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fragwürdige digitale Archivierung


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@ Regular8: Habe ich schon mitbekommen, worauf Du dich bezogen hast. Solche Situationen werden durch einfaches umwrappen, also Containerwechsel, erledigt sein...wenn überhaupt erforderlich in der Archivierung. Schliesslich bekomme ich auch noch meine alten C64-Koalapaint-Bilder mit meinem Mac auf. Ich wollte es nur noch einmal auch für andere klarstellen. Denn solche Argumentationsketten werden von sagen wir mal Digitalgegnern gerne mal als Paradeposting unhinterfragt angesehen. Und an diese gerichtet (denn davon tummeln sich ja auch ein paar hier herum): Es lohnt sich, sich mit Digitaltechnik ein wenig zu befassen. Denn vieles, was so in Foren (vornehmlich Analogforen) herumgeistert, ist ausgemachter Blödsinn.

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Bevor die Diskussion wieder ins Groteske ausufert, möchte ich noch ein, zwei Dinge zu bedenken geben, die leider kaum bekannt sind. Herr Ludwig, Mr. Gigabitfilm, hat mich vor Jahren darauf hingewiesen, daß die optischen Umstände bei der Aufnahme, aber auch bei der Wiedergabe wesentliches Bestandteil der Auflösungskette sind. Auf Grund meiner Tätigkeit als Kopist habe ich dann begonnen, mir Gedanken über die optischen Verhältnisse beim Kopieren zu machen, wobei ich mich nur mit dem Kontaktkopieren befaßte.

 

Wenn wir von Verlusten reden, die mit Bildübertragungen einher gehen, dann denken wir meistens flach. Fotografische Schichten haben aber eine gewisse Dicke, sie dehnen sich in drei Dimensionen aus. In der vernachlässigten Tiefe spielen sich jedoch genau die entscheidenden Dinge ab. Viele (ungeordnete) Schichten von Silbersalzkörnchen oder von Silberwolle oder Farbstoffwolken halten den Lichteindruck nämlich unter dem Bildwinkel fest, der durch das Aufnahmeobjektiv gegeben ist. Es hat sich gezeigt, daß die Wiedergabe mit einem Objektiv des gleichen Bildwinkels oder gar mit dem Aufnahmeobjektiv selbst die klarste und feinste Darstellung bringt. Es geht dabei nicht bloß um Abbildungsgeometrie, sondern auch um Ähnlichkeit in der Beleuchtung, und da liegt der Hund begraben.

 

Einige von euch erinnern sich vielleicht an Ausführungen von mir über den Zusammenhang zwischen abbildender und Beleuchtungsoptik im Kino. Genau daran schließt sich die Kopierkunst an. Ich will wissen: Spielt es eine Rolle, wie die Filme liegen? Beim kontinuierlichen Kopieren auf Zahntrommel sind Ausgangsmaterial und Rohfilm zylindrisch gekrümmt. Beim intermittierenden Kopieren liegen die Filme in den meisten Fällen flach. Ausnahmen bestätigen die Regel, etwa der Uhler Cine Printer mit gewölbter Filmbühne. Ich will wissen: Welchen Einfluß auf die Übertragungsgüte hat die Luft zwischen den Streifen? Wie sieht es aus beim Naßkopieren?

 

