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Möglichkeiten zur Fortführung eines Kinos


gonzus

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Hallo!

 

Unser örtliches Kino ist leider seit Februar diesen Jahres geschlossen da der bisherige Betreiber wohl aus wirtschaftlichen Gründen keine Lust mehr hatte.Daraufhin wollte jemand privat das Kino weiterführen,was sich leider dann aber wieder zerschlagen hat.Gestern gab es bei uns daraufhin eine große Versammlung mit Bürgermeister und Stadt-Marketing in der Stadthalle in der nach Möglichkeiten zur weiterführung gesucht wurde.Die Frage ist lohnt sich sowas überhaupt und kann das funktionieren.Zuspruch gab es bereits sehr viel und es würden sich auch viele dran beteiligen wollen(aber wohl weniger finanziell).

Es handelt sich um ein Drei-Saal Kino in der Kreisstadt Holzminden,das Roxy.Leider noch nicht digitalisiert.Bereits vor einiger Zeit haben die Kinos der Nachbarstädte Höxter und Lauenförde geschlossen.Als Einzugsgebiet wurde gestern eine Zahl von 60.000 Bewohnern genannt .

Das Kino hatte im letzten jahr ca. 40.000 Besucher.

 

Jetzt das negative;

Ein Investitionsstau von ca. 200.000€ (Lärmschutz,Brandschutz,Heizung u.a)

 

Dazu kommen noch 80.000€ pro Saal für eventuelle Digitalisierung.

 

Was könnte man machen um das Kino weiter zu betreiben? Ohne Investor oder Sponsoren geht da wohl gar nichts?

 

Würde das überhaupt Sinn machen?Es wurde behauptet das sichdas selbst bei Städten mit noch größeren Einzugsgebiet nicht mehr lohnen würde.

 

Für Meinungen und Vorschläge wäre ich dankbar.

 

Gruss Dirk

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Hallo Dirk, kalkuliere mal die kompletten Kosten. Einnahmen ohne Werbung bei 7€ sind 280.000€, Verleihmiete bei 43% 120400, bleiben knapp 160.000 übrig. Davon Pacht, Betriebskosten, Löhne, Abschreibungen etc.

Bei solider Finanzierung, (Baukredite sind gerade sehr günstig) und gescheiter Technik, deine Annahmen kann man incl. neuer Tonanlage so realisieren, wenn man beim Ton die üblichen Anbieter außen vor läßt. Das Kino selbst betreibt ohne Geschäftsführer, dann kann das gut funktionieren, da noch Werbeeinnahmen, Popcorn/Getränke etc. Erlöse dazukommen und die Besucherzahlen wahrscheinlich gut noch um 20% steigerbar sind, wenn man ein gescheites Kino anbietet.

Jens

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Hallo!

 

Unser örtliches Kino ist leider seit Februar diesen Jahres geschlossen da der bisherige Betreiber wohl aus wirtschaftlichen Gründen keine Lust mehr hatte.Daraufhin wollte jemand privat das Kino weiterführen,was sich leider dann aber wieder zerschlagen hat.Gestern gab es bei uns daraufhin eine große Versammlung mit Bürgermeister und Stadt-Marketing in der Stadthalle in der nach Möglichkeiten zur weiterführung gesucht wurde.Die Frage ist lohnt sich sowas überhaupt und kann das funktionieren.Zuspruch gab es bereits sehr viel und es würden sich auch viele dran beteiligen wollen(aber wohl weniger finanziell).

Es handelt sich um ein Drei-Saal Kino in der Kreisstadt Holzminden,das Roxy.Leider noch nicht digitalisiert.Bereits vor einiger Zeit haben die Kinos der Nachbarstädte Höxter und Lauenförde geschlossen.Als Einzugsgebiet wurde gestern eine Zahl von 60.000 Bewohnern genannt .

Das Kino hatte im letzten jahr ca. 40.000 Besucher.

 

Jetzt das negative;

Ein Investitionsstau von ca. 200.000€ (Lärmschutz,Brandschutz,Heizung u.a)

 

Dazu kommen noch 80.000€ pro Saal für eventuelle Digitalisierung.

 

Was könnte man machen um das Kino weiter zu betreiben? Ohne Investor oder Sponsoren geht da wohl gar nichts?

