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Geschrieben
Beim Ansetzen trage ich Mund/Nasenschutz und Schutzbrille,

 

Ich setze Pulverchemie immer draußen auf dem Balkon an. Bei Sachen, die auf keinen Fall daneben gehen sollen, mache ich das in einer großen Laborschale. Wichtig ist, die Sicherheitsregeln für die verwendeten Chemikalien zu kennen. Z.B. beim Natriumhydroxid lösen unbedingt Schutzbrille und Handschuhe tragen.

 

Wenn du Allergiker und Asthmatiker bist, dann musst du auf dich hören und etwas mehr Schutzausrüstung anlegen. Alte Laborhasen, selbst Berufsphotographen, fummeln ja noch immer mit bloßen Fingern in den Bädern herum. Wer keine Sensibilisierung hat, übersteht selbst das ein Berufsleben lang. Was aber nun wirklich keine Empfehlung sein soll.

  • 1 Monat später...
Geschrieben

Hallo zusammen

 

Ich habe jetzt meinen ersten Film in E-6 selber entwickelt und muss sagen, er ist sehr gut geworden. Die Farben leuchten und es gibt keine Farbverschiebungen, wirklich toll. Leider hatte ich irgendwo noch etwas Lichteinfall, ich weiss jedoch nicht, woher. Entweder durch das Einfüllloch des Lomo-Tanks oder es kam Licht an den Film, als ich Ihn aus der Kassette genommen habe. Ich werde beim nächsten Versuch noch etwas genauer arbeiten.

 

An dieser Stelle recht herzlichen Dank für die Hilfe und auch für die die tollen Tutorials, ohne diese hätte es wohl nicht auf Anhieb geklappt.

 

Eine kleine Fragehabe ich jedoch noch: muss ich den Film nach dem Stabi-Bad nochmals wässern?

 

Herzlichen Dank für eure Antworten.

 

Liebe Grüsse

Patrick

Geschrieben (bearbeitet)

Stabibad braucht man für lange lebende Farbstoffe wohl angeblich schon. Was "lange" heißt weiss ich aber auch nicht. Meine früheren (stabifreien) Filme sind alle noch fei bunt.

 

Patrick: wie sieht der Lichteinfall aus? Rhythmisch pulsierend am Filmende? Dann ist es das Loch in der Lichtschleuse des Lomotanks. Bei einigen ist das sehr doof platziert. Da hilft ein bisschen Sugru.

Bearbeitet von F. Wachsmuth (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

ich kann Dir nur von Printfilm sagen, dass bei überbrücktem Fixierbad die Chemie zwar sehr sehr langsam aber stetig, trotz Wässerung weiter wirkt und auf Dauer so die Schicht angreift.

 

Bei E-6 muss ich passen, das weis ich nicht.

Geschrieben

Guten Morgen zusammen

 

Friedemann: der Lichteinfall war gleichmässig ca. nach einem Drittel des Films für ca. 1m. Auf der Entwicklungsspirale aufgerollt etwa nach etwa 5cm Radius (weisst du was ich meine? J).

 

Ich werde dieses Wochenende einen zweiten Versuch starten um zu sehen, ob wiederum Lichteinfall an derselben Stelle ist.

 

Als ich den Film aus der Kassette genommen habe, habe ich diesen begonnen auf die Entwicklungsspule aufzurollen. Nach einiger Zeit ist mir aufgefallen, dass neben der Spule meine Armbanduhr liegt, auf welcher die Zeiger leuchteten…. Evtl. hatte dies bereits einen Einfluss?

 

Stabibad verwende ich nur, weil es im E-6 Kit enthalten ist. Kann man eigentlich die E-6 Chemie auch einzeln kaufen? Z.B. in einer Drogerie?

 

Wunsche euch einen schönen Tag

 

Gruss Patrick

Geschrieben

Hmm, so ein partieller, nicht rhythmischer Lichteinfall klingt nicht nach der Dose. Aufleuchtende Smartphones können so etwas aber durchaus. Bleib am besten mal einfach so 10 Minuten in deiner Duka, dann entdeckst du plötzlich Lichtlecks. Du darfst eben absolut nichts sehen! (Übrigens leuchten zum Beispiel auch Energiesparlampen nach, auch nicht gut.)

 

Die Dreibad-Chemie gibt es nicht einzeln. Es macht aber auch Sinn, ggf immer den ganzen Ansatz zu tauschen. Wenn du mit Aqua Dest ansetzt, hält die Chemie wesentlich länger. CD und BX halten übrigens quasi ewig, altern und schwinden tut merkbar nur der FD.

