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Geschrieben

Hallo in die Filmerrunde,

ein Blick vor wenigen Tagen in die Zeitschrift „Videofilmer“ –oder ähnlich- (bitte nicht gleich wegklicken) hat mich recht nachdenklich gemacht:

Im Editorial wird dort (wiederholt) die Gefahr aufgezeigt, dass es in absehbarer Zeit möglicherweise keine (digitalen) Videokameras mehr geben wird, da viele Digifotoapparate bereits eine Videofunktion besitzen.

Ich habe während meiner Schmalfilmaktivität immer versucht, ein Thema durchzuziehen -also nicht mal eben eine Sequenz „zu knipsen“, dann nach Monaten ein völlig anderes Thema mit einigen Szenen einzufangen –also keine Art „Slapstick“.

Das in jenem aktuellen Heft angesprochene Thema macht eigentlich deutlich, warum auch der Schmalfilm trotz Anfangseuphorie die Masse nicht erreicht hat, nicht erreichen konnte:

Das Filmen (ob analog oder digital) erfordert mehr Disziplin als eine „snapcam“.

Nicht umsonst gab (gibt) es eine Vielzahl von Publikationen, die sich damit beschäftigen, wie ich ein filmisches (bewegtes) Werk gestalten sollte, um daran Freude zu haben.

Die Themenvielfalt ist zweifelsfrei unüberschaubar –man muss sich eben für einige Minuten, einige Kassetten- oder Spulenlängen festlegen.

Mir sind auf diversen Flohmarktbesuchen sehr viele Privataufnahmen aus den 30er bis 50er Jahren „in die Hände gefallen“ –von verschiedenen mir unbekannten „Produzenten“.

Unübersehbar scheint mir, dass in jener Zeit eher versucht wurde (wohl schon kostenbedingt) die für dieses Hobby notwendige Disziplin bzgl Gestaltung und Durchführung einer gewählten Thematik einzuhalten –der Super8-Boom in den 60ern (mE eine Blase) musste nach Euphorie für das relativ billige bewegte Bild den „Normalverbraucher“ innerhalb relativ kurzer Zeit zu Frustration, Langeweile führen –eben weil nach Art der „snapshotcam“ nicht ausreichend durchdacht „ans Werk gegangen wurde“.

Ich bin Liebhaber des Analogfilmes, habe viele Filme in Doppel- und Super8 seit meiner Schulzeit belichtet -diese Jahre haben mir einen Erfahrungsschatz hinsichtlich Kameraführung und Gestaltung des Oevres beschert, den ich ohne die analoge Filmerei nicht gewonnen hätte.

Mich interessiert, ob in dieser Runde der Analogenthusiasten -abgesehen von der Gestaltung eines Filmes für Wettbewerbe- konsequent themenbezogene Sequenzen von mindestens vier Minuten mehrfach im Jahr durchgehalten werden.

 

Viel Spaß beim Hobby und eine stets funktionierende Kamera wünscht Ernst.

Geschrieben

Hier: Ja!

 

Der Großteil meiner Filmerei sind zwar auch "Snapshots", aber nur im Sinne von "ohne Drehbuch". Eine Klammer, eine Thema, einen Erzählaufbau überlege ich mir (mittlerweile) immer. Was gar nicht vorkommt, sind rumliegende Kameras, die alle paar Wochen mal ein paar Sekunden Alltag einfangen. Ich benutze nahezu immer mindestens zwei Kassetten pro Projekt und schliesse das dann auch ab. Titel, Einleitung, roter Faden, Pointen, Witz und Coda... das muss alles sein, und wenn es noch so einfach ist. Im Sommerurlaub war ich jetzt etwas faul und hab oft etwas zu planlos draufgehalten, 2/3 der letzten Kassette habe ich dann aber noch für Blenden und Zwischenschnitte benutzt, mit der ich das Ergebnis im Schnitt "gut befriedigend" hinschnippeln konnte.

 

Ganz explizit aber suche ich mir auch mehrmals im Jahr ein Thema aus bzw. habe eine Idee, meist ein Experiment -- und das wird dann durchgezogen. Hier ist dann oft eine Technik mein Thema, auf die ich mich dann einlasse. Gerade heute habe ich mühsam mein Entwicklerzezept für die alten, 26 Jahre überlagerten Svema-SW-Kassetten optimiert, von denen ich noch sechs Stück habe. Der Look ist super, der diktiert nahezu eine bestimmte Stimmung für den Film, der auf den verbleibenden fünf Kassetten entstehen soll.