Heute bin ich der Ansicht, daß die Filmtechnik da noch manches aufholen kann. Während bei den meisten Abtast- und Ausbelichtungsgeräten der Film eben gespannt ist, das (gerichtete) Licht senkrecht zu ihm verläuft und er beidseitig von Luft umgeben ist, läßt sich eine Schrittkontaktkopieranlage mit einfachen Mitteln um Klassen verbessern. Solche Mittel sind Vakuumfenster, Deckgläser, Kopierflüssigkeiten, Streuscheiben und angepaßte Lichtführung. Großen Einfluß hat auch die Qualität des Lichts. Schon vor 90 Jahren hat man ausgedehnt mit Ultraviolett kopiert und bei der Einführung des Lichttons ist das Thema intensiv behandelt worden. Ich habe als angestellter Entwickler und Kopist Ausschuß und im eigenen Laborbetrieb selber unscharfe Kopien produziert. Deshalb rufe ich allen Filmarchivaren zu: Die Filmtechnik ist zur Erhaltung filmischen Erbes das Richtige, und zwar mit den modernsten Materialien (auf Polyesterträger, dick, mittel und dünn), mit Paßstiftemechanismen (den Kamerageometrien entsprechend), mit gestreutem Licht, unter geeigneten Flüssigkeiten, mit allen noch unbekannten Kniffen. In der Kopiertechnik herrscht seit ungefähr 70 Jahren Stillstand.

 

Erst wenn das bestmögliche Duplikat vorliegt, dann dürfen Digitale heran. Eine sorgfältig hergestellte Meisterkopie (Zwischenpositiv) hält Jahrhunderte.

 

Aber vermutlich sind 99 Prozent der Filme nicht erhaltenswert. Für mich ist Die letzten Heimposamenter wertvoller als Metropolis.

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DV ist komprimiert.

 

Dem hat auch niemand widersprochen. DV ist aber nicht kopierverlustbehaftet, wenn man also von DV zu DV kopiert (z. B. beim Schnitt). Wie gesagt, man muß zwischen dem Verlust beim Übergang vom Analog- zum Digitalreich einerseits, und dem Verlust bei einer Kopie innerhalb des Digitalreichs andererseits unterscheiden.

 

Hallo,

 

@: (es erfolgt jedesmal zwangsweise eine Rekomprimierung)...

 

Was soll denn das...????

 

Rudolf

 

Das soll dem kleinen Mann mit wenig Geld, Speicherplatz, Ansprüchen und Sachverstand beim Platzsparen helfen. Zumindest ist so die Denke der Konzerne, die uns die Rekomprimierung geschenkt haben. Ein Großteil der heutigen Amateurakquiseformate in SD und HD arbeitet heutzutage mit Rekomprimierung und ist deshalb kopierverlustbehaftet, d. h. wenn ich mit einer solchen HD-Kamera aufnehme und dann schneide, habe ich schon einen Qualitätsverlust. Das wird beim heutigen HD-Hype auch andauernd vergessen.

 

Erst wenn das bestmögliche Duplikat vorliegt, dann dürfen Digitale heran. Eine sorgfältig hergestellte Meisterkopie (Zwischenpositiv) hält Jahrhunderte.

 

Klingt für mich so, als wenn du hauptsächlich Angst vor einer mechanischen Beschädigung des Originals bei der Digitalisierung hättest, und du deshalb höchstens eine Analogkopie dafür hergeben willst. Für mich stellt sich da auch die Frage nach der Qualität selbst einer hochwertigen Kontaktkopie, die dann zur Digitalisierung herangezogen wird. Den Unterschied sieht man wunderbar (wenn wohl auch übertrieben wegen Abnudelung) bei der VHS von Filmklassikern, die noch von der alten Beta und diese wiederum von einer (abgenudelten) Vorführkopie gezogen wurde, und der heutigen DVD des Films, die inzwischen zumeist vom Originalnegativ genommen wird.

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Ein Großteil der heutigen Amateurakquiseformate in SD und HD arbeitet heutzutage mit Rekomprimierung und ist deshalb kopierverlustbehaftet

 

Und in HD übrigens sogar die meisten Prosumerformate.

