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Geschrieben

So ihr lieben Menschen.

 

Nachdem das ganze Ding nun gegessen ist darf ich verkünden dass "Propagandafilme im Ersten Weltkrieg - Ein Vergleich zwischen Deutschland und Großbritannien" mit 2,3 prämiert wurde und ich damit mein Lehramtsstudium beendet habe mit dem Master of Education, der Abkürzung M.Ed. wegen auch "Mr. Ed" genannt.

 

Die Fußnote zu Nitrofilm mußte zwar um 50% gekürzt werden, aber sie ist doch aussagekräftig.

 

Thommi

  • Like 1
Geschrieben

Nitrocellulose auch Nitrofilm - dafür braucht es eine Genehmigung siehe Sprengstoffgesetz, da er wie Sprengstoff behandelt werden muss. Dann würde ich lieber versuchen, auf Sicherheitsfilm aus Acetat umzukopieren oder zurückzugreifen.

 

Ist es korrekt, dass Vorführer im Falle eines Brandes, den Film vor den Schutztrommeln durchtrennt haben, um den Rest zu retten oder blieb wirklich nur die Flucht und die Hoffnung dass die Bude nicht abbrennt?

 

Genau dass, denn nicht immer hat man alles im Blick und bis man merkt, dass der Film Feuer gefangen hat, ist es schon zu spät. Das grenzt an Glück, wenn man da im Halbdunkeln noch schnell genug reagieren kann, um den Film über der Vorwickelrolle und unter dem Tonabnehmer mit einer Schere zu durchtrennen, damit das Filmmaterial in der Abwickel- bzw. Aufwickelspulentrommel kein Feuer fängt. Ausserdem kann das noch immer wie Zunder brennende abgeschnittene Filmmaterial einem selbst an Händen und Füßen verbrennen.

Geschrieben

Der Flammexkanal, Rollenfeuerschutzkanaö, verhindert mit seiner groén Metallmasse eigentlich relativ sicher, daß das Feuer in die Trommel übergreift. Der Filmbrand erlischt idR am Kanal, weil die kühle Metallmasse unter Entflammungstemperatur kühlt. Abreissen oder schneiden, das bezweifele ich, das das gelingt,

St.

Geschrieben

Stefan, Thommi wollte wissen, ob der Film an den Trommeln abgerissen worden wäre, was ich insofern bestätige, als daß das bei der praktischen Prüfung zum Filmvorführer in der Schweiz noch in den 1960er Jahren verlangt wurde. Mein Lehrmeister im Bellevue, Zürich, war Reto Weber, der auch als Prüfungsexperte wirkte. Ich hab’s also aus erster Hand. Ein Vertreter der Feuerwehr war übrigens auch stets bei den Prüfungen dabei.

  • 3 Monate später...
Geschrieben

Hallo in die Runde,

noch einige Bemerkungen zum Nitrofilm,wenn auch spät.Bei dem in diesem Thread erwähnten Brand im Bundesfilmarchiv in Koblenz ging der Brand nicht von den Filmen,sondern von einem defekten Klimagerät aus.(Daß dann im Gebäude gelagerte Filme als vozüglicher Brandbeschleuniger wirken ist klar) Ich weis nicht ob das Bundesfilmarchiv heute noch Nitrofilme vernichtet ohne sie zu kopieren,in den 80er Jahren wurde das folgendermaßen gehandhabt:Ich hatte ein paar Nitrofilme von Interesse für das BFA,ich habe sie dem BFA gespendet und bekam dafür Kopien meiner Filme,wahlweise 16 oder 35 mm.(Ich wählte 16 mm,was doch eine erhebliche Platzersparnis mit sich bringt und für alte Stummfilme zum Hausgebrauch völlig ausreicht)

Gruß

Ralf

  • 3 Jahre später...
  • 4 Wochen später...
Geschrieben
Am 8.6.2013 um 19:40 schrieb Sam:

1912. - Wenn wir denn schon das Hohelied des Nitrofilms singen wollen, sollte nicht unerwähnt bleiben, dass er wesentlich reißfester war als Azetatmaterial. Was im Spielbetrieb ein immenser Vorteil war. Nicht, dass nicht auch zu Nitrofilmzeiten mal ein Film gerissen wäre; aber diese gelegentlichen Orgien von Klebestellen, vorzugsweise an Akt-Anfängen und -enden, blieben dem Azetatfilm vorbehalten.