 

Würde das überhaupt Sinn machen?Es wurde behauptet das sichdas selbst bei Städten mit noch größeren Einzugsgebiet nicht mehr lohnen würde.

 

Für Meinungen und Vorschläge wäre ich dankbar.

 

Gruss Dirk

 

Auflagen: Wird mehr als 200000 kosten, Baupreischätzungen haben schon von Hause aus 30% erlaubte Spanne, und im Ende wird alles teurer, als geplant.

D-Kino ist nicht eventuell, sondern ab 2013 unumgänglich für diese Art Kinobetrieb. Ca 50000 maximal bei den Saalgrößen für die zeitgemäße 4k Projektion, zzgl. Ton, der in jedem Falle auch komplett erneuert werden muß.

 

In jedem Falle gehe ich von der Möglichkeit zur Besuchersteigerung aus, wenn hier mit neuem Konzept, besserer Technik und persönlicher Betreuung neu gestartet wird. Wichtig ist halt nur, dieses zeitnah zu machen. 50% Gesamtplus halte ich für real.

Neben entfallendem Bestandsschtz, d.h.noch teurere Auflagen, kommt auch das Vergessen hinzu. Ein solches Kino wird örtlich wahrgenommen, und besucht. O sich ein vergrößerter Einzugsbereich bemerkbar nacht, bezweifele ich noch. Diese Stadtkinos werden lokal wahrgenommen. Niemand fährt 25+ km, zum Kino, es sei denn es ist Multiplexal.

Da müßte eine Gesamtplanung aufgestellt werden, die zusammen mit erfahrenen Kinofachleuten durchgeführt wird. Gibt hier genug im Forum. Und mit den Behörden solltet Ihr rechtzeitig Kontakt suchen.

 

 

Stefan

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ein kleines Kino mit "Gelegenheitsbetrieb" zu führen, unterstützt von einem Fördervereinauf Basis von Gemeinnützigkeit mag eventuell funktionieren. Eine 1:1 Fortführung des derzeitigen Kinos sehe ich aus betriebswirtschaftlicher Sicht sehr skeptisch.

 

Man muß Leidenschaft von Betriebswirtschaft trennen.

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Investitionsstau enthält ja zunächst mal auch eine gehörige subjektive Komponente. Normalerweise gilt ein gewisser Bestandsschutz auch bei Sicherheitsauflagen, von daher wäre erstmal zu klären, was überhaupt getan werden MUSS. Zielrichtung wäre erstmal, den Betrieb am Laufen zu halten, damit keine Betriebsunterbrechung weitere Folgen diesbezüglich hat und die Auflagen für die Digitalisierungsförderung erfüllt werden können, denn damit wäre der maßgeblichste Investitionsposten massiv zu reduzieren, und ohne Digitalisierung muss man den Betrieb garnicht erst versuchen. Bei 3 Sälen kann man auch über eine Kleinkunstnutzung nachdenken. 40.000+ Besucher ist nicht schlecht, geht aber bei den mittelfristigen Investitionskosten sicher nur, wenn niemand maßgeblich davon leben muss.

 

 

Es gibt ne Menge kommunaler und vereinsbetrieber Kinos, die gut funktionieren. Es gibt auch ein paar recht aussergewöhnliche Betreibermodelle wie z.b. das Linden-Theater in Geisenheim.

 

Der neue FFA Bericht belegt, dass Kino-Sonderformen durchaus im Trend liegen.

 

 

Carsten

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Hallo.

Zu bedenken wäre eventuell auch, daß in Brakel und

Bad Driburg Kinos betrieben werden. Kenne deren Zahlen

nicht, aber vielleicht kann man mit dem Betreiber eine

Kooperation einfädeln. Das Kino in Bad D. kenne ich aus

Kindheitstagen, damals noch Kurlichtspiele. Schon Oma

ging dort hin.

MfG

Dieter

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Danke erstmal für eure Meinungen.

 

Im September soll es ja eine weitere Versammlung geben,mal schauen was das Stadt-Marketing bis dahin unternommen hat.

 

Ich denke mal ,das der Betreiber aus Brakel/Bad Driburg das mit der Kinoschließung hier mitbekommen hat.Falls er Intresse hätte,hätte er sich bestimmt schon gemeldet .Ich kann das aber mal ansprechen.