Geschrieben

Ich werde mal meine Dunkelkammer (also das Badezimmer…) besser abdichten. Es kann schon sein, dass da noch etwas Licht war. Jedoch ist der Film auf der gesamten Länge, wo er Licht bekommen hat, blank. Für nur ein wenig Lichteinfall finde ich dies etwas viel. Ich werde mal schauen, wies das zweite Mal wird.

 

Die Chemie habe ich mit destailliertem Wasser angesetzt. Was denkst du, wie lang hält der FD? Wäre jetzt mal von 6 Wochen ausgegangen.

 

Und noch was: die Menge Film, die mit der Chemie entwickelt werden kann, ist ja in Anzahl Rollfilme angegeben. Kann mir jemand sagen, wie viele 15m Super8 Filme ich mit 1 Liter Chemie entwickeln kann?

Geschrieben

Ich lagere meinen FD im Dunkeln bei ca. 14° und in randvollen Flaschen bzw. mit Protectan gefüllt. Ich verwende ihn öfter 6 Monate lang, wenn er nicht vorher dann doch verbraucht ist (ich experimentiere viel). Und für Agfa Moviechromes und VNF-Experiemnte reicht er auch nach 6 Monaten und in verbraucht noch. Für kritische Filme (also zB 30m E100D 16mm von wichtigen Events) setze ich dann aber schon gerne mal frisch an, wenn ich mir über den Zustand der Suppe nicht mehr so sicher bin. (Schnelltests mache ich übrigens mit KB-Dia-Schnipseln, Agfa CTproecisa ist da ne prima Sache).

 

Eine S8-Kassette hat die Fläche von 2,5 KF-Filmen oder Rollfilmen. Rechnerisch reicht 1 Liter Arbeitslösung also für 5 S8 Kassetten (bzw 12 KB-Filme). Diese Menge bezieht sich aber auf "maximale Schwärzung", was in der Praxis nie vorkommt. Du kannst daher in der Praxis locker 10 Kassetten pro Liter entwickeln. Wenn Du mehrere Filme auf einmal entwickelst, kannst Du auch bei der 15. Kassette noch 1A Ergebnisse kriegen, die nicht zu wünschen übrig lassen. Sukzessive muss man dann natürlich die Zeiten etwas verlängern.

 

Ach ja: Sehr Haltbarkeitsfördernd ist es, wirklich gründlich zu wässern den Bädern -- das heisst mit warmem statt kaltem Wasser, viel Agitation und mind. drei kompletten Wasserwechseln, besser vier oder fünf.

  • 4 Wochen später...
Geschrieben

Guten Tag zusammen

 

Habe dieses Wochenende das schlechte Wetter genutzt und weitere Filme entwickelt. Dabei hat es sich um Wittner Chrome 200D gehandelt. Die Entwicklung ist soweit gut verlaufen, die Farben sind natürlich, leider ist der Film etwas zu dunkel geraten. In Zukunft werde ich darauf schauen, dass die Temperatur des FD sicher genau stimmt und evtl. werde ich das erste Bad mal für einige Sekunden verlängern (ca. 6 Minuten, 45 Sekunden).

 

Die Geschichte mit dem Lichteinfall hat sich erledigt, offenbar hatte ich wirklich ein Lichtleck.

 

Wünsche euch einen schönen Tag

 

Gruss Patrick

  • 5 Wochen später...
  • 4 Monate später...
Geschrieben

Hallo zusammen

 

Gestern Abend habe ich begonnen, meine Frühjahr/Sommer/Herbst-Filme zu entwickeln. Neue Chemie angesetzt und mein neues Wasserbad in Betrieb gesetzt.

 

Bis anhin hatte ich die Chemie mit einer Temperatursteuerung und Tauchsieder im Spülbecken temperiert. Das Problem dabei: der Tauchsieder erhitzt nur sehr punktuell und die Temperaturdifferenzen im Wasserbad sind enorm. Daher habe ich mir ein Wasserbad in einer Plastikbox gebaut, bei welchem der Tauchsieder hinter einer Wand ist. Das Wasserbad ist somit zu 2/3 getrennt. Mittels einer Umwälzpumpe pumpe ich das Wasser vom Bereich, wo die Chemie steht hinter die Trennwand, wo der Tauschsieder steht. Dadurch erhalte ich eine Wasserzirkulation und die Temperaturdifferenz beträgt maximal 0.2 Grad im Wasserbad, eher weniger. Der Vorteil dieser Lösung ist auch, dass ich die Chemie ins Wasserbad einstellen und erwärmen kann, ohne dabei ständig im Wasserbad rühren zu müssen.

