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Darf ich vorstellen: Pathé WEBO M


Film-Mechaniker

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Sie entsteht 1945-46, zur selben Zeit wie die 35er Caméflex von Eclair.

Sie hat eines der besten Gehäuse aller Schmalfilmkameras. Wie ihr Vorbild, der Ciné-Kodak Special, steht die Pathé-WEBO M großflächig auf dem Stativ. Die optische Achse ist so tief wie nur möglich gelegt, wodurch man unglaublich dicht ans Objekt herankommen kann. Ein einfaches Objektiv und Zwischenringe genügen für fantastische Makrobilder. Für lange Brennweiten ist größte Stabilität gegeben.

 

Die Feder zieht 980 Bilder durch. Der wie bei der Paillard-Bolex-H stehende Fliehkraftregler sorgt für einen weiten Bereich von Bildfrequenzen, nämlich von Tempo 8 bis 80. Filmrückwicklung ist möglich im Umfang eines Federaufzugs, also der genannten Anzahl Bilder. Zählwerke in Fuß, Metern und Bildern ermöglichen exaktes Arbeiten.

 

Die WEBO M hat als einzige Schmalfilmkamera ohne Spiegelreflexsucher einen Verschluß in Schmetterlingausführung, d. h. mit zwei Flügeln bei halber Umdrehungsgeschwindigkeit. Als verstellbarer Umlaufverschluß läuft er unmittelbar vor der Bildfensterplatte, näher am Film geht es kaum. In der Geschlossenstellung wird ein kleines Blattfederchen mit einem Zahnrad zur Berührung gebracht, was ein schnarrendes Geräusch macht. Es soll einen daran mahnen, daß der Film unbelichtet bleibt. Diese Rätsche funktioniert auch rückwärts. In den Stellungen zu, ¾ geschlossen, halb geschlossen, ¼ geschlossen und offen rastet der Verstellhebel ein. Saubere Sache

 

Der Filmkanal ist leider nicht auf der Höhe anderer Kameras. Die Filmseitenführung verursacht mir leichte Bauchkrämpfe, wenn ich an die Normen und ans Kopieren denke. Es ist schon eigenartig: In Frankreich setzt man sich immer wieder über wichtige technische Vereinbarungen hinweg. Sogar bei der 35-mm-Kamera Aaton Penelope ist die Filmseitenführung verkehrt gebaut. Die Federwirkung der Seitenbleche ist minimal.

 

Der Reflexsucher der Pathé-WEBO M besteht aus einer Membrane im 45-Grad-Winkel zwischen Objektiv und Film, eine dünne Glasscheibe, und einem Linsen-Mattscheibe-System. Die einseitig entspiegelte Membrane wirft etwa fünf Prozent des von der Optik kommenden Lichts zur Seite. Im Gegensatz zum Prismenblock der Paillard-Bolex-H Reflex gibt es bei dieser Ausspiegelung keinen Fokusversatz, weshalb jedes Objektiv mit C-Fassung verwendet werden kann. Das C-Gewinde darf 3,8 Millimeter lang sein. Der Dreierrevolver der Pathé-WEBO kann auf einfache Weise blockiert und freigesetzt werden. Als ganz kleines Manko ist zu werten, daß man beim Revolverdrehen an die Objektive faßt.

 

Das Filmeinspannen muß geübt werden, doch das ist Ehrensache für Filmer. Selbst die teuersten Berufskameras haben keine Einfädelautomatik. Nach zwei, drei Filmrollen macht man das ganz selbstverständlich. Nachdem man den Deckel aufgesetzt und verriegelt hat, erfährt man ein Gefühl der Sicherheit. Das habe ich bis heute nur bei dieser Kamera erlebt. Jüngere Modelle sind mit einer Einfädeleinrichtung ausgestattet.

 

Für den Service-Techniker ist die Pathé-WEBO eine besondere Herausforderung. Im Schaltwerk gibt es gerne Verschleiß am Auslösebolzen. Eine kleine Rolle statt bloßer Stahlkante diesem gegenüber oder gehärteter Bolzen wäre kein Luxus gewesen. Dafür sind die Reglerlager von außen her zugänglich, ein Detail, das einzigartig ist. Das typische Merkmal der Pathé-WEBO ist ihre billige Machart. Zwischen Zahnrädern und Wellen gibt es zuweilen Luft und wenn der Techniker die Befestigungsschrauben ungleichmäßig festzieht, läuft das entsprechende Zahnrad unrund. Falls also ein solches Gerät im Lauf miaut, dann war die Montage nicht sorgfältig gemacht.

