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Geschrieben

Hallo zusammen!

 

Hab mich soeben neu hier angemeldet und ich bin auch Anfänger im Super 8 Bereich, desshalb entschuldigt bitte etwaige Fehler.

 

Ich habe kürzlich zwei alte Entwicklungskits Agfa Prozess-41 für Farbumkehrfilme geschenkt bekommen. Ich weiß, dass das früher ein eigener Agfa-Prozess war, vor Umstellung auf E6 in den 80ern. Kann ich damit noch irgendwas anfangen? Sind die Filme von früher überhaupt noch brauchbar? Das müssten dann alte Agfachrome Super 8 Filme sein, oder? Kennt sich jemand damit aus?

 

Danke für eure Hilfe!

 

Christian

Geschrieben

Hallo zusammen!

 

Hab mich soeben neu hier angemeldet und ich bin auch Anfänger im Super 8 Bereich, desshalb entschuldigt bitte etwaige Fehler.

 

Ich habe kürzlich zwei alte Entwicklungskits Agfa Prozess-41 für Farbumkehrfilme geschenkt bekommen. Ich weiß, dass das früher ein eigener Agfa-Prozess war, vor Umstellung auf E6 in den 80ern. Kann ich damit noch irgendwas anfangen? Sind die Filme von früher überhaupt noch brauchbar? Das müssten dann alte Agfachrome Super 8 Filme sein, oder? Kennt sich jemand damit aus?

 

Danke für eure Hilfe!

 

Christian

 

Hallo,

das Agfa Farbverfahren unterschied sich von Ektachrome (E6) dadurch, daß Agfa Filme wasserlösliche diffusionsfeste Farbkuppler verwendeten während der Ektachrome und alle heute auf dem Markt befindlichen Umkehrfilme sogenannte ölgeschützte Farbkuppler verwenden. Es war etwa 1985 als Agfa auch auf E6 umstieg. Man wollte vereinheitlichen (beim Prozess). Mit andern Worten: Entsorge Deine Entwicklungskits, es gibt die dazugehörigen Filme nicht mehr.

Aaton (kommst Du aus dem Selbstentwicklerlager? Ich frag wegen dem Pseudonym und denk da an Agfas Sistan).

Geschrieben

Hi susistan,

 

Was Aaton schreibt, ist fachlich völlig korrekt.

 

Aber halt, bitte nicht wegwerfen!!!!

 

Im Forum gibt es einige Mitglieder die gerade nach Entwickler für ältere Filme nachgefragt haben- Warte mal bitte ob da nicht eine Anfrage kommt.

 

Gruß otti

Geschrieben

Eventuell wäre das Zeug auch für ältere ORWO noch einsetzbar, die ja auch bis zur Wende noch nach dem alten AGFA-Verfahren funktionierten bzw. es mussten.

Geschrieben

Danke für eure schnellen Antworten!

 

Wegwerfen würde ich die Kits nicht. Ich habe mit dem Gedanken gespielt evtl. alte Filme bei Ebay zu ersteigern. Im Moment gibt es da einen Agfacolor CK 17 zu ersteigern und würde damit mein Glück versuchen. Was meint ihr, bringt das was?

 

Alte ORWOs sind auch kein schlechter Gedanke. Die dürften ja dann noch bis Ende der 80er produziert worden sein und evtl. bekommt man da ja noch ein Bild raus...

Ich bin gerade auf dem Weg zum Selbstentwickler und probieren kann ja nicht schaden!?

 

Mein Name susistan ist ein Kunstgebilde, aber der Bezug zum Agfa Sistan passt natürlich gut! ;)

Geschrieben

Hallo Susistan,

 

ich habe mit AP-41 vor Jahren mal einen "karierten" Movichrome entwickelt (der in der Schachtel, die an Piet Mondrian erinnert). Das Ergebnis ist durchaus ansehnlich geworden. Ich habe ihn damals bei Raumtemperatur benutzt und ca. 25 Min. pro Bad angesetzt. Schmeiss das Zeug auf keinen Fall weg -- wenn Du keinen Bedarf hast, sag Bescheid :)

 

Aaton: Gab es eigentlich jemals Agfa-Filme für E-4 oder kam die Vereinheitlichung erst mit E-6?

Geschrieben

Aaton: Gab es eigentlich jemals Agfa-Filme für E-4 oder kam die Vereinheitlichung erst mit E-6?

