coloristen wie auch ein technischer Mangel, so man sich um eine neutrale Abstimmung zwar bemüht, sich aber trotzdem Farbkreuzungen einhandelt.

 

Andere Transfers von 35mil Interneg ohne neue Lichtbestimmung (nur Grundabstimmung) sehen auf Bluray aus wie Film, was zeigt was die Technik kann.

Hey, also das ist jetzt ein Verschreiber?

Wer tastet denn heute noch von Internegativen ab??? Woher kommen Deine Einsichten?

Geschrieben

Artefakte sind für mich auch die Screendoor-Effekte der 2K-Projektoren.

Sony SXRD hat einen Füllfaktor, der weit über 90% liegt. Hier sind im Saal viel früher die Perforation der Bildwand zu erkennen als das "Pixelraster" des Projektors.

 

Konvergenzfehler der Digitalprojektoren müssen nicht sein, wenn eine ordentliche Wartung/Einstellung erfolgt.

Leider sind Fehler wie beispielsweise Chromatische Aberrationen den Objektiven geschuldet. Das betrifft die Aufnahme ebenso wie die Wiedergabe. Das betrifft 35mm-Filmaufnahmen ebenso wie "Digitalkameraaufnahmen".

 

Colorierung und die Gradation im Film (z.B. Indy 4, Matrix, Der Soldat James Ryan) sind Stilmittel. Das muss nicht jedem gefallen. Aber Farbfilterungen sind nun wirklich nichts Neues, was dem Digitalfilm zugeschrieben werden muss. Filtereinsätze als Stilmittel von Filmaufnahmen gibt es seit ca. 100 Jahren.

Detailverluste in den Farbabstufungen und der Gradation, die ihre Ursache in zahlreichen Umkopierprozessen haben, sind hingegen ein großes Manko der 35mm Filme - was mit der digitalen Verwertungskette (Aufnahme => Wiedergabe) komplett behoben ist.

Auch die Farbtemperaturabweichung mitten in Indy 4 ist den Kopierwerken zuzuschreiben, weil dort geschlampt wurde. Diesen Fehler hatte die 2K-Fassung von INDY 4 weder im Kino noch auf Blu-ray.

 

Zugegeben, die Digitalprojektion steckt noch in den Kinderschuhen (IMO), da wird es in den kommenden Jahren erhebliche Verbesserunen geben, sowohl in der Aufnahme als auch in der Wiedergabe. Diese Verbesserungen dürften aber weitgehend in Richtung höherer nativen Bildauflösung (z.B. 8K für Aufnahme und Wiedergabe)und einem erhöhten Füllfaktor der Projektoren gehen.

 

Ich denke auch, dass wir in ein paar Jahren (Jahrzehnten) von "gruseligen" 2K-Digitalaufnahmen in den frühen 2000er Jahre sprechen werden. Dann wird aber ganz schnell klar werden, dass viele kommerziell erfolgreiche Filme aus dieser Ära auch auf 35mm Film nicht besser ausgesehen haben im Kino.

 

Amüsant finde ich inzwischen den immer wieder aufkommenden Vergleich von Film mit einem digitalen Heimkinomedium wie DVD und Blu-ray bezüglich der Farbdarstellung. Es kann doch wohl nicht ernsthaft der Sinn von dir sein, ein in vielerlei Hinsicht technisch beschränktes Format wie die DVD/Blu-ray als Maßstab für eine Filmreproduktion herzunehmen, nur um gegen die Digitalisierung zu wettern.

Da könnte die Industrie ja auch Super 8-Filme hernehmen und aufzeigen, wie schlecht Film(!) aussieht auf einer großen Leinwand.

Ein Vergleich ist doch nur seriös innherhalb einer Verwertungskette (z.B. Kino).

Hier kann dann ein 4K- oder meinetwegen (weil noch aktuell) 2K-DCI-Transfer mit einer 35mm Filmkopie verglichen werden. Doch ich bezweifel, dass es von "Der Clou" aktuell noch eine perfekte Filmkopie gibt.

 

Ein Film wie "Assault - Anschlag bei Nacht" zeigt allerdingt schon auf Blu-ray auf, was mit einer liebevollen Restaurierung von "billigem" Filmmaterial möglich ist. In einer derart guten Bildqualität habe ich "Assault" noch nirgendwo sonst sehen können. Da stelle ich mir dann schon die Frage (selbige bei "Blade Runner"), wie gut da erst die 4K-Kinoprojektion per DCI aussehen wird...

