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Geschrieben

Hallo Gemeinschaft.

 

Ich hab mich nun endlich auch mal etwas mit dem DCP-o-matic beschäftigt und wollte einen kurzen Spot (mit Ton) erstellen.

Bild schaut auf der Bildwand sehr gut aus, allerdings bin ich mir mit dem Ton noch nicht so ganz sicher.

Hab letztens zum Test mit minimallautstärke gespielt, aber ich würd gern die Richtige dB Einstellung herausfinden.

 

Mit welcher Lautstärke laufen die Trailer/Werbespots die von Profis geschickt werden?

 

Bei mir schaut das mit -0dB so aus:

 

post-82010-0-31535100-1397844290_thumb.jpg

 

 

Und mit -15dB so:

 

post-82010-0-47655800-1397844317_thumb.jpg

 

 

Ist das so in Ordnung oder zerfetzt es mir die Tonanlage im Kino?

Wie sollte es ausschaun?

 

Danke und schönen Karfreitag!

 

 

Gruß

Alex

Geschrieben

So einfach ist das leider nicht, diese einfachen Pegelkurven geben nur eine ganz grobe Orientierung. Im professionellen Bereich gibt es spezielle LEQ-Messgeräte.

 

http://www.hdm-stuttgart.de/~curdt/Lautheit%20und%20Aussteuerung%20von%20Audiosignalen.pdf

 

Aus meiner Sicht gibt es nur zwei kostengünstige Möglichkeiten - mehrere DCPs mit unterschiedlicher Einstellung erzeugen und im Saal probehören, oder eine pragmatisch orientierte eigene Referenzkette aufbauen - Pegel fixieren, unverschlüsselte Trailertonspuren unterschiedlicher Natur vergleichshören.

 

- Carsten

Geschrieben

Ist das so in Ordnung oder zerfetzt es mir die Tonanlage im Kino?

Wie sollte es ausschaun?

 

Mein (rein subjektiv und trial-and-error-basiertes) Vorgehen ist, den dB-Wert so einzustellen, dass die Kurve bei ca. -5dB ihren höchsten Wert hat.

Das ist dann tendenziell ein bisschen leiser als das übliche Material, aber auf jeden Fall nicht übersteuert.

 

Schöne Grüße,

Matthias

Geschrieben

Im digitalen Tonsystem geht es nicht höher, als 0 dBFS, also Full Scale, Vollaussteuerung.

Für Kinomischungen liegt die Referenz bei 85 dBC in 2/3 Raumlänge, bei -20dBFS. D.h. 20 dB Dynamik nach oben sind möglich. Sprache wird idR bei 80 - 82 dBC an der Referenzstelle eingesteuert. Für die Spur des DCP bedeutet dieses, daß ein reines Sprechen irgendwo bei -23 dB FS auf der Spur vorliegen müßte.

 

LEq ist schön, sagt aber nur etwas über den ganzen Film aus. James Bond 007, Casino Roale ist ein sehr leiser Film 72 dBC LEq über den ganzen Film. Und dennoch kamen wütende Zuschauer heraus, welche die Einleitungsszene auf der Baustelle als angeblich lauter, als eine Kettensäge in 1m bezeichneten.

Ein LEq Analysator ist daher zunächt überflüssig.

Ferner habe ich beim Film einen nutzbaren Dynamikumfang von ca 55 dB (Knisternde Zuschauer bei 50 dB bis Spitze bei 105 dB), der auch ausgenutzt werden sollte, denn Dynamik macht Spaß.

 

Fernsehen und YouPorn Videos haben so etwas nicht. Hier sollte aufgrund der Mini- Lautsprecher der Dynamikumfang < 3dB sein, um ein einwandfreies "Verstehen" zu ermöglichen. Und man kann die 0 dBFS sehr dicht anfahren, beim AV Medium -9dB FS. Hier gibt es keine Dynamik, die Mischungen klingen tot und langweilig. WErden diese jetzt per Konvertierung in DCP umgewandelt, dann schreit einen die Sache förmlich an.

 

Daher sind Mischungen für AV und VOD Zwecke fürs Kino ungeeignet, und müssen seperat neu gemastert werden. Kino und Video haben nichts gemeinsam...