 

 

Hallo Friedemann (Du lebst ja noch),

...wäre mir völlig neu. Als Agfa auf E6 umstellte war eine Zeitlang Agfa Film im Umlauf den offensichtlich Fuji für Agfa nach deren Vorgaben fertigte. Das wurde in Fachzeitschriften debattiert und bewertet und "Nörgelmann" (Alexander Borell) mischte da mit. Dann kam der neue Agfa und ich stellte mit Erstaunen fest, daß der die typische "Agfa Charakteristik" behalten hatte. Ich wiederhole jetzt was "Fachleute" (zu denen ich nicht gehöre) behaupten: Schäden wie Farbveränderungen nach relativ kurzer Zeit sollen mit E6 eliminiert sein. Das soll für alle Marken gelten. Kodaks E100 G soll eine Lebensdauer von 100 Jahren haben (unter den vorgeschriebenen Lagerungsbedingungen/sprich klimatisiert - das ist der Pferdefuß). Ich selber stellte fest: Agfa CT 18 erstaunlich stabil, Kodak E2 von 1959 stark verändert, Kodak E4 von 1966 feststellbare Veränderung.

Es gibt keinen Grund sich nach E4 zu sehnen. Es gab auch E3 (Professional-Film). Auch der zeigt starke Veränderungen. Im Gesamten steht Kodak gegenüber Agfa vor 1976 schwach da (ich rede jetzt nicht von Kodachrome)

Aaton.

  • Like 1
Geschrieben

Danke, Aaton, das ist wiede rmal äußerst interessant. Du solltest mit Koshofer zusammen ein Buch veröffentlichen. :)

Ich trauere E-4 auch gar nicht hinterher. Vor ca. 20 Jahren habe ich einmal einen Satz davon besessen, um Kodak EIR zu entwickeln. Ein paar habe ich davon (also aus Aerochrome 1443) noch im Tiefkühler (120er Rollfilm), erstaunlicherweise lassen sie sich prima auch in E-6 entwickeln. Bei Falschfarbfilm sind noch mal falschere Farben ja nicht so wild...

 

Ja, ich lebe noch, war zwei Wochen im Urlaub in Südfrankreich. Diesmal mit (bis zu 2 Jahre) abgelaufenen Wittner- und Ektachrome 100D und noch zwei Wittnerchrome 50D aus verschiedenen Chargen. Alles Einzelkassetten, ungekühlt gelagert und teils doll im Auto aufgeheizt... ich bin sehr gesapnnt, was das Ergebnis liefern wird. Weg mussten diese Kassetten sowieso irgendwann mal, und so erfahren wir gleich noch etwas über schlecht gelagertes Material...

Geschrieben

Ja, ich lebe noch, war zwei Wochen im Urlaub in Südfrankreich.

 

 

Hallo,

toll. Hab ich auch fest im Visier. Diesmal wird es Umbrien mit der 9,5mm Kamera. Fontaine de Vaucluse, Pont du Gard, le Baux, Arles, Nimes, St. Marie de la Mer, Toulon, Hyeres, Grasse, St. Tropez, Bormes les Mimosas, das ist grob so das was ich in 4 Urlauben dort "zusammengetragen" habe und es sollte wieder mal sein...

Aaton

Geschrieben

Diesmal mit (bis zu 2 Jahre) abgelaufenen Wittner- und Ektachrome 100D und noch zwei Wittnerchrome 50D aus verschiedenen Chargen. Alles Einzelkassetten, ungekühlt gelagert und teils doll im Auto aufgeheizt... ich bin sehr gesapnnt, was das Ergebnis liefern wird. Weg mussten diese Kassetten sowieso irgendwann mal, und so erfahren wir gleich noch etwas über schlecht gelagertes Material...

 

Entwickelst du die Filme diesmal selbst? Entwicklungsgutscheine werden immer teurer, das ist sogar mir in der "relativ kurzen" Zeit aufgefallen, in der ich das Hobby Schmalfilm nun betreibe...

 

 

Gruß

 

Filmer

Geschrieben

Diesmal entwickelt Andec -- schon damit ich beurteilen kann, was die Überlagerung und Aufheizung der Filme dem Material ausmacht. Sonst schiebe ich Schattenbläue nachher noch auf Entwicklungsfehler...

 

Aaton: Ich war nur eine Spur westlicher in der Nähe von Montpellier, bei Clermont l'Herault, ganz nah am Lac du Salagou. Auf Zeitreise, denn dort war ich schon vor 25 Jahren als kleiner Junge mit der Familie. Die Gegend ist unverändert traumhaft. Cirque de Moureze, Gorges d'Heric, Pézenas, Narbonne... könnte ich mir fürs Altenteil vorstellen. (:

Geschrieben

Ja, ich lebe noch, war zwei Wochen im Urlaub in Südfrankreich. ...

 

Schon wieder Urlaub? Warst Du nicht erst kürzlich in der Schweiz? ;-) -irgendetwas mache ich falsch...