Geschrieben

Irgendeine Auflösung muss TC ja haben, sonst würde man nichts erkennen.

 

Is umgangssprachlich für schlechte Auflösung ...

 

 

Sowohl geschmackliche Eingriffe der DOPs und Coloristen wie auch ein technischer Mangel, so man sich um eine neutrale Abstimmung zwar bemüht, sich aber trotzdem Farbkreuzungen einhandelt.

 

Schlimmer als die Abweichungen im analogen Prozess is des auch nicht.

 

 

Hey, also das ist jetzt ein Verschreiber?

Wer tastet denn heute noch von Internegativen ab??? Woher kommen Deine Einsichten?

 

Bei deinen Fragen biste kein Profi, vielleicht interessierter Laie.

Geschrieben

Colorierung und die Gradation im Film (z.B. Indy 4, Matrix, Der Soldat James Ryan) sind Stilmittel. Das muss nicht jedem gefallen. Aber Farbfilterungen sind nun wirklich nichts Neues, was dem Digitalfilm zugeschrieben werden muss. Filtereinsätze als Stilmittel von Filmaufnahmen gibt es seit ca. 100 Jahren.

Detailverluste in den Farbabstufungen und der Gradation, die ihre Ursache in zahlreichen Umkopierprozessen haben, sind hingegen ein großes Manko der 35mm Filme - was mit der digitalen Verwertungskette (Aufnahme => Wiedergabe) komplett behoben ist.

Auch die Farbtemperaturabweichung mitten in Indy 4 ist den Kopierwerken zuzuschreiben, weil dort geschlampt wurde. Diesen Fehler hatte die 2K-Fassung von INDY 4 weder im Kino noch auf Blu-ray.

Zustimmung zur Hervorhebung, dass natürlich der Grossteil farblich verfremdeter Filmprodukte auf Wünsche des Produzenten, Regisseurs oder DOPs zurückgeht, bisweilen aber auch auf persönliche Vorlieben des Coloristen.

Davon bewusst und deutlich trennend mochte ich dennoch die Farbveränderungen und Kreuzungen bei Produkten erwähnen, denen eine neutrale oder nicht-stilisierte Abstimmung anheimfiel. Sie haben -trotz der Vielfalt und Exaktheit beim Grading - technische Ursachen, die im Scan- & D.I.Prozess begründet liegen. Die Masse des Publikums bemerkt sie wenige, eher denn der mit Analogfilm geübte Lichtbestimmer oder Kameramann (so erwähnte Ballhaus, er würde noch in 20 Jahre Unterschiede zwischen einer fotochemischen Direktkopie und einer D.I.-Version erkennen - auch wenn solche "Zukunftsprognosen" in anbetracht rasanter Entwicklungen emphatisch daherkommen).

Bisweilen treten die Differenzen stärker hervor, als in den von Dir begründeten Farbraumreduktionen auf der Blu ray Disc, die bei den abgetasteten Filmen vergleichsweise filmgetreuere Farben zum Vorschein bringen als über die D.I.-Prozess und das Scannen gelaufene Workflows für Kinorprodukte. Das ist das, worauf ich hinauswollte, und was auch indirekt von Arri erwähnt wurde (hier allerdings auf die DLP-Wiedergabe der Projektion bezogen, was ich nicht ganz so relevant finde wie das Problem im D.I.-Prozess).

 

Ich bitte daher nur freundlich mir nicht zu verübeln (oder mir bitte die Freiheit zu lassen), Qualitätgüten auch in der analogen Bearbeitung zu suchen oder zu erinnern. Wenn 95% der Branche dies ablehnt, kann sie es gerne tun. Aber warum werden meine Ansätze ständig in Zweifel gezogen?

 

Der Farbfehler bei 35mm-Kopien (aktweise schwankend) war nie Sinn der Erfindung des Mehrschichtenfilms (der sich gegenüber Technicolor gerade durch seine perfekte Möglichkeit nahtlos zueinander passender Filmakte und des Szenenausgleichs hervorhob!). So dies in den letzten 12 Jahren bergab ging, und das ist natürlich ein Argument für Eure Lieblingsformate, hat es doch kommerzielle und industrielle Ursachen, bedingt durch die Umbrüche. Nicht aber, weil im 35mm-Kopierwerk nie ein korrekter Farb- und Lichtausgleich - bis hin zur Serienkopierung in vierstelliger Anzahl - gegeben gewesen sei.