 

Der Weg dahin war aber ganz schön weit... ich habe aus der Anfangszeit noch Filme die so lieblos-beliebig gefilmt wurden, dass ich sie bis heute nicht fertig geschnitten habe. An sich in der Fotografie zu Hause merkt man recht bald, dass Filmen keineswegs "ein anderes fotografieren" ist. Die Zeitachse macht das Thema ungleich komplizierter und ganz anders sowieso. Kodak hat da mit dem "Nur Knopf drücken" halt schon ein bisschen gelogen... ;)

Geschrieben

und noch ergänzend: Genau das ist es wohl auch einfach, was der Konsument will: Momente festhalten. Ob nun mit Super-8, dem Camcorder oder dem iPhone ist eigentlich ganz egal. Filmischen Anspruch haben die wenigsten. Genau deshalb liebt ja auch jeder Camcorder nach spätestens zwei Urlauben auf ewig in der Ecke und die mehrminütigen Zickzackschwenks als Panoramaersatz werden ein Leben lang nicht geschnitten.

Auch Super-8 lebte bei vielen schon damals nur in Form der 15m Spule und wurde weder gekoppelt noch geschnitten. In beiden Fällen wird das fertige Werk schliesslich fast nie konsumiert und verstaubt im Regal. Der einzige Unterschied ist, dass wir uns heute die Schmalfilme unserer Elterngeneration noch ansehen können...

 

Analogien zu "Knipserei" und "Fotografie" gibt es definitiv.

Geschrieben

Hallo,

dem Thema widmet (e) sich nahezu jedes Schmalfilmlehrbuch. Ich konnte mich nie dazu durchringen vor dem Urlaub zur Familie zu sagen..."so, jetzt geht schön zum Auto und steigt ein....und vergeßt nicht freundlich in die Kamera zu blicken"....Der gesamte Film dann schön eingeteilt wie im Lehrbuch beschrieben. Mit andern Worten: Gestellt.

Gefilmt wurde von mir immer "wie es kam".

Vermutlich hat peaceman recht.

Aaton.

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Geschrieben

Kodak hat da mit dem "Nur Knopf drücken" halt schon ein bisschen gelogen... ;)

 

Hallo,

das glaube ich nicht, denn offenbar war "Schmalfilm nicht gemeint". Wenn ich das recht in Erinnerung habe bezog sich der Slogan auf "den Kodak" und das war offensichtlich die Box (das Thema auf das es sich bezog also die Fotografie). Die Entstehung des Namens Kodak war, wenn man die Eastman Geschichte verfolgt nach dessen Äußerungen zufällig.

Aaton.

Geschrieben

Viele Hobbyfilmthemen lassen eine Dramaturgie ja gar nicht wirklich zu. Wer nur Vögel filmt wird selten mit normalem Aufwand bei Nicht-Ornitologen einen spannenden 30-Minüter abliefern. Urlaubsfilme werden zumindest spannender, wenn man regelmässig zwischen Einstellungsgrössen (in der 30 Grad Regel) wechselt. Die Nahaufnahmen kann man schon instruieren, das tut Niemandem weh, etwas nochmal zu machen. Grundvorraussetzung ist jedoch, dass die Personen auch gefilmt werden wollen, eben damit einverstanden sind. Das ist der wundeste Punkt, man filmt selbst und alle Anderen werden ja "visuell ausgebeutet". Deshalb ist es gut auch die Anderen mal filmen zu lassen.

  • Like 2
Geschrieben

Grundvorraussetzung ist jedoch, dass die Personen auch gefilmt werden wollen, eben damit einverstanden sind. Das ist der wundeste Punkt, man filmt selbst und alle Anderen werden ja "visuell ausgebeutet". Deshalb ist es gut auch die Anderen mal filmen zu lassen.

 

Hallo,

...stimmt.