 

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Es gibt jedoch einige Punkte im Getriebe, die den Mechaniker vor die Entscheidung stellen: Kamera fertig bauen, weil die Konstruktion ein Bruch ist, oder die Waffen strecken. Da ist zum Beispiel einfach zu wenig Platz für das kombinierte Sperrklinken-Zahnrad des Aufzugs, welches entweder an den Lötaugen des Federhauses kratzt oder am Zählwerkgetriebe schleift. Man kann es auf der Welle positionieren, wie man will, man kann auch die Welle axial einstellen, so weit etwas zu holen ist, die zuoberst befestigte Antriebscheibe der Wickelpeese kommt nie in Flucht mit dem Rest ihres Weges. Zudem stimmen die Profile der Peesenscheiben mit ihrem Querschnitt nicht überein. Mangelhafte Filmaufwicklung, unrunder Lauf, Verschleiß und als Folge teure Reparaturen brandmarken die „M“ als ewiges Sorgenkind. Die Platine mit Lagern fürs Getriebe und der Wickeltrommel wird bloß mit drei Schrauben niedergehalten. Als Monteur kann ich sie mit etwa einem halben Millimeter Spiel nach vorne, oben, hinten und unten beliebig fixieren. Es gibt keine korrekte Position, ich kann nur die beste finden. Einzig die Federbüchse ist seriös im Gehäuse verankert.

 

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Irgendwann hat man bei Pathé auf die vielen Beschwerden über mangelhafte Filmaufwicklung reagiert und den Umschlingungswinkel an der treibenden Scheibe vergrößert:

 

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Ich schätze diese klassische Amateur-Kamera ins untere Mittelfeld ein. Sie steht besser auf dem Stativ als manche andere, bietet viele Möglichkeiten für Bildbeeinflussung und Tricks und verströmt mit ihren Gehäuserippen einen Charme von Zigarrenkiste. Altväterlich, französisch eigenwillig, viel stabiler als die Beaulieu Reflex, aber unsicher im Innern.

 

Beim Modell BTL, Abkürzung von Behind The Lens, ist ein CdS-Fotowiderstand eingebaut, mit dem Messung des reflektierten Lichts erfolgt, und zwar des Lichts, das einerseits von einem hellen Lackring auf dem Verschluß abfällt und andererseits von der Filmoberfläche und heller Lackierung der objektivseitigen Bildfensterumgebung. Die Flächen sind aufeinander abgestimmt, damit im Lauf wie im Stillstand der gleiche Lichtstrom auf die Meßzelle fällt. Im Sucherrohr ist ein Drehspulinstrument angebracht, dessen Ausschlag mit der Objektivblende geregelt werden kann. Mit Blick durch den Sucher überwacht man den Ausschnitt, die Schärfeneinstellung und die letzte freie Variable der Filmbelichtung, die Irisblendenöffnung. Ältere Modelle haben die weiße Bemalung nicht.

 

Die Pathé WEBO M sticht die Paillard-Bolex H beim Reflexsucher aus. Das Prinzip der Glasmembrane ist 1967 bei den Berufsfilmkameras von Mitchell eingeführt worden. Unsere französische Amateur-Kamera hatte es bereits 20 Jahre früher. Tatsächlich macht aber ein uralter Schaustellertrick mit teilweise spiegelnder Fläche, der schon vor der Französischen Revolution ausgewertet wurde, den Anfang. Während bei Paillard ein Doppelprisma von neun Millimetern Dicke eine gewisse optische Komplikation mit sich bringt, ist die Pathé-Membrane von gut einem Zehntel Millimeter Stärke optisch kein Problem, jedoch halt leicht zerbrechlich. Beim Reinigen ist allergrößte Sorgfalt geboten.

 

Der Teufel steckt im Detail und so gibt es bei dieser Schmalfilmkamera noch einen Pferdefuß, die Befestigung der Reflex-Membrane. Angenommen, das Gläschen wäre an sich frei von inneren Spannungen, so müssen beim Befestigen desselben auf den vorgesehenen 45-Grad-Stützen der Frontplatte zwei gut ebene und miteinander fluchtende Oberflächen vorhanden sein. Schon ein Hundertstel Millimeter Abweichung bewirkt, daß die Membrane verbogen ist und in der Folge Verzerrung des Mattscheibenbildes besteht. Auch der Lichtweg durch die Membrane hindurch zum Film wird beeinflußt. Was bei der Beaulieu Reflex vom Spiel des Schwingspiegels als Abweichung besteht, daran trägt die Pathé WEBO M still und heimlich als Kreuz des Glases. Mit sorgfältiger Bearbeitung der Membranauflagen lassen sich die Verzerrungen aber auf wenige Tausendstel Millimeter verringern. Solche Abweichungen machen sich rechnerisch erst ab Blendenöffnung 1:1,12 bemerkbar. Die Kunst des Monteurs besteht darin,

das Gläschen gleichzeitig im geforderten Winkel und frei von äußeren Spannungen zu befestigen. Ankleben ist dabei nur eine mögliche Methode.