 

Ein Behelf ist es, bei der Erstellung mit DCP-O-Matic mit - 10 dB umzurechnen, bei Stereo 2 Kanalmischungen muss ja noch der Mittenkanal durch Summierung hinzugenommen werden, denn Mindestanforderung für DCP ist ein 3 Kanal (bei Monofilm 1 Kanal) Ton. 2 Kanal = NoGo. Summiere ich diese mit DCP-O-Matic aus Spuren, die bis 0 dBFS gehen, dann kommt ein schön verzerrter Center heraus, weil die Summe über 0 dB liegt. Center also mit - 12 dB abschwächen.

 

Hab mal meinen Desktop mit dem Laptop aus Ende 2013 als Renderserver benutzt, also 2 x 8 threads... So komme ich in langsam brauchbare Geschwindigkeiten. Allerdings SSD zum Schreiben der fertigen Daten...

 

post-74763-0-57751300-1397858967.png

Stefan

Geschrieben

Muss filmseher zustimmen.

So eine "Anleitung für Dummies" wäre sehr Hilfreich. Ich will ja keinen Mega geilen perfekt erstellten Spot mit 1A Tonaussteuerung machen, sondern nur einen kleinen Programmhinweis oder Trailer erstellen...

 

Gruß

Alex

 

Geschrieben

Wir spielen immer MONO, also quasi 1.0 :-). Wie muss ich denn den Ton Bereich bei dcp-o-matic einstellen dass aus 5.1 oder 7.1 ein 1.0 herauskommt das wir vernünftig spielen können? Etwa einfach alles auf einen Kanal legen? Und das wars?

Geschrieben

Woher stammt denn typisch das Quellmaterial für diese Konvertierung? Wieviel Audiokanäle sind drin? Und wieso spielt Ihr alles Mono?

 

Welche Version genau von DVD-o-matic oder DCP-o-matic benutzt Du?

 

LFE lieber ganz weglassen, das bringt nix.

 

- Carsten

Geschrieben

Dann mach folgendes: Nimm ein übliches Mischpult mit 4 Mikroeingängen, das hat üblicherweise auch Lineeingänge. Oder einen Mehrkanal Linemischer.

Dann kannst du nämlich alles abspielen und bei 5.1 oder 7.1 auch noch das Verhältnis C zu L/R separat abmischen. Üblich ist alles gleichlaut, kann jedoch nützlich sein, wenn man die Sprache lauet als die Musik/Geräusche einstellen kann.

Jens

Geschrieben

Yep, würde ich auch so machen. Bei so unterschiedlichen Quellen und Konvertierungen in voller Länge (Zeitbedarf!!) lieber den Downmix vor Ort über nen Minimixer machen. Das wird sonst extrem nervig, die Lautstärken immer wieder trial&errormässig anzupassen. Das schlimmste ist aber, wenn es mal fehlerhaft bei der Konvertierung zusammengemischt ist, kriegt ihr das aus dem einen Kanal nie wieder in Ordnung gebracht.

 

Habt Ihr nicht sowas wie ein Mischpult schon vor Ort für Mikrofon, Pausenmusik, wie sieht denn der Weg für den Ton vom Server zu den Endstufen aus?

 

Kleiner Behringer für 50 Euro, ab Xenyx 802, gibts bei ebay auch gebraucht, lohnt aber kaum bei den Neupreisen.

 

 

Aber vom Ansatz her: Für jeden zusätzlichen Kanal, der zusammengemischt wird, -6dB Sicherheitsabstand. Ist für Surrounds sicher zuviel, aber genauer gehts halt nicht. Bei BluRays sollte darüber hinaus keine weitere grundsätzliche Absenkung nötig werden, die sind in der Regel schon mit ansatzweise kinoüblichem Headroom angelegt.

 

Da die konvertierten DCPs aber dann auch auf voll beschalteten Anlagen verwendbar sind (Ihr habt ja vermutlich noch ein stationäres Kino?) würde ich die DCPs wie gesagt komplett mit allen Tonspuren 1:1 konvertieren.