Aaton

Geschrieben

Viele Hobbyfilmthemen lassen eine Dramaturgie ja gar nicht wirklich zu. Wer nur Vögel filmt wird selten mit normalem Aufwand bei Nicht-Ornitologen einen spannenden 30-Minüter abliefern. Urlaubsfilme werden zumindest spannender, wenn man regelmässig zwischen Einstellungsgrössen (in der 30 Grad Regel) wechselt. Die Nahaufnahmen kann man schon instruieren, das tut Niemandem weh, etwas nochmal zu machen. Grundvorraussetzung ist jedoch, dass die Personen auch gefilmt werden wollen, eben damit einverstanden sind. Das ist der wundeste Punkt, man filmt selbst und alle Anderen werden ja "visuell ausgebeutet". Deshalb ist es gut auch die Anderen mal filmen zu lassen.

 

Hallo,

das alles trifft den Nagel auf den Kopf ! Im übrigen, wer Nachwuchs hat kennt das Problem: Letztes Jahr noch hatte der/die Kleine überhaupt keine Probleme damit, vor der Kamera zu agieren. Aber jetzt plötzlich sitzt die Haarsträhne oder wer weiß was nicht richtig. Also wird die Hand schell vors Gesicht gehalten und man wendet sich entsetzt ab: "Papa, nicht jetzt !"

Naja, ich trag's mit Fassung, gibt sich wieder... :-)

 

Ein weiteres Problem ist die erforderliche Zeit für eine gelungene Nachbearbeitung. Es ist enorm aufwendig einem Film einen, wenn gewünscht, schnellen Schnitt zu verpassen und zu vertonen. Erfahrungsgemäß kann man solche "Projekte" nur angehen, wenn das Endergebnis möglichst kurz ausfallen soll. Einer der von meiner Familie am meisten geschätzten Super8 Filme ist grade mal ca. 40m lang, dauert rund 10 min. bei 18 B/s. Teilweise schnelle Schnittfolgen, eine während dem Gehen (im Sand) und auf den Begleiter ausgerichtete Kamera, ungewöhnliche Blickwinkel und ein Auge für Motive, die nur im Zusammenhang mit den folgenden und vorhergehenden Szenen Sinn ergeben und z.B als Foto vollkommen uninteressant wären. (Da ist er wieder, der Unterschied Film/Foto). Dann noch Musik dazu, Toneffekte unterlegen ... ufff, diese Zeit habe ich nicht bzw. nehme ich mir leider nicht mehr.

Manchmal bin ich schon froh, wenn ich die 15m Röllchen erstmal nur "hintereinanderhängen" und noch Überlängen sowie misslungene Szenen rausschneiden kann.

Generell gilt bei mir: In der Kürze liegt die Würze, als ideale Länge für den Urlaubsfilm empfinde ich eine Dauer von 10-20min.

 

Sobald wie möglich werde ich meinen grade erst zurückerhaltenen Urlaubsfilm schneiden. Ton ist diesmal vorgesehen, wird aber überwiegend als musikalische Untermalung erfolgen.

 

Gruß!

  • Like 1
Geschrieben

Hallo,

 

Ach der otti schon wieder... Nein im Ernst, ich glaube es liegt schon daran wie man an einer Sache heran geht. Damit meine ich noch nicht einmal ein Drehbuch oder Storryboard. Nein es geht um die Aufnahme selbst. Wenn ich weiß wie teuer mein Aufnahmemedium ist, werde ich über jede Szene mehr oder weniger nachdenken. Reicht das Licht nicht, reicht meine Optik nicht, dann lasse ich es eben.

 

Genau das ist der Punkt. Da heut Speicherkarten nichts mehr kosten und ja wieder gelöscht werden können, wird drauf los gefilmt und keknippst was das Zeug hält. Egal wie, es wird schon. Das kenne ich von meinen Schülern auch.

Da kommt dann oft der dämlichste Spruch aller Zeiten "Das machen wir in der "Postproduktion". Aua, in der Postproduktion gergurktes Material hinbiegen dauert 100 mal länger als gleich richtig. Aber wer 10 Jahre youtube- clips gesehen hat und das noch auf einem Handy, ist natürlich völlig happy wenn er auch mal was erkennen kann. Im Fotobereich nicht anders. Heute laufen Pressefotografen herum, die eigentlich, Verzeihung, standrechtlich erschossen gehören. Warum? Statt den Standpunkt zu wechseln, oder schöne Bildausschnitte zu suchen, drücken die den Dauerauslöser, knallen 200 Bilder von einer Stelle weg und gehen wieder. Ich kann die Redakteure nicht verstehen, die sich lieber durch 3000 digitale Schrottbilder quälen, anstatt sich 100 gut gelungene Aufnahmen anzusehen. Aber auch die gehören eigentlich.......