 

Ich möchte noch ein Wort über das Getriebe verlieren. Die Pathé-WEBO M hat Primzahlen-Zahnräder. Damit ist gleichmäßige Abnutzung eingerichtet. Sie hat aber auch zwei Schnecken auf dem Regler, eine sechsgängige, über die der Greifer angetrieben wird, und eine dreigängige, mit der die Verschlußwelle verbunden ist. Es ist wichtig, daß die Lagerzapfen und das Verstellgetriebe der langsamer bewegten Verschlußwelle gut geschmiert sind, denn wenn diese zu bremsen beginnt, wirkt sich das verhältnismäßig stark auf die Bildfrequenz aus, eben weil der Regler direkt davon betroffen ist. Dummerweise ist das vordere Lager der Verschlußwelle vom Kamerabenutzer für einen Tropfen Öl leicht erreichbar, das hintere hingegen nicht.

 

Spricht die Pathé-WEBO M französisch? Gebrochen, denn auch sie kommt aus Amerika. Die Zugfeder hat die Höhe 0.65" und die Stärke 0.028". Weitere Zollmaße finden sich im Getriebe. Ein französischer feintechnischer Apparat, der nicht durchgehend metrisch hergestellt ist? Import aus den Vereinigten Staaten, der Entwurf und viele Teile! In Frankreich würde man nie eine Platine mit dem Sonnenrad des Federhauses vernieten. Der Federhaus-Zahnkranz hat den Diametral Pitch 36 (126 Zähne, Teilkreisdurchmesser 3½"). Das dritte Zahnrad hat DP 51 (85 Zähne, Tkd. 1⅔"). Weissbrodt und Broido haben nur Patente auf den verstellbaren Verschluß und die Streulichtmessung gehabt, z. B. US 2445288.

 

 

Technischer Wert einer M ohne Objektive: € 180.

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Hallo Simon,

 

Diese Informationen beweisen mir, dass du dich verdammt gut auskennst... Schön, wie du da Details, wie z.B. die Primzahlen-Zahnräder erwähnst. Solche Details erkennt wirklich nur der, der sich mit Mechanik gut auskennt... (Ich weiss, was es damit auf sich hat, bin ja auch Mechaniker, aber der etwas gröberen Art... Automobile...)

 

So ist dann mein Splitter also in allerbesten Händen...

 

Rudolf

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Jetzt hätte ich noch gerne die Tuning Tips ;-)

 

Die Passagen an denen wohl gespart wurde sind doch mit Sicherheit zu verbessern ...

Als da wären eine stoßsicher gelagerte Membrane, eine zusätzlich fixierte und modifizierte Platine,

damit die nicht fluchtende Umlenkrolle anständig montiert werden kann. Einen gehärteten Auslösebolzen.

Einen planen Revolver ohne die kreisförmigen Ausfräsungen. Zusätzliche Bohrungen für die hintere Verschlusswelle

um auch hier eine gute Schmierung von aussen zu gewährleisten. Passgenaueres Zahnrad ohne störenden Spielraum.

Eventuell optimierten Antriebsriemen der nicht aus Draht wie die Peese ist und eine verlässlichere Traktion gewährleistet.

Optische Vergrösserungsgläser auf den Filmzählwerken. Alternativ wählbare Glockentöne. Verbesserte Filmseitenführung.

 

Zu welchem Preis wird dieses Schweizer Tuning Paket demnächst angeboten ;-)

Ergänzungswünsche sind natürlich noch möglich, Preise nach oben offen ...

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Tuning und Verbesserung sind nicht ganz das Selbe. Auf jeden Fall gehört die Peese links von der Aluminiumumlenkrolle eingespannt. Wie es auf dem Bild oben zu sehen ist, so habe ich es bis heute bei drei Kameras gesehen, eine davon direkt aus den Händen von Damores Valcarenghi. Das wundert mich schon, hat er doch das Erbe von Ferrari angetreten, der wiederum von einem Pathéaner übernommen hatte. Diese Dinge müßten meines Erachtens weitergegeben werden. In solchen Sachen bin ich möglicherweise zu optimistisch.

