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Geschrieben

Hallo Filmfreunde,

habe gestern mal wieder 30 Meter Orwo s/w Negativ entwickelt. Hat soweit auch gut funktioniert, ich bin allerdings auf der Suche nach Material mit klarem Träger. Dieser müsste doch auch bei Negativentwicklung besseren Kontrastumfang bringen, oder sehe ich das verkehrt? Hat jemand einen Tipp, wie ist es z.B mit dem Adox, lässt sich das ähnlich leicht entwickeln wie der 54?

Geschrieben

Farblos, nicht klar

 

Klar ist das Gegenteil von trüb. Alle Filmträger sind klar, die Unterschiede liegen in der Färbung.

 

 

 

Ob der Filmträger gefärbt ist oder nicht, hat keinen Einfluß auf den Bildkontrast. Grauträger deckt lediglich die dünnen Stellen zu, d. h. wenn die Trägerdichte zum Beispiel log 0.21 ist, dann sieht man keine Bildteile mit der Dichte log 0.21 und weniger.

 

Du suchst vermutlich Schwarzweißfilm mit farbloser Unterlage für die Projektion. Von Negativen kannst du Positive abziehen (lassen), zum Umkehren eignen sich viele Aufnahmematerialien. Welchen Adox-Film meinst du?

Geschrieben

Hallo Filmfreunde,

habe gestern mal wieder 30 Meter Orwo s/w Negativ entwickelt. Hat soweit auch gut funktioniert, ich bin allerdings auf der Suche nach Material mit klarem Träger. Dieser müsste doch auch bei Negativentwicklung besseren Kontrastumfang bringen, oder sehe ich das verkehrt? Hat jemand einen Tipp, wie ist es z.B mit dem Adox, lässt sich das ähnlich leicht entwickeln wie der 54?

 

Hallo,

ich würde Mirko Boeddecker anrufen. Auf so einen Rat kam dieser Tage hier im Forum die Antwort, "die Debatte hier mache mehr Spaß". Klaren Träger hätte Agfas Scala. Wenn Du den wie 100 ASA belichtest kannst Du den im Standardprozess entwickeln. Ich weiß jetzt nicht ob der Foma auch klaren Träger hat, glaube aber schon.

Aaton

Geschrieben

Ja, der Foma hat einen glasklaren Träger.

 

Und ja, ein glasklarer Träger liefert auch bei Entwicklung zum Negativ mehr Kontrastumfang (so sich der Film zum Negativ entwickeln lässt, bei Foma geht das zum Beispiel nicht).

Die Frage ist aber, ob (und warum) Du ein kontrastreicheres Negativ brauchst. Ein Negativ sollte ja ein wesentlich kleineres Gamma haben als das daraus geprintete Positiv... Wenn Du mehr Kontrast im Ergebnis haben willst, kannst Du auch härter entwickeln.

Geschrieben

Foma will ich nicht mehr verwenden. den kann ich jedenfalls nicht anständig entwickeln. Das Material sollte in 16 und 35mm konfektioniert zu kaufen sein, als Negativ von mir entwickelt werden und dann (geschnitten) als Positivkopien zu ziehen sein. Gibt es da was anderes bzw. besseres als Orwo, was meint ihr?

Geschrieben

Die Orwo-Filme sind die modernsten ihrer Art, Eastman Plus-X negative und Double-X negative sind daneben altertümlich. Diese haben zum Beispiel weniger gehärtete Schichten, wodurch sie langsamer auftrocknen. Für die Aufnahme ist das nicht von Belang, ich führe es bloß an, um den Unterschied aufzuzeigen. Orwo UN 54 hat nominell 100 ISO, Orwo N 74 hat 400 ISO, beide sind in 35 und 16 in den gängigen Portionen erhältlich. Wenn man genug Licht hat, kann man mit Orwo-Dupliziernegativ, das auch panchromatisch ist, arbeiten, das Material gibt es in 35. Bei Abnahme einer bestimmten Menge liefert FilmoTec auch in 16, und dann kann man die großen Magazine zücken. Mit einer Berndt-Bach oder einer Arriflex 16 M kann man 1200' aufladen, das ist bei Tempo 24 mehr als eine halbe Stunde.

 

Nach wie vor in 35 erhältlich, wenngleich nur als Hundertfüßler, sind Ilford Pan F plus, Ilford FP 4 plus und Ilford HP 5 plus.

 

Dann ist da noch Gigabitfilm 40 in 35 × 100' und 16 × 800'/400'/200'/100'. Gigabitfilm GTP 32 ist erhältlich in 35 × 1000' und kürzer. Die Filme sind bei Verarbeitung mit der originalen Chemie zu belichten auf 40 ISO bzw. 32 ISO. Man hat dafür kornloses Bild.