 

Die meisten Farbverfälschungen sind Stilmittel und kein technischer Fehler. Schau dir das perfekte digitale Colorgrading der Bluray How the West Was Won an, das is sowas von geil !!!

 

 

Habe mich noch einmal erkundigt: HTWWW ist nicht gescannt, sondern am Spirit abgetastet worden.

 

 

 

Wenn ich mich recht erinnerer, gingen in Berlin( wahrscheinlich auch anderswo) die Musiker der Kinoorchester mit der Forderung auf die Straße den Tonfilm zu verbieten, um ihre Arbeitsplätze nicht zu gefährden, welche "schöne" Analogie ( siehe Thread "Streik bei Cinestar"hier im Forum).

 

Historisch interessant ist das schon. Wir sehen aber auch - neben den erwünschten und bewunderten Neuerungen wie Ton-, Farb- und Breitwandfilm - dass mit Abtritt der Stummfilmorchester auch die Aura des Filmtheaters in seiner Affinität zum Opernhaus, aufführungstechnisch wie architktonisch - endete. Es fällt uns nur heute eminent schwer, die Sprache des Stummfilms zu verstehen, wenn man damit nicht aufgewachsen ist.

 

PS - In solchen Kinos kann die Digitale Projektion dann nicht viel besser sein. :shock1: :shock1:

 

Warscheinlich wird auch hier der Sparfuchs ansetzen und bis zum Abwinken die Anlagen (auch wenn sie moderne kalibriert sind als die Filmprojektion) runternudeln.

 

Meines Erachtes gab es zu jeder Zeit die Möglichkeit, perfekte Bilder und Töne zu produzieren und auch Filmprojektoren der 1910er Jahre produzierten perfekte Bildstände: man schaue nur mal in die Hefte von "Filmtechnik" und "Kinotechnik" aus dieser Zeit und staune über den Qualitätsanspruch der Mechaniker an Bildstand und Flimmerfreiheit!

 

***

 

Aber besser zurück zur Zukfunt?

  • Like 1
Geschrieben

Cinerama,

 

du bist der Held der Postproduktion !!! Wenn du am Werk bist braucht's beim Scan/Abtasten von Negativen keine Lichtbestimmung.

 

Die Hard 4 war nur ein Beispiel von Filmen die auf Bluray aussehen wie auf 35mil. Beweis für's fehlen von Farbkreuzungen und Beweis für absichtlichen Farbänderungen.

Man macht des halt weil's digital einfach geht. Schau dir der Pate auf Bluray an und vergleiche mit HTWWW. Schau dir den 4k Demoscan von Baraka auf einem Sony an.

Des geht digital alles sehr gut ohne Generationsverluste, wenn man's auch gut und in Originalfarben haben will. Beim Pate sollte es nicht original sein. Und wenn doch, so war's bestimmt der Hausmeister ...

 

Und zu Ballhaus. Der war doch auch beim Grading von Welt am Draht dabei. Sieht zwar sehr gut aus, aber nicht wie ein TV-Film aus der Zeit ausgesehen hat. Vielleicht nicht der passende Zitatgeber für dich.

Geschrieben

Ha. ha. Held und Antiheld. Schieben wir das beiseite...

 

DIE HARD 4 leider nicht verglichen: sieht er so aus wie auf 35mm, würde ich eine Abtastung vom I.P. vermuten. Farbveränderungen natürlich als Stilisierung gewollt.

PATE / GODFATHER würde auch ich so sehen wollen: entspricht dem Original kaum und macht auch keinen Sinn (auch wenn von den Filmemachern 2010 in dieser Weise gewollt: es ist ja auch ihr Recht).

HTWWW ist m.E. im Bild fast einwandfrei (bei der Smile-Box aber seitlich etwas mehr beschnitten gegenüber der Flachversion).

 

Abtastung /Scan zumeist vom I.P. (entgegen zum Negativ) ist vorzuziehen: bei BARAKA war das m.W. so: trotzdem leichte Unschärfe auf Blu ray Disc, Bildstandschwankung in der rechten unteren Ecke - ein Problem vieler 65mm-Abtastungen bis 2011 etwa.