 

Einen anderen Revolver kann ich auf Bestellung machen.

 

Insgesamt möchte ich zu einer anderen Marke raten. Die heißt gar nicht unbedingt Paillard-Bolex. Heute sind ARRIFLEX 16 so günstig erhältlich, daß es sich lohnen kann, in die Richtung zu gehen. Daneben ist eine Beaulieu Reflex immer noch die kompakteste 16er mit Dreierrevolver. Ein Projekt von mir ist aber noch, der Eumig C 16 eine C-Fassung zu geben bei Erhalt der Blendenhalbautomatik und der Parallaxenkorrektur des Suchers. Interessenten mögen sich doch bitte bei mir melden.

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Gast renehaeberlein

Deine Kameras haben aber alle den Nachteil in 16mm zu sein und nicht in DS8. Würde es diese Kameras auch in DS8 geben ,dann würden bestimmt einige wechseln. Ich filme jedenfalls mit meiner Pathe noch solange Sie läuft. Danach geht Sie zu Dir. :mrgreen:

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Ja, Entschuldigung, bei DS-8 ist es wirklich eng geworden.

 

 

 

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Hat jemand die Meopta Admira 8 G 2 Supra?

Die hat den Greifer an der richtigen Stelle, nicht wie die Quarz. Blendenhalbautomatik (?), stabiles Gehäuse.

 

 

Ich muß es noch mal loswerden: Von den 8-mm-Formaten ist nur Doppelacht ernst zu nehmen.

Super-8 heißt so, ist aber nicht superior, sondern Plastik.

Single-8 ist Plastik.

Doppel-Super-8 ist am Ende Super-8.

Für Doppelachtfilm wurden die besten Geräte gemacht; Kameras, Projektoren, Betrachter, Schnitt- und Montagematerial, Optiken, Zubehör.

 

Greift euch das alte solide Zeug und pflegt es!

 

 

Cargo
macht übrigens Fortschritte. Der Prototyp der kleinsten Spirale ist am Entstehen.
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Einspruch. Direktvergleich von N8 aus meiner H8 und DS8 nach dem Umbau derselben (jeweils E100D) zeigt, wie sehr sich das mehr an Bildfläche lohnt. Auch der Bildstand ist absolut identisch gut, die Kerne zeichnen bis in die Ecken scharf.

 

DS8 aus Jean Louis' Umbau ist mit Abstand das beste an 8mm, dass ich je gesehen habe. (Danach kommt dann N8 aus der Bolex, danach die Nikon R10)

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Verteidigung. Nicht partikular, mehr global gesehen ist man mit Doppelacht so gut aufgehoben. Für mich ist der Projektor entscheidend, denn erst mit diesem Gerät kommt die Aufnahme auf die Bildwand. Ich kenne keinen Super-8-Projektor, der nach einer halben Stunde Lauf nicht irgendwie etwas nachgibt. Nur kompakte Ganzmetallkonstruktionen widerstehen der Wärme. Meine Initiation dazu war mit einem Bolex SM 80, der nach 20 Minuten zu klappern anfing, ein damals neues Gerät, der Lampenhausdeckel, der Greiferrahmen. Ein Bell & Howell Filmo 8 dagegen, den ich vor wenigen Jahren nur zu reinigen und neu zu schmieren brauchte, lief danach wie das Herz einer Fledermaus.

 

Auch zu meiner Verteidigung: Dein Vergleich, Friedemann, impliziert einen teuren Kameraumbau, diametral entgegen dem Wesen von Doppelacht, seine Billigkeit. Es stammt ja aus der ärgsten Wirtschaftskrise des 20. Jahrhunderts. Super-8 ist ein Kind der Kybernetik. Durchregulierung, Einwegware — igitt. Ein Urteil auf Grund von Abtastung ist doch nicht recht zulässig, weil wesensfremd. Wir diskutieren ja auch nicht über Videobilder auf fotochemischem Film, Rudolf liest mit, jedenfalls noch nicht. Mir ist der Sprung über den Jordan zu viel, weshalb ich auch keine Elektronik anrühre.

 

Mit Abtastung, Fernsehtechnik, bricht man den Stab über den Film. Um es noch deutlicher zu sagen: Diapositive sehen wir uns nicht mit dem Beamer an. Macht das jemand?