 

Versteht mich bitte nicht falsch, ich bin nicht der Erzfeind der Digitaltechnik. Aber ein ungelernter Umgang damit der führt leider zur Katastrophe.

Deshalb ist gerade heute Disziplin gefragt. Wer einmal in einer 16mm Kamera in 3 Minuten 50 Euro hat wegrauschen sehen und dann weder auf Blende oder Schärfe geachtet hat, der merkt sich das weil es weh tut.

Der Digitalo lacht nur und verbreitet weiter Schrott, es kost ja nix, Geiz ist geil, ich bin ja nicht blöd............

 

Fazit. Egal ob Amareur oder Profi, wer auf einer richtigen Filmkamera filmen lernt, braucht vor den andern nie Angst zu haben. Selbst wenn man Euch eine Videokiste in die Hand drückt, Eure Aufnahmen schneidet ein Cutter in Stunden, für die eines Spacken braucht er Tage.....

 

Gruß otti

  • Like 1
Geschrieben

Ich versuche eigentlich immer schon in der Kamera zu *schneiden*, bzw. richtig zu montieren, damit nachher möglichst wenig herumgeklebt und umgeschnitten werden muss. Ich *erzähle* mit der Kamera alles vorwiegend in der Reihenfolge, wie es im Endprodukt auch sein soll. Das ist für mich am übersichtlichsten und ich vergesse am wenigsten. Nur manchmal bin ich spontan gezwungen davon abzuweichen und mache eine Nahaufnahme noch bevor ich die Totale mache. Meist dann, wenn gerade vor der Kamera etwas Interessantes passiert, was in der Nahaufnahme einfach klasse rüberkommt, sinnvollerweise aber mit einer Totalen eingeleitet werden sollte. Ansonsten Stück für Stück so wie es später auf der Leinwand kommen soll.

Geschrieben

Hallo an meine beiden Vorgänger Otti61 und Regular8,

 

natürlich habt Ihr Recht ! Auch ich versuche, eine Reihenfolge der Aufnahmen festzulegen, um möglichst wenig schneiden zu müssen.

Aber ein Urlaubsfilm ist kein drehbuchgestütztes Filmprojekt. Viel zu oft geschehen vor Ort Dinge, die im Nachhinein ein Umsetzen von Szenen erfordern können:

- Wetter bzw. Lichtverhältisse -> Reihenfolge der Aufnahmen verschiebt sich u.U.

- unvorhersehbare, filmische "Gelegenheiten" , die sich themenmäßig aber an anderer Stelle besser im Film einfügen.

- Missratene Szenen, wobei sich nach rausschneiden derselben ergeben kann, das die nun aufeinanderfolgenden Szenen nicht miteinander harmonieren (z.B. 2x hintereinander ein Schwenk -> Unruhe !

 

Ernst hat hier mal ein wirklich interessantes Thema aufgetan, nämlich die Filmgestaltung an sich !

Der Hinweis von Oliver mit der 30° Regel ist sehr wertvoll, ebenso sollte man Achsensprung vermeiden und vielleicht noch die Abfolge von Totale, Halbtotale, Nahaufnahme beachten. Ich selber filme gerne bei einer Stadtbesichtigung meine Lieben wie sie auf die Kamera zukommen, in der folgenden Szene könnten sie sich dann von der Kamera entfernen. Ich vermeide zumindest, daß mir 2x hintereinander die (gleichen) Leute auf die Kamera zulaufen. Ist das korrekt ? Ich empfinde es zumindest so.

 

Wie gestaltet Ihr Ortswechsel ? Ich verbinde dies meist durch eine Überblendung, weshalb ich da großen Wert drauf lege, daß die Kamera sowas möglichst automatisch erledigt (leider muss man das bei der Beaulieu höchst kompliziert manuell erledigen, aber es geht einwandfrei, sofern man etwas Übung darin hat)

Manchmal schwenke ich im Ort X z.B. in den Himmel, dann Überblendung und Schwenk im Ort Y vom Himmel wieder nach unten: voilà der neue Ort !

