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Geschrieben

Irgendwas habe ich falsch gemacht. Habe mit meiner Nizo 561 macro versucht Aufnahmen vom wandernden Vollmond zu machen.

Kamera brav und fest auf das Stativ gestellt - keine Erschütterungen, scharf eingestellt, maximales Tele genommen, Langzeitbelichtungsautomatik ein.

 

Doch das Ergebnis ist ein völlig unscharfer, überbelichteter Mond der über den Himmel wandert.

 

Was habe ich da falsch gemacht? Hätte ich eventuell eine kürzerer Brennweite nehmen sollen, damit nicht der helle Mond einen so großen Bildausschnitt einnimmt?

Geschrieben

Hallo,

 

Du hättest die Belichtung auf manuell schalten sollen, damit die helle Mondscheibe das Bild nicht überstrahlt.

 

Gerade der Vollmond vor schwarzem Himmel hat einen so extremen Kontrast, dass da immer was danebengehen kann.

 

Du solltest die genaue Belichtung nur auf die Mondscheibe hin ausrichten, alles rundum ist unwichtig. Du bekommst dann einen tiefschwarzen Himmel mit korrekt belichtetem Mond...

 

Rudolf

Geschrieben

hmm, das max. Tele hatte ich genommen, damit das maßgebliche Objekt für die Belichtungssteuerung der helle Mond sein sollte. Ich hoffte, dass dann die automat. Langzeitbelichtung Blende und Belichtungszeit richtig aussteuert...

Geschrieben

Nein, das funktioniert eben so nicht... Du kannst es problemlos mal mit einer digitalen Kamera nachvollziehen: Mond mit vollem Tele und automatischer Belichtung anvisieren. Du wirst sehen, dass der Mond viel zu hell erscheint. Manuell abblenden, bis der Mond korrekt hell ist, etwas anderes kannst du nicht tun...

 

Man glaubt gar nicht, wie extrem hell die Mondscheibe ist, da kommt man auf sehr kleine Blendenwerte. Der schwarze Himmel rundum irritiert den Bleichtungsmesser in so einem Falle ganz gehörig. Dürfte eine der extremsten Aufnahmesituationen sein, einen leuchtend hellen Vollmond vor schwarzem Himmel wirklich korrekt zu belichten...

 

Da würde sich allenfalls am schlausten eine Blendenreihe anbieten: Den Mond jweils bloss einige Bilder lang mit verschieden grossen Blenden zu "filmen". Danach den kurzen Filmschnippsel mit der Lupe durchforsten, und danach bei der richtigen Langzeitaufnahme diesen Blendenwert fixieren...

 

Ansonsten: Du kannst den Vollmond auch am Tage filmen... ist aber eigentlich genauso heikel, so gezielt abzublenden, dass es wie eine Nachtaufnahme aussieht...

 

Rudolf

Geschrieben

Hallo,

 

Hier ein altes Bild, das ich gefunden habe. Es wurde digital und mit Automatik aufgenommen. Der Belichtungsmesser hat sich krampfhaft darum bemüht, den Himmer soweit aufzuhellen, sodass der Mond natürlich hoffnungslos zu hell ist. Die Unschärfe ist nicht anderes als eine massiver Überstrahlung.

 

Anhand solcher Testbilder habe ich dann den richtigen Blendenwert ermitteln können und danach auch eine Zeitrafferaufnahme machen können. Mir ging es um die Wolken, die sich immer wieder mal vor dem Mond voebeischoben, das sah ganz gut aus... irgendwie so wie aus einem klassischen Draculafilm... oder so...

Geschrieben

Die Nizo misst im "B-Betrieb" ja nicht durch die Linse (wie auch, der Verschluss ist ja offen) sondern per fotozelle oben am Gehäuse. Das funktioniert also nur, wenn man den Mond als kleine Kugel sehen will -- also Weitwinkelstellung.

Ansonsten musst Du Graufilter vors Objektiv packen...

Geschrieben

@ Rudolf

@ Friedemann

 

ja genau so überstrahlt wie bei Rudolf sind auch meine Aufnahmen.

Also immer Weitwinkelstellung - daran, dass bei Langzeitbelichtung nicht durch das Objektiv gemessen wird hatte ich nicht gedacht (mea culpa)

Wie mache ich es sinnvoll, wenn ich den Mond in Großaufnahme haben möchte? Auf gut Glück mit Graufilter arbeiten?

geht auch manuelle Blendeneinstellugn bei der Nizo und dann auf "B-Betrieb" schalten? Da der Mond als Großaufnahme ja recht hell ist eine Blende 5,6 o.ä. ausprobieren?

