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Geschrieben

Hallo alle,

 

Die Idee, den 17,5mm Magnetfilm mit einer "Rasierklingenvorrichtung" zu splitten, ist bisher bei mir nur schiefgegangen. Ausgiebige Tests haben gezeigt, dass das Material dermassen zäh ist, dass es so nicht geht. Wenn man bedenkt, dass der Magnetfilm ja 75 mikron dick ist, also mehr als die Hälfte eines normalen Films, dann versteht man, dass da Kräfte auftreten, denen eine feine Klinge nichts entgegenzusetzen hat.

 

Ein normales Tonband, das ja wesentlich dünner ist, kann ich zwar problemlos mit der Rasierklinge schneiden, aber eben, Magnetfilm ist viel dicker... man kann sich an so einem Magnetfilmstreifen glatt aufhängen, so stabil und reissfest, wie das Zeugs ist...mal testweise einen Abschleppversuch mit meinem Auto mache... sollte auch mit Magnetfilm gehen...

 

Da muss dann also doch der Splitter vom Simon herhalten, der ist für Film gebaut, der sollte das problemlos schaffen...

 

Rudolf

Geschrieben

Der Härter rief die Woche an und fand, der angelieferte Stahl wäre „Khüder“. Das ist nicht türkisch, sondern berndeutsch, und bedeutet Müll.

Ja, großartig! Er hat mir jedoch immerhin eine Empfehlung gegeben. Beim Nachschauen unter den Lieferanten stellte ich dann fest, daß der vorgeschlagene Kaltarbeitsstahl etwa das Dreifache meines Vergütungsstahls kostet. Ich bekomme ihn dafür als präzisionsgeschliffenen Rundstab. Der Prototyp also noch mit dem einfachen Stahl, Folgeapparate mit der besseren Ware

 

Nächste Woche wird es so weit sein.

Geschrieben

Er hat gehärtet und ich bin in den letzten Schleifzügen.

 

Hartdrehen war nichts, weil die Abdrängkraft größer ist als die Schnittkraft. Auf Brauchbardeutsch: Man kann am Vorschubrad drehen und spürt den wachsenden Druck. Einige Hundertstel zugestellt, doch es ist nichts passiert. Das Werkzeug wird einfach verwunden, gebeugt, wie sagt man?

 

Jetzt tu’ ich mit ganz kleiner zugespitzter Schleifscheibe die Sache vorbereiten, um mit dem INDIA-Stein aufs Maß zu kommen.

 

 

In der Wikipedia hat jemand geschrieben, die alten Ägypter hätten Kupferwerkzeug gehärtet und damit Granit bearbeitet. Schlimmer noch, es gibt Menschen, die solchen Quatsch glauben. Kupfer kann man nicht härten, höchstens mit Verdichten, also Kaltschmieden, etwas widerstandsfähiger machen. Es bleibt aber weicher als Eisen. Zudem war Kupfer damals sehr teuer. So ein Granit-Sarkophag wurde mit Sand im Wasserstrahl geschnitten. Beim zähharten Basalt südamerikanischer Pyramiden gibt es überhaupt keine andere Möglichkeit als Strahlbearbeiten und Schleifen respektive Läppen.

Geschrieben

Ich hatte mal das Glück, eine gehärtete Felge mit einer Diamant- oder Keramikschneidplatte am Drehmeißel zu bearbeiten. Maximal 1/10mm zustellen und querplandrehen. Das gab sprühende Funken ;-)

Geschrieben

Hallo Simon,

 

Dein "geliebtes" Aluminium lässt sich aber problemlos "härten"... einfach eloxieren... verändert zwar die Masse minimal, aber wer nimmt es denn schon so genau... *smile

 

Die Eloxalschicht ist in Sachen Härte dicht am Diamanten... wie man mir sagte...