Damit vermeide ich einen plötzlichen "Ortssprung". Wie macht Ihr das ? Ab-/Aufblendung wäre auch denkbar, unterbricht mir aber den Film zu sehr.

 

Zur Bildgestaltung an sich habe ich das eine oder andere an Literatur gelesen. Meine "Filmkünste" habe ich jedoch in erster Linie durch z.B. Dokumentar-/Reisefilme im TV erworben, ich schaue mir schlicht möglichst viel von den Profis ab.

 

Gruß !

Geschrieben

Das kommt mir doch alles sehr vertraut vor. Wunderbar.

 

Ja, Schnitt in der Kamera. Wo immer es geht. Derlei Szenenwechsel laufen ja auch am ruhigsten durch den Projektor. Bei Orts- oder Tageswechseln passiert es mir leider oft, dass ich den ausleitenden Teil solcher Blenden vergesse. Am Morgen ist es für eine Überblendung dann zu spät... für diesen (oft wiederholten) Fehler benutze ich immer meinen Kassettenrest, um einen "roten Faden" einzufangen, mit dem ich solche Sprünge später beim Schneiden überbrücken kann.

 

Ich habe mal über 50 Sekunden festgehalten, wie ein Freund daran scheiterte, einen Klappliegestuhl richtig aufzubauen. Ich filme natürlich sonst nie Szenen von solcher Länge am Stück... wir sind ja beim Stummfilm! In sechs Teile zerschnitten wird sie aber zu einer prima Brücke. Im Filmtitel beginnt er mit dem Aufbau, vier Orts- bzw. Tageswechsel sind von seinen hilflosen Faltversuchen überbrückt, nach der "Ende-Szene schliesslich gelingt ihm der Aufbau und er setzt sich... und Abblende.

 

Es geht auch mit weniger Slapstick. Im 24er oder 54er Gang kann man gut aus dem Beifahrerfenster aufgestützt Fahraufnahmen der Landschaft machen... Wiederholt man das an verschiedenen Orten, ist der Ortswechsel-Schnitt einheitlich gebrückt. Im Idealfall stimmen sogar die Ortsschilder, aber es geht natürlich auch ohne und mit Fahraufnahmen vom falschen Ort.

 

Was ich bei Ortswechseln noch mag, sind Reissblenden. In der letzten Szene (Nahaufnahme) die Kamera viel zu schnell und beschleunigend nach rechts schwenken und mitten im Schwenk den Auslöser loslassen. Am nächsten Ort dann im Schwenk gleicher Richtung fortsetzen, Kamera starten und in der neuen Totalen dann zügig den Schwenk beenden und weiterfilmen. Geht besonders gut mit Dreiwege-Neiger und gelingt eigentlich immer.

Geschrieben

Das mit dem Klappstuhl ist wirklich gut, damit baust Du eine kleine Rahmenhandlung ein. Alternativ könnte man z.B. auch die Suche nach einem Urlaubssouvenir oder sonstiges Mitbringsel einfliessen lassen, was in verschiedenen Orten auf verschiedenen Märkten gesucht wird, am Ende hat man es dann.

Kleiner filmerischer Aufwand, der aber dem Film einen Überbau gibt. Viele andere Rahmenhandlungen sind denkbar z.B. die Dicke des Geldbeutels, der abends auf denm Tisch liegt und zunehmend flacher wird.

Ich glaube Letzteres werde ich in meinem nächsten Urlaubsfilm mal einfließen lassen...

Geschrieben

Hallo,

 

Erst erst einmal möchte ich mich entschuldigen daß ich gestern etwas forsch geschrieben habe, warum dazu später.

