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Wie gefährlich ist der Umgang mit den heutigen Xenonbrennern


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Geschrieben

Oftmals lese ich hier im Forum, das der eine oder andere von Euch in den Heimkinoanlagen sogar Xenonbrenner betreibt. Einmal ganz abgesehen von der dafür doch erforderlich enormen Stromstärke ist doch der Umgang mit diesen Hochdrucklampen nicht ganz ungefährlich - oder hat sich in den letzten Jahren daran etwas geändert?

 

Zu meinen Meo 5 X - Zeiten war es jedesmal eine Gewaltprozedur wenn es hieß, das Lampenhaus muss aufgemacht werden. Zuerst einmal musste man sich mit Wattejacke und Wattehose, einem besonderen Gesichtschutz und gefütterten Handschuhen bewaffnen und sah den ersten Astronauten dabei ziemlich ähnlich. Und dann eben in dieser vollen Montur den Kolben ein- bzw. ausbauen und den Schutzkörper um den Kolben legen bzw. abnehmen. Kein Zweiter durfte sich dabei weiter im BWR aufhalten und sämtliche BWR-Hauptschalter mussten ausgeschaltet werden.

 

Mich würde einmal interessieren, wie heutzutage der Umgang mit diesen - doch hochexplosiven - Lampen gehandhabt wird, denn wenn ich so lese, dass sie sogar bei Euch zu Hause Einsatz finden. Auch sehe ich auf vielen Bildern, dass die Lampenhäuser zum Teil ohne Abgas-Absaugvorrichtung betrieben werden. Sicherlich auch nicht gerade ungefährlich.

Geschrieben

Die Gefährlichkeit ist heute noch genauso.

Allerdings sind die meisten Kolben heute im Betrieb ozonfrei, so dass das mit den Abgasen nicht ganz so kritisch ist.

Geschrieben

Xenon ist schon sehr energieaufwendig. Ohne Absauglüftung geht hier gar nichts. Und beim Kolbenwechsel ohne Schutzkleider ist ohnehin lebensmüde.

 

Leonard

Geschrieben

Apropos,

wann und wie sollt man die eigentlich so entsorgen?

in unserem Kino liegen verschiedentlich gebrauchte Kolben rum

(das kino war seit 7 jahren geschlossen, und wird nun von "amateuren" wie mir wiederbelebt), natürlich in entsprechender plastikkapsel...

wann sind die endgültig am ende? geht man da nach der schwärzung des kolbens?

und wohin dann damit, dass sie nicht einem spielenden kind in die hände fallen?

Grüße, mcJack

Geschrieben
Apropos,

wann und wie sollt man die eigentlich so entsorgen?

 

Ich wickle sie in ein paar Plastiksäcke (oder Stofftücher) und schmeisse sie auf den Boden, um den Druck abzulassen. Danach kann man sie (nun in Scherben aufgelöst) getrost dem Hausmüll beigeben...

 

Cheers

Raff

Geschrieben

In vielen Beiträgen habe ich gelesen, dass es sinnvoll und emergiesparend sei und auch die "Lebenszeit" eines Brenners verlängern würde, wenn man ihn nur einmal zünden und danach den ganzen Tag über durchlaufen lassen würde.

 

Schön und gut, was aber bei Maschinen wie beispielsweise der MEO-Serie tun, wo nach der Überblendung und dem Aktdurchlauf der Filmrißschalter die gesamte Maschine, einschließlich der Xenonlampe, abschaltet?

Ein Feststellen des Schalters bringt dabei auch nichts, da die Ab- und Aufwickelmotoren dann weiterlaufen würden.

 

Zu DDR-Zeiten sollten wir jedenfalls - auch wenn die technischen Möglichkeiten dazu gegeben wären - die Brenner aus energietaktischen Gründen nicht durchgängig betreiben.

Geschrieben

Kolben in Originalverpackung rein. Dann in jede Menge Plastiktüten einwickeln und ab damit in die Ecke oder auf den Parkplatz. Aber auch hierbei ist Vorsicht geboten.

 

Leonard

Geschrieben

Wenn der Kolben in seiner Schutzhülle ist und in dem orangen Karton,reicht das um ihn auf den Boden zu werfen (Allerdings mache ich das im Freien).Da muss man dann nichts mehr einwickeln.

Geschrieben

So kann man es natürlich auch machen. Ich gehe da eben nach dem Motto: je mehr der Kolben verpackt ist, desto weniger geht irgendwas schief.

Bleibt natürlich jedem selber überlassen wie er die Dinger zerstört.

 

 

Leonard

Geschrieben
Wenn der Kolben in seiner Schutzhülle ist und in dem orangen Karton,reicht das um ihn auf den Boden zu werfen (Allerdings mache ich das im Freien).Da muss man dann nichts mehr einwickeln.

 

Ach darum knallts manchmal so :D :wink:

Geschrieben
...und ab damit...auf den Parkplatz.
:shock:

@Leonard,

ähem, da muß ich doch mal den Zeigefinger erheben.