Geschrieben

Hallo Susistan,

 

ich habe mit AP-41 vor Jahren mal einen "karierten" Movichrome entwickelt (der in der Schachtel, die an Piet Mondrian erinnert). Das Ergebnis ist durchaus ansehnlich geworden. Ich habe ihn damals bei Raumtemperatur benutzt und ca. 25 Min. pro Bad angesetzt. Schmeiss das Zeug auf keinen Fall weg -- wenn Du keinen Bedarf hast, sag Bescheid :)

 

Aaton: Gab es eigentlich jemals Agfa-Filme für E-4 oder kam die Vereinheitlichung erst mit E-6?

 

 

Hallo peaceman,

 

danke, das wollte ich wissen! Ab und zu findet man in den Tiefen des Internets ja noch solche Moviechromes und dann werde ich es auf jeden Fall probieren. Wenn es nichts wird, trete ich dir das andere Kit ab. Das wird aber noch etwas dauern...ich baue gerade die Entwicklungsbox aus HT-Rohren und fange erstmal mit E6 an. ^_^ Ich meld mich dann, wenn es soweit ist.

Geschrieben

Super. Viel Spaß und sag Bescheid, wenn Du Fragen hast :)

 

 

Ja, hab ich! Wie bekomme ich bei alten Moviechrome Filmen diese Remjet-Schicht am besten runter?

Geschrieben

Schmutzige Geschäfte

 

Nahezu alle Farbfilme, die keine aktuellen E6- Materialien sind, machen es dem Selbstverarbei- ter in einer Sache schwer: Sie besitzen auf der Seite, die der Emulsion gegenüber liegt eine Lichthofschutzschicht aus Rußgelatine, das soge- nannte Remjet. Diese Schicht hat mehrere Auf- gaben: Sie verbessert die Gleitfähigkeit des Films in der Kamera, sie verhindert elektrostatische Aufladung beim Filmtransport, sie verbessert die Bildschärfe und beugt Überstrahlungen vor. Leider ist es etwas mühevoll, sie zu entfernen. Die professionellen Durchlaufmaschinen bewerkstel- ligen das als ersten Schritt vor der Entwicklung durch Aufweichung mit sehr alkalischen Bädern und mechanischem Abtrag mittels gerichteter Sprühdüsen und rotierender Schwämme.

Man muss die Schicht aber nicht vor der Entwicklung entfernen, bei Tageslicht ist das nämlich definitiv einfacher. Es gibt Remjet, dass sich schon im E6-Erstentwickler komplett ablöst und dann in Flocken umher schwimmt (z.B. Agfa Moviechrome aus der weißen Schachtel). Hier sollte man den Erstentwickler nach getaner Arbeit durch einen Kaffeefilter gießen, um die Flocken loszuwerden. Das Remjet von Ektachro- me 160 oder Kodachrome 40 (zu SW entwickelt) ist hartnäckiger und überlebt meistens alle Bäder. Hier hilft nur die mühevolle, schrittweise Entfernung mittels weichem Schwamm, bevor der Film getrocknet wird.



Sehr effektiv zum Anlösen hartnäckigster Rem- jet-Schichten ist ein kurzes Bad in folgender Base:

 

1. 800 ml Wasser ca. 30° C

2. 20 g Borax (Natriumtetraborat)

3. 100 g Natriumsulfat

4. 1 g Natriumhydroxid (Ätznatron)

5. Auffüllen auf 1 l

 

Das Natriumhydroxid sollte man in 200 ml kal- tem Wasser ansetzen, da es sich beim Auflösen erwärmt. Es ist unbedingt Schutzkleidung zu tra- gen. Wem das zu aggressiv ist, der kann es auch mit etwas Soda aus der Drogerie versuchen.

Geschrieben

Im Falle einer Schwarzweiß-Entwicklung des K-40 empfiehlt sich übrigens Caffenol C - durch den hohen Sodagehalt löst sich der Remjet fast vollständig während der Entwicklung. Zum Schluss nur noch mit einem feuchten Küchentuch die Überreste entfernen - und der K-40 macht dem Selbstentwickler das Leben nicht mehr schwer...

  • 1 Jahr später...
Geschrieben

Hallo zusammen!

 

Hab mich soeben neu hier angemeldet und ich bin auch Anfänger im Super 8 Bereich, desshalb entschuldigt bitte etwaige Fehler.

 

Ich habe kürzlich zwei alte Entwicklungskits Agfa Prozess-41 für Farbumkehrfilme geschenkt bekommen. Ich weiß, dass das früher ein eigener Agfa-Prozess war, vor Umstellung auf E6 in den 80ern. Kann ich damit noch irgendwas anfangen? Sind die Filme von früher überhaupt noch brauchbar? Das müssten dann alte Agfachrome Super 8 Filme sein, oder? Kennt sich jemand damit aus?

 

Danke für eure Hilfe!

 

Christian

 

Hallo Christian,

 

Ihc könnte ein solches Entwicklerset gebrauchen.

Hast Du es noch?

 

viele Grüße,

Karsten

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