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Für mich ist der Projektor entscheidend, denn erst mit diesem Gerät kommt die Aufnahme auf die Bildwand.

Ich kenne keinen Super-8-Projektor, der nach einer halben Stunde Lauf nicht irgendwie etwas nachgibt.

Nur kompakte Ganzmetallkonstruktionen widerstehen der Wärme.

 

Dafür sind viele Projektoren aber auch nicht gerade leise ...

Und 8mm Projektoren mit 150 Watt Lichtleistung sind auch sehr selten !

Der Beaulieu Super 8 Projektor dürfte auch bei langer Laufzeit nicht nachgeben.

Ich kenne leider zu wenige Projektoren um auch noch andere gute Konstruktionen aufzulisten.

Für mich ist aber der Zugewinn an Bildfläche bei Super 8 auch ein absolutes Plus danach dann 16mm.

Die 9,5mm wären schon sehr optimal, leider ist dieses tolle Format Global gesehen eher ein exotisches.

 

Übrigens soll der Kameraumbau ja gar nicht so teuer sein, teuer wird es erst durch die zur Zeit überzogenen

Gebrauchtpreise in der Bucht und dies besonders bei den Objektiven ! - Wenn jemand noch Glück hat und so

ein/zwei Schnäppchen wie Friedemann macht/gemacht hat, so ist/war dies eine sehr lohnenswerte Investition.

Allerdings ist das Filmangebot bei DS8 schon etwas eingeschränkt und unsicher wie dies weiterhin bedient wird,

da ja diese Fangemeinde eine sehr kleine ist mit unter 1% aber D8 wird auch nicht übermässig grosszügig bedient.

Super 8 hingegen bietet die mit Abstand grösste Auswahl bei diesen 8mm Formaten und 16mm und 35mm sind da

wohl noch ein wenig besser aufgestellt aber eben auch eine ganz andere Preis Liga. Super 8 kann aber selbst in der

so geschmähten Kassette noch erstaunlich gute Ergebnisse abliefern wenn alle Komponenten gut zusammenspielen.

Einige Super 8 Kameras produzieren bei richtiger Belichtung und guter Entwicklung sehr überzeugende Aufnahmen ;-)

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Nachtrag

 

 

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Bei der oberen Auflagefläche für die Membrane sieht man, mit welchem Fräser und wie gearbeitet wurde. Nach rechts, also gegen vorne die 45-Grad-Fläche entlang, blieb neben der Fräsung Material stehen. Diese Zwickel, auf der anderen Seite ist auch ein kleiner, verhindern ebene Auflage des Gläsleins oder zwingen dazu, es zu verschieben. Es ist Raum vorhanden, damit das Glas nach hinten (nach links) überstehen kann. Saubere Arbeit ist das aber nicht.

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Bolex präzise - Pathe handlich

 

Jetzt habe ich endlich einmal eine Bolex in der Hand gehabt ...

Es war so weit ich es recherchiert habe eine H-16 Supreme ohne filter slot.

Ich war wirklich sehr positiv angetan von der Kamera. In echt ist die ganz ansehnlich.

Das Laufgeräusch ist einfach sehr gleichmässig und schnurrt sehr angenehm vor sich hin.

Das Laufwerk wirkt wesentlich präziser als bei der Pathe und auch die Filmführung ist besser.

 

Gefallen hat mir auch die schwarze Andruckplatte die sehr glatt und eben ist. Überhaupt ist die

Verarbeitung wirklich auf einem wesentlich höherem Niveau. Die zwei Zahnrollen machen auch einen robusten

und verlässlichen Eindruck für einen gleichmässigen Filmtransport - Den Verschlussdeckel finde ich aber nicht sehr

überzeugend, der sitzt in meinen Augen nicht besonders fest. Der Verschluss macht nicht einmal eine vollständige 1/4

Umdrehung und ist in der Verschlussposition nicht einmal waagerecht, was den Eindruck hinterlässt, das da etwas nicht

ganz zu ist. Die fehlende plane Basis ist fast unentschuldbar, wer kam bloß auf so eine abwegige Idee ? Die Kamera kann

kaum irgendwie normal abgestellt werden, eigentlich nur auf die Verschlussdeckel Seite gelegt werden, sehr störend ...

 

Der Hebel um den Revolver besser drehen zu können, ist zwar ganz praktisch, stört mich aber als zusätzliches Klapperteil.