Guten Tag Sam,

ich beziehe mich auf Deine zweifellos richtige Darstellung, dass „...der Nitrofilm wesentlich reißfester war als Acetatfilm.. und „..dass nicht auch zu Nitrofilmzeiten mal ein Film gerissen wäre; aber diese gelegentlichen Orgien von Klebestellen, vorzugsweise an Akt-Anfängen und -enden, blieben dem Azetatfilm vorbehalten“.

 

Leider verfüge ich nicht über das notwendige Fachwissen, um diese Reihe ausgezeichneter Fachbeiträge noch „bereichern“ zu können. Ich habe die einzelnen Aufsätze und Anmerkungen daher sehr aufmerksam gelesen und daraus viel gelernt.

 

Vielleicht bringt Dich mein kleines Erlebnis aus den frühen Anfängen meiner Vorführerkarriere zum Schmunzeln: Kurz nach Kriegsende spielten wir in der Sonntags-Matinee um 11:00 Uhr („nach der Kirche“) den 1941 produzierten Tobis Film „Der Meineidbauer“. Wie üblich kontrollierte mein Vater vor dem Einsatz auch diese Kopie auf schadhafte Perforation und Klebstellen. Warum erzähle ich das? Weil diese Filmkopie des „Meineidbauer“ eine jener „gelegentlichen Orgien von Klebestellen“ war , wie sie zu jener Zeit bei Nitrofilmen durchaus vorgekommen sind.

Um den Film aus seiner Sicht einigermaßen über die „Runden“ zu bekommen, benötigte mein Vater für die Reparaturen fast eine Stunde. Den ersten Akt durfte ich noch einlegen, dann musste ich auf Geheiß meines Vaters den BWR verlassen. Die Vorstellung verlief problemlos.

Nitrofilm ist schon ein gefährliches Zeug. Manch unliebsame Erfahrung machte ich mit Stinkbomben aus Nitrofilm.

 

Viele Grüße

Gerd

 

Geschrieben
Am 29.5.2017 um 18:24 schrieb Martin:

Eine Stunde Filmreparatur mit Naßkleben? Dann kann ja nix kaputtgewesen sein....

Guten Morgen mein lieber Martin,

was darf man aus Deiner Aussage folgern? Lass' mich bitte nicht dumm sterben.

 

Danke und viele Grüße

Gerd

Geschrieben

Ich verstehe es so, dass Martin vielleicht öfter mal Nachspieler von Kopien war, die man eigentlich hätte schon längst entsorgen müssen und dann auch mal 1 Stunde und länger dafür sorgte, dass die Kopie so einigermaßen spielbar ist.

Geschrieben (bearbeitet)

Wenn Du echt gut bist, schaffst Du mit Naßkleben bei 35 mm vielleicht 30 Klebestellen in der Stunde. Dazwischen mußt Du aber noch Umrollen zum nächsten Defekt und diesen auch noch finden.

 

Daher ist folgend eine Kopie, an der man nur eine Stunde repariert, in recht neuwertigem Zustand.

 

Ich habe schon für Kopien (mit Unterbrechungen) Jahre gebraucht, um diese wieder spielfähig zu machen.

 

LG Martin

Bearbeitet von Martin (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

30 Klebestellen in der Stunde?

 

Weißt Du, wie schnell wir Negativ nass geklebt haben? Das ging im Sekundentakt: Film in den Spalter, durch, das zwei mal, dann rein in die Lade, Kitt drauf, kurz warten, raus. Macht pro Klebestelle ca. 10 Sekunden.

Geschrieben
vor 3 Stunden schrieb TK-Chris:

30 Klebestellen in der Stunde?

 

Weißt Du, wie schnell wir Negativ nass geklebt haben? Das ging im Sekundentakt: Film in den Spalter, durch, das zwei mal, dann rein in die Lade, Kitt drauf, kurz warten, raus. Macht pro Klebestelle ca. 10 Sekunden.

 

Ich habe damals ( 1971, im zarten Alter von 15 !) mit einer Klebepresse noch das doch recht mühsame "kratzen" der Klebestellen

an beiden Filmenden mit einer Rasierklinge gelernt....

Geschrieben

Wir hatten damals schon die Naßklebepressen von MEOPTA, da war die Breite der Klebestelle schonmal fixiert und geschabt habe ich mit einem entsprechend geschliffenen Drehmeißel. Das ging für diese Zeit schon recht komfortabel und zügig.

Grüße

Uwe

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