 

Ist bei OpenAir ja ohnehin nicht so furchtbar wichtig, dass Dolby Level stimmt, da geht man eh davon aus, dass man etwas freier pegeln muss als im Kino, das kriegt man innerhalb der ersten halben Minute Abspiel schon hin. Aber wie Jens schon sagte, für einen Monomix ist es dann sehr nützlich, wenn man den Center auf einem separaten Mischpultfader hat, um die Sprachverständlichkeit verbessern zu können. LFE kannst Du aber ruhig ganz weglassen zwischen Server/Prozessor und Mischpult.

 

 

- Carsten

Geschrieben

Hört sich interessant an, aber obs wirklich für die DCP Konvertierung brauchbar ist, da bin ich mir nicht sicher. Soweit ich die Beschreibung überblicke, greift das Ding grundsätzlich in die Lautstärkeverhältnisse der Audiodateien ein, das will man ja fürs Kino nicht. Eigentlich will man nur ne halbwegs brauchbare Analyse, wie 'laut' der Ton im DCP sein wird, und um wieviel er global abgesenkt oder verstärkt werden soll, damit der Standardlevel im Kino passt. Ausserdem würde so ein Programm mehrere zusätzliche Arbeitsschritte im ansonsten recht schnellen rein-raus Arbeitsfluss von DCP-o-matic nötig machen. Also Audio erst extrahieren, anpassen, wieder importieren. Das ist gerade für die Nutzergruppe, die mit den Audiopegeln Probleme hat, kontraproduktiv.

 

 

Mal ausprobieren, ob auphonic überhaupt mit Mehrkanalaudio klarkommt.

 

Vielleicht verpasst Carl dem Audio-Analysator in DCP-o-matic nochmal ein Upgrade, damit er besser nutzbar wird. Das Problem der richtigen Lautstärke für Nicht-Standardmaterial haben ja viele Leute.

 

- Carsten

Geschrieben

Multibandkompressorklangverbesserungsschaltung, ein übliches Verfahren fürs Radio und Fernsehen scheint mir das zu sein. Die Ergebnisse sind meist positiv, weil sie das Hören erleichtern, indem sie Dynamik und gehörverursachte Pegelabfälle bei bestimmten Frequenzen verringern.

Solch einen Ton kennt man mittlerweile von fast jedem Radiosender.

Ich habe erst letztens ein Autokino mit SRX-R320 ausgestattet, dabei den Ton über AUDD2A in ein normales Mischpult gejagt, dahinter einen einfachen Stereokompressor/Limiter von Behringer und ab in den UKW Sender. Einwandfreier Ton, braucht keine weitere Bearbeitung, nur damit mein Sender/Programm das Lauteste ist.

Der Kompressor/Limiter schützt dabei nur den Sender vor Übersteuerung. Das Auto fährt ja nicht, der Motor ist aus und auch sonst ist so ein KFZ akustisch meist sehr gut gedämmt. Im Open-Air Kino werde ich das genauso machen, einfach zur Anhebung der leiseren Passagen aufgrund meist vorhandener Umgebungsgeräusche.

Da ich meine 35mm immer ohne SR-Dekodierung in 3 Kanal mit Sub gespielt habe und daher die Multibandkompression des SR-Encoders verwendet habe, brauche ich nun etwas zur Dynamikkompression. Könnte auch ein 363 SR/A Encoder verwenden und hätte dann ein ähnliches Ergebnis.

Jens

  • 1 Jahr später...
Geschrieben

Ich habe ein Problem wenn ich existierende .XML Bild- und Tondateien in DCP-O-Matic einlesen will.

Die Bilddatei wird einwandfrei übernommen aber beim Einlesen der Ton.xml kommt die Fehlermeldung (Fehler: could not find a Video stream).

Untertitel .XML werden auch einwandfrei eingelesen.

 

Wo liegt das Problem??

 

Hansdieter

Geschrieben

Reine Audio MXFs kann DCP-o-matic nicht erkennen - es vermutet eine Video-MXF, findet dann darin aber kein Bild.

 

Soweit die Video und Audio MXF aber aus einem DCP stammen, kannst Du das komplette DCP importieren, dann geht es auch mit dem Audio.

 

Wenn die Audio MXF nicht Teil eines DCPs ist, musst Du es vorher konvertieren - Audacity z.B. kann ein Audio-MXF direkt importieren und wieder als Mehrkanal-WAV exportieren.

 

- Carsten

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