 

Bei kopierverlustbehafteten Digitalformaten bieten zwar einige Profischnittprogramme bei der Ausgabe auf Festplatte die Option, nicht neu zu komprimieren (also eine 1:1-Kopie des Datenstreams zu machen), aber dann kann man nur auf jedem Keyframe des Originalmaterials schneiden, wobei diese je nach Einstellung bei der Aufnahme bzw. Encodierung bis zu einer halben Minute auseinanderliegen können. Das Perfide ist dabei auch, daß man das nicht beim Schnitt in der Timeline merkt (wo die meisten Programme ihren eigenen nicht-zwischenbildkomprimierten, sondern nur einzelbildkomprimierten Codec verwenden), sondern erst bei der ausgegebenen Datei, wo der Schnitt dann zum nächstliegenden Keyframe vor- oder zurückgesprungen ist. Das ist die große Crux der Interframe(nicht Intraframe!)komprimierung

 

Also: Bei kopierverlustbehafteten Digitalformaten hat man entweder bei jeder Neuspeicherung einen deutlichen Qualitätsverlust, oder einen sehr unsauberen Schnitt. Das wiederum darf man aber nicht auf Digitalformate generell verallgemeinern, also z. B. jene, die 1.) verlustfrei arbeiten, 2.) visuell verlustfrei komprimieren, oder eben 3.) keine Rekomprimierung beim Neuspeichervorgang vornehmen.

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Geht es jetzt hier plötzlich um die Qualität der Filmaufnahmen oder müssten wir hier eigentlich über die Langzeitarchivierung und deren Gefahren reden...?

 

Was kümmert mich ein einmaliges (allfälliges...) Rekomprimieren, wenn dies zu nicht sichtbaren Verlusten führt, ich aber nach drei Jahren den Film wegen Archivierungsmedien, die nicht mehr mitmachen, nicht mehr ansehen kann...

 

Rudolf

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Geht es jetzt hier plötzlich um die Qualität der Filmaufnahmen oder müssten wir hier eigentlich über die Langzeitarchivierung und deren Gefahren reden...?

 

Was kümmert mich ein einmaliges (allfälliges...) Rekomprimieren, wenn dies zu nicht sichtbaren Verlusten führt, ich aber nach drei Jahren den Film wegen Archivierungsmedien, die nicht mehr mitmachen, nicht mehr ansehen kann...

 

Rudolf

 

Das Problem ist, daß beim Thema digitale Demenz eben häufig beides miteinander verwechselt wird, wobei diese Verwirrung dann zur Zementierung der Ansicht führt, gegen die digitale Demenz könne man ja eh nichts machen. Wer die Probleme kennt, kann sie angehen, wer dagegen nur vor einem Wust aus unverstandenem Hörensagen steht, kommt nicht weit.

 

Und die Aufnahmequalität von Digitalformaten ist auch von daher äußerst relevant, da man, wenn man hier ohne Sachverstand rangeht, schon bei der A/D-Wandlung vieles vermurksen kann, was danach nie wieder repariert werden kann. Aber deshalb muß man nicht gleich denken, daß die Digitalisierung von Analogmedien an sich der größte Murks seit Menschengedenken wäre, weil man die Anforderungen an eine gute Digitalisierung nicht überblickt.

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Du magst ja recht haben, aber ich möchte hier etwas sinnvolles über Langzeitarchivierung lesen...

 

Das Thema Bildqualität, Codecs und solches Zeugs lese ich im Digitalforum schon so oft, dass es mich langsam ankotzt...

Da gibt es Helden, die reden schon von 4k, 8k, 14 bit und weiss der Himmel welchen träumereien, das zu Zeiten, wo mir mein Fernsehen meist noch simples PAL vorsetzt...

Da gibt es Helden, die glauben, Probleme mit Bildauflösung, Farbtiefe Moires und Artefakten haben, dass es langsam blöd wird. Ich behaupte einfach mal, dass bereits eine recht billige Consumer HD-Kamera alles in den Schatten stellt, was wir analogen Schmalfilmer (inkl.16mm) so aus unseren Kameras herauskitzeln können...

 

Aber eben, die Archivierung, egal, ob analog oder digital, das ist ein Thema, das spannend ist. Da können die jungen Digitalisten drüben im anderen Forum nicht mitreden... die sind echt noch zu jung und haben keine Beziehung zu Langzeit. Für die sind zehn Minuten schon zu lange...

