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Geschrieben

Ich hab in meinem Material gerade was Schräges entdeckt.

Es ist mir bei einer meiner eher mittelmäßig laufenden Quarz DS8-S3 mal aus Versehen beim Verstellen der Bildgeschwindigkeit passiert, dass ich nicht genau auf die Zahl eingestellt hab, oder sich im Laufe des Gebrauchs sich das Rädchen verdreht hat und dann kurios zwischen der "36" Markierung und dem Doppelpfeil stand... oder vielleicht wars auch zwischen dem Doppelpfeil und der "12" ... ich weiß es nicht mehr so genau. Jedenfalls in einer *illegalen* Zwischenposition.

Als ich den Auslöser drückte, ertönte ein extrem lautes Geräusch und die gesamte Federspannung lief ruckzuck durch. So als ob die Feder gar nichts mehr regulieren oder bremsen würde.

Der Effekt ist natürlich, dass die entsprechende Szene mit extrem hoher Bilderzahl aufgenommen wurde (und nebenbei ziemlich unterbelichtet ist).

In der Projektion mit immerhin 24 B/s stellt sich immernoch ein starker Zeitlupeneffekt ein, der sich bei den regulären maximalen 36 B/s der Quarz nicht so wirklich einstellt. Ich schätze die Zeitdehnung auf mindestens Faktor 3, tippe also auf ca. 72 B/s. Auf Faktor 3 komme ich deshalb, weil ich mit einer anderen Kamera 54 B/s schießen kann und die 54er Zeitlupe mit 24 B/s projiziert deutlich schneller aussieht als der *illegale*

.

 

Jetzt frag ich mich natürlich Folgendes:

- funktioniert diese vom Hersteller wohl nicht explizit vorgesehene Superzeitlupe mit allen DS8/3-Quarzen, oder nur bei meiner, weil da irgendeine Schraube locker ist?

- ist die Aushebelung jeglichen Widerstands gegenüber dem Federwerk immer mit der Stellung zwischen "36" und Doppelpfeil, oder Doppelpfeil und "12" zu erreichen, weil in dieser Stellung einfach irgendwas nicht "greift"?

- ist dieser Modus nutzbar, ohne dass dabei irgendwas an der Kamera kaputt geht, oder hab ich einfach Glück gehabt (die Kamera funktionierte nach dieser *Panne* in jeder Geschwindigkeit so gut oder eben mittelmäßig wie vorher auch schon - keine Verschlechterung erkennbar)

- wie kann ich am besten ermitteln, wie viele Bilder pro Sekunde in diesem Modus durchlaufen?

- ist einem von Euch das auch schon mal passiert?

Geschrieben

Ist die Aushebelung jeglichen Widerstands gegenüber dem Federwerk immer mit der Stellung zwischen "36" und Doppelpfeil,

oder Doppelpfeil und "12" zu erreichen, weil in dieser Stellung einfach irgendwas nicht "greift"?

 

Bei meiner Quarz DS8-3 ist das auch so - in beiden Zwischenstellungen !

Also zwischen 36 und Doppelpfeil und auch zwischen 12 und Doppelpfeil

Da geht die Quarz DS8-3 ab wie Schmitz Katze ... aber bedenklich ... ?

  • Like 1
Geschrieben

In Produkten aus der Sowjet-Union steckt amerikanisches Know-how. Der Technik-Transfer war umfangreicher, als man sich vorstellen kann.

 

Die Leningrader Geräte haben Kodak-Mechanik drin, die so aussieht, daß es vier feste Anschläge für die Reglerbremse gibt. Auf der Welle des Einstellrads sitzt eine Kurvenscheibe, die man sich als Schneckenscheibe vorstellen kann. Zwischen der kleinsten und der größten Geschwindigkeit fällt die Schneckenkurve jäh ab und bietet dem Bremshebel keinen Halt. Der Regler wird nicht gebremst und ab geht’s. Diese nicht idiotensichere Sache findet man bei vielen Kodak-Filmkameras und noch einigen anderen. Bei der Beaulieu R kann man den Tempoknopf ebenfalls unbegrenzt durchdrehen, doch die Kurvenscheibe ist zwischen 64 und 8 schön verrundet. Bei der Pathé WEBO M ist wieder ein Absatz vorhanden. Die geht immerhin bis 80 Sekundenbilder, besitzt aber einen Notanschlag für den Reglerteller dicht hinter dem Maximum. Der war billiger als eine bessere Kurvenscheibe.

 

Die Frage nach Schäden kann ich so weit beantworten, daß Feder und Getriebe eigentlich nichts passiert. Problematisch ist es im Schaltwerk, der Einrichtung, mit welcher die Energie angehalten wird oder werden soll. Wenn man den Auslöser losläßt, greift eine Klaue ins Getriebe, wo das zweitletzte Zahnrad (meistens) einen Bolzen trägt.

 

Ich habe noch keine Kamera angetroffen, bei der das Schaltwerk beschädigt war. Nur bei einer sehr billigen amerikanischen sind aus einem Verbundstoffzahnrad Zähne ausgebrochen, worauf die Feder auch ungebremst ablief. Das war ein häßliches Geräusch.

 

Meine Empfehlung lautet: nicht ausnutzen. Mit zunehmender Tourenzahl wächst die Belastung der Getriebeteile überproportional. Ansonsten natürlich eine lustige Möglichkeit für Z-e-i-t-l-u-p-e.

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