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Unschärfe MEO 5XB


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Geschrieben

Liebe 35 mm Auskenner.

 

ich habe in unserem Kino neben dem Digitalprojektor noch unsere alte 35mm Meo5XB behalten um ältere Filme wie zuletzt Bibi-Blocksberg etc. spielen zu können.

Nach unserer letzten Sanierung haben wir die DDR Optiken gegen Schneider Gläser getauscht weil wir keine passenden Brennweiten hatten und die Schneider Super Cinelux allgemein ein gutes Bild machen.

In letzter Zeit haben wir leider immer mehr Probleme mit unserer MEO. Ich suche hilfreiche Hinweise oder Nostalgiker die für ein Paar Kaffees ein Wochenende mit Frauchen bei uns im Dorf etwas schrauben wollen.

 

1. Der Bildstand ist sehr unruhig.

Die Kufen haben wir erneuert.

Die Flügelblende habe ich kontrolliert und die leichte Belichtung beim Filmtransport abgestellt.

Der Kufendruck ist auf dem Einsteller je nach Kopie bei 1,5 bis 2,5 und bringt nur minimaler Verbesserung des Bildstandes

 

2. Unschärfe

Das Gesamte Bild schaut aus wie durch einen Weichzeichner dargestellt. Die Schärfeeinstellungen können dem Eindruck nicht entgegenwirken. Ich habe das Gefühl, dass auch die Tiefenschärfe extrem verringert ist. Wenn ich im Film auf Personen im Vordergrund fokussiere, ist der Rest des Bildes ziemlich unscharf.

 

Ich habe die Vermutung, dass beim Wechsel des Brenners und der anschließenden Justage des Spiegels der Brennpunkt der Optik nicht genau getroffen wurde. Somit könnte es zu Randunschärfen kommen. Aber wäre dann nicht wenigstens ein bestimmter Bildbereich fokussierbar und der Rest jeweils nicht?

Ich werde ehrlich gesagt aus dem Bild nicht richtig schlau. Gibt es eine Vorrichtung o.Ä. mit der man die Optikmitte mit dem Spiegel abgleichen kann?

 

Ich bin über jeden Hinweis dankbar, denn momentan können wir 35mm im Vergleich zu digital niemandem anbieten. Ich lade wie gesagt auch gern fachkundige 35mm Freunde zu einem Urlaubsausflug ins randberliner Erholungsgebiet ein.

 

Gruß

Stefan

Geschrieben

1. Bildstandsfehler

Es wäre zunächst hilfreich, herauszufinden, in welche Richtung Euer Bild wackelt (horizontal - vertikal). Gibt ja eigentlich nur 3 Ursachen für Bildstandfehler. Punkt A) Filmkopie, B) Schaltwerk oder C) Reibungsverhältnis in der Filmbahn. A können wir in diesem Fall hoffentlich ausschließen. Möglich wären aber auch Schwingungen. Entweder die ganze MEO selbst oder nur vorne am Objektiv. Ansonsten einmal die Filmbahn prüfen. Da gibt es eine seitlich gefederte Führung. Prüfen ob die Federkraft noch vorhanden ist!

 

2. Unschärfe

Kann ich nach Deiner Schilderung nicht nachvollziehen. Auf "Personen im Vordergrund" kann man nicht scharfstellen. Man stellt auf die Filmebene scharf und dann paßt das für das gesamte Bild. Mögliche Unschärfen im "Hintergrund" sind dann künstlerisch gewollt. Die Tiefenschärfe spielt in der Regel nur bei der Aufnahme eine Rolle. Andererseits sollte der Film natürlich auch plan durchs Bildfenster laufen (keine Wölbung! siehe Fehlerhinweis oben)

Ansonsten mal das Objektiv prüfen. Sollte klar in der Durchsicht sein! Also keine milchigen Beläge oder sonstiges. Objektiv auch mal rütteln ... da sollte nichts klappern oder so.

 

Wie "randberlin" liegt denn Euer Kino? Als "Zentral-Berliner" schnell erreichbar?

Geschrieben

@Perfozange:

Die Bewegung ist Vertikal. Daher habe ich auch auf die Flügelblende getippt und neu eingestellt, so dass keine Belichtung in der Transportphase stattfindet. Im Bildfenster ist die Feder noch intakt. Was mir aufgefallen ist, ist das die kleine Metallscheibe vor der Feder deutliche Abnutzungsspuren hat. Der Film hat mit der Zeit tiefe Riefen ins Metall geschliffen. Ich werde versuchen mal ein Bild zu machen.