Das B/s Rad für die Geschwindigkeiten ist besser als bei der Pathe, schön griffig und gut ablesbar. Aber besonders begeistert

haben mich die exakten Anzeigen der Zählwerke, da ist eine Bildgenaue Alblesung sehr einfach möglich, bei der Pathe nicht.

Bei der Pathe sind diese Anzeigen auch zu klein geraten und verlangen 100% Sehkraft oder eine kleine Taschenlupe ;-)

 

Es gibt aber auch an dieser Kamera viele Stellen die verstauben und verschmutzen können, besonders die optischen Sucher.

Die Einzelbild Schaltung finde ich nicht sehr überzeugend, natürlich gibt es da ein Spezialkabel aber all diese extra Bolex

Teile, wie auch die separate Rückspul Kurbel sind für mich nicht wirklich bedienerfreundlich und kompatibel gelöst.

Wenn ich da unterwegs etwas verliere bin ich erst einmal aufgeschmissen - Der Sound der Bolex ist aber toll :-)

 

Über den hellen Eye-level focuser ist eine separate sehr genaue Scharfstellung möglich, sehr brauchbar.

 

Mir hat diese einfache Ausführung ohne Prisma sehr gut gefallen, Licht direkt zum Film

Insgesamt machte die Kamera auf mich einen sehr guten verlässlichen Eindruck ...

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Hallo Olav,

 

Schön, dass du nun endlich mal selber eine Bolex in der Hand hattest, nun kannst du vermutlich ein kleines bisschen besser verstehen, was der Reiz so einer Kamera ausmacht.

 

Deine Kritikpunkte sind völlig korrekt und kommen daher, dass die Ur-Bolex aus den 30iger Jahren noch kaum etwas von all den Features der neueren Modelle hatten. So hat Bolex eben immer wieder mal irgend ein Zusatzteil an die Kamera angebastelt oder manchmal auch eingebaut, einmal sehr gut, ein andermal eben ein bisschen weniger gut. So ist z.B. das Zählwerk ganz am Anfang nicht in der Kamera gewesen, sowas hat man dann eben erst später ausserhalb der Kamera angeflanscht und nochmals etwas später dann richtig intergriert. Auch der wirklich idioische Rundboden wurde erst bei den neueren Modellen durch eine brauchbarre flache Basis ersetzt. Da haben die Bolexentwickler manchmal schon recht lange gebraucht, bis sie gewisse Mängel verbessert haben. Aber das ist ja bekannt: Die Schweizer brauchen eben manchmal etwas länger...

 

Gewisse Features haben die Bolexer überhaupt nie auf die Reihe bekommen: Einen anständigen, eingebauten Belichtungsmesser. Da gibt es schon ein paar Sachen, die man heute sicher anders machen täte. Auf der anderen Seite ist das Gerät aber eben eine echte Präzisonsmaschine, sie kommt ja schliesslich auch aus der Uhrenregion der Schweiz. Die Bolex war schon immer als eine Universalkamera gedacht, war auf keinem Gebiet absolut das Beste, aber als gesamtes betrachtet doch eben die kompletteste Kamera. Hier ein kleines Beispiel der Gedanken der Bolexentwickler: Die Bolex auf einem schweren Stativ, ausgerüstet mit grossem Kern Switar Zomm, 120m Magazin obendrauf und natürlich noch einem schweren Elektroantrieb und Kompendium vorne dran, das war dann die Konfiguration für professionelles Studiofilmen. Wollte man aber eine möglichst handliche und relativ leichte Kamera haben, die z.B. bei einer Bergsteigertour an der Eigernordwand dabei sein sollte, konnte man das Ding ganz extrem abspecken: Federwerk, kleines Festbrennlinschen drauf, Magazin und E-Motor runter, schon war sie wieder voll dabei. Diese Universalität, kleine Handkamera bis hin zu riesigem Ungetüm, alles Zubehör erhältlich, das machte eben den Namen Bolex aus.

 

Eine wahre Geschichte aus den fünfzigern des letzten Jahrhunderts: Eine Wissenschaftliche Expedition in der Antarktis. Arri für den normalen Einsatz, eine H16 als Reserve und Notkamera. Die Arri machte bald schlapp wegen keinen Strom, die Akkus und die Kälte waren die Killer. Die Bolex in Federwerkkonfiguration rausgeholt und weiter gefilmt. Vor lauter Kälte machte auch die Bolex schlapp: Feder gebrochen. So, nun war imprivisieren angesagt: Rückspulkurbel in die 1:8 Welle an der Bolex gesteckt, Federwerk ausgekuppelt und dann eben wie annon 1900 von Hand gekurbelt. Der Fliehkraftregler der Bolex ist bei solchem Handbetrieb aktiv, sodass die Gleichmässigkeit des Laufes genauso gut ist, wie wenn die Feder oder der E-Motor angebaut wären. So wurde diese Expedition mit dieser Kamera "gerettet"... Nun denk mal nach, welches andere Fabrikat in dieser Situation noch hätte mitreden können...

