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Geschrieben

Hallo,

wie geht das denn eigentlich mit der Trockenkleberei bei 16mm mit z.B. einer Catozzo?

Hab nun so'n Teil gefunden, aber ohne BA.

Also so ne Art Tesa-Film wird drübergelegt und dann abgeschnitten und die Perforation ausgestanzt...

Ist es nun einseitig, oder muss der Film nochmal umgelegt werden für die andere Seite?, oder wie funktioniert das da? Oder wird das Klebeband anders eingelegt, und es werden beide Seiten gleichzeitig "beklebt"?

 

Bin sowieso kein Trockenklebefan, aber wenn es nicht anders gehen sollte... (Polyester)

 

 

Gruß, Knut

Geschrieben

Hallo Knut,

 

so geht es: Die beiden zu klebenden Filmteile werden mit dem kleinen seitlichen Messerchen gerade geschnitten und in der Mitte aneinander gelegt.

 

Besorg Dir Filmklebeband, Tesa härtet aus und die Folie fällt nach einiger Zeit ab.

 

Das Klebeband darüberziehen, mit dem großen Hebel einmal schneiden & Löcher stanzen, dann den Film umdrehen und von der anderen Seite das gleiche noch einmal.

 

Schon fertig.

 

Gerissenen Film kannst Du auch ohne Bildverlust kleben, einfach die beiden Teile aneinander legen und wie oben verfahren.

 

Viel Spaß,

Silas

Geschrieben

Hallo.

 

Nach dem Kleben ist es außerdem ratsam, die Klebestelle mit dem Taperoller von Würker noch extra zu glätten. Dadurch läuft die Klebestelle ruhiger durch den Projektor.

 

Ich selber klebe ausschließlich trocken. Es ist m. E. das bessere Verfahren. Auch die Profi-Filmrestauratoren verfahren so. Denn sie sind ja bemüht, so viel Bildmaterial wie nur möglich zu retten. Mit der Trockenklebepresse geht das am besten, denn man hat die Möglichkeit einen gerissenen Film Bildverlustfrei wieder zusammen zu setzen. So verfahren auch die Cutter beim Profi-Film, wenn der Rohschnitt erstellt wird. Nasskleben bedeutet immer ein Bildverlust von mindestens zwei Bildern pro Klebevorgang. Geht eine solche Klebestelle mal auf, bedeutet das wieder ein Verlust von zwei weiteren Bildern usw, usw. Diese Bilder sind dann unwiederbringlich verloren. Nassklebestellen (auch wenn sie noch so gut gemacht sind) gehen zwangsläufig irgendwann mal auf. Der Acetonkleber löst sich mit dem Lauf der Zeit sozusagen "in Rauch" auf und dann bricht die Klebestelle (u. U. sogar während der Projektion genau im Bildfenster) auf.

 

Die Trockenklebestelle kann sich zwar (bedingt durch den starken Zug des Projektormotors) mit dem Lauf der Zeit auseinander ziehen, aber man kann sie dafür auch wieder (Bildverlustfrei) neu machen. Einfach die alte Folie vorsichtig mit dem Daumennagel abziehen, anschließend beide Filmenden mit Filmreiniger säubern. Danach gut die Reste des Reinigers auf dem Film abtrocknen. Und zum Schluß beide Enden wieder zusammenkleben wie gehabt. :smile:

 

LG von Bauer-Fan

  • Like 4
Geschrieben

Danke für die Hinweise!

Klar, ich brauche passendes Klebeband, kein Tesa.

Also erst eine Seite dann die andere bekleben.

Geschrieben

Nur zur Ergänzung: Wenn man 2R Material damit klebt (wie etwa den neulich verschenkten Aerial Plus-X), dann muss man dran denken, vier mal zu Stanzen, denn die Catozzo locht die Perfo ja nur auf einer Seite. :)

 

Ist das notwendig?

Der Projektor (soweit es kein Antik-Modell ist) hat seine Zahnkränze doch nur auf einer Seite oder?

Sonst würde ja 1R-Material nicht funktionieren....

Geschrieben

"...dran denken, vier mal zu Stanzen..."

 

Muss man das wirklich unbedingt? Wenn ich sonst nur 1R habe läuft er doch auch durch den Projektor mit einseitiger Zahntrommel. Natürlich muss ich den Film richtig einlegen, also die richtige Perfoseite auswählen.

 

Habe übrigens noch folgendes ausprobiert: Lege ich das Tape mit der Klebeseite nach oben auf (ein), lege die Filmenden in die Presse ein und dann das Tape nach vorn über den Film- schneiden und stanzen- fertig... Also nix mit Filmumlegen und dann andere Seite kleben. Hat das schon mal jemand so probiert? Oder sollte man das bleibenlasen?