 

Zu Unschärfe:

Die Optiken sind alle ok. Auch die Projektionsglasscheibe ist neu und wird in gleicher Bauform auch für die Digitalprojektion genutzt. Wir hatten vor der erneuten Spiegeljustage durch CP entweder ein verhältnismäßig scharfes Bild mittig oder Randbereich. Als würde man mit einer Fishey Optik und einer sehr geringen Tiefenschärfe Photographieren. Nach der Justage ist es einheitlich verwaschen.

 

Mein Kino steht in 15377 Buckow. Ich fahre täglich von Berlin zur Arbeit und könnte dich also gern Shutteln.

 

Gruß

Stefan

Geschrieben

Ich will das Thema hier noch einmal etwas schieben!

 

Wie kann ich denn die Planlage des Films bei geschlossenem Bildfenster beurteilen?

 

Gleiches gilt für die Prüfung des Schaltwerks? Ich habe noch ein Schaltwerk im Ersatzteillager. Gibt es eine Anleitung zur fachgerechten Überholung dessen?

 

Danke und Gruß

Stefan

Geschrieben

Hallo Echo,

 

ich habe mal versucht die Lage mit Hilfe eines Testbildes zu verdeutlichen. Die Linke Bildhälfte zeigt eine normale Schärfeeinstellung. Die rechten Bildinhalte werden verschwommen dargestellt und können mittels der Schärfeeinstellung nicht besser eingestellt werden.

Die Optiken sind ok. Kein Klappern, o.Ä. Habe auch schon ein anderes Glas versucht mit dem gleichen Ergebnis.

 

Fehlerbild.jpg

Geschrieben

Hallo Stefan!

 

Ich habe zwar selber keine Meo5 aber habe die schon öfter im Betrieb gesehen.

Da sind ja so weiße Delrin Spannbänder drinn, die den Film an die gekrümmte Filmbahn drücken.

Die würde ich als erstes mal erneuern. Dann wird meistens auch der Bildstand wieder besser.

Wenn die Unschärfe dann immer noch nicht besser ist, stimmt die optische Achse nicht.

Das bedeutet das das Objektiv sammt Halter (Revolver?) nicht in Alle Richtungen 90 Grad zum laufenden Film hat.

Entweder verkippt eingespannt in den Halter, was aber unwahrscheinlich ist oder der Halter muß nachjustiert werden an seinem seitlichen Anschlag, wenn er denn einen hat.

 

Ich weiß nicht, wie das Objektiv weggeschwenkt wird.

 

Thomas

Geschrieben

Wir haben an unserer Maschine keinen Revolver. Die Objektive werden mittels wechselbarem Tubus je nach Format gewechselt.

Die Kufen werde ich testweise mal tauschen. Die sind aber max. 8 Monate alt und normaler Weise noch nicht hin. Aber um Fehler auszuschließen mache ich das.

Dann werde ich noch das komplette Bildfenster tauschen. Kann mir denn jemand einen Tip geben wie ich die genaue 90° Achse ermittle? Ist das Ausprobieren?

Weiterhin stelle ich mir die Frage in wie weit eine ungenaue Spiegeljustage ursächlich sein kann. Ist es denn möglich, dass der Brennpunkt des Spiegels nicht genau die Objektivmitte trifft? Die Öffnung der Schneideroptik ist ja um einiges kleiner als die beim Original. Auf der weißen Leinwand sieht das Licht gut aus. Ohne Abschattungen o.ä. Das Problem der Unschärfe ist sowohl beim BW + CS Bild. BW fast noch schlimmer.

 

Danke für Hinweise.

Stefan

Geschrieben

Hallo Stefan!

 

Um die 90 Grad Achse zu justieren brauchst du einen Schärfetestfilm (Schneider).

Daraus machst du eine Endlosschleife und läßt die laufen.

Nun muß es ja irgendwo eine Möglichkeit geben, den Objektivhalter zur Filmbahn zu justieren.

Da mußt du ansetzen und das ganze wieder ins Lot bringen.

Leider kenne ich die meo nicht so genau. Aber es gibt hier genug Experten die eine betreiben und das eigendlich wissen müßten.

Tatsache ist, Seitliche Unschärfe kommt wenn das Objektiv verkippt zum Film steht. Oder bei extremer seitlicher Schrägprojektion aber das schließe ich jetzt mal aus.

 

Thomas

Geschrieben

Also, Meo 5 und Bildstand: Öl raus, weniger Öl rein und ganz dünnes nehmen, meine laufen mit einem Gemisch aus WD40 und ein wenig normalem Öl. Bildschärfe seitlich justieren. Die MEO 5 hat eine auf 4 Madenschrauben gelagerte Filmbahn. Sofern die Delrinstreifen neu sind (oder Kabelbinder), prüfen mit scharfstellen, ob die Optik weiter weg oder nähe dran an den fim muß zum Erreichen der SChärfe. Dann die Filmbahn abnehmen, die beinem M5/6 Schlitzschrauben leicht lösen und die Madenschrauben nachstellen. Bei weiter weg herausdrehen, bei näher hin hineindrehen. So bekommt man das 100% scharf. Hatten die Meoptiker nie so 100% gemacht.