 

Was dir nun noch fehlt, ist mal ein Bick durch den Sucher einer der neueren H16 RX, damit du zu deiner Pathe vergleichen kannst. Ich hatte zwar auch früher hin und wieder mal Pathes am Auge... erinnere mich noch an den krähenden Hahn auf irgend einem grossen Knopf, kann aber nicht mehr beurteilen, wie gross die Differenz in Sachen Sucher zur Bolex ist. Das hier im Forum oft angesprochene Prisma in der Bolex ist überhaupt kein Problem, noch nicht einmal ein Theoretisches, vorausgesetzt, man verwendet die zur Bolex gehörenden Linsen. Die Kern RX sind nicht irgendwelche Billigstscherben, die Sstammen aus einer der ganz rennomerten Objektivschmieden, die haben ihre RX Switare schön ganz genau auf das schon extrem genau auf das Prisma angepasst. Die Arri, genau wie die Pathe, gingen in Sachen Sucher eben etwas anders vor und haben auch sehr gute Lösungen gefunden. Keine dieser Lösungen ist aber absolut perfekt, jede hat irgendwo ihre Grenzen...

 

Solltest mal in der Nähe von Basel sein, kann ich dir gerne mal meine H16 Rex-4 oder auch die DS-8 Rex-4 in die Hand dücken, dann hast du den Vergleich... Einer der Sucher ist heller, der andere dunkler, einer flimmert (bei der Arri) der andere lässt sich ruhiger betrachten, das sehe ich als Bestandteil einer Kamera, damit muss ich leben... oder die Marke wechseln... je nachdem...

 

Rudolf

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Das hier im Forum oft angesprochene Prisma in der Bolex ist überhaupt kein Problem, noch nicht einmal ein Theoretisches, vorausgesetzt, man verwendet die zur Bolex gehörenden Linsen.

Dass durch das Prisma die fokale Länge verändert wird, habe ich verstanden. Wieso hat aber Bolex nicht einfach den Abstand Flansch / Filmebene so verändert, dass trotz des Prismas Standardoptiken eingesetzt werden können?

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Das wurde zweifellos überlegt. Letztlich hat man beschlossen, das Auflagemaß der C-Fassung beizubehalten, weil mit Abblendung auf 1:3,3 und mehr und ab 50 mm Brennweite der prismatische Versatz verschwindend klein wird.

 

Man kann daher bedenkenlos Tele-Objektive jedwelcher Machart auf die Reflex-H setzen. Bei Objektiven mit Brennweite unter 50 mm dreht man den Lichthahnen auf f/4 zu und alles ist gut.

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Hallo Olav,

 

 

Eine wahre Geschichte aus den fünfzigern des letzten Jahrhunderts: Eine Wissenschaftliche Expedition in der Antarktis. Arri für den normalen Einsatz, eine H16 als Reserve und Notkamera. Die Arri machte bald schlapp wegen keinen Strom, die Akkus und die Kälte waren die Killer. Die Bolex in Federwerkkonfiguration rausgeholt und weiter gefilmt. Vor lauter Kälte machte auch die Bolex schlapp: Feder gebrochen. So, nun war imprivisieren angesagt: Rückspulkurbel in die 1:8 Welle an der Bolex gesteckt, Federwerk ausgekuppelt und dann eben wie annon 1900 von Hand gekurbelt. Der Fliehkraftregler der Bolex ist bei solchem Handbetrieb aktiv, sodass die Gleichmässigkeit des Laufes genauso gut ist, wie wenn die Feder oder der E-Motor angebaut wären. So wurde diese Expedition mit dieser Kamera "gerettet"... Nun denk mal nach, welches andere Fabrikat in dieser Situation noch hätte mitreden können...

