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Geschrieben

Hallo!

 

Auf Anraten eines Österreichischen Filmers lese ich gerade das Buch "What shall I film?" von Ivan Watson:

 

Http://www.abebooks.de/What-Film-Ivan-Watson-Fountain-Press/1393002106/bd

(Ich habe es aus einer Bibliotheksauflösung deutlich billiger bekommen und dabei noch ein gutes Werk getan, da vom Erlös neue Bücher gekauft werden sollen. ;-)

 

Leider ist das Buch scheinbar nicht auf Deutsch erschienen. Was sehr schade ist, da es gute Anregungen bietet, wie man anstelle eines Werkes fürs private Archiv, einen Film machen kann, den man auch anderen zeigen kann: "home movies don't have to hurt" ;-)

 

Jörg

Geschrieben

Da gab es in den Hochzeiten des Schmalfilm sehr viele Tipps in diversen Büchern......

 

Als Motive / Inhalt für den Schmalfilmer sehe ich vorallem zwei Gebiete:

1) den privaten Familienfilm"

2) den "kleinen" Dokumentarfilm.- seine Bedeutung wird erst in 25...30 Jahren kommen, wenn die Inhalte die heute aufgenommen werden schon längst historische Inhalte sind. Also z.B. hstorischer Wandel einer Stadt, einer Landschaft etc.

In Einzelfällen wird der Schmalfilm auch als Expeditionsfilm zu nützen sein, wenn außergewöhnliche Urlaubs / Treckingtouren dokumentiert werden. Oder wenn historische Gerätschaften, Tätigkeiten oder die private Dokumentation eines Großprojektes auf 8 oder 16mm verewigt wird. In Teiblereichen könnte es ein Behelfsersatz für den aus der Mode gekommenen Industriefilm werden.

 

An Spielfilmambitionen en miniature würde ich micht nicht versuchen - die gefahr des peinlichen Scheiterns ist mir viel zu groß als Privatmann. Bei Absolventen von Film- und Kunsthochschulen sieht die Sache da anders aus.

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Geschrieben

Ivan Watson war u.a. mehrere Jahre Juror bei div. britischen und internationalen Amateurfilmwettbewerben. Sein Buch ist eine Reaktion auf das ewige "Mir fällt nichts ein" diverser Amateure und auch eine Reaktion auf 90% der Wettbewerbsbeiträge. Im bislang gelesenen Drittel geht's ihm hauptsächlich darum, wie man die eigenen Filme interessanter machen könne, indem man u.a. nicht einfach nur sinnlos drauflos filme, sondern sich auch schon vorher Gedanken ums Endprodukt machen solle. Seine Ansätze zu den Themen Zoobesuch, Hochzeit, badendes Baby und Urlaubsreisen sind z.B. mehr als interessant.

Natürlich gibt's ähnliche Werke auch auf Deutsch. Aber bislang ist mir nichts Vergleichbares in die Hände gekommen, was so umfangreich ist, so radikal eine Grundidee verfolgt und dabei zugleich so schonungslos die Grenzen des Amateurfilms aufdeckt. Nehmen wir z.B. das Thema Hochzeit: Es wird aufgezählt, was man unbedingt auf dem Film haben sollte, was man keinesfalls aufnehmen sollte und wie man das Brautpaar dazu bringt, auf jeden Fall zu kooperieren und ggf. auch auf Filmwechsel und Co. zu warten. Zugleich bezweifelt Ivan aber, daß man es mit nur einer Kamera überhaupt schafft, das Wichtigste abzudecken und hinterher noch ein sehenswertes Ergebnis zu haben. Denn als "Einzelfilmer" habe man zu wenig Zeit, die Kamera vernünftig zu positionieren und dann auch noch zu fokussieren, ... .

Geschrieben

Bei einer Reportage-Situation in Echtzeit hast Du als Amateur genau dieses Problem. Szenen Vor- oder Nachdrehen ist teilweise nicht möglich. Zudem hast Du leicht Sprünge in der Beleuchtung/Wettersituation oder im Bereich der inhaltlichen Koninuiät (erst blaues Hemd, ann rotes Hemd). Zudem haben nur wenige Laien unter den Darstellern Verständnis und Geduld für Regieanweisungen.

 

Aus der "alten Schule" noch diese Standard-Tipps.

  • Begrenze die Gesamtlaufzeit des fertigen Films. 10 Minuten guter Film sind besser als 35 Minuten Langeweile.
  • Keine Supergartenschlauch-Panoramaschwenks.
  • Bei Schmalfilm lieber auf Großaufnahmen setzen als auf Landschaftsaufnahmen a la "Jenseis von Afrika" die nur in 35mm auf eine Kinoleinwand darstellbar sind.
  • Nicht langweilig lage von einer unveränderten Position aus filmen.
  • An Zwischenschnitte denken
  • Daran denken, was ist für den Außenstehenden (!) als filmerische Aussage interessant an diesem Film.
  • Außergewöhnliche Kamerapsoitionen nach sinnvoller Möglichkeit einbauen. Keine billige Effekthascherei.
  • Auch wenn es banal klingen mag. Ruhige Kameraposition. Einen verwackelten, zittrigen Film sieht sich niemand freiwillig an.