Über beide Probleme hatte ich schonmal vor Jahren hier geschrieben.

Jens

Geschrieben

Aber wenn nur der Optihalter verkippt ist, so muß dich trotzdem auf der rechten Seite bei Verstellung der Schärfe ein scharfes Bild hinzubekommen sein?

 

Ich tippe auf einen nicht mehr guten Spiegel! Wandert das Problem auf die andere Seite, wenn man den Spiegel um 180 Grad dreht?

 

Oder ist es gar noch ein altes Lampenhaus mit Vertikalblock? Die Originalspiegel ( mit dem Spinnennetz auf der Rückseite ) waren sehr problematisch. Außerdem haben diese eine Markierung für oben und unten. Der Spiegel darf nicht verkehrtherum eingebaut sein. Nur dürfte sich der Fehler dann nicht nur auf der rechten Seite zeigen..

 

Gruß Martin

Geschrieben

Hm, mit meinen hatte ich dieses Problem nie. Allerdings habe ich auch viel Zeit in die optimale Lampenhausjustage gelegt. Jetzt bin ich mal gespannt, ob liegend oder stehend.

Jens

Geschrieben

So, nach dem ich meine Finger wieder halbwegs ölfrei habe traue ich mich auch wieder an die Tastatur. Ein Wahnsinn das man nach der Arbeit an der Meo aussieht als hätte man am W50 LKW geschraubt.

Ich habe heute folgendes kontrolliert:

 

- Entfernung Spiegel zum Bildfenster 81,3cm (1,6kW Kolben). Der Kolben steht vertikal im Lampenhaus.

- komplettes Bildfenster zerlegt, gereinigt und neue Delrin Bänder aufgelegt.

- vordere Filmbahn zerlegt und die seitlichen Anlaufelemente gangbar gemacht. Danach auch hier neue Bänder drauf.

- Die Filmbahn mittels der Madenschrauben horizontal verschoben bis der Film genau mittig im Bildfenster lief.

- Die seitliche Schärfe mit Testfilm BW justiert. haut soweit hin. Gleiches mit CS und noch mal den Anamorphoten mit der internen Fokussierung eingestellt.

- Die Flügelblende noch etwas nachgestellt weil die Zahlen im Testbild nach oben Geisterstreifen gezogen haben.

- Kufendruck auf 1,5 bis 2 eingestellt und alten Impossible Streifen von 1996 geschaut. Schärfe ist besser geworden.

 

Der Bilddstand allerdings ist komischer. Der vertikal Bildstand ist wie von Jensg beschrieben mit warmer Maschine besser. Nur wandert das Bild jetzt auch immer mal deutlich horizontal von links nach rechts. Gerade in ruhigen Szenen fällt das machtig auf. Was ist denn das jetzt?

 

Danke für eure zahlreichen Hinweise.

image.jpegimage-2.jpegimage-1.jpeg

Geschrieben

Dann sind die Delrinstreifen etwas weit nach außen gewandert beim Festschrauben. Die runden Klötzchen an der Seite sind für die Seitenfilmführung. Deshalb ist auch eine Seite gefedert. Der Film muß gaaanz leicht dazwischen klemmen, beim Einlegen die Federn gaaanz leicht nach Außen drücken. Laß zu Testzwecken mal das Öl komplett ab. Dann solltest du ohne Öl einen guten Bildstand haben. Kein Problem, das Restöl am Kreuz reicht für die Schmierung kurzzeitig aus. Füllst du nun Öl während des Laufes ein, dann verschlechtert sich der Bildstand.

Grund ist mangelhaftes Abstreifen des Öls vom Kreuz. Dadurch ist ein verschieden dicker Ölfilm zwischen Sperrscheibe und Kreuz. Deshalb habe ich praktisch nur WD40 im Kreuz, das geht seit Jahren fürs Open Air wunderbar. Gibts auch als Literware. Hat sich besser bewährt als ATF-Öl. Und keine Bange, die Meo läuft ja kaum noch, das Kreuz wird die einigen 100 Stunden noch halten.

Jens

Geschrieben

Hallo Stefan,

 

Herzlich Willkommen hier im Forum!

 

Ich freue mich, dass ihr die Meo 5 behalten habt. An ihr habe ich 1998 erstmals einen 35mm-Film eingelegt und vorgeführt. Ich bin begeistert, was ihr aus dem alten Parktheater gemacht habt. Leider habe ich es noch nicht geschafft, mir das neue Parklichtspiele anzuschauen. Wenn Peter das sehen könnte...

 

Gruß aus FF/O.

 

Martin

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