 

Gruß, Knut

Geschrieben

 

Habe übrigens noch folgendes ausprobiert: Lege ich das Tape mit der Klebeseite nach oben auf (ein), lege die Filmenden in die Presse ein und dann das Tape nach vorn über den Film- schneiden und stanzen- fertig... Also nix mit Filmumlegen und dann andere Seite kleben. Hat das schon mal jemand so probiert? Oder sollte man das bleibenlasen?

 

 

Hallo Knut,

 

also eigentlich gehört das Klebeband mit der Klebeseite nach unten in die Presse. Wichtig ist, das Du den Streifen faltenfrei und möglichst ohne Luftblasen aufgelegt bekommst. Den Taperoller kann man sich auch sparen, wenn man die Klebestelle mit dem Daumen nachbearbeitet und evtl. Luftbläschen vorsichtig zur Seite rausdrückt.

 

Dem Bauer-Fan muss ich jedoch widersprechen. Korrekte Nassklebestellen, die mit intakten, nach Filmbearbeitungsnormen eingestellten Geräten gefertigt wurden, sind absolut langzeitstabil. Also Hamann Spalter mit Klebepresse 16/96 z.B. Das Aceton verflüchtigt sich ohnehin. Wenn die Filmoberfläche nicht richtig angelöst wurde, kommt auch keine ordentliche "Verschweißung" zu Stande. Und wenn die Klebestelle zu dick wird, da das Werkzeug so eingestellt ist (Z.B. die alten BAUER-Pressen oder auch der Arri/Geyer Filmhobel) dann bricht die Klebestelle irgendwann. Meist an engen Umlenkrollen.

 

Gruß Rainer

  • Like 1
Geschrieben

Hallo Knut,

 

also eigentlich gehört das Klebeband mit der Klebeseite nach unten in die Presse. Wichtig ist, das Du den Streifen faltenfrei und möglichst ohne Luftblasen aufgelegt bekommst. Den Taperoller kann man sich auch sparen, wenn man die Klebestelle mit dem Daumen nachbearbeitet und evtl. Luftbläschen vorsichtig zur Seite rausdrückt.

 

Dem Bauer-Fan muss ich jedoch widersprechen. Korrekte Nassklebestellen, die mit intakten, nach Filmbearbeitungsnormen eingestellten Geräten gefertigt wurden, sind absolut langzeitstabil. Also Hamann Spalter mit Klebepresse 16/96 z.B. Das Aceton verflüchtigt sich ohnehin. Wenn die Filmoberfläche nicht richtig angelöst wurde, kommt auch keine ordentliche "Verschweißung" zu Stande. Und wenn die Klebestelle zu dick wird, da das Werkzeug so eingestellt ist (Z.B. die alten BAUER-Pressen oder auch der Arri/Geyer Filmhobel) dann bricht die Klebestelle irgendwann. Meist an engen Umlenkrollen.

 

Gruß Rainer

 

Also ich geh da absolut kein Risiko mehr ein. Ich hätte mir nämlich beinahe wegen solch unsauberen Nassklebestellen mal einen Film fast gänzlich ruiniert. Daher habe ich mir geschworen: Nie wieder nass. Im Kino habe ich ebenfalls immer nur mit der 35er-Variante der Catazzo-Presse gearbeitet. Und da kann man es absolut nicht riskieren, das einem die Klebestellen wieder aufgehen. Privat nutze ich ebenfalls eine Catazzo für 16mm, Normal 8 und Super 8. Da ich neben meinen privaten Aufnahmen auch Sammlerkopien besitze, komme ich mit fast jedem Material in fast allen Filmbreiten in Berührung. Wenn ich Filmopien kontrolliere (Erste Regel im Vorführraum: Prüfe deine Kopie bevor du sie irgendjemanden vorführst) halte ich stets Ausschau nach alten Nassklebestellen. Wenn eine auftaucht, schaue ich sie mir genauestens an. Ist sie "zu dick gemacht" (also zuviel Acetonkleber) muß man sie oftmals sogar gänzlich austauschen, weil sie sonst "zu laut" durch den Projektor laufen und aufbrechen können. Zu wenig Kleber bedeutet, sie ist schon jetzt dabei wieder auseinander zu gehen. Ich klebe dann einfach nur trocken drüber. Die Klebestelle hält wieder und es mußten nicht zwei weitere Einzelbilder drann glauben. Die dünnen Nassklebestellen mit "trockener Rettungsfolie" laufen fast lautlos durch. Ich bin mit dieser Methode absolut zufrieden :) Ich bewundere jeden, der seine Nassklebestellen auf lange sicht hin haltbar hinbekommt. Aber wie schon gesagt: Ich traue den Teilen einfach nicht über den Weg :wacko:

 

LG von Bauer-Fan

Geschrieben

Die ideale Klebestelle:

 

Zuerst nass kleben, dann darüber noch ein Trockenklebeband... doppelt genäht hält länger... oder etwa nicht...?