Geschrieben

Bei der Einstellung "Langzeitbelichtung" kommt hinzu, dass der Mond bzw. die Erde sich weiterdreht. Die Belichtungszeit sollte wohl 2Sek nicht übersteigen bei Aufnahmen von Himmelskörpern. Sonst gibts Bewegungsunschärfe (wie auch auf Rudolfs Bild zu sehen, die Wolken ziehen natürlich noch etwas schneller).

Geschrieben

Von was reden wir hier eigentlich...?

 

Von einer Zeitrafferaufnahme, die zeigt, wie der Mond am Himmel wandert... oder von Langzeitbelichtungen, bei denen der Mond völlig verschwommen abgebildet wird...?

 

Der Mond ist dermassen hell am Nachthimmel, dass es da keine Langzeitbelichtungen braucht... ganz im Gegenteil, da muss massiv abgeblendet werden... besonders bei Grossaufnahme mit vollem Tele...

 

Eine Blendentestreihe ist dringend zu empfehlen, hier einen Blendenwert nennen zu wollen wäre etwa wie Kaffeesatz lesen...

 

Rudolf

Geschrieben

Möglicherweise benötigst Du die Langzeitbelichtung gar nicht. Blende 1.8, max. Brennweite und 100er Film sollten brauchbare Aufnahmen bringen.

Geschrieben

Je nach Brennweite und Filmenpfindlichkeit würde ich die Blende manuell zwischen 8 und 16 wählen. Und ganz normale Einzelbildschaltung.

Ich meine mich daran zu erinnern, dass ich beim 100D und voller Brennweite bei einer Nizo Pro nach Austesten auf Blende 11 kam.

Hier ein (digitales) Beispiel: 160 ASA, 1/125, Blende 8. Vielleicht hilft dir das weiter, Volker.

post-80349-0-61005500-1375358002_thumb.jpg

  • Like 3
Geschrieben

Wenn man im Netz nach "Mond fotografieren" sucht, bekommt man jede Menge Treffer mit Tips. Scheinbar können z.B. bereits Belichtungszeiten länger als 1/30s zu Bewegungsunschärfen führen! Zudem findet man ganzen Listen mit Belichtungszeiten für Vollmond bis hin zur schmalen Sichel... Scheint also wirklich kein triviales Thema zu sein...

  • Like 1
Geschrieben

Super ! Genau wie das Bild von "Filmer" wollte ich eine Zeitrafferaufnahme vom Mond machen, der über den Nachthimmel wandert.

Die Angaben von der Nizo-professional mit Blende 11 beim Ektachrome 100D werde ich mal als Anhaltwert nehmen und beim nächsten Vollmond experimentieren.

Geschrieben

Ich wollte schon schreiben, dass mich Blende 1.8 doch sehr verwundern würde. Als ich noch nichts - absolut gar nichts - von der Blende, ihrer Funktion und der Art der Zahlenreihe wußte und nur wußte: die Helligkeit regelt die Kamera automatisch, habe ich immer Mondaufnahmen machen wollen, die genau so *nichts* wurden, wie das von Rudolf gepostete, überbelichtete Bild. Da hat die Kameraatutomatik eben schön fein auf größte Blendenöffnung (in meinem Falle eben 1.8 ) geregelt und die Aufnahmen wurden weder bei 12 noch 18 noch 24 B/s akzeptabel (Bauer 508A, 180° Hellsektor). Hab vermutlich aneinander geschnitten mindestens eine ganze 180er Spule überbelichteter Mondaufnahmen von je 10 Sekunden Länge aus unterschiedlichen Nächten mit unterschiedlichem Vordergrund (Wald, Wiese, Feld, Häuser...).

Als ich mich mit KB-Fotografie beschäftigte und zwangsweise mich mit Blendenwerten udn Zeitwerden auseinandersetzen musste, hab ichs noch einmal versucht und kam dann mit 500 mm Telekanonen auf Wertegespanne wie F 8.0, 100 ASA, 1/60 ~ 1/125 s - wobei das auch vom verwendeten Filmmaterial und der Klarheit des Himmels abhing. Deshalb klingen Filmers Anmerkungen für mich 100 % plausibel.

Geschrieben

@: . Blende 1.8, max. Brennweite und 100er Film... sehr gewagt, diese Aussage... ausser, man liebt völlig überbelichtete Bilder...

 

Ja Rudolf, ich liebe völlig überbelichtete Bilder!! ;-)

Werd heute mal ne Kamera aufm Mond richten und schauen, wass deren Belichtungsmesser mir anzeigt. Mag sein, das 1.8 zu viel sind, aber wozu hat man denn einen Belichtungsmesser?! Mir wäre es lieber bei diesen Aufnahmen, wo sich das Objekt bewegt, bzw. der Fotograf, mit kurzer Belichtungszeit auszukommen...