Eine Art Förderverein/Genossenschaft war ja auch noch im Gespräch,wobei ich nicht weiß,wie sowas genau funktioniren soll.

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Ein Verein ist auch nur eine Gesellschaftsform wie andere auch, ob GmbH oder GbR. Je mehr Leute involviert sind, desto klarer muss man die Rollen darin trennen. Wird natürlich nicht funktionieren, wenn einzelne das partout alleine machen oder eben explizit ihren Lebensunterhalt davon bestreiten wollen. Wobei je nach Größe des Objekts auch das notfalls noch für einen bestellten Geschäftsführer noch möglich ist. Jeder Nachteil hat halt auch einen Vorteil - so liegt das finanzielle Risiko eben nicht bei einem Einzigen und dessen Existenz hängt nicht vom Erfolg eines ggfs. unsicheren Starts ab.

 

Es gibt freilich auch so Leute wie PP, die von 'viele Köche verderben den Brei' und 'Verein ist pseudodemokratisches Chaos' spechen, sich aber dennoch ganz gern kostenlos von einer Schar von Freiwilligen bei Renovierung, Umbau und Ausstattung helfen lassen.

 

 

- Carsten

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Normalerweise gilt ein gewisser Bestandsschutz auch bei Sicherheitsauflagen, von daher wäre erstmal zu klären, was überhaupt getan werden MUSS.

 

 

Carsten

 

Nicht ganz richtig. Auf einer Fortbildungs Schulung "Brandschutz für Sachverständige" wurde uns eindeutig vom Vortragenden gesagt: "Brandschutz kennt (in der EU) keinen Bestandsschutz (mehr)!".

 

Also lieber vorher abklären, was gefordert ist.

 

Grüße

 

Stefan

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Nicht ganz richtig. Auf einer Fortbildungs Schulung "Brandschutz für Sachverständige" wurde uns eindeutig vom Vortragenden gesagt: "Brandschutz kennt (in der EU) keinen Bestandsschutz (mehr)!".

 

 

Das kann aber auch so, wie ich Dich jetzt verstehe, nicht ganz richtig sein.

 

Wir habe ein Center, bei denen z.B. in zwei Sälen die Notausgangstür 4m vom Eingang versetzt liegen und ins Foyer gehen. Wie eben in den 70igern, mit Beginn der 'Schachtelkinos' so gebaut wurde. Das ist heute mit Sicherheit keine Norm mehr (würde ich als Laie mal so annehmen)

 

Aber ich denke mal nicht, das da ein Brandschutzbeauftragte oder TÜV, nun eines Tages herkommt und sagt, das da aufwendige (in unserem Fall unmögliche) Baumaßnahmen getroffen werden müssten. Und das versteht man doch unter Bestandsschutz?

 

Und als krasses Gegenbeispiel, haben wir ein zweites Haus, das vor 5 Jahren komplett niederbrannte, wieder aufgebaut wurde und danach Verordnungen in Sachen Brandschutz bekommen hatte, das man sich gar nicht mehr traut ein Streichholz in 100 m Entfernung anzuzünden ;-)

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  • 4 Wochen später...

Hallo Ralf!

 

Das wäre natürlich schön wenn das klappen würde.Da würde sich die ganze Stadt freuen.

 

Teile mir per PN einfach deine Telefonnummer mit und ich vermittle das.

 

Oder komm einfach auf die nächste Versammlung,die sollte eigentlich spätestens im September stattfinden.

 

Gruss Dirk

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Ich sage nur "Erbengemeinschaft", "Alte Hausbesitzerin" und "Pachtvertrag"

 

Die üblichen Probleme in mittelständischen Betrieben. Für ein Kino meist tödlich.

Ein 3er Center ist in der Größenordnung der Stadt und dem Einzugsgebiet ideal und lässt sich meines Erachtens auch gut weiterbetreiben.

Mit Digital und kleineren Modernisierungen kann man so einem Ort sehr schnell wieder leben einhauchen. Ein einzelener Kinobetreiber kann davon gut leben.

 

Sollte das ganze dann aber auf eine hohe Pachtsumme und knötteriger Besitzer hinauslaufen, dann würde ich mir das gleich dreimal überlegen.

 

Steht das Kino nicht zum Verkauf?

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  • 1 Monat später...

