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Geschrieben

Auf 57 Seiten wird im Thread "Kinosterben" seit Jahren eine Kino-Schließung nach der anderen bedauert. So schmerzlich das auch ist, wirklich weiterhelfen kann Schimpfen und Jammern niemandem.

 

Ich schlage deshalb als Prophylaxe vor, das jeder Forums-Teilnehmer hier Meldung macht, wenn er von einer kommenden Kino-Schliessung erfahren sollte. Auch Jahre im Voraus. Egal, ob das nur ein Gerücht ist, eine Ahnung oder eine aufgeschnappte Bemerkung usw. Wenn Forumisten das Haus nicht selber betreiben wollen oder können, dann wird sich sicher in diesen edlen Fach-Seiten Einer oder Eine finden, die das will.

 

Vielleicht kann man so weiteren Schließungen durch Neu-Verpachtung an Kino-Enthusiasten oder Verkauf an Interessierte zuvor kommen, bevor die Kino´s durch jahrelanges Leerstehen verrotten oder zu Supermärkten vergewaltigt werden. Denn jedes Filmtheater hat eine Geschichte, die zu bewahren sich lohnt. Garantiert.

Geschrieben

@liberty54; Ein wirklich frommer Gedanke.

Aber da jeder Standort grundverschieden ist...

es immer individuelle Gründe für Kinoschließungen gibt, die für Ausenstehende nicht nachvollziehbar sind...

und Kinobetreiber wohl von sich aus schon Ausschau nach möglichen Objekten halten, sofern sie was suchen,

ist es wohl eher unnötig, zumal es ja eben diesen Thread schon gibt, indem potenzielle Interessenten herausfiltern können, ob was passendes dabei wäre ;-)

Geschrieben

Es gibt Kinoschließungen, die sinnlos sind weil sich ein Weiterbetrieb wirtschaftlich darstellen ließe. Diese sind aber selten, weil

- der Eigentümer der Immobilie großes Intresse am Fortbestehen hat (keine Umbaukosten, tw sind die Bauten auch garnicht oder nur schwierig anders nutzbar)

- der bisherige Betreiber lieber das Unternehmen nebst Inventar verkauft oder sogar für Umme überläßt, als es kostenintensiv ausbauen/entsorgen zu lassen

- potenzielle Betreiber gerne lukrative Objekte übernehmen

 

Aber ein runtergerittenes Haus könnte typischerweise folgendes Invest erfordern

- Digitalisierung

- Brandschutz (das kann eine lange, teure Geschichte werden)

- Revision/Austausch RWA

- neue Bestuhlung

- Renovierung (Toiletten/Foyer etc)

- evtl Umbauten bedingt durch neue Konzession (Parkplatznachweis, Toilettenanzahl, etc)

- Unvorhersehbares, was immer kommen kann

- Baukonzept ist ein "Höchstenergiehaus", also exorbitante Kosten für Wärem und Kälte bei gleichzeitig immer unbefriedigendem Ergebniss, dadurch schlechte Kundenzufriedenheit

Oft sind auch die Verhältnisse einfach nicht stimmig (zB zuwenige und zu große Säle, die dann noch zusätzlich nicht "gestuft" sind), ein durch Vorbetreiber unrettbar geschädigter Ruf, unrettbar beschädigte Bausubstanz.

 

Daß da nicht direkt Goldgräberstimmung aufkommt, sollte klar sein.

Erinnert mich tw an einen alten Kalauer.

Kommt ein Mann zu Tierarzt und hat ein halbes Hähnchen in der Hand: Is da noch was zu machen?

