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Geschrieben

In einem Saal an einer deutschen Universität, der irgendwann in den 50ern mit 35mm-Kinotechnik (Lichtton, Mono, Bildwand 1:1.37) ausgestattet wurde, haben wir hinter der Leinwand eine alte, metallbeschichtete Bildwand gefunden. Würde man erstmal vermuten: 50er-Jahre 3D-Welle, logisch. Nur ist davon ansonsten nichts mehr zu finden. Es müsste ja noch die Splitoptik geben, oder so. Findet sich aber nicht.

 

Was könnte dahinter stecken?

Geschrieben

Splitoptiken gab es damals noch nicht. Selbst Spiegelkästen wären Sinn frei, da 3D nur 2-bandig vorgeführt wurde. (Natürlich außer bei Anaglyphenkopien.)

Sind noch die alten Projektoren vorhanden? Welcher Typ wurde verwendet?

Andererseits könnte es auch sein, das die metallbeschichtete Bildwand nur wegen der größeren Helligkeit eingebaut wurde. Da der Hotspot damals geringer war (zumindest bei vielen alten Metallbildwänden), eine Möglichkeit Kohle zu sparen.

Geschrieben

Da stand ein Pärchen Ernemann 8 drin, die sind aber schon vor einigen Jahren ausgezogen und müssten jetzt irgendwo in München stehen...

 

Mal nachforschen. Irgendwer wird sich bestimmt noch erinnern können.

Geschrieben

Meine beiden Ernas haben eine zusätzliche Kupplung auf der Motorwelle, mit denen beide Maschinen für 3D-Betrieb gekoppelt werden konnten. Spulenkapazität war gerade mal 900m.

Geschrieben

Moin,

 

ich will auch eine Erklärung versuchen.

Zu dieser Zeit Epidiaskop Projektion in Hörsälen gängig, mit geringem Lichtwirkungsgrad durch Auflichtabbildung. Dafür bedurfte es einer reflektierenden Projektionsfläche, um ein halbwegs akzeptables Bild zu bekommen. Die Kinoprojektion in Lehranstalten diente ja hauptsächlich der Vorführung von Lehr- und Industriefilmen. Für Unterhaltungsfilme gab es noch genügend öffentlich spielende Kinos.

 

@Tomcat: Raumbildvorführungen mit Polarisation können und werden zu diesem Zeitpunkt sehr wohl EINSTREIFIG gewesen sein, was bei Lehr- und Ausbildungsfilmen auch häufiger der Fall war, nicht im Spielfilmbereich.

Zeiß Ikon bot seit etwa 1936 das System "Sterikon" in verschiedenen Stufen der Verbesserung an.

Im Bild das Ur- Objektiv mit prismatischer 90° Drehung der Teilbilden, Polarisationsfiltern. So wie es in der EVIIb 1936 im Ufa Palast Hamburg verwendet wurde. "Zum Greifen Nah" ... in Raumbild und Farben. Der Raumbildfilm ist eine deutsche Konstruktion.

post-74763-0-17304700-1375515907_thumb.jpgpost-74763-0-35510000-1375516325_thumb.jpg

 

Die 2 Streifen Variante kommt aus dem Lo-Tech Land USA, wo ein derartiges feinmechanisches Prä

zisionserzeugnis undenkbar gewesen ist. Man denke immer daran, Deutschland war 1940 dem Rest der Welt technologisch um 60 Jahre voraus. Allerdings hat das 2 Streifen Verfahren erhebliche Vorteile in der Helligkeit, und ich muß bedenken, daß es zu diesem Zeitpunkt nur Kohlelichtbogen gegeben hat, mit beschränkter Maximalleistung (ca. 11000 Lumen) bei 35 mm, und in den USA doch erhebliche Zahlen großer Bildwände zu finden waren.

 

Stefan

Geschrieben

Zu dieser Zeit Epidiaskop Projektion in Hörsälen gängig, mit geringem Lichtwirkungsgrad durch Auflichtabbildung. Dafür bedurfte es einer reflektierenden Projektionsfläche, um ein halbwegs akzeptables Bild zu bekommen. Die Kinoprojektion in Lehranstalten diente ja hauptsächlich der Vorführung von Lehr- und Industriefilmen. Für Unterhaltungsfilme gab es noch genügend öffentlich spielende Kinos.

 

Der Saal erst in den 50ern mit 35mm-Technik ausgerüstet wurde. Vorher war das ein normaler Hörsaal. 3D müsste also, wenn überhaupt, mit den 35mm-Projektoren eingebaut worden sein. Wenn aber mit denen auch 3D-Technik eingabut wurde, warum dann die alte Silberleinwand überhängen? Dann war der Saal früher höchstwahrscheinlich nur mit Epidiaskop und 16mm ausgestattet und hatte wegen dem Epidiaskop die Silberleinwand. Das scheint mir irgendwie die plausibelste Erklärung.

 

Oh, der Saal war übrigens mal Nitro-fähig...

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