 

Wäre doch auch eine Variante: Alurollen, eloxieren und dann darauf hoffen, dass die Masse noch stimmen... *smile

Geschrieben

Gar keine schlechte Idee, Aluminiumoxid, genau der Komplex Al2O3, ist auch als Korund bekannt, ein sehr harter Halbedelstein. Der Punkt ist aber, daß wir eine harte scharfe Kante erhalten, die schneidet, und beim Eloxieren bekommen wir entweder zuwenig Schichtdicke an der Kante oder sie ist nicht mehr da, wo wir sie haben wollen. Hinterher auf Maß schleifen ist mühsamer als bei Stahl. Der Vorteil von Aluminiumwalzen wäre, daß sie wesentlich weniger Masse haben und somit leichter mitdrehen, wenn man am Film zieht. Ich bleibe jetzt bei den Stahlrollen. Sie werden arschglatt.

Geschrieben

Ja, arschglatt sollen die Rollen sein... so wie die Zuführungsrollen, die gefallen mir sehr...

und eben, das Gehäuse noch toll brüniert... des Kontrastes wegen... oder so... *smile

 

Spass beiseite, das war nur Spass... oder so...

  • 1 Monat später...
Geschrieben

hey - das ist auch eine interessante idee! ich hab ja immer von ds8 über die volle breite geträumt.

 

was ich allerdings nicht ganz verstehe: warum immer umbauen? da gibts doch die ärgsten mechanik-experten hier. warum nicht eine kamera neu konstruieren? mit den modernen cnc-frästechniken, 3d-drucker (für gehäuseteile, magazin) etc, wäre da doch bestimmt eine geile handliche low-budget-production kamera zu machen, deren film man auf 35mm scope aufblasen könnte. wichtig wären ja nicht 7000 features - sie müsste nur selbstgeblimpt und quarzgenau sein. braucht nicht mal objektiv-revolver.

Geschrieben

warum nicht eine kamera neu konstruieren?

 

Wenn es nicht gerade DS8 sein muss, sondern auch S8 sein darf, dann findet das ja gerade statt. Stichwort Logmar Kamera.

Geschrieben

Äh nein. Ich dachte es geht Dir einfach um eine neue Kamera, weil heute ja alles so einfach ist mit 3D Drucker und CNC und so. Breitbild macht die Logmar nur über die Hauptspur. Also so ungefähr 1,5:1

Geschrieben

ist ein interessantes teil - schade nur, dass die den film nicht gleich quergelegt haben - der aufwand wäre ja nicht mehr gewesen, nur grössere optiken und ein geiles breitbild!

Geschrieben

Je mehr du dich von angestammten Normen entfernst, so wie eben ein querlaufender Film oder solches, umso aufwendiger und komplizierter wird es, so ein neues Filmformat aus der Taufe zu heben. Es erlebe es ja gerade zu Zeit. Ich dachte da im Mai an ein paar wenige Wochen, bis ich einen Filmspalter hätte und dann den Umbauauftrag der Kamera nach Kanada vergeben könnte...

 

Nun feiern wir Weihnachten und ich habe noch immer nichts... man begreifts kaum... Wäre ich nicht ein extrem geduldiger Mensch, ich hätte längst um mich geschossen... *smile

 

Allen ein frohes und erholsames Weihnachtsfest... mögen eure Träume etwas schneller real werden... nicht, dass da noch geschossen wird... *smile

 

Rudolf

  • Like 2
Geschrieben

naja, so aus der norm ist querlaufender film nicht - imax und vistavistion machen das ja auch. aber zu deinem format: wenn du da eher an eine neukonstruktion gehen würdest, das das gleiche macht, aber mit 17,5mm, dann könntest auf beiden rändern eine tonspur auftragen oder zumindest ordentliche codes aufbelichten.

denn so oder so musst du ja auch kopiermaschinerie umbauen/neubauen, um das ding in scope auf 35mm zu bringen - sonst kannst ja wieder nur umkehr-unikate machen.

 

auf alle fälle wünsche ich dir viel glück damit - bin schon gespannt, was da rauskommt.

 

frohe weihnachten und dranbleiben - die idee ist super!

 

mono

Geschrieben

8mm-Vistavision ist ganz einfach zu realisieren, man nutzt 16mm-Filmgeräte um 90° zur Seite gedreht und deckt die Filmfenster entsprechend ab und schon hat man Doppel8-Vistavision. Den Film muss man nach der Entwicklung nicht trennen, sondern wendet ihn im Projektor einfach, denn die 16mm-Filmbreite muss erhalten bleiben. Einfacher geht es nicht.