BARAKA 4k ist seit einigen Jahren bekannt und bei den Demos geläufig, und wurde auch von Rick Mitchell im A/B-Vergleich bewertet, wobei er zugunsten der (mir nicht unbedingt gefallenden) 70mm-Kopie optierte.

 

 

***

 

Zu den Fassbinder-Restorations (tlws. vom Umkehroriginal gemastert) sage ich nichs, sonst ist hier die gute Stimmung passé.

 

***

 

Digital ist vieles einfacher, präziser und heute auch deutlich billiger.

 

Weiterhin ein gutes Geschäft wünschend!

  • Like 1
Geschrieben

Ha, ha...

... und "Star Wars" erst. Da wird "A New Hope" auf Film gedreht und plötzlich steht in der deutschen Kinofassung "KRIEG DER STERNE" und dann plötzlich "EPISODE 4" und "plötzlich schießt Greedo zu erst". All das war auf dem 35mm Aufnahmematerial so nicht vorhanden. Böse 4k-Sony Projektoren... BÖSE!

:rolleyes:

 

Mal im ernst:

Weil ältere Filme neu abgetastet und restauriert werden, habe ich Verständnis dafür, dass der Regisseur die Colorierung so vornimmt, wie er sie für richtig hält.

Nun darauf zu schließen, dass diese Colorierung allein der digitalen Postproduktion zuzuschreiben ist, weil eine uralte, verkratzte und rotstichig gewordene 35mm-Filmfassung anders aussieht, geht doch an der Sache vorbei. Vor allem dann, wenn die neue "Kinofassung" noch nie gesehen wurde (z.B. Blade Runnter) und stattdessen auf den Bildeindruck eines Heimkinomediums mit beschränkter Farb- und Kontrastdarstellung verwiesen wird.

Ich glaube NIEMANDEM, dass er nach 30 Jahren noch in Erinnerung hat, wie die Originalfarbmischung eines 35mm Films war.

Da vertraue ich eher dem Regisseur, dass er die Colorierung einer Neuabtastung in seinem Sinne gestaltet.

Geschrieben

Da würde ich in Teilen eine noch andere Sichtweise heranziehen dürfen, weil einige auch diese Perspektive für nicht unwichtig halten. Und falls daraufhin nicht sofort ein Protest hereinbricht? Es gibt Personen unter den Kameraleuten aber auch unter den Lichtbestimmern mit "fotografischem Gedächtnis". Bewundernswert und leider nicht ausreichend in Anspruch genommen. Auch noch nach 50 Jahren, zudem tritt m.E. auch in anderen Kultursphären (Malerei, Musik, Mathematik etc.) diese Eigenschaft in Kraft und ist eigentlich auch wissenschaftich eruierbar.

Und es gibt ein Riesenausmass an Beurteilungen, die streitig bleiben: sogar selbst, wenn der Regisseur mit Hand anlegt oder auch mancher DOP sich nicht mehr an sein frühes Werk erinnern kann (einige hier im Forum werden dies selber erlebt haben...).

 

Konkret kann man im Forum nur unter Schwierigkeiten A/B-Vergleiche darstellen. Wenn es aber möglich ist, hatte ich mich schon darum bemüht - andere eher weniger. Nachwievor würde ich das gerne anregen!!!

 

Vorerst daher nur die bescheidene Meinungsäusserung, dass ich NEW HOPE (USA 1977) in der 35mm-Kinokopien von 1999 farblich sehr verkreuzt fand: sie ähnelte dem Look einer Kopierung über Internegativ, obwohl es das nicht war, sondern von einem gescannten Negativ wohl ausging.

Farblich sehr gelungen (und dies ist zu trennen von der Separatdiskussion über zusätzliche Visual Effectc und Inserts von 1999) ist dagegen die Blu ray Disc von NEW HOPE ausgefallen, die den Look des seinerzeit noch Schwankungen unterworfenen, frühen Heiss-Prozess-Negativs unangetastet liess. Auch wenn hier eingie CRI-Inserts gefadet sein sollen, würde ich auch niemals davon sprechen, rotstichige Kopien als Farbreferenz heranzuziehen oder verschrammte Negative sakrosankt zu sprechen. Die meisten Negative sind farblich auch nachwievor intakt, sodass mit normalem Geschick eines Coloristen keine grossen Fragen und Rätsel zu erwarten sind.