 

Rudolf

 

P.S. Mir wäre sowas zwar zu blöd und zu aufwendig, aber immerhin... es soll ja ängstliche geben...

Geschrieben

Nassklebestellen (auch wenn sie noch so gut gemacht sind) gehen zwangsläufig irgendwann mal auf. Der Acetonkleber löst sich mit dem Lauf der Zeit sozusagen "in Rauch" auf und dann bricht die Klebestelle (u. U. sogar während der Projektion genau im Bildfenster) auf.

 

 

Kann ich nur bestätigen. Irgendwann löst sich in jedem geklebten Film eine Stelle. Und wenn das auch erst nach über 40 Jahren passieren sollte, ist es während der Projektion sehr ärgerlich. Zumal wenn es in einem gefräßigen Eumig passiert.

Geschrieben

Meine eigentliche Abneigung gegen das Trockenkleben (mir ist noch nie eine Nassklebestelle aufgegangen in meiner 35järigen Filmtätgkeit) hat heute einen Knacks bekommen! ^_^

Folgendes:

Meinen Bauer P6 habe ich nach einiger Zeit mal wieder in Betrieb genommen, und da hatte die Abwickelachse keine Friktion mehr( oder zuviel) jedenfalls hat sich der Film immer abgespult... Und ich hab erstmal hin und hergeschaltet- und dann- leider-ist der Film total gerissen. Mit einer Nassklebepresse hätte ich den Film entsprechend schneiden müssen, doch so habe ich die gerissenen Filmenden einfach eingelegt in die Catozzo und trockengeklebt... Und siehe da, ich konnte in der Projektion keine Klebestelle bemerken! Ich meine natürlich vor allem auch den Ton! Lichtton wohlgemerkt!

Mein P6 funktioniert übrigens jetzt auch wieder wie gewünscht...!

 

Gruß, Knut

  • Like 2
Geschrieben

Zum 4x Stanzen bei 2R: es kommt drauf an, wie man wendet. Wendet man 2R um die X-Achse, klebt man die gerade gestanzten Löcher ja wieder zu.

Ansonsten ist das natürlich nur ein Problem bei 2R-Transportrollen. Mir war es bei alten Ozaphanfilmen aufgefallen, dass ich 4x Stanzen muss.

Geschrieben

Zum 4x Stanzen bei 2R: es kommt drauf an, wie man wendet. Wendet man 2R um die X-Achse, klebt man die gerade gestanzten Löcher ja wieder zu.

Ansonsten ist das natürlich nur ein Problem bei 2R-Transportrollen. Mir war es bei alten Ozaphanfilmen aufgefallen, dass ich 4x Stanzen muss.

 

Hallo Friedemann,

eben - das meinte ich ...das kann ja nur ein Problem bei Projektoren mit 2R-Transportrollen sein.

Würde mich wundern wenn Dein Bauer P6 noch solche hat.

Ansonsten sollte es doch kein Problem sein, wenn die Löcher auf der einen Seite, wo kein Zahnkranz ansetzt überklebt werden...Oder habe ich einen Denkfehler?

Geschrieben

Man kann mit 2R-Material halt leichter durcheinander kommen. Mir ist's beim aerial Plus-X passiert... Hat man den Seitenverkehrt in der Catozzo, stanzt man die falsche Seite. Und als dünnes PE-Material hat der ja auch kaum Drall.

 

Auch verlockt 2R-Material dazu, bequem über die X- statt die Y-Achse zu wenden. Dann passierts. Meine Anfängerfehler halt. :)

Geschrieben

Über die X-Achse zu drehen hat den Vorteil, dass man Szenen rückwärts einschneiden kann. (falls wir das gleiche Koordinatensystem meinen ^_^, also ich geh' von der Projektion aus, nicht von der Klebepresse vor mir... )

Geschrieben

jetzt wirds komplizert...

 

Aber schon mal danke für den Hinweis zum aerial-Plus-x....Soweit bin ich da noch nicht als das ich schneiden könnte.

Mir fehlt auch noch ne Klebepresse.

Die letzte ging bei Ebay für 120,-- weg

Eine gibts aktuell für 190,-- Sofortkauf.....

Geschrieben

Hallo k.,

mein Tipp: Schau Dir auch mal die folgenden Seiten an die bei einer Suche nach Trockenklebepresse erscheinen. Es gibt tatsächlich nicht nur ebay! Vielleicht wirst Du dort ebenso fündig?

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