 

In vielen Beiträgen habe ich gelesen, dass es sinnvoll und emergiesparend sei und auch die "Lebenszeit" eines Brenners verlängern würde, wenn man ihn nur einmal zünden und danach den ganzen Tag über durchlaufen lassen würde.

Klar ist, jedes Zünden verkürzt die Lebensdauer, bei Einzelüberblendung ist es wohl eine reine Rechenfrage, was kostet die zusätzlich verbrauchte Energie, wie schlägt sich die zusätzliche Brenndauer betriebswirtschaftlich nieder?

Sicher keine einfache Rechnung. :?

Geschrieben

Hi Leute,

 

STOP!! bevor ihr jetzt alle Kolben vernichtet!! Ich brauche noch nen alten 2,5kW stehend!! (wird garantiert nicht in Betrieb genommen!) Ich kaufe erst nen neuen, wenn ich weiß, dass das ding auch 100%ig in den U4 XBO Block passt ;-)

 

Bitte denkt an mich :-)

 

 

Gruß

 

 

Ciniwa

Geschrieben

hi,

das UNSCHÄDLICHMACHEN und ENTSORGEN kenn ich AUCH so........!

aber die verkürzung der lebensdauer durch häufiges zünden...? na ja,- wenn das zündgerät wieder mal nicht hinhaut und dann pro "abdrücken" 10mal das berühmte "kratzen" ertönt, dann isses schon lampenschädigend. wenn's zündgerät aber i.O. ist, kratztst nur einmal und der kolben brennt - und das ist nicht lebensdauer-verkürzend!

D21

Geschrieben

Jede Zuendung verkuerzt die Lebensdauer. Grund ist der hohe initiale

Stromstoss sofort nach dem Zuenden, der die Elektroden verstaerkt

beansprucht. Die Angaben zur Verkuerzung der Lebensdauer pro Zuendvorgang

schwanken zwischen 15 Minuten und 60 Minuten. Nils[ushio] kann dazu

sicher genaueres sagen, falls er derzeit mitliest.

 

Gruesse

Marc

Geschrieben

die meisten kolben werden schwarz, bevor sie nicht mehr zu gebrauchen sind. bei der lebensdauer kann man, so meine erfahrung, zwischen den kolben so bis 3kw und denen darüber unterscheiden. die "kleineren" brenne auch noch, wenn sie schon so schwarz geworden sind, dass die lichtausbeute schon schlecht wird. dabei ist für den lichtbogen die form der kathode ausschlaggebend. solange die noch oben eben ist, stabilisiert sich der bogen dort, wo er hingehört. wenns rund wird, wandert der bogen aus dem brennpunkt. so geschehen bei einem 1,6kw kolben. da wurde es binnen 5min auf der leinwand dunkel, obwohl der bogen brannte. nur nicht da, wo er sollte.

ab 4kw etwa würde ich die angegebene lebensdauer nicht allzusehr überschreiten. kolbenplatzer zerstören da nicht nur spiegel, sondern beschädigen auch lampenhaus, blende und eventuell objektive und filmkanäle. da ist dann am falschen ende gespart.

jens

Geschrieben

richtig - jedes zünden verkürzt die lebensdauer! besonders das ZU HÄUFIGE zünden!! das deutete ich bereits an. 2,5kw (vertikal)kolben hatten(?) eine durchschnittliche lebensdauer von 1500 std. die garantie-betriebstundenzahl ist dabei 1100 std gewesen. dabei wurden 4500 zündungen zu grunde gelegt. d.h. 3x pro std (betriebsdauer) zünden - entspricht 20 min brenndauer mit entsprechenden pausen = überblendbetrieb!

wenn die anlage (und auch der kolben) IN ORDNUNG ist (stromwelligkeit - gerade die ist sehr ausschlaggebend für die vorzeitige schwärzung - , betriebsstrom u.a. faktoren), schafft man die betriebsstunden spielend!! hier noch genauer darauf einzugehen würde den rahmen sprengen.

D21

Geschrieben
ab 4kw etwa würde ich die angegebene lebensdauer nicht allzusehr überschreiten.

 

Hallo,

@JensG,

die Grenze würde ich eher bei 5kW setzen, 7kW Kolben sind eh Gurken, habe mich in anderen Posts genügend darüber ausgelassen.

Geschrieben

@t-j

 

Meine hiermit den Angestelltenparkplatz. Dort kann man das Ganze in eine Ecke werfen, worüber auch noch eine Steintreppe ist. Natürlich nur, wenn kein Auto da steht. Dadurch entgehe ich der Gefaht, im BWR irgendwas zu demolieren.

 

@ciniwa

 

würde dir natürlich einen geben, haben aber nur liegende kolben.

 

 

Leonard

Geschrieben

Hi Marc,

 

natuerlich lese ich mit (wenn immer ich Gelegenheit hierzu habe). Aber eigentlich hast Du schon alles richtig beschrieben, was die Problematik des haeufigen Zuendens angeht.