Geschrieben

Was man filmen soll?

Mein Vorbild ist mein Großvater. Der hat seit den 60ern bis Anfang der 00er-Jahre bei uns im Ort und in der weiteren Umgebung das Leben, die Bräuche, die Menschen, das Handwerk, die Feste dokumentiert. Es sind viele abendfüllende Filme daraus entstanden, komplett mit direkt vor Publikum vorgetragenem Text und dazu passender Musik von Kassette. Seine Film- (und DIa-) Abende sind noch heute in der Gemeinde und darüber hinaus Garanten für volle Säle (die Einkünfte werden stets lokalen Einrichtungen gespendet). Einer Digitalisierung haben wir uns immer verwehrt. Ein Film wurde mal auf Video überspielt, privat weitergegeben und kopiert, das verliert dann den Charme und Reiz der Vorführung. Wer die Filme sehen will, muss in den Vortragsabend kommen. Das plane ich, wenn mein Großvater eines Tages nicht mehr unter uns weilt, fortzuführen und größere Ereignisse in der Gemeinde filme ich heute wieder auf Super8, sodass in Zukunft (in 10 Jahren, wenn die Aufnahmen für die Allgemeinheit interessant werden) die Filmabende durch neues Material belebt und aufgefrischt werden. Die Dokumentation ist mir sozusagen als Kleinkind in die Wiege gelegt worden und diese Tradition halte ich aufrecht. Zwar mehr durch (Film-)Fotografie, aber Bewegtbild gehört auch dazu. Digitalisiert wird von den Filmen auch weiterhin nichts. Vielleicht in Jahrzehnten einmal wenn es konservatorisch Sinn machen sollte, aber momentan besteht dazu kein Bedarf. So kann ich auch die Verbreitung der Filme sowie deren Rezeption kontrollieren - bei Super8-Rollen ist es ganz einfach argumentiert, dass Originale nicht aus der Hand gegeben werden (Egal, wer anfragt), bei DVDs wird das schon schwieriger. Eventuell lasse ich aber mal von Schlüsselfilmen, die handfeste historische Bedeutung haben, Duplikate anfertigen. Die Filmabende sind, auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole, Orte der Begegnung zwischen Alt und Jung mit regem Austausch und Geplauder über das Gesehene. Da kommt der ganze Ort zusammen. Das macht zusammen mit dem historischen Kontext den Reiz des projizierten Bildes aus - kein "soziales Netzwerk" dieser Welt kann dies auch nur annähernd erreichen.

  • Like 1
Geschrieben

Hallo Leute, also ich persönlich habe da ganz andere Probleme: Ich sehe fast täglich etwas, von dem ich gerne wissen würde, wie es auf Film rüberkommen würde - manchmal mehrere Dinge am Tag; mir fällt immer etwas auf, wenn ich so durch die Welt und den Alltag laufe. Dann stellt sich eher die Frage: Was davon soll ich denn jetzt filmen, das, das oder doch lieber das ? Ich hab nur noch ein Röllchen in der Kamera . . . Und der Alltag bietet ja wirklich die schönsten Szenen und Motive - besonders dann, wenn man spontan filmt und die Kamera nur Nebensache ist. Letzte Woche passierte einen Wagen vor mir ein Unfall auf der Autobahn: Einem älteren Herrn war wohl schlecht geworden und er fuhr in die Absperrung einer Baustelle, der Wagen riß nach rechts aus, wenige Meter vor mir überquerte er die Strasse und landete dann im Gras. Der ältere Herr hatte wohl nur einen Schock, der Wagen allerdings war hin. Da mein Wagen einige Trümmerteile abbekommen hatte, wollte ich noch für alle Fälle ein Foto machen. Mein Handy tats nicht, wohl aber meine Leicina Spezial . Wie lange ist das wohl her, dass Beweis-Aufnahmen bei einem Unfall auf Super-8 gemacht wurden ? :razz: Hat mich etwas geärgert wegen dem Material, aber dann dachte ich mir: Das ist Super-8, im Alltag wieder angekommen. Die Szenen habenirgendwie ihren Wert . Ich fands dann ganz nett.

Geschrieben

Du, nimm's mir bitte nicht übel. Aber es hat in der langen Geschchte des Amateurfilmes so viele Bücher gegeben dass Du irgedwann aufhörst neue alte Bücher zu sammeln oder zu lesen. Die Inhalte sind alleine in meinem diesbezüglichen Buchbestand (ältestes Exemplar aus den 1930er Jahren) schon mehrfach durchgekaut worden.

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