 

Mit Cargo werden sich Längen bis 1000 Fuß entwickeln lassen (bis Filmbreite 35). Noch ist Cargo nicht erhältlich, was ich sehr bedauere. Wir stellen gerade diese Woche Fräs- und Drehmaschine auf. Bohrmaschine, kleine Presse und Motorsäge sind da, Schleifmaschine ist unterwegs. Am 2. Dezember ist Verkaufssonntag, dann wollen wir eröffnen. Wer also meine kleine Mechanikwerkstatt mit Rheinblick besuchen mag, ist ab 8 Uhr willkommen. Adresse steht in meinem Profil

Geschrieben

Hallo Simon,

 

Gibt es da am 2. Dezember auch interessates zu "Carco" zu sehen, oder ist es eine reine Vorstellung deiner neuen Werkstatt...?

 

Du weisst ja, ich bin nach wie vor an "Carco" interessiert, insbesonders daher, weil es sonst ja nichts gibt, was solche Filmlängen frisst... ich brauche 300m Länge, da nur solch lange Filme einen halbwegs anständigen Preis erbringen...

 

Ich vermisse bisher die technischen Details, die solche Längen ermöglichen...

 

Rudolf

Geschrieben

Hallo, Rudolf

 

Gut, daß du fragst, ich muß berichtigen, daß es kein Verkaufssonntag in der Stadt ist, sondern so gennant offenes Quartier Sankt-Alban-Vorstadt. Nicht, daß jemand anreist und geschlossene Läden vorfindet!

 

Von Cargo werde ich noch nichts zeigen können. Eine erste Stufe davon findet nämlich nicht bei mir statt. Auf dem Papier ist praktisch alles fertig. Angebote wurden eingeholt. Ich kann verbindlich sagen, daß bis 35 mm Breite 1000 Fuß (305 Meter) eingezogen werden können. In den Breiten 65, 70 und 105 mm ist die Höchstlänge 500 Fuß. Geringste Breite ist 8 mm. Die doppelte Länge wird mit einem Trick erreicht, den ich noch nicht verraten will. Er ist ein klein bißchen umständlich, aber es geht mit der nötigen Zusatzausrüstung und etwas Übung ganz flott. Ich halte die Interessenten und das Forum auf dem Laufenden. Glaubt mir, es gibt Interesse aus allen Kontinenten, es geht um eine professionelle Ausrüstung, die maschinelle Entwicklung ersetzen kann. Sie wird nicht für Mau zu haben sein.

 

Also einfach Eröffnung der Werkstatt mit bis dann hoffentlich geputzten Fensterscheiben . . .

Geschrieben

Ich hab mit dem seltsamen polypan einige ganz gute Erfahrungen gemacht, den hab ich durch eine sw negativmaschine laufen lassen (lt neg. Entwicklung) das Ergebnis ist sehr gut geworden. Wer übrigens Platz hat, momentan werden in den Krankenhäusern die sw kompakt Entwickler verramscht, die brauchen 16a drehstrom und nen hauswasseranschluss, wiegen 400 kg und passen auf einen kleinen Pkw Anhänger

Geschrieben

Hallo Chris,

 

Polypan ist eigentlich gar nichts seltsames, sondern ganz tolles und normales "Ilford Pan F" Material...

 

Nich sonderlich empfindlich (18 Din), dafür aber sehr feinkörnig... Beim Lumiere-Shop gibts solches Material erstaunlich günsig....

 

Rudolf

Geschrieben

Hallo Rudolf, danke, dass du Licht ins Dunkel gebracht hast, was das Material angeht!

Er war für meine Zwecke wirklich hervorragend geeignet und ließ sich auch prima entwickeln.

Geschrieben

Hallo Chris,

 

...und ich träume davon, solches Polypan Material in grösseren Mengen zu S-8 und DS-8 "umzufunktionieren" (perforieren...), um dann endlich relativ preiswerte Filmkopien in guter Qualität herstellen zu können...

 

Habe da eine Offerte einer Schweizer Firma für Stanzmesser, mit denen man aus diesem Material je eine Bahn DS-8 und eine Bahn S-8 (zusammen 24mm) herstellen könnte. Das Stanzmesser wäre das kleinste Problem, kostet nicht gar soviel, wie ich vermutet habe.

 

Witz an diesem Stanzmesser ist der, dass es sogar selbstzentrierend ist, sodass der Transportmechnanismus relativ einfach aufgebaut sein könnte. Stanzbereich ist 10 Bilder pro Hub und 24mm, also beide Bahnen gleichzeitig...

 

Da käme dann der Filmtechniker, der Simon zum Zuge, der endlich seine "Carco" Developermaschine für 300m Film am Stück herstellen müsste...