Das wars dann wohl mit einem richtigen Kino.Gestern kam folgende Mail;

 

 

"Liebe Kinofreunde,

 

 

 

unsere Veranstaltung zum Thema „Kino in Holzminden“ im Foyer unserer Stadthalle hat eine große Resonanz bei Ihnen gefunden und wir bedanken uns ganz herzlich für Ihre Bereitschaft am Kinoprojekt in Holzminden mitzuarbeiten.

 

 

 

Wir waren in den vergangenen Wochen nicht untätig und haben viele Informationen rund um den Betrieb eines Kinos gesammelt.

 

Ausgangspunkt war dabei, den Kinobetrieb am bisherigen Ort, nämlich im Roxy an der Fürstenbergerstraße fortzuführen. Leider wird das aufgrund der notwendigen Investitionen dort nicht möglich sein. Das vorhandene Gebäude entspricht sowohl energetisch, brandschutztechnisch, filmtechnisch und was die akustische Dämmung angeht nicht mehr den heutigen Anforderungen.

 

So sehen wir trotz Fördermöglichkeiten für einen Teil der Aufwendungen keine Chance, einen Kinobetrieb ohne einen gewerblichen Investor wieder aufzunehmen. Die Renditemöglichkeiten in diesem umkämpften Markt sind nur schwer zu realisieren.

 

 

 

Eine andere Möglichkeit bietet ein Programmkino. Dazu würden auf einer Großleinwand wöchentlich ein bis zwei Filme gezeigt. Die Kosten für eine Grundausstattung würden ca. 50.000 € betragen, hier bestünden Fördermöglichkeiten z.B. durch LandZukunft des Landkreises, insbesondere wenn das Projekt durch einen Verein betrieben würde.

 

Die Filmvorführungen könnten im Sommer open air auf dem Marktplatz, am Weserkai oder auch auf dem Campingplatz stattfinden. In den übrigen Jahreszeiten könnten regelmäßig wochentags in der Stadthalle / Foyer der Stadthalle Vorführungen statt finden. Die Anlage ist extrem mobil, so dass auch andere Orte oder Verwendungsmöglichkeiten (public viewing) denkbar sind.

 

 

 

Hier kommen Sie nun ins Spiel. Die Stadtmarketing Holzminden GmbH ist weder finanziell noch personell in der Lage einen derartigen Kinobetrieb zu organisieren und aufrechtzuerhalten. Wir werden den gesamten Prozess aber sehr eng begleiten.

 

 

 

Denkbar ist ein Verein, der ehrenamtlich den Kinobetrieb trägt, die Anlage betreut, die Filme besorgt und die Finanzierung sowohl der Anlage als auch des laufenden Betriebs managt.

 

 

 

Wir laden daher alle, die an einer Mitarbeit in einem Verein „Kinofreunde Holzminden e.V.“ interessiert sind zu einer weiteren Veranstaltung am

 

Donnerstag, dem 4.10.2012 um 19.00 Uhr

 

ins Foyer unserer Stadthalle

 

ein. An diesem Abend sollen sich Personen finden, die sich diese große Aufgabe vorstellen können und bereit sind in einem solchen Verein mitzuarbeiten.

 

 

 

Wir hoffen wieder auf eine ähnliche Resonanz wie an unserem ersten Treffen und freuen uns auf Sie."

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Sehe ich auch so.Nichts gegen Open-Air-Kino aber ein bis zweimal die Woche auf unbequemen Gartenstühlen im freien oder drinnen im Vorraum der Stadthalle hat für mich nichts mehr mit richtigen Kino zu tun. Null Stimmung und null Atmosphäre sehe ich da.

 

rest in peace roxy kino!:unsure:

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  • 9 Monate später...

Gewisse Gerüchte gab es schon seit Monaten,nur getan hat sich bisher noch nichts.Angeblich sollen zu den drei bestehenden Sälen noch zwei dazugebaut werden.Egal wie,wäre natürlich schön wenn es klappen würde.Ist das hier abends eine tote Stadt geworden ohne Kino...

 

Dirk

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  • 2 Wochen später...

Ich glaube, dass hier ein von Grund auf geplanter Neubau mit 5 Sälen die wirtschaftlichere Alternative ist, zur Revitalisierung eines alten Kinos auch die kostengünstigere.

 

Grüße

 

Lorenz

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