  • Like 1
Geschrieben

Hallo mono,

 

Ich rede nur sehr ungern mit Leuten, deren Vornamen ich nicht kenne, aber manchmal tue ich es trotzdem...

 

Du darfst mir glauben, dass ich mir schon sehr intensiv Gedanken darüber gemacht habe, auf welche Weise ich meinem Traum am einfachsten annähern kann. Deine Idee des querlaufenden Films hatte ich damals auch in meinem Kopf, aber der Aufwand zu einer totalen Neukonstruktion gleich sämtlicher Geräte (Projektor usw.) war mir dann doch etwas zu gross. Eine bestehende Kamera, insbesonders eine alte H8 RX ist da doch wesentlich einfacher anzupassen. Filmbühne, Objektivanschluss, Gehäuse mit Innereien, alles bereits fixfertig. Ein Umbau beschränkt sich eigentlich bloss auf das Anpassen des Greifers (des Transporthubes) und des Bildfensters. Alles rundum, wie Sucherauschnitt, optische Achse und solche Sachen sind schon die höhere Schule, die aber zur reinen Funktion einer Kamera nicht direkt benötigt werden. Man kann ja auch den seitlich an der Bolex angebrachten Sucher benutzen, diesen enstsprechend dem neuen Bildfenster maskieren. Einen Reflexsucher braucht man da nicht zwingend. Natürlich, es ist angenehm, aber trotzdem, nicht unbedingt zwingend. Beim vorhandensein eines Reflexsuchers kann dieser trotzdem für die Scharfstellung benutzt werden, er zeigt dann eben nicht unbedingten den korrekten Bildausschnitt, dafür dann eben der seitliche Hilfssucher. Die optische Achse ist bei Suterscope leicht versetzt, aber doch nur so wenig, dass da im Prinzip nicht verändert werden muss. Eine leicht aussermittige optische Achse wird es störend, wenn eine durchgehende Zoomfahrt gemacht werden soll. Dann zoomt man nicht perfekt auch die Bildmitte zu. Ansonsten, wenn man nicht zoomt, bemerkt man überhaupt nichts. Immer vorausgesetzt, der Bildkreis des Objektives ist gross genug, um nicht zu vignettieren. Bei einem Seitenverhältnis von 16:9 stimmt bei SuterScope die Achse sogar recht genau, ausgerechnet bei einem Bildformat, für das ich auch einen entsprechenden Full-HD Monitor besitze. Ach ja: alles natürlich mit der ganz normalen Tonspur, passend zum fixfertigen Tonteil in meinem 16mm Projektor...

 

Eine völlig andere Bildbreite, wie eben 17,5mm wäre zwar technisch möglich, aber mit sowas verschliesst man sich dann eben sämtliche Türen, wenn es um Entwicklungslabore, Projektoren, Betrachter und Klebepressen geht. So eine eigene Filmbreite halte ich für zu gewagt. 16mm Filmbreite hat also schon seine Gründe. Abgesehn davon, dass ich mit SuterScope damit auf ein maximales Seitenverhältnis von 1:2,5 komme, mehr bringt da nichts mehr. Es geht mir bei meinem Projekt eigentlich gar nicht um irgendwelche Superlative in Sachen Bild, das überlasse ich IMAX, mir geht es um die Filmkosten, die sich ja dauernd nur noch im steilen Steigflug befinden.

 

Aus dem aktuellen Kodakkatalog: 2000 ft (also 610m) 35mm Printfilm kostet gerade mal 241$ (USD)... das ergibt 1220m SuterScope Material...

 

Okay, kein Film zum drehen in freier Wildbahn, aber um das geht es mir ja auch nicht, ich will Spielfilme ab DVDs zurück auf die Leinwand holem. Bezahlbar natürlich. Da reicht dann eben auch Printfilm, den Rest macht dann eben der Computer...

 

Rudolf

  • Like 1

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