 

Rudolf

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bdv, völliges Mißverständnis

 

Ich sage, es wäre in der Filmtechnik noch manches zu holen. Es gibt Vergleiche der Modulationsübertragung, umgangssprachlich Schärfeleistung, von Eastman-Kodak-Leuten, die einen happigen Sprung von gewöhnlicher Schrittkontaktkopie zu Kopie aus Vacuumfenster zeigten. Das ist Jahrzehnte her. Ich sehe schon einen Unterschied zwischen Positiven von den gemütlich klappernden Kontaktern der 1920er bis 1950er Jahre und Zahnkranzpositiven, gerade was Schärfe betrifft. Bei Zahnkranzabzügen kann das Bild immer ganz leicht verwischt sein, nach mehreren Dupliziergängen (vom Originalnegativ über Zwischenpos und Zwischenneg aufs Kinopos) kann es richtig schwimmen und in sich instabil sein, was beim Kopieren Bild um Bild nicht vorkommt.

 

Zwischen einem modernen Duplikat und dem, was noch in den 1980er Jahren üblich war, ist der Unterschied wie zwischen Bahngleisschotter und feinstem Sand. Bei den Farbenfilmen ist das Umkehrzwischennegativ zu Gunsten verbesserter Dupmaterialien wieder verschwunden. Die Idee, mit Umkehrentwicklung eine Generation zu sparen, ist gut. Farbumkehrenwickeln war allerdings eine 16-Bäder-Angelegenheit, was den Ansatz wieder zunichte machte.

 

Ich kann hier zwei Abschnittchen aus einer Duparbeit von Oktober 2002 zeigen. Ausgangsmaterial war eine Nitrokinokopie, du siehst meine ersten Versuche mit Gigabitfilm 40. (Für Neugierige: Debrie Matipo Nr. 322 von 1921, Halogenglühlampe 250 Watt, gedimmt, Verschlußöffnung 75 Grad, Tempo etwa 6 Bilder pro Sekunde, Entwicklung mit Hausrezept bei 20,6 Grad zwei Minuten, dann Unterbr., Fixage eine Minute, Wasser mit Citronensäure und Schlußwasser von 20 Grad)

 

post-79259-0-62454500-1363540761_thumb.jpg

 

Das untere Filmstück ist aus dem ersten Positiv (Orwo PF 2, 4' bei 20,5°). Die Klebestelle ist in der Vorlage.

 

Wie gesagt, wenn solche Arbeiten nicht mehr verbessert werden können, weil die Einmittung stimmt, weil der Bildstand mit rein mechanischen Maßnahmen optimiert ist, weil der Charakter der Vorlage von den Spitzlichtern bis in die dichtesten Stellen festgehalten ist, weil kein Kornzuwachs entstanden und kein Kantenschärfeverlust eingetreten sind, dann hat sich der Aufwand, der mehrere Zehntausend betragen kann, gelohnt. Dann darf abgetastet werden, gescannt, gepixelt und gelasert bis zum Abwinken. Nach lausigen Duparbeiten das Original verbrannt? Aber ja doch, die Schweden vor 40 Jahren.

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Hallo alle,

 

Das Thema im Titel heisst zwar, "digitale Archivierung", aber man kann es auch leicht ausweiten und einfach "Archivierung" nennen.

 

A steht für Analog, D für Digital. Was gibt es denn nun sinnvolles für Langzeitarchivierung...?

 

A - A = Filmkopie auf analogem Wege... da kennt sich der Simon besser aus... also sein Thema...