 

Die Entwicklung des Films ist, wie nicht anders zu erwarten, gut verlaufen J

 

Was mich noch interessieren würde: könnte mir jemand sagen, was mit den entsprechenden Bädern am Film abläuft resp. was man verändern kann? Z. B wenn ich den Erstentwickler länger anwende, wird der Film heller oder so. Wisst ihr, was ich meine?

 

Liebe Grüsse

Patrick

Geschrieben

Hallo Friedemann, danke für die Antwort.

 

Aber was genau kann ich steuern in der Erstentwicklung. Wie verändert sich der Film wenn ich zu lang entwickle resp. zu wenig lang resp. zu warm/kalt?

 

Und was passiert, wenn ich den CD / BX zu kurz anwende?

 

Ich frage diese Fragen weil ich nicht weiss, was ich an meiner Entwicklung verändern muss, wenn der Film z.B. zu dunklen entwickelt ist.

 

Gruss Patrick

Geschrieben

Hallo Patrick,

 

das ist ein komplexes Thema, mehr als für mal eben einen Post.

Wichtig ist erstmal, Dich strikt an die Prozessvorgaben zu halten. Nur dann weisst Du, ob Deine Kamera verkehrt oder richtig belichtet und kannst den Prozess als Fehlerquelle ausschliessen.

Merke: Mit dem Prozess korrigierend einzugreifen ist eigentlich immer deutlich schlechter, als von vornherein korrekt zu belichten.

 

Wenn Du Folgebäder zu kurz anwendest (also alles nach dem Erstentwickler), passiert "nix gutes". Zumindest also nichts, was man normalerweise will.

 

Hier mal eine generiesche Kurzbeschreibung der originalen Farbumkehrprozesse, was wann wie passiert. Vielleicht hilft das beim Verständnis. Ansonsten empfehle ich Fachliteratur, das Thema ist hochkomplex.

 

1: Der Erstentwickler ist ein recht steil arbeitender SW-Entwickler, der ein ganz normales SW-Negativ (!) hervorruft. Belichtete Stellen werden hier also schwarz, da die Silbersalze zu Silber werden.

2: Die nachfolgende Wässerung stoppt den Entwicklungsprozess und wäscht den Entwickler aus der Schicht, um das nächste Bad nicht zu verunreinigen.

3: Das Bleichbad löst das metallische Silber aus der Schicht. Sort wo eben noch schwarz war, ist nun nichts mehr.

4: Wässern und Zweitbelichtung: Die Bleiche wird ausgewaschen, die verbliebenen, bisher unentwickelten und unbelichteten Silbersalze nun komplett belichtet. Es wird restlos alles belichtet, was im Film noch an Silbersalzen vorhanden ist.

5: Farbentwicklung. Ähnlich wie bei der Erstentwicklung ist hier zum einen wieder ein SW-Entwickler am Werk, der alle Silbersalze in Silber wandelt. Hierbei entstehen Oxidationsprodukte, die mit den in der Schicht eingelagerten Farbkupplern (quasi "inaktive Farbstoffe") zu Farbstoffen werden. Kurz: Wo Silber entsteht, entsteht auch Farbe.

6: Wässern, siehe oben

7: Bleichen: Hier wird das in Schritt 5 entstandene SIlber wieder herausgebleicht, meist zunächst zurück in ein SIlberhalogenid überführt.

8: Wässern

9: Fixieren: Das Silberhalogenid aus Schritt 7 wird in einen wasserlöslichen Zustand gebracht

10: Schlusswässern: Die wasserlöslichen Reste aus Schritt 9 werden durch Diffusion aus der Schicht transportiert

11: Stabibad: Hier werden die Farbstoffe stabilisiert und die Schicht vor Pilz- und Bakterienbefall geschützt.

 

Soweit die Theorie. Dein Dreibad-E6-Prozess fasst die Schritte 3-5 zum Beispiel chemisch zusammen. Auch Schritt 7 bis 9 werden gern zusammengefasst, sind dann allerdings schlechter regenerierbar.

 

Wie gesagt, steuern kannst Du fast nur bei der Erstentwicklung. Zu wenig Farbentwicklung macht blasse Bilder, zu lange geht kaum (wenn alles oxidiert ist, passiert da nix mehr). Zu wenig Bleichfix lässt halt SIlber in der Schicht und alles ist dunkel...

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