 

Für mich wäre Polypan die Erleuchtung: Als Negativ ab Monitor belichtet, danach simpel als Negativ entwickelt, schon wären Filmkopien wieder bezahlbar... (Man berücksichtige die dreifache Filmlänge in Super-8, bei Selbstperforierung...)

 

Mal sehen, ob wir noch Polypan Super-8 erleben werden...

 

Rudolf

Geschrieben

Stanzbereich ist 10 Bilder pro Hub und 24mm, also beide Bahnen gleichzeitig...

 

[offtopic]

Wenn ich das richtig verstehe, werden 10 aufeinanderfolgende Löcher mit einem Schlag gestanzt, dann Messer raus, neu positioniert, wieder 10 Löcher. Ist es so schwierig die Löcher im Lauf durch eine Art Zahnrad zu perforieren? Das müsste doch viel gleichmässigere Lochabstände generieren, als ein Messer, das alle 10 Löcher neu positioniert werden muss.

Geschrieben

Gute Frage, ich vermute, es hängt damit zusammen, daß bei einem Zahnrad die Kraft jedes Zahnes nur kontinuierlich zunehmend auf das Filmmaterial aufgebaut wird und es vor dem Schnitt zu plastischen Verformungen am Lochrand kommt. Dann würde das Perfoloch letztlich mehr rausgerissen. Beim Stanzen erfolgt der Kraftaufbau schlagartig, das Material "bricht" wegen starker Überbelastung sofort (!), statt erst der "Festigkeitskurve des Filmmaterials entlangzulaufen" (elastische Dehnung, plastische Dehnung, dann Bruch) wie es beim Zahnrad der Fall wäre. Noch kritischer als bei Acetat ist das dann bei Polyestermaterial.

 

Gruß!

  • Like 1
Geschrieben

Hallo,

 

Es ist richtig, es werden stets 10 Perfolöcher gleichzeitig gestanzt. Das Stanzmesser hat aber einen zusätzliches Zentrierstift, der dazu dient, den Film in Längsrichtung zuerst auf genaue Position zu bringen, bevor die hintendran angebrachten Stanzer in den Film eingreifen. So kann der Film problemlos bis zu zwei oder drei Zehntel Millimeter zu wenig oder zu weit transportiert werden, der Zentrierstift korrigiert diese Abweichung jeweils vor dem stanzen der weiteren zehn Löcher.

 

Ich habe mit der Stanzfirma gesprochne, die sind es sich gewohnt, Stanzmesser aller Art in einer Präzision im Mikronbereich herzustellen, von daher dürfte es keine probleme geben. Da der Zentrierstift auch gleich fest mit dem Stanzmesser verbunden ist, korrigiert dieser Transportfehler mit selbiger Präzision. Immerhin, bisher wurden hunderttausende von Kilometern Film in aller Welt perforiert, warum sollte also eine hochspezialisierte Schweizer Firma es nicht schaffen, so ein Stanzmesser in perfekter präzision herzustellen. Alles eine Frage des Preises. Die Offerte lautet auf ungefähr 400.- Euro für so ein Stanzmesser mit passendem Gegenstück... (fertige Zeichnungen liegen bei mir vor...) Die Stanzmesser können je nachdem aus gehärtetem Stahl oder aber auch aus noch härterem Spezialmaterial gebaut werden, macht nur im Preis einen Unterschied...

 

Den Transportmechanismus, des den Film ach jeder Stanzung um jeweils 42,3mm weitertransportiert, diese Mechanik müsste ich dann selber bei einem Mechaniker machen lassen. wobei es dann eben keine Rolle spielt, ob es bloss 42,2mm oder 42,4mm sind, diese Abweichung würde vom Stanzmesser perfekt ausgeglichen. Die seitliche Führung des Films ist im Stanzmesser auch gleich mit einbezogen, daran habe ich beim Erstellen der Zeichnungen natürlich auch gleich geachtet....

 

Hinterher muss der Film natürlich noch gesplittet werden, aber das ist nun beileibe nicht das allerschwierigste, auch da gibt es Möglichkeiten...

 

Alles im Moment bloss eine Idee... aber zumindest überdenkenswert, wenn man berücksichtigt, dass mit so einem Gerät sämtliche 35mm Filme auf S8 oder auch DS8 umfunktioniert werden könnten. Das hauptsächlichste Problem ist eher das Konfektionieren in irgendwelche Plastickassetten, da müsste man mal mit der Firma Wittner reden, die kennst sich ja mit solchen Sachen bestens aus. Ich für meinen Teil bruache ja keine Kassetten, ich möchte bloss möglichst lange (und dadurch preiswerte...) Rohfilme für meine Kopierstation... DS8 ist für mich hierzu ideal.

 

Rudolf

  • Like 1
Geschrieben

Hallo Rudolf,

 

verstehe ich das richtig, das der Zentrierstift in das letzte, vorher gestanzte Loch eingreift ?