D - D = Videokopie auf Videokopie. Das ist langweilig, das geht im Vorbeiweg per Mausklick... kein Thema

 

A - D = Film zu Video. Alle Welt ... äh... alle Digitalisierer wollen mir weismachen, dass ich dadurch meine wertvollen Filme rette. Wie ich meine Filme "retten" soll, wenn ich kein schlaues digitales Langzeitmedium habe, oder die Daten wegen Inkompatibilität nicht mehr lesen kann, das sagt mir der Digitalisierer geflissentlich nicht. Dass ich meine "wertvollen" Filme bereits auf dem langlebigsten Medium gespeichert habe, sagt er mir auch nicht. Mit digitalisieren pflege und unterstütze ich einzig meine Bequemlichkeit, garantiert aber nicht die Langzeitsicherheit meiner "wertvollen" Filme.

D - A = Video zu Film. Für mich logischerweise das spannendeste Thema. Ich drehe (kurzlebig, aber mit immensen Möglichkeiten) digital, "rette" danach, bevor der digitale Gau eintritt, alles auf langlebigen Film und glaube, damit die schlaueste Lösung gefunden zu haben. Okay, ich rede hier nur von uns Amateuren, was die das drüben in Hollywood so treiben, das ist nicht mein Bier... das müssen grössere Köpfe durchdenken...

 

Die Frage stellt sich eher, worauf, also auf welches Medium, speichern wir unsere Filme bzw. Videos: Digital gesehen gibt es nur relativ unsichere Methoden, weil das Risiko von Datenverlust wegen unlesbarkeit eintritt. Analog haben wir das Problem, dass wir gar längerfristig kein Medium (Rohfilm...) mehr bekommen oder es zumindest nicht mehr bezahlen können. Wer hat nun mehr Probleme... der Digitalist oder der Analogiker... Zumindest im Amateurbereich seh ich da keine Lösung.... oder doch: Wenn wir kein Speichermedium mehr kaufen und entwickeln können, brauchen wir ja logischerweise auch nichts mehr zu archivieren...(alles, was wir nicht mehr filmen (können...) müssen wir auch nicht archivieren... einfach, oder...?

 

Rudolf

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Hallo,

 

D-D ist nicht langweilig, sondern problematisch. Ich hab's glaub ich schonmal irgendwann hier geschrieben:

 

Man muss unterscheiden zwischen der Haltbarkeit eines Mediums (HDD, CD, DVD, etc.) und der Unterstützung des Codecs. Natürlich kann ich eine Datei ansich verlustfrei kopieren. Nur wenn das alte Codec nicht mehr unterstützt wird (zumindest nicht zufriedenstellend) und das neue verlustbehaftet ist, hat man das Problem, wie es Regular8 mit dem Ton beschrieben hat. Ich glaube nicht, dass es auf lange Zeit mit dem Umschachteln von Container zu Container getan ist.

Da muss man auch unterschieden zwischen professionellen Formaten und denen, die man ohne teure Software selbst nutzen kann. Und in letzter Zeit ist ja - wie oben schon bemerkt - im Consumerbereich nur Verlustbehaftetes (beim Weiterverarbeiten) aufgetaucht. Aber theoretisch darf so ein neues Zielformat ja nichtmal innerhalb eines Bildes verlustbehaftet sein, da bliebe ja nur noch irgendwas nahezu unkompirmiertes.

 

Noch ein anderer Aspekt: Da nehmen auch heute noch viele Leute Videos (auch in HD) interlaced auf und haben gar kein Gerät mehr, mit dem sie ihre Aufnahmen im Original betrachten können. Nur Röhren können das nativ darstellen. Alle anderen brauchen Deinterlacing und das sieht ja höchstens "befriedigend" aus, nicht wirklich "sehr gut".

 

Ist schon symptomatisch, dass das Thema digitale Archivierung in diesem Forum hier aufgegriffen wird und nicht so sehr bei den einschlägigen "digitalen" wie z.B. Slashcam...

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Kann ich auch nicht bestätigen, daß eine Röhre da irgendwas besser macht - nachdem ich schon reichlich Hi8 digitalisiert und (mit dem längst standardmäßigen Yadif) deinterlaced habe, sah es auf einem LCD-Panel ohne Geflimmer am Ende immer um Längen besser aus.

