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Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hallo Leute,

 

hier seht Ihr einen echten Könner bei der Herstellung einer Verstärkerröhre. Der Film ist ein grandioses Stück Technikarchäologie! Von der Röhren- Herstellung des Glaskolbens, der Elektroden, Anodenblech, Steuergitter, Heizung, Hochfrequenzentgasung, Vakuumpumpen, Sockeln. Es ist alles zu sehen. Röhren wird man auch nach dem "großen blackout" noch mit vergleichsweise einfachen Mitteln (low-tech) bauen können - auch dann, wenn aller Digitalkram mit Transistoren, IC´s und Microprozessoren längst verstummt ist. Die Amerikaner sagen: Vergiß´ nie, von wo Du gekommen bist, denn es könnte sein, daß Du eines Tages dorthin wieder zurück mußt". Es wird in der Technik immer einen einfacheren - weil historischen Weg geben, der in der (technischen) Vergangenheit liegt und - sofern dort dokumentiert und erinnert, eine praktische und gangbare Alternative auch für die Zukunft aufzeigt. Das gilt für Vieles. Auch für den Film und die mit ihm verbundenen Technologien. Halten wir die Erinnerung und das Wissen um solche Dinge unbedingt lebendig und in ständiger Bewegung!!!!! Es könnte sein, daß wir es eines fernen Tages wieder brauchen!

 

Martin

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Geschrieben

Hallo,

 

zurück zum Thema Röhrentechnik!!!

 

Hier ein paar Anregungen. Manche von Euch haben wahrscheinlich ziemlichen Respekt vor solchen "Oldies", zumal wegen der hohen Spannungen. Aber die Zunft der lötenden HiFi-Freaks beweist, daß es sich um eine auch heute noch gut beherrschbare Technologie handelt, an die sich auch sogar mancher Laie mit gutem Erfolg heranwagen kann. Ich selbst habe mit Röhrentechnik im Rahmen der Instandsetzung alter Studiotonbandgeräte, Mischer und Uralt-Endstufen recht regelmäßig zu tun. Mein erster selbstgebauter Verstärker war auch eine Röhrenkiste. Damals war ich 16 und die Röhrentechnik wurde im Jahre 1980 längst als "tot" eingestuft... . Alle haben mich damals ob der veralteten Technik wegen verlacht. Gut klang die Kiste trotzdem und kostete, da fast zur Gänze aus Ausschlachtteilen bestehend, nur einen Bruchteil. Hier also einmal einige erste, allgemeine Literaturhinweise. Die meisten Bücher sind heute nur noch antiquarisch zu haben, doch lohnt sich immer ein Blick ins Verzeichnis antiquarischer Bücher oder in die Bucht. Meine persönlichen Favoriten:

 

Otto Diciol: Niederfrequenzverstärker-Praktikum, Franzis-Verlag (der ist sogar wg. hoher Nachfrage derweil wieder als Neuauflage zu haben)

 

N.A.J. Voorhoeve: Niederfrequenz-Verstärkertechnik (Philips Technische Bibliothek)

 

Herbert G. Mende: Radioröhren (RPB = Radio Praktiker Bücherei, Franzis-Verlag: besorgt Euch alles, was ihr kriegen könnt!)

 

Herbert G. Mende: Funkentstörungs-Praxis (RPB)

 

Dr. A. Renardy: Methodische Fehlersuche in Rundfunkempfängern (RPB)

 

Fritz Kühne: Vielseitige Verstärkergeräte für Tonaufnahme und -wiedergabe (RPB)

 

Fritz Kühne: HiFi-Schaltungs und-Baubuch (RPB)

 

Renardy: Fehlersuche durch Signalverfolgung und Signalzuführung (RPB)

 

Kühne / Tetzner: Kleines Stereo-Praktikum (RPB

 

Beitz / Hesselbach: Fotozellen (RPB)

 

Sutaner: Moderne Endröhren und ihre Schaltungen (RPB)

 

um nur einige zu nennen...

 

Gerade diese kleinen und preiswerten Bändchen der RPB geben einen hervorragenden Einblick für alle an der Röhrentechnik näher Interessierten. Die Schwerpunkte liegen zwar nicht auf dem Lichtton als solchem, das Verständnis der zugehörigen Verstärkertechnik ist aber davon ohnehin unabhängig, da man die Grundlagen kennen und verstehen muß. Das insbesonders, wenn man einen "röhrengepowerten" Projektor im Alltagsbetrieb benutzen oder sachgerecht reparieren will.

 

Der Diciol ist ein "Muß": es gibt kaum eine Monografie, die die (studiotaugliche) NF- Röhrentechnik so eindringlich und detailversessen darstellt und dabei doch auf den ganzen mathematischen Ballast weitgehend verzichtet.

Klar: Verstärkerreparatur lernt man nicht aus Büchern, aber es hilft. Bei Fragen kann ich auch gerne versuchen zu helfen: bitte posten oder PN. Ferndiagnosen sind zwar schwierig und mir auch nicht immer möglich. Deshalb gewöhnt Euch bitte daran, grundsätzlich ganz genaue Fehlerbeschreibungen zu verfassen. Die Erfahrung zeigt aber auch, daß etliche Fehler bei Röhrenverstärkern immer in fast gleicher Form wiederkehren (wie z.B. das vielzitierte glühende Anodenblech bei zeitgleich verzerrter Tonwiedergabe). Daher ist es auch wichtig, neben dem mechanischen Wissen um den eigenen Projektor auch das elektronische Wissen zu kultivieren. Will sagen: die Röhrenschaltbilder lesen zu lernen bzw. sich die Schaltbilder des eigenen Verstärkers als ersten Schritt zu besorgen, damit nicht alles im "Blindflug" und dann mit einer Bruchlandung endet. Die einzelnen Schaltzeichen der Bauelemente sollte man kennen. Siehe hierzu auch: Diefenbach, Bastelpraxis I bis III (RPB).

 

Seht Euch in den Antiquariaten um - die Jagd lohnt sich immer; der Wissenszuwachs durch "veraltetes Wissen" kann teils immens sein, wird oft unterschätzt und hat auch für andere Sachbereiche manchen Benefit. Zumindest kann man sich nachher im Havariefall deutlich besser selbst helfen als vorher. Daher auch das Folgende: Einen geschrotteten Röhrenverstärker kann man oft leichter und in fast allen Fällen wieder zum Leben erwecken. Ganz anders bei einem mit (nicht mehr erhältlichen) IC´s bestückten Halbleiterverstärker. Gerade die S 8 -Tonfilmprojektoren aus der Frühzeit der Transistor- und IC- Technik geben davon regelmäßig ein beredtes Zeugnis...

 

Viel Spaß beim Jagen, Lesen, Löten und Fragen,

 

Martin

Geschrieben

ja, diesen film kenne ich schon länger. echt der hammer. kunsthandwerk im wahrsten sinne. das darf niemals in vergessenheit geraten.

und diese dudelmusikschleife...

da fällt mir spontan die fernsehreihe "zugeschaut + mitgebaut" ein. http://www.fernsehse...t-und-mitgebaut

 

Von dieser Serie habe ich damals begeistert so gut wie alle Folgen gesehen. Ob sich die kiddys heute sowas wohl noch in Ruhe anschauen würden ohne den Drang zu versprüren, auf irgendeinem facebook oder twitter-Portal über irgendwas mit irgendwem ständig zu interagieren? Aber was rege ich mich eigentlich auf? Was mache ich denn hier gerade :) ?

 

Martin

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