Denn was sollte sonst als Referenz für die weiteren Löcher dienen ?

 

Danke für Info und Gruß!

 

PS: Die Chinesen machen es für die Hälte *feixgrins*

Geschrieben

Hallo,

 

Richtig, das letzte Loch der vorhergehenden Stanzung dient der Zentrierung im ersten Loch der nächsten Stanzung...

 

Die Chinesen machen es zum halben Preis... in halber Qualität... ätsch... *smile

 

Hier ein Bild, das ich mal gefunden habe, das einen völlig anderen Ansatz zur Grundlage hatte. Leider finden sich keinerlei Angaben zum Bild, und es ist auch nicht klar, ob das Teil funktioniert hat oder ob es sich dabei bloss um einen Versuchsaufbau gehandelt hat... aber doch sehr interessant...

 

Rudolf

 

Hach, bin ich gut, ich kann nun sogar Bilder einbinden... hoch lebe meine Windosengurke 7...

Geschrieben

Das klingt alles sehr sehr gut, Rudolf. :)

Und Danke für die Info, dass Polypan PAN-F ist -- einer meiner liebsten Fotofilme überhaupt. Hoffentlich füllt Wittner den demnächst mal ab. An hcohempfindlichem Material haben wir ja langsam genug.

 

Ach ja: Hier sieht man schön die "neue" 35mm Perforiermaschien von Mirko Böddecker. Feines gerät -- und es hat 4, nicht nur einen Passerstift. Eine Absaugung für Stanzreste und Staub müsste man wohl auch noch vorsehen, vermute ich...

Geschrieben

Hallo peaceman,

 

Hier gibts Polypan in allen Mengen... http://www.lumiere-shop.de/index.php?page=categorie&cat=79

 

Herr Schmitz von Lumiere hat mir die Info gegeben, dass es Pan-F Film sei... mehr weiss ich auch nicht, aber warum soll ich es nicht glauben...

 

Wäre doch toll, solchen Pan-F Film in Super-8 nutzen zu können...

 

Mach mal die Rechnung, was ein 85minütiger Chaplin mit Polypan kosten täte... mal rein bloss das Filmmaterial gerechnet... und vergiss nicht, noch 19% Märchensteuer abzuziehen... für mich als Schweizer...

 

Rudolf

 

P.S. eine wunderbare Perforiermaschine... sowas bräuchte ich für Super8 und Doppelsuper8... lechz...

Geschrieben
Da käme dann der Filmtechniker, der Simon zum Zuge, der endlich seine "Carco" Developermaschine für 300m Film am Stück herstellen müsste...

Es heißt Cargo, nicht Carco, und es ist keine Maschine, sondern eine Ausrüstung für Filmbearbeitung von Hand, im Wesentlichen aus einer Spirale bestehend. Es wird zwei Spiralengrößen geben, eine mit nominell 100 Fuß Fassungsvermögen und eine mit 500. Beide sind prinzipiell auf jede Filmbreite zwischen 105 und 16 mm einstellbar.

 

Polypan F ist nicht gleich Ilford Pan F. Die Unterschiede: Polypan F hat keinen Lichthofschutz, ist auf dünnerem farblosem Polyesterträger vergossen und hat eine andere Kornstruktur. Das tritt bei Vergleichsentwicklung der Filme mit identischer Chemie zu Tage. Ich empfehle Lektüre der Foren von APUG und APHOG.

 

ww.apug.org

ww.aphog.de

Geschrieben

Und was ist Polypan F dann nun genau?

Ich habe im Moment nicht gerade die Zeit, mich durch die Foren zu wühlen, habe da noch andere Projekte am laufen (die erwähnte Krankenhaus Entwicklungsmaschine für Röntgenkinofilm - der dem Polypan F übrigens sehr sehr ähnlich ist)

Geschrieben

Polypan F ist ein von Harman Technology, Ltd, fabriziertes Material oder eine Lizenzfabrikation nach Harman aus Rußland, die über einen deutschen Händler vertrieben wird, wie mir jemand aus der Branche sagte, oder ein Röntgen-Strahlen-Film, wie du treffend sagst. Man weiß es nicht, es gibt nur Mutmaßungen.

 

Mehr kann ich nicht sagen. Habe den Film ausprobiert und ad acta gelegt. Mein Liebling ist halt Gigabitfilm.

Geschrieben

Hallo Simon,

 

Du sagt es, Dein Liebling ist der Gigabit-Film. Ich warte schon längst darauf, dass dieser für N8 und/oder S8 konfektioniert wird. Dieser Film ist doch gerade für die beiden 8er-Formate prädestiniert!!?

 

Herzlichst

ualy

Escalefilm

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