 

Aber zum Thema digtales Langzeit-Archiv kann man wohl einfach feststellen, daß die Kosten und Risiken des Datenverlustes am Ende für einen Amateurfilmer auf ein Vielfaches seines gewohnten Filmarchivs hinauslaufen werden. Selbst IT-Firmen beauftragen oft spezialisierte Dienstleister, um ihre Softwareprodukte über längere Zeit "frisch" zu halten, wenn sie erst mal aus der Produktion sind und oft auch schon vorher.

Für den durchschnittlichen Amateurfilmer, der schon Probleme damit damit hatte, seine Filme kühl und trocken zu lagern, ist in einem digitalen Archiv kein Sinn zu sehen.

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Im Prinzip ist doch alles gesagt. Ich habe das Gefühl, hier diskutieren Demagogen. gerade mal eine handvoll Leute hier, wissen genau was sie da schreiben. Alle anderen sind Euphoriker, die auf einem Auge blind sind.

 

Mein Videoschnittrechner läuft übrigens seit 11 Jahren. Das letzte Update habe ich vor 3 Jahren aufgespielt. Wer übrigens eine abgestandene Festplatte haben will, mit verharzten Lagern, ich habe welche abzugeben. Und die C64-KoalaPaint-Nummer kenne ich auch schon. Schön, wenn Du die Datei vor Jahrzehnten im Mac-Format abgespeichert hast. Ich gebe Dir aber eine 5 1/4" Diskette. Wenn Du es schaffst, die ohne funktionierenden C64 und ohne funktionierende C64 Diskettenstation in Deinen Mac zu laden spendiere ich eine große Kiste Bier.

 

Der Begriff "digitale Demenz" trifft den Kern der Sache, wie den Nagel auf den Kopf. Aber wer will sich heute schon gern erinnern? Jedenfalls nicht der Mainstream.

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Kann ich auch nicht bestätigen, daß eine Röhre da irgendwas besser macht - nachdem ich schon reichlich Hi8 digitalisiert und (mit dem längst standardmäßigen Yadif) deinterlaced habe, sah es auf einem LCD-Panel ohne Geflimmer am Ende immer um Längen besser aus.

 

Womit du das Problem der heutigen progressiven Bildschirme, das eigentlich Thema war, durch deinen manuellen Eingriff beseitigt hast. Nur leider wird selbst im professionellen Sendebetrieb kaum deinterlacet, z. B. bei Dokus, wo das Neumaterial progressiv aufgenommen wurde, und dazwischen wird dann Archivmaterial in Halbbildern geschnitten, das dann auch noch so skaliert wurde, daß die Halbbilder total zermatscht werden, und/oder die Halbbildreihenfolge wird falsch interpretiert.

 

Und das trägt dann auch wieder zu dem Gerücht bei, daß man auf dem Wohnzimmermonitor angeblich so einen Unterschied zwischen HD (Neumaterial) und SD (Archivmaterial) sehen würde, weil: "HD ja so geil ist". Die Halbbildreihenfolge falsch einzustellen, ist inzwischen auch sehr beliebt, um das damals mit einem Halbbild Versatz abgetastete 16mm-Material von bis in die 80er hinein entstandenen Fernsehdokus heute so schlecht wie möglich aussehen zu lassen.

 

Aber zum Thema digtales Langzeit-Archiv kann man wohl einfach feststellen, daß die Kosten und Risiken des Datenverlustes am Ende für einen Amateurfilmer auf ein Vielfaches seines gewohnten Filmarchivs hinauslaufen werden. Selbst IT-Firmen beauftragen oft spezialisierte Dienstleister, um ihre Softwareprodukte über längere Zeit "frisch" zu halten, wenn sie erst mal aus der Produktion sind und oft auch schon vorher.