 

[Vom BLADE RUNNER gibt es übrigens nicht nur die Blu ray Disc, sondern auch eine 2-k-Kinoversion, unter anderem in England gelaufen.]

 

Zur Diskussion um die Verschrammung: es gab bereits Jahrzehnte vor der digitalen Retusche die Nasskopierung in fast allen Kopierwerken weltweit (u.a. Schmitzer-Köpfe), die grossenteils Negativschrammen, wenn sie nicht zu tief in der Schicht liegen, während der Kopierung unsichtbar machte. Ein Vorgang zur Herstellung von neuen Sicherungsmastern mithin, der nur wenige Stunden dauerte.

 

Durch die technische Umstellung (weg vom Negativschnitt, hin zum Digital Intermediate) ziehen selbst neueste Negative plötzlich immense Nacharbeiten nach sich, da beim Scannen jeder kleinste Kratzer und jedes Staubkorn unbarmherzig verstärkt und hervorgehoben wird. In etwa der gleiche Aufwand fällt für die Retusche der Digitaldrehs an, bei welchem mit Pixelausfällen zu kämpfen ist. Zudem bringt jede Retusche mehr oder weniger einen Schärfeverlust mit sich, wobei sich neuerlich die Frage der "Generationenverluste" stellt.

 

Mit der 4-k-Projektion wollte ich das nicht zusammenbringen. Habe manchmal aber den Eindruck, dass, weil nicht ausreichend der 4-k-Projektion gehuldigt wurde, man im Visier der persönlich Betroffenen steht, die es einem nachtragen? ;-)

  • Like 1
Geschrieben

Also wenn man Film als eine Form der darstellenden Künste betrachtet (was mir vielfach sehr schwer fällt), dann sind technische Evolutionen ( Digitalisierung) aber auch nichts weiter als eine Wandlung des künstlerischen Ausdrucks/ der Stilmittel.

 

Hätte Michelangelo zu seiner Zeit über die technischen Möglichkeiten verfügt, hätte er möglicherweise nicht Jahre auf dem Rücken liegend in der Sixtinischen Kapelle verbracht, sondern vielleicht ein Großposter ausgedruckt und an die Decke "getackert."...

 

Kunst bzw. künstlerische Ausdrucksform unterliegen einem stetigen Wandel, insbesondere wenn es sich um "Gebrauchskunst" handelt, aber ist es allein dadurch, dass sich der Künstler eines anderen/neueren Mediums bedient weniger künstlöerisch?

 

Das Argument der "Sprache des Stummfilms" betrifft, auch hier kann man geteilter Meinung sein.

Grade das Theater ( mit Film als einem der Seitenzweige der Kunstgatttung) war, im geschichtlichen Rahmen, derart starken Veränderungen unterworfen, wie kaum eine andere Kunstform. Jede Epoche hatte hier ihre eigene Ausdrucksform, die wiederum sowohl von technischen als auch künstlerischen Weiterentwicklungen beeinflusst wurde.

Sicher, eine griechische Trägödie im Ambiente eines Amphietheaters hat, auch heute noch, eine gewisse Anziehungskraft ( nein ich meine nicht die Finanzkrise), aber mal ganz ehrlich, wer ( außer einigen Historikern) ist in der Lage, die Dramaturgie eines solchen Stückes, geschweige denn die stilistischen Mittel und Formensprache, zu verstehen?

 

Mal abgesehen davon, dass der Begriff Kunst ( und alles was damit zusammenhängt) extrem subjektiv ist, was heute als hohe Kunst bezeichnet wird , war zu seiner Zeit oftmals nicht mehr als Massenware und genauso von kommerziellen Interessen bestimmt wie heute.

Und da schließt sich der Kreis.

 

Mit und durch die Digitalisierung wird "das Kino" nicht untergehen, es wird sich verändern. Unter Umständen in eine vollkommen neue Form. Dieser evolutionäre Prozess schafft neue Möglichkeiten und verdrängt ältere ( stilistische) Mittel. Grade bei einem publikumsabhängigen, stark kommerzialisiertem Medium wie dem Film, ist so eine Entwicklung zwingend. Die "breite Masse" hat schon immer nach Abwechslung gelechzt und wird dies wohl auch immer tun. Da spielt es keine Rolle, ob ein Stummfilm-Mime evntl. zu seiner Zeit ein großartiger Schauspieler war aber eben nur im Stummfilm (und bei den ersten Worten die er in ein Mirkofon sprechen sollte kläglich versagte).