Geschrieben

Hallo Knut,

 

Genau beim Belichtungsmesser liegt ja eben das Problem... der taugt bei Mondaufnahmen nur, wenn du den Mond völlig formatfüllend im Sucher hast. Ansonsten hast du stets schwarzen Himmel als "Mehrheit", die dann eben vorkaukelt, dass das Bild zu dunkel sei. Das ergibt dann eben eine unnötig grosse Blendenöffnung... und der Mond wird total überbelichet...

 

Wenn man den Mond richtig belichten will, muss man eben auch den Mond mit dem Belichtungsmesser messen... was nicht ganz einfach ist, da er etwas gar weit entfernt ist und an eigentlich immer bloss schwarzen Himmel zum Messen hat...

 

Ausser: Ein Objektiv mit 1000mm bildet den Mond mit genau 9mm Grösse ab... somit muss also für Super-8 eine Linse mit etwa 500mm drauf, damit der Mond absolut formatfüllend (4,5mm gross) abgebildet wird. So hat dann der Belichtungsmesser (durch die Optik...) auch keine Chance mehr, schwarzen Himmel zu sehen, also misst er korrekt die Helligkeit des Mondes...

 

Wer hat aber schon ein 500mm Scherben auf seiner Super-8 Kamera... eine Nizoler garantiert nicht... da keine Wechseloptik vorhanden ist...

 

Also, was tun...? Bei einer Belichtungszeit von etwa 1/50 Sekunde (angenommen für eine Einzelbildauslösung...) ist Blende 8, 11 oder gar 16 bei 100 ASA sicher recht nahe dran... oder eben, eine Testreihe... die sicherste Variante...alles andere ist Vermutung und nur halbwegs brauchbar...

 

Man kann eine Testreihe problemlos auch bei Halbmond machen... der Mond ist immer gleich hell... bloss nicht ganz rund... und der Himmel rundum ist auch immer gleich... schwarz und unwichtig... *lach

 

Rudolf

Geschrieben

Hallo Rudolf,

die Problematik mit der Belichtungsmessung ist mir schon bekannt, da kann ich Dich beruhigen!

Ich nehm heute mal neben meiner Nizo professionel auch die ZC1000 mit 500mm Objektiv (und auch mit 2xKonverter) aufs Stativ. Mal sehen was da für ne Blende rauskommt. An der Nizo kann ich leider keine ASA Werte einstellen ohne passende Kassette aber ich kann mir ja eine K40 zurechtschneiden oder eine KACCETTA :neutral: - wal sehen wie ich das hinbekomme...

 

Leider ist der Mond derzeit nicht mehr in voller Größe zu sehen... Das ändert natürlich auch die Leuchtkraft, oder liege ich da etwa auch falsch??

  • Like 1
Geschrieben

Hallo Knut,

 

Es beruhigt mich ausserordntlich, zu wissen, dass du weisst, dass die Problematik beim Belichtungsmesser liegt...

 

Ich machte mir schon grosse Sorgen, ob ich nun auch noch damit anfangen muss, das Prinzip einer korrekten Belichtungsmessung zu erklären...

 

*lach

Geschrieben

Hallo

-die Langzeitbelichtung bewirkt -das ist eigentlich logisch- eine Veränderung der Blende je nach Helligkeitsgrad -daher müsste für ein derartiges Projekt jedenfalls eine Fixblende eingestellt werden; danach ist die Kamera (Nizo) auf Intervallschaltung zu stellen -Zeitraffer, wobei der Intervall dem eigenen Ermessen überlassen bleibt-die Nizos haben da ja ein großes Spektrum.

Wenn Vollmond ist, würde ich mit dem Zoom den Mond voll anvisieren und dann die entsprechende Blende (falls der Beli anzeigt) fixieren. Dann die Zeitraffereinstellung wählen.

Schärfe dürfte jedenfalls unendlich sein.

Viel Erfolg, Ernst

Geschrieben

Deine Betonung liegt doch besimmt auf "-Messer"?! Also: "wer misst misst Mist" oder so!

*... noch mehr lach...!

  • Like 1
Geschrieben

Die Mondsichel derzeit am Morgenhimmel lässt keines meiner "Messgeräte" ausschlagen. Ein Test auf Film könnte vielleicht andere Ergebnisse bringen...

Jedenfalls werde ich mal abwarten bis der Mond wieder größer erscheint und dann nochmal probieren.

Mit 1m Brennweite und fester Blende 8 dieses Objektives- die Mondsichel erschien weit über formatfüllend im Sucher- hat die Blendenanzeige auch bei 400ASA Einstellung nicht eine Spur in Richtung "möglich" gezuckt...

Keine Ahnung, was für Kameras und Objektive ihr habt, wo der Mond als "Glühbirne" zu belichten ist...

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