Für den durchschnittlichen Amateurfilmer, der schon Probleme damit damit hatte, seine Filme kühl und trocken zu lagern, ist in einem digitalen Archiv kein Sinn zu sehen.

 

Ein Wort: Cloud. Diese Dienstleister machen in ihrer Branche, die in Zukunft noch immens wachsen wird, immer ohne Ende Backups und Mirroring, und nicht wenige der Serverfarmen werden unter naturkatastrophensicheren Bedingungen gelagert. Der einzige Grund, weshalb die Rechteinhaber kommerzieller Filme noch selten auf die Cloud zurückgreifen, besteht eben im Beharren dieser Branche wiederum auf dem Copyright bzw. den Profiten, die bislang mit dem Urheberrecht erzielt werden können, denn bei der Cloud machen die sich nachwievor riesige Gedanken über Datendiebstahl und böse Raubkopiererei.

 

Gerade vor dem Hintergrund, daß die Geldgier der Konzerne oft eine weitaus größere Bedrohung für das analoge wie digitale Erbe der Menschheit bedeuten als das Versagen der Technik (z. B. wird heutzutage die Obsoleszenz, d. h. möglichst kurze Lebensdauer, schon von Haus aus in die Technik eingebaut, um soviel Schrott wie möglich zu verkaufen, weil sich die kleinen Leute dauernd alles nachkaufen müssen), wurde das offizielle Archive Team zur Archivierung des Internets vom späteren Internet-Archive-Mitglied Jason Scott gegründet (vom Internet Archive kennen die meisten Leute vor allem das Frontend in Form der Suchmaschine namens Wayback Machine).

 

Im Prinzip ist doch alles gesagt. Ich habe das Gefühl, hier diskutieren Demagogen. gerade mal eine handvoll Leute hier, wissen genau was sie da schreiben. Alle anderen sind Euphoriker, die auf einem Auge blind sind.

 

Mein Videoschnittrechner läuft übrigens seit 11 Jahren. Das letzte Update habe ich vor 3 Jahren aufgespielt. Wer übrigens eine abgestandene Festplatte haben will, mit verharzten Lagern, ich habe welche abzugeben. Und die C64-KoalaPaint-Nummer kenne ich auch schon. Schön, wenn Du die Datei vor Jahrzehnten im Mac-Format abgespeichert hast. Ich gebe Dir aber eine 5 1/4" Diskette. Wenn Du es schaffst, die ohne funktionierenden C64 und ohne funktionierende C64 Diskettenstation in Deinen Mac zu laden spendiere ich eine große Kiste Bier.

 

Der Begriff "digitale Demenz" trifft den Kern der Sache, wie den Nagel auf den Kopf. Aber wer will sich heute schon gern erinnern? Jedenfalls nicht der Mainstream.

 

Du gibst mir deine verharzte Festplatte, und ich gebe dir einen Film mit Wasserschaden, der monatelang in faulig-schlammiger Brühe unbemerkt soweit verschimmelt ist, daß er beim Anfassen zerbröselt. Wie gesagt ist, wer schlau ist, sorgt vor, egal ob nun bei analogen oder digitalen Trägern.

 

Ansonsten möchte ich, was die Langzeitstabilität angeht, aber auch gerne nochmal darauf hinweisen, daß gerade im Schmalfilmbereich eigentlich nur eine Filmsorte wirklich über Langzeitstabilität verfügte, und das war der Kodachrome. Alles anderen Sorten, die es für Normal8 und Super8 gab, zeigen schon nach zwei bis drei Jahrzehnten einen oft deutlichen Zerfall der Farbschichten, der dann durch eine entsprechende Korrektur in der Abtastung repariert werden muß und wie ich sie in der benötigten Komplexität oft auch keinem Analogkopierprozeß zutraue, besonders nicht in dem Preisrahmen, in dem gute Abtastungen angeboten werden.