Geschrieben

Bis selber Kinobetreiber, kenne die Argumentation. Trotzdem die Fragen : wieviele Kino´s wurden geschlossen, wo sich kein Nachfolger fand, weil nie richtig gesucht wurde? Wieviele Kinos mussten geschlossen werden, weil die Läden bis zum letzten Tropfen mit Ur-Alt-Technik ausgepresst wurden und hops gehen, weil der Betreiber zu alt, zu krank, zu unbeweglich, zu geizig, zu gierig oder zu blöd war? Wieviele Kinos wurden jammernd geschlossen, weil die Läden am Publikumsgeschmack vorbei zu Tode betrieben wurden? Wieviele Kinos wären heute noch in Betrieb, wenn die Community vorab gewusst hätte, da geht möglicherweise was?

 

Ein Interessent muss doch zuerst wissen, das was geht. Und das könnte ein Insider, der selbst nicht will, hier im Forum melden. Die Chancen für einen Weiterbetrieb steigen so doch rapide. Oder ist das wirklich nur Blauäugig von mir?

 

Wenn ich mal nicht mehr mag, ich würds so machen.

Geschrieben

Jahre im Voraus kann man Schließungen nur selten erahnen. Alte Häuser aufmöbeln ist auch einfach nicht mehr Sachgerecht.

 

Kino entwickelt sich und braucht mehr als nur irgendeine Wand zum Abspielen... Soll heißen. Ein ganz neues Gebäude müßte eigentlich her, das dem Bedarf angepasst ist. Kino als "Erlebnis" zu gestalten (wobei Erlebnis mir schon zu platt klingt). Ob das mit alten Häusern zu machen ist, die aus einer Zeit kamen, wo ein Wohnhaus umgestaltet wurde und das auch ausreichend war.... Da war der Durchgang zum Saal die Trulla sitzt in dem verkaufskäfig und reißt karten ab. Cola gab es eh nich und Popcorn schon mal gar nicht. Da war der Film an Sich das Erlebnis, und wenns dan nur mit Stehplätzen gegeben hätte. Das Drumherum muß einfach stimmen. und das ist mit alten kleinen Sälen nicht zu erreichen.

 

Der Investitionsbedarf hat sich verdoppent durch die Digitalisierung.

 

Wer sich einen alten Kasten holen möchte, kann bei dem Thread "schließungen" durchaus fündig werden. Das reicht eigentlich, da so oder so erstmal investiert werden muß.

  • 4 Wochen später...
Geschrieben

Hätte es nicht, da das Haus verkauft wurde und da ein Kreisverkehr hinkommt.

Ich war öfter vor Ort (eigentlich wegen dem anderen Kino im Ort, aber warum mal nicht über den Tellerrand schauen) Das Ende des Kinos stand also schon länger fest und war wohl so nicht zu verhindern gewesen.

  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Von der androhenden Schließung des Filmstudio in Bonn wusste ich bereits seit 2009 - aber was bring es, wenn die CineStar da wenig Interesse an einer Weiterführung des Betriebes denkt bzw. wenn da jemand mit derart viel Geld das Gebäude kauft, das man selbst in einer größeren "Gemeinschaft" einfach nicht gegen anstinken kann? (Käufer: HARIBO bzw. Familienmitglied davon)

  • 7 Monate später...
Geschrieben

Vielleicht bin ich durch die Ausnahmestellung des Betriebs, in dem ich eine Anstellung gefunden habe, etwas blauäugig geworden, aber ich selbst suche durchaus nach einem Objekt, das ich innerhalb der nächsten Jahre "übernehmen" könnte (übernehmen im positivsten Sinne, also nach meinen Vorstellungen weiterbetreiben und ggfs. verändern könnte). Denn hier hat das erstaunlich gut funktioniert, einen alten Betrieb mit vier Sälen (zum Teil winzig) und einem großen Gebäude mit einem Saal wieder auf Erfolgskurs zu bringen. Ohne damit reich werden zu können, aber das war noch nie mein Interesse, ich will ja nur von etwas leben können, woran ich Spaß habe. Und das kann eben auch Kino sein, und auch relativ hohe Investitionskosten können gestemmt werden.

Insofern finde ich die Idee eines Threads wie von liberty54 vorgeschlagen gar nicht verkehrt.

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