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Geschrieben

In einer 35mm Kopie des Hobbit ist mir wieder ein alter Bekannter untergekommen: Die absichtliche Störung der DolbyDigital Spur als Watermarking gegen Audio-Raubkopien, bzw. zur Nachverfolgung solcher Aufnahmen.

Wenn ich mich recht erinnere, tauchte sowas vor ein paar Jahren zum ersten Mal bei Indiana Jones 4 auf, damals noch improvisiert mit Edding auf der Spur. Mittlerweile scheint das Verfahren professionell beim Ziehen der Kopien angewendet zu werden:

 

post-76064-0-08424100-1357209784_thumb.jpg

 

 

Ich bin mir ziemlich sicher, diesen Effekt in zahlreichen Actionstreifen des letzten Jahres wahrgenommen zu haben. Speziell auch in einer 35mm Aufführung von SkyFall im Cinedom. Weil ich mir nicht sicher war, ob dieses charakteristische 'Ausdünnen' des LFE Pegels in lauten Szenen nicht vielleicht auch von einer Schwäche in unserem Audiosystem (Endstufenclipping) verursacht sein könnte, habe ich mir das beim Hobbit mal genauer angeschaut und fand meine Vermutung bestätigt.

 

Es handelt sich um zwei 'Störblöcke' von jeweils ca. 37Bildern Länge. Innerhalb dieser Blöcke setzt das DD Signal aus, zusätzlich werden innerhalb dieser Zeit dann mehrere wolkenartige Aussetzer im Lichtton seh- und hörbar.

 

Immer wenn ich das bisher wahrgenommen habe, waren das sehr laute Szenen - Crashs, Schießereien, etc. Wenn man das einmal verstanden hat, merkt man das immer wieder daran, dass gerade da, wo es sehr laut zur Sache geht, plötzlich speziell den tiefen Frequenzen und der Stereotrennung für ein paar Sekunden 'die Luft ausgeht'. Meistens folgen zwei dieser Stellen relativ dicht aufeinander.

 

Ich vermute, man macht das absichtlich in diesen sehr lauten Passagen, weil das durch Maskierungs-/Sättigungs- und Nachhall-/Resonanzeffekte verhältnismäßig wenig auffällt.

 

In unserer Hobbit Kopie 94 ist die Stelle etwa in der Mitte von Akt 6, da wo die Steinriesen sich im Gebirge mit Felsbrocken bewerfen und es ziemlich rumpelt. Ich habe auch ein Video vom CP65 gemacht, in dem man das Aussetzen der DD Dekodierung inkl. verzögertem Umschalten auf Lichtton sehr schön sehen kann, muss ich aber erst noch passend aufbereiten.

 

Es gibt zwei dieser ca. 37Bilder langen DD-Blocker im Abstand von ca. 33s. Innerhalb dieser Blöcke dann scheinbar grundsätzlich nach ca. 38 und 42 Perforationen eine solche DoppelWolke im Lichtton, gefolgt von einigen weiteren, die vermutlich eine Art Kopiennummer codieren.

 

Offenbar hat man die Technik dazu noch in den Kopiermaschinen nachgerüstet. Das Verfahren selbst ist natürlich nun ebenso zum Untergang verurteilt wie die 35mm Kinokopie an sich. Wenn ich mich recht erinnere, ist das Verfahren von einem Deutschen patentiert worden, ich hatte mal die Patentschrift gesehen.

 

 

 

- Carsten

Geschrieben

Akte mit diesen Tonausfällen erkennt man auch schon am Startband (ist markiert). Beim Aufbau habe ich so was immer direkt in einem Kopienbefund bemängelt.

Geschrieben

Es gibt da (mind.) zwei Ausführungen dieser Störung, einmal die oben dargestellte, bei der die Störungen einkopiert bzw. aufgemalt sind, und eine andere, die wesentlich primitiver daherkommt: Die SRD-Spur wird mittels einer heißen Spitze (so sieht es jedenfalls aus) aufgeritzt und die Lichttonspur mittels einer Klinge oder eines anderen spitzen oder scharfen Gegenstandes eingeritzt. So ist an solchen Stellen nicht nur der Ton beeinträchtigt, sondern auch der Bildstand scheiße, denn durch dieses Einritzen der Perfostege biegt sich die Perfo seltsam um (Schlaufen?!), und durch den aufgeschmolzenen Kunststoff, der dann hervorsteht, ist der Film an dieser Stelle eben dicker, sodaß die Kufe weggedrückt wird....wurde. Weil wer spielt heute noch Film?!

Geschrieben

Wie markiert?

 

- Carsten

 

 

Das sieht in dem Startband dann so aus wie die Stelle im betroffenen Akt auch, nur im "Miniformat" (siehe Bild). Abweichend kann im transparenten Bereich auch eine Zahl stehen.

 

gallery_74717_117_47309.jpg

Geschrieben

Hier ist das Video von den beiden Aussetzern. Sorry für die Qualität, ich hab das quasi in der letzten Sekunde vor Auftreten durch Hochrasen in den BWR und Zücken des iPhones mitgeschnitten und dann ein neues, noch unregistriertes Tool für Ausschnittwahl, Trimmen und Konvertierung ausprobiert. Über den Billiglautsprecher im Rack nimmt man denn natürlich auch den Tonaussetzer nicht wahr.

 

Typisch die Verzögerung zwischen dem Auftreten der 'F' Anzeige, dem Aussetzen der Dekodierung, und dem tatsächlichen Aussetzen des digitalen Tons.

 

  • 3 Wochen später...
Geschrieben

Auch wenn ich deine Beiträge sehr schätze und ansonsten nie Fehler darin entdecke, aber im Video handelt es sich doch um eine DA20 und kein CP65 oder? ;)

 

Gruß

Chris

Geschrieben

Das Originalvideo zeigte in der Tat den CP65 inkl. des darüber liegenden DA20. Aber dann habe ich aus dem FullHD Video mit dem aus dem Wasserzeichen erkennbaren Videotool nur die Anzeige des DA20 rausgecroppt, weil es die eigentlich interessanten Anteile enthält.

Das Umkippen des CP65 von DD auf SR wäre jetzt an sich nicht soo interessant gewesen, respektive im Gesamtbild hätte man die Details nicht mehr erkennen können.

Insofern ja, es ist nur noch der DA20 zu sehen, nicht mehr der CP65 ;-)

 

- Carsten

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