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Hier ein paar interessante Links zur Restauration und Archivierung...:

 

(Teil 1 von 3 - Interview mit einem Filmrestaurateur)

 

http://somecamerunning.typepad.com/some_came_running/2013/03/film-restoration-in-the-digital-domain-a-chat-with-james-white.html

 

Und Gizmo...mit den Koalabildern das hatte ich schon mal angebracht, weil ich es schön fand, dass es noch geht. Natürlich muss man obsolete Syteme migrieren...aber auch das hatten wir schon mal, wie glaube ich auch den ganzen Thread (inklusive Irrtümer).

 

Wenn die Datenmenge überschaubar ist, dann auf kleine Flashspeicher sichern. Ohne permanente schreib/lese-Vorgänge halten die schon deutlich länger, als eingelagerte Festplatten.

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Oh je, ich wollte eigentlich nichts mehr schreiben, aber...

 

Ein Wort: Cloud. Diese Dienstleister machen in ihrer Branche, die in Zukunft noch immens wachsen wird, immer ohne Ende Backups und Mirroring, und nicht wenige der Serverfarmen werden unter naturkatastrophensicheren Bedingungen gelagert.

 

Nein! Niemals nicht wichtige Daten der Cloud anvertrauen! Sag ich als ITler. Du bist auf Gedei und Verderb dem Anbieter ausgeliefert und kannst dich nur darauf verlassen, dass dieser Backups macht. Tatsächlich sichern sich jedoch zumindest die im Endkundenbereich tätigen Anbieter gegen Datenverlust soweit wie möglich in ihren AGB ab. Im Zweifel hat man dann zwar vielleicht einen Anspruch auf Schadensersatz, aber die Daten sind trotzdem weg.

 

Als zusätzliches Backup-"Medium", OK, das ist sinnvoll. Am besten in einer Variante, bei der die Daten schon lokal verschlüsselt werden. Aber bitte nicht seine Dateien (auch keine privaten Erinnerungsfotos etc) ausschließlich in die Cloud packen und hoffen, dass die da für alle Zeiten sicher sind.

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Die "Cloud" ist eine gute Ergänzung in einer Backup-Strategie, aber niemals sollte man Daten ausschliesslich in der "Cloud" speichern. (Übrigens ein furchtbarer Begriff, daher von mir auch eingerahmt. Wer so etwas betreibt oder von innen kennt weiss, dass nichts an der darunterliegenden Technologie so fluffig ist wie eine Wolke...)

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Hallo,

 

Ich hasse es, wenn ich etwas wichtiges und ganz persönliches aus der Hand geben muss und nicht weiss, wo es sich befindet...

 

Darum habe ich auch lieber einen Tresor zu Hause als mein Geld auf irgend einer Bank zu lagern... na ja, das bisschen Geld, das braucht bloss einen sehr, sehr kleinen Tresor...

 

Zypern machts vor: Da hat das Volk sein Geld auf der Bank und nun stehen sie vor abgeschalteten Geldautomaten und müssen zusehen, wie sie klarkommen ... Bravo... welche Sauerei...

 

Stellt euch vor, eure Filmchen sind zwar irendwie da, aber ihr könnte trotzdem nicht ansehen...

 

Rudolf

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Das hat aber wieder weniger mit der Cloud zu tun, sondern damit, wenn jemand keine Ahnung von Video, Encoding und Anzeigeseitenverhältnis hat. Aber den Rachedrang versteh' ich. Seh' ich heute oft genug in die eine oder andere Richtung auch im professionellen Sendebetrieb und auf Kauf-DVDs, besonders wenn einfach 4:3-Material rücksichtslos auf 16:9 gestreckt wird, "weil, muß ja irgendwie ins Bild passen". Dann könnte man doch wenigstens Pan&Scan machen, um nicht dauernd Eierköpfe oder Breitensport zu bestaunen. Diese ganzen Fehler im Seitenverhältnis sind für mich ähnlich schlimm wie die falsche Geschwindigkeit bei Stummfilmen.

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