Ich erinnere hier mal an "Blackmail" von Alfred Hitchkock. Die Stummfilmversion war zwar zunächst erfolgreicher ( aus Mangel an Tonfilmtheatern), letzlich in Erinnerung geblieben ist aber die vertonte Fassung.

 

Und so, oder so ähnlich, wird sich die Entwicklung in Zukunft fortsetzen.

Dem Publikum ist es ziemlich egal, WIE etwas geschieht ( ob der Film nun 35, 70 oder 128,365 mm breit ist, nass trocken oder im Vakuum kopiert wird....) es sieht das Ergebniss. Enstspricht diese dem jeweiligen Geschmack oder auch nur der Sehnsucht nach der "Sensation" ( was insbesondere für die technischen Weiterentwicklungen gilt) ist es begeistert und zahlt ( worauf es letztendlich bei der kommerziellen Kunst ankommt).

Ist es gelangweilt und/ oder unzufrieden mit dem Gebotenen bleibt es fort und sucht sich eine andere Form der Unterhaltung.

 

Kunst und Kommerz gehen seit jeher Hand in Hand. Und selbst der ambitionierteste Künstler kann ohne zahlendes Publikum kaum überleben.

Im Gedächtnis der "Nachwelt" erhalten bleiben überwiegend diejenigen, die ( kommerziell) erfolgreich sind/waren. Egal wohin man in der Geschichte blickt, es waren die "Stars" und "Großverdiener" denen wir heute den Status des "Künstlers" zubilligen, nicht diejenigen, die im stillen Kämmerlein vor sich hin dichteten, komponierten, malten....

 

Diese Tatsache mag man bedauern oder verurteilen, aber sie zieht sich durch die Kunstgeschichte wie ein roter Faden. Auf "unser" Medium bezogen bedeutet dies aber auch, dass mache Dinge sich in dieser Entwicklung als gradezu überflüssig ( nicht mehr zeitgemäß/dem Publikumsgeschmack entsprechend) erweisen und somit (kommerziell) nicht mehr erfolgreich erweisen.

 

Das Theater geriet in eine Krise als der Film aufkam, der Film kam in die Krise als das Fernsehen aufkam, das Fernsehen geriet/gerät in die Krise, mit der zuhnemenden Verbreitung des Internets....

 

Eigentlich ist es schon verwunderlich, dass das Kino/der Film überhaupt noch ein nennenswertes Publikum hat...

 

Leander Haußmann antwortete mir mal in einem Interview ( 1999, Sonnenallee) auf die Frage warum er, der ja bis dahin ein ambitionierter Theatermensch war, nun in die (kommerzielle) Filmschiene gewechselt sei, er könne mit dem Medium Film ein wesentlich breiteres Publikum erreichen als es mit dem Theater jemals möglich wäre....die Antwort auf die Frage, ob es also hauptsächlich finanzielle Gründe hätte, beantwortetet der "Künstler" mit mehr oder weniger ausdruckstarkem Schweigen....

 

Der (überlangen) Rede kurzer Sinn:

Was Kunst und wer Künstler ist, bestimmt wenn überhaupt, das Publikum, Wo dieses fehlt bleibt nur die Hoffnung auf die Zukunft und eine (Neu)Wiederentdeckung.

Somit wird der Film als Kunstform sicher überleben, Die Techniken ( der Darstellung) werden sich jedoch verändern, wohin und ob sich daraus evntl. ganz neue Formen ergeben, wird sich zeigen.

Sicher ist aber das dieser Prozess nicht aufzuhalten ist. Und genausuo wie sich heute kaum ein breites Publikum für die orginalgetreue Aufführung einer griechischen Tragöde interessiert, wird sich vielleicht in 20 oder 30 Jahren niemand vostellen können sich mit 100en anderen Menschen in einen dunklen Saal zu quetschen um einem fest vorgegebenen Ablauf auf einer gespannten Polyesterfolie zu folgen, wenn er sich interaktiv in das Geschehen einschalten kann. (Virtuelle Realität, Realtime Aktionen, Motion Capturing ).und seinen eigenen individuellen "Film" kreieren kann.

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