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Gummiteil von Kameragehäse wird klebrig


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Geschrieben

Ola Forum!

 

Nach einiger Zeit (ca. 1 Jahr) habe ich meine Minolta Dynax7 mal aus der Kameratasche herausgekramt und dabei festgestellt, dass von der Rückklappe die Gummierung pappig geworden ist. Die Fototasche ist nicht irgendwie besonders kalt oder warm gelagert gewesen, sondern lag eigentlich nur hier im Regal bei Zimmertemperatur. Der betroffene Teil ist auch primär an den Rundungen des Gehäuseteils.

 

Gibt es irgendwelche Erklärungen für dieses unschöne Phänomen? Und vielleicht auch Tricks, wie man dem beikommen kann? Ich hatte bereits mit Feuchttüchern versucht, zumindest meine Fingerabdrücke wegzuglätten. Es fühlt sich wie feuchtes Lakritz an, und sollte eigentlich eine diffus-graue und eben nur Gummiartige weiche Fläche sein.

 

Im Anhang ein Foto von dem Siff. Gut zu erkennen, bei OFF ist es befallen, bei ON eher so, wie es überall sein sollte. Den Dreck bitte ich zu entschuldigen, aber es geht echt schlecht weg, wenns so pappt... :/

 

post-79187-0-96388100-1350228572_thumb.jpg

Geschrieben

Ich kenn sowas von anderen Pseudo-Gummiteilen. Irgendwelcher Weichmachermist, und das ist wohl immer ein Indiz für PVC statt Gummi.

Kürzlich wurde ja eine Canon schon kurz nach dem Start wieder zurückgerufen, weil sowas beim Handgriff passierte.

 

Ich habe auch noch ne Dynax 7 (und ne normale AF-9000). Die Dynax ist noch okay, bei der 9000er haben einige Weichteile einen leicht weisslichen Belag, der aber noch griffig ist.

 

Es gibt in Köln einen Gummifachhandel, eventuell haben die ne Ahnung, ob man sowas irgendwie wieder hinkriegen kann.

 

 

Ich habe hier einen Milchschäumer, dessen Griff auch so dauersuppig ist. Da kannst Du wischen ohne Ende, Seife, Alkohol, etc., das ändert nichts, klebt weiter.

Gummipflegemittel aus dem KFZ Zubehör sind glaube ich eher tauglich, das Sprödewerden zu verhindern. Also eher das Gegenteil von dem, was Du brauchst. Aber wer weiss...

 

- Carsten

Geschrieben

Hallo,

ist das evtl ein 'Belag', der sich mit dem Fingernagel grob entfernen läßt? Dann ist es vielleicht nix anderes als Schweiß, verbunden mit den üblichen Hautanhaftungen. Hier wäre Gallseife mein Mittel der Wahl. Ein feuchtes Tuch entweder mit einem Tropfen flüssiger getränkt oder zeimal über ein Stück gestrichen und dann leicht abreiben. Wenn der Schmock sich wehrt, lasse ich das Tüchlein erst eine Zeit wirken.

Geschrieben

Danke für die Antworten!

 

Mit dem Fingernagel würde ich regelrecht Furchen hineinmodellieren. Leider kein Belag, vielmehr scheint sich das Gummi verändert zu haben.

 

Schade, denn ansonsten ist das eine gnadelos gute Kamera.

 

@ Carsten: Die AF-9000 habe ich auch noch - leider defekt nach heftigen Einsätzen und einem Sturz :(

Geschrieben

Lies mal hier:

 

http://forum.electronicwerkstatt.de/phpBB/Erfahrungsaustausch/oeliger_film_tritt_aus_pvc_aderleitungen_aus-t101685f39_bs0.html

 

 

Das mit Plattenspielerzahnriemen ist mir übrigens erst kürzlich selber passiert - nach langer Zeit mal wieder versucht, den Plattenspieler bei den Schwiegereltern in Betrieb zu nehmen. Läuft allerdings nicht an. Teller abgenommen, und einen schwarzen Streifen Gummimatsche auf dem Laufrand für den Keilriemen gefunden, wie geschmolzenes Lakritz.

 

Vielleicht kann man das Austreten irgendwie beschleunigen. Dann wird das Material zwar vielleicht porös, aber immerhin auch wieder trocken.

 

- Carsten

Geschrieben

Es scheinen hier auch sog. PAKs (Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe) zu handeln. Diese Verbindungen fangen irgendwann an, sich zu zersetzten. Oft sondern die Oberflächen ölige Flüssigkeit ab, die sich zwar wegwischen läßt, aber nach Stunden ist wieder alles feucht. Ich hatte auch schon Schraubendrehergriffe, gummierte USB-Speicherstecker und Kugelschreiber, die von heute auf morgen süßlich stanken und die beschriebenen Effekte zeigten. Einzig beim USB-Speicher konnte ich durch mehrmaliges abbrühen den Vorgang stoppen. Die anderen Teile zerfielen dann irgendwann.

Da helfen keine Gummipflegemittel usw. weil es Weichkunststoffe sind und kein Gummi. Man muss nur aufpassen, dass man nicht unnötig Hautkontakt mit diesen veränderten Stoffen hat, weil es möglicherweise aufgenommen wird.

Geschrieben

Der Zerfall wird beschleunigt durch Hautschweiß. Die Siemensleute hatten das Zeugs an ihren Handys verbaut, es löst sich garantiert auf. Je feuchter die Finger, desto schneller. Hat vermutlich etwas mit der Säure im Schweiß zu tun.

Jens

  • 1 Jahr später...
  • 2 Jahre später...
Geschrieben (bearbeitet)

Danke vielmals an F.Wachsmuth, das ist die Lösung: Brennspiritus! Es hat sehr gut funktioniert, sieht wieder appetitlich aus und fasst sich auch nicht mehr klebrig an.

 

 

dankeschoen aa.jpg

Bearbeitet von lulisel
Bild sinnlos groß. (Änderungen anzeigen)
  • 2 Wochen später...
Geschrieben (bearbeitet)

Ich habe es auf diesen Hinweis hin mit Bio-Ethanol (dieses Zeugs für rauchlose Zimmerkamine aus dem Baumarkt) versucht, hatte ich mal testweise als Grillanzünder besorgt und noch im Keller stehen. 

Funktioniert tatsächlich. Einige der befallenen Sachen waren so eklig klebrig und verdreckt, dass man sie nur noch hätte wegwerfen können. Möglicherweise wird es in der Zukunft wieder auftreten, aber so kann man den Kram zumindest doch immer mal wieder retten.

 

Die Funkmaus, die ich damit testweise behandelt habe, sieht aus wie neu und fühlt sich auch so an.

 

- Carsten

Bearbeitet von carstenk (Änderungen anzeigen)
  • 2 Jahre später...
Geschrieben

Übrigens kam es an den von mir mit Ethanol behandelten Oberflächen schon seit einigen Jahren zu keinen weiteren Absonderungen. Scheint damit also entweder behoben, oder deutlich verschoben zu sein.

 

- Carsten

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