Wie viel Lebensdauer ein Zuendvorgang kostet haengt vom Zuend- und Vorschaltgeraet ab (ad 1. vornehmlich die Zuendspannung; ad 2 die Ueberstrommenge beim Einschalten). Hier zaehlen aber im Grunde genommen nur Erfahrungswerte. Als grobe Richtlinie wuerde ich bei Pausen laenger als 30 min den Kolben ausschalten (Soweit moeglich. Wer keinen guten Dowser sollte nicht zu lange darauf rumschmorgeln).

 

Was die Kolbenssicherheit angeht. Wenn man einen guten Kolben wie OSRAM oder USHIO hat, ist die Wahrscheinlichkeit dass dieser spontan explodiert quasi 0. Nichstdestotrotz sollte man immer Schutzkleidung verwenden, weil einem das Ding immer mal aus den Haenden fallen kann oder irgendwo aneckt beim Einbau. Mir ist mal ein 7kW Kolben vor den Fuessen explodiert, weil ich uebersehen hatte, dass die Schutzhuelle nicht richtig verschlossen war. Ich hatte grosses Glueck, weil ich mir nur die Hand etwas verletzt hatte, aber ein circa 4 cm grosses Splittersstueck war einen guten Meter von mir entfernt zur Haelfte in einen Karton eingeschlagen Die restlichen Splitter habe ich noch Monate spaeter im 2m hohen Regal gefunden. Also: immer vorsichtig sein im Umgang mit den Biestern.

 

Beste Gruesse

Nils

Geschrieben

Hi,

 

die alten Tungsram Brenner, wie sie in derer DDR verwendet wurden, hatten nicht umsonst den Spitznamen "Puffram". Zwar sind mir keine vollständig explodiert, aber irgendwie flogen schon mal Teile des Glases heraus. Jedes Lampenhaus, das ich in die Finger bekam, hatte auch irgendwie Kolbensplitter drinliegen...

... bei Meopta Maschoinen- Abnahmezertifikaten aus 1981 - 1987 ist mir aufgefallen, daß die Lampenhäuser generell mit OSRAM geprüft wurden, und zur Auslieferung auch OSRAM Lampen verwendet wurden, zumindest bei jenen Geräten, die nach Norwegen oder BRD geliefert wurden. Wohl aus gutem Grund im Sinne der Kundenzufriedenheit.

Ich hatte da auch hier und da sow. Kolben gefunden, deren Fertigungsqualität abenteuerlich sehr aussah, der Wodka ließ grüßen.

(Ähnliches gilt auch für die VR China Lampen, die eigentlich jeder wohl benutzen würde, da sehr billig zu bekommen...)

Ich möchte jetzt nicht als "Hasser" dieser Ostprodukte gelten, wollte lediglich herausstellen, daß die Fertigungsmöglichkeiten

eben nicht denen in Japon oder Westeuropa entsprachen.

Insofern hat E VIIb recht mit seiner Vorsichtsmaßnahme.

Nils: 0% Platzerrate bei Ushio etc? Halt ich für unmöglich, geht mathematisch nicht... aber die Richtung stimmt.

 

 

Schönen Sonnntag!

Stefan

Geschrieben

ich hab mit meinen meos damal neue 1600er tungsram bekommen. die dinger hielten noch nicht mal 1000h, dann war die kathode rund. dadurch waren sie auch nicht sehr hell. im prinzip eigentlich klasse für den umbau der tk-lampenhäuser auf xenon, da der kolben nicht so dick ist wie osram oder uisho. aber leider eben qualitativ nix. das bezieht sich auf kolben baujahr 1984. ob die neuen besser sind weiss ich nicht. selbst in der ddr wurden die maschinen mit osram auf lichtleistung geprüft und wohl auch ausgeliefert, wenn ich den begleitzetteln trauen darf.

jens

Geschrieben

Hi Stefan,

 

die Platzerrate eines kalten UXL Kolbens ohne aeussere Einwirkung ist wirklich quasi 0, wobei ich quasi mehr aus rechtlichen und psychologischen Gruenden schreibe (psychologisch: ich will nicht, dass sicher jemand zu sicher im Umgang mit den Dinger fuehlt; rechtlich: fuer den Fall, dass doch mal jemand dass Ding ohne Schuitzkelidung in die Haende nimmt). Der Druck ist im Betrieb 6 bis 8 mal hoeher als im kalten Zustand, daher wuerde der Kolben dann explodieren, wenn er die Neigung dazu hat. Wir haben natuerlich ueber die Jahre viele viele zehntausend Kolben durch unser Lagerhaus geschoben. Dabei ist nicht einer waehrend der Lagerung spontan explodiert. Gefahr ist und bleibt derjenige der die Kolben in die Hand nimmt (wie geschrieben: ich spreche aus eigener Erfahrung).

 

Was die Platzerrate im heissen Zustand angeht: hier hast du recht, die geht wirklich gegen Null bei USHIO Kolben. In ganz Europa wurde im letzten Jahr nur ein UXL Kolben bei uns wegen Explosion reklamiert.

 

Gruss

Nils

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