 

Klar ist es so daß ich nicht immer ein Drehbuch oder Storryboard zu Hand habe. Das ist auch nicht immer notwendig. Schwierig ist es im Urlaub. Soll die Familie im Vordergrund stehen oder lege ich das Gewicht auf das Land in dem ich bin, auf die Menschen dort, die Gebäude, die Landschaft usw. Kinder halten sich ohnehin nie an ein Drehbuch aber dafür passieren dann auch lustige Sachen die niemand eingeplant hatte.:-)

 

Auf Schnitt drehen wurde hier erwähnt. Nur einmal zwei Beispiele. Das Bezahlen an der Kasse oder jemand geht durch eine Tür. Als Anfänger ist man immer geneigt, das Ganze als Plansequenz in einer Einstellung abzudrehen. Das dauert, wirkt langweilig und keiner schaut den FIlm 2 mal an. Dabei reichen doch kurze Shots. Kassiererin bekommt Geld, Schublande springt auf(close) Schein rein, raus, 2 Hände Wechselgeld übergeben, fertig. Wenige Sekunden lang aber da wir den Vorgang alle kennen, weiß jeder Bescheid. Oder, Person drückt Klinke nieder, Gegenschuß Person betritt Raum, fertig. Wir haben schon so oft Türen aufgemacht, wir wissen wie das geht.

 

Natürlich ist es im Naturfilm etwas anders. Zu einer Wildkatze kann ich nicht sagen, kommen Sie doch bitte nochmal um die Ecke, ich will noch eine andere Einstellung machen.

Aber ich denke diese Anfängerfehler haben wir alle gemacht, zu lange Einstellungen und Einstellungsgrößen zu ähnlich gewählt. Das wirkt dann später nicht wie ein Schnitt sondern wie ein Kamerasprung, ein Bildfehler.

 

So nun kurz zu dem was mir gestern so die Laune verdorben hat:

Ich habe die Demonstration eines PC Programmes gesehen wo man Mundbewegungen programmieren kann. Das gibt es schon länger aber die Qualität heute! Danach kann man eine andere Stimme drunter legen und die sichtbare Person spricht mit einer anderen Stimme und keiner merkt es. Stellt Euch vor einer kommt auf die abartige Idee, Aufnahmen von Albert Schweizer mit Hitlers Stimme zu unterlegen und Mensche die beide Personen nicht kennen, sehen das?????

Was kann ich heute noch glauben wenn ich Nachrichtenbeiträge oder Maganzinsendungen sehe?

 

Das andere sind die Fotografen. Stellt Euch vor Ihr sollt Bilder für einen Katalog machen. Was braucht man, Models. Also Agenturen aufgerufen, Setcards geschaut. Die Bilder sind manchmal so stark nachbearbeitet daß die Leute aussehen wie Avatare. Dann kommt das Model, soll Sommermode vorführen und hat plötzlich tätowierte Beine. Das will nun aber der Kunde nicht. Was heißt das? Obwohl ich selbst realistischere Bilde machen wollte, muß ich jetzt auch faken damit ich an mein Geld komme. So nun wißt Ihr warum ich so geladen war.

 

Indirekt hat das auch was mit Disziplin zu tun. Ich mag weder Filmemacher oder Fotografen wo das Werk nicht mehr in der Kamera, sondern in Photoshop oder After Effects entsteht. Wenn ich einen Trickfilm sehen will, dann möchte ich das bewußt tun.

 

Euch allen noch einen schönen Sonntag Nachmittag

 

otti

Geschrieben

Wahrscheinlich bin ich schon zu lange hier und entsprechend abgehärtet ... ich fand's nicht forsch sondern ich danke für konstruktives Mitdenken.

Also alles paletti, weiter so :-)

  • Like 1
Geschrieben

Diese Ausführungen im Bereich Tricktechnik sind leider etwas entfernt von der Realität. Es gab von der BBC bereits vor Jahren eine "Dokumentation" in der Hitler und Churchill computergeneriert waren, verschleiert durch Laufstreifen und Fussel. Die Macher wurden dafür mit Recht heftig kritisiert. In fiktiven Filmen sehe ich allerdings moralisch keinen Unterschied zwischen Tricks in Computerprogrammen oder in der Kamera. Es ist eben nur ein anderes Werkzeug.

Geschrieben

Hallo Oliver,

 

Deshalb habe ich ja geschrieben daß es das schon eine Weile gibt. Nur heute durch leistungsfähige Computer ist das so echt, daß man es eben nicht mehr bemerkt. Klar hast Du Recht, jede Möglichkeit hat ihren Reiz. Schlimm ist es nur wenn es in schlechte Hände gerät. Aber das gab es ja schon immer. Ich erinnere mich noch deutlich an den Film "Die Sensationsreporterin" Du weißt schon was ich meine.

 

Gruß otti

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