 

 

Rudolf

 

 

Mal was allgemeines zur Bolex: Ich würde schon bald sagen, sie ist *DIE* Kamera unter den 16mm oder der Klassiker : Das läst sich auch begründen:

Keine andere Kamera ist wie die Bolex, sie hat eine absolute Alleinstellung. Allein schon, weil sie in vielen westlicen Ländern weit verbreitet ist und jedem 'Filmmenschen' ein Begriff ist, weil es fst keine andere Kamera gab, die soooo lange benutzt wurde und sowohl vom Urlaubfilmer als auch in Hollywood-Streifen verwendet wurde, weils fast keine andere gibt, die sich professionell so vielseitig und einfach einsetzten lässt, weil die Bildqualität wirklich stimmt (etwas dagegen sagen kann keiner, selbst wenn mancher 'Jung-Profi' das gerne täte) und und und . . .

Man hatte mir mal erzählt, in den 60ern und 70ern wurde teils auch Bolex bewusst eingesetzt und anderen reinen 'Profi-Kameras' vorgezogen, wegen der Qualität der Kern Objektive, die damals "der Zeit etwas vorraus" war, wie der Herr mir sagte. Habe ,man absolute Qualität in 16mm gewollt, habe man auch schomal Bolex mit Kodachrome verwendet, für Blow-Ups und für Naturfilme sowieso. . ..

 

Man kann Bolex in keine Schublade tun. Ist einfach Bolex. Weder Amateur-Kamera, noch typische Profi-Kamera, weder modern, noch technisch (hnsichtlich Bildqualität) überholt (ließ sich früh auf S-1 6anpassen) usw.

 

Daher würde ich sagen: Die Bolex H-16 ist *DIE* klassische 16mm Kamera. Was meint ihr ?

 

Mich

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Mal was allgemeines zur Bolex: Ich würde schon bald sagen, sie ist *DIE* Kamera unter den 16mm oder der Klassiker ...

 

Nun ja, das würde ich so nicht unterschreiben ;-)

 

Jede Kamera ist einmalig und auf ihre Art ein Klassiker.

Wie gesagt, ich finde sie mittlerweile auch recht gut aber ...

"aber" ist auf fast jedes Modell anwendbar, da es *DIE* Kamera

aus meiner Sicht nicht gibt "aber" es gibt die mit persönlichen Vorlieben

und *DIE* mit gewissen Vorteilen, die immer auch mit Nachteilen gepaart sind.

 

Mein Favorit wäre die Pathe Webo Reflex mit Bolex Verarbeitung im Inneren :smile:

Plus auskuppelbarem Federwerk, Zählwerk der Bolex und planem Revolver

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Danke Simon für diesen Schönen technischen Bericht.

Ich habe vor einigen Jahren eine Webo "Super 16" aus einer Mülltonne gefischt, leider ist der Zustand dieser Kamera dem Fundort ebenbürtig, nichts geht mehr, die Membrane ist ferfärbt und sie ist ziemlich fertig.

Leider...

Will sie jemand auf Suter-16 umbauen?

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Nun ja, das würde ich so nicht unterschreiben ;-)

 

Jede Kamera ist einmalig und auf ihre Art ein Klassiker.

Wie gesagt, ich finde sie mittlerweile auch recht gut aber ...

"aber" ist auf fast jedes Modell anwendbar, da es *DIE* Kamera

aus meiner Sicht nicht gibt "aber" es gibt die mit persönlichen Vorlieben

und *DIE* mit gewissen Vorteilen, die immer auch mit Nachteilen gepaart sind.

 

 

Im Prinzip ist jede Kamera auf ihre Art einzigartig, das stimmt. Ich meinte bei der Bolex aber was anderes. Ich meinte, weil sie 'irgendwie überall mal vorkam' und das für über ein halbes Jahrhundert. Eine Pathe z.B. ist da schon was anderes; noch nicht mal nur vom Gerät an sich, auch von der Einsatzfähigkeit - gerade in den letzten Jahren.

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Eine Pathe z.B. ist da schon was anderes; noch nicht mal nur vom Gerät an sich,

auch von der Einsatzfähigkeit - gerade in den letzten Jahren.

 

Was mich echt wundert, das von den Pathe´s so wenige zu finden sind ?

Auch im Internet sind kaum gute Informationen zu finden über diese Kameras.

Vielleicht auf den französischen Seiten aber die müssten ja auch angezeigt werden.

Die Kameras waren doch eine ganze Zeit lang viel im Einsatz und auch der Verkauf

dürfte nicht gerade gering gewesen sein und die Modellpalette ist ja auch recht gross.

Wo sind die also alle geblieben und auch die Erfahrungsberichte und Dokumentationen ?

 

Sind die alle wie die von TK-Chris in der Mülltonne gelandet . . .

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