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Geschrieben

Hallo, an alle :smile:

 

Ich bin neu im Forum und habe gleich mal ein paar Fragen an Euch.

Ich möchte nach acht oder neun Jahren Pause von Super8 wieder einsteigen.

Video - auch HD - ist kein Ersatz für Film - nur anders - besonders bei den Schwarweißaufnahmen nicht annähernd so gut.

 

Ich habe mit meiner Nikon R10 bisher nur mit dem aktuellen Kodak Tri-x 7266, der ja auf 200 ASA Tageslicht und 160 ASA Kunstlicht eingerichtet ist, gefilmt und die Erfahrung gemacht, dass die Ergebnisse am besten sind, wenn ich immer 1/2 Blende überbelichte, also am Stellrad + 0,5 einstelle. So wird das schwarz-weiß etwas kontrastreicher. Besonders bei Kunstlicht mit guter Ausleuchtung (wie in einem Studio) sieht das Ergebnis wunderschön aus, aber auch bei Tageslicht. Ob das generell so ist, oder an einer möglichen Fehljustierung des Belichtungsmessers liegt, weiß ich nicht - das ist jedenfalls mein Erfahrungswert.

Da ich keinen Filterschlüssel mehr habe, habe ich immer eine Münze (50 Kolumbianische Pesos) in den Schlitz gesteckt, um den Filter auszuschwenken. Das hat in der Tat etwas von Parkuhr-Feeling. Ich nehme an, dass der Filter auch wirklich ausgeschwungen ist. Optisch kontrollieren konnte ich es nicht.

 

Meine erste Frage ist nun:

Wie muss ich es beim Ektachrome 100D einstellen?

Schwenkt der Filter automatisch aus wie z. B. bei einer Nizo 801, weil ein Fühler die Tageslichtkerbung erkennt (so ist es doch bei der Nizo 801, oder?) - oder muss ich weiterhin bei der R10 die Münze in den Schlitz stecken und den Filter auf diese Weise ausschwenken? Ich weiß, dass ich spät bin und der E100D schon wieder ausstirbt, aber die wenigen Kassetten, die ich jetzt habe, möchte ich natürlich korrekt belichten.

 

Zweite Frage:

Bringt die Klose-Andruckplatte etwas bei der R10 oder mache ich dadurch die R10 sogar kaputt?

 

Dritte und letzte Frage:

Was müsste ich bei einer Nizo 801 tun, damit der Tri-X mit seinen 200 ASA richtig belichtet wird? Soweit ich informiert bin, kann diese Kamera nur bis 100 ASA Tageslichtfilm auslesen. Ich hätte die Möglichkeit jetzt eine zu bekommen und müsste es schnell wissen, damit es kein Fehlkauf wird.

 

Ich möchte nächste Woche in Urlaub fahren und kann keine eigenen Tests mehr machen :sad: Deshalb wäre ich froh, ein paar Tipps zu bekommen.

 

Besten Dank schon mal,

Stefan

Geschrieben

Hi Stefan,

 

Antworten etwas knapp, da schon so spät:

 

- Tri-X tatsächliche Empfindlichkeit hängt auch von der Entwicklung ab. Wenn Du da Deine "Lieblingseinstellung" hast, bleib bei der -- zumindest für diesen Filmtyp!

 

- Gib dem E100D ne halbe Blende mehr (also +0.5). Er sieht dann einfach besser aus. Grund: Es ist nicht wirklch ein 100 ASA Film. Densitometrisch erreicht er in E6 eher knapp 80 ASA. Grund ist vermutlich (was kaum einer öffentlich sagt) v.a. das Alter der Emulsion. Zumindest tut es ihm gut. Frag Draser, der ist Kopierwerksbetreiber und er wird es Dir auch bestätigen.

 

- Ob Schlüssel drin oder nicht ist bei der R10 egal. Ich hab ihn allerdings immer drin, denn ich filme eigentlich fast nie mehr mit Kunstlichtfilm. Tipp: Schipsel Dir ein Stück einer alten Kreditkarte genau passend zurecht. Sieht besser aus als der Peso! :) Du kannst übrigens sehen ob der Filter ausgeschwenkt ist oder nicht, wenn Du bei geöffnetem Kassettenfach schräg von hinten auf das Filmfenster guckst und auslöst(gegen eine Lichtquelle gehalten). Ohne Schlüssel ist das Bild viel rosaner.

 

- Finger weg von Kloses Andruckplatte, vor allem in der R10! Deren Filmkanal ist (glücklicherweise) nicht ganz normgerecht (leicht gewölbt, wie auch bei der Leicina), was mit der (ohnehin fragwürdig sinnvollen) Andruckplatte gar keine gute Kombination ist. Zudem erhöht die Andruckplatte den Stromverbrauch in für die Elektronik nicht gesundem Maße. Das Ding ist oft überflüssig, in der R10 tendenziell schädlich.

 

Die Nizo 801 liest quasi jede Empfindlichkeit. Tri-X kannste reintun und losfilmen. Ist meine zweitliebste "große" S8-Kamera. Denk aber an zwei Wein-Cells für den Belichtungsmesser.

  • Like 4
  • 3 Monate später...
Geschrieben

Interessant! Was ist denn eigentlich deine liebste S8-Kamera (aus reiner Neugier)?

 

Die Nikon R10. Für mich unerreicht.

 

Das bezieht sich aber wie gesagt auf "die großen". Als Immerdabei ist die 310xl mindestens genauso oft im Einsatz. Davon hab ich immer eine im Rucksack, eine im Büro und eine im Flur zu Hause liegen, grundsätzlich Schussbereit. Die sammeln vieles alltägliches einfach so ein übers Jahr verteilt...

  • Like 2
Geschrieben

310xl.....immer eine im Rucksack, eine im Büro und eine im Flur zu Hause liegen, grundsätzlich Schussbereit. Die sammeln vieles alltägliches einfach so ein übers Jahr verteilt...

 

Oh - das gibt viel Arbeit am Schneidetisch....aus 3 mach 1

  • Like 1
Geschrieben

Nizo 801: Kannst Du umbauen lassen, so dass die Stromversorgung durch die 6 Batterien in der Batteriebox erfolgt. Habe ich auch bei zwei meiner Nizos machen lassen. Funktioniert gut. Ansprechpartner ist z.B. Siegfried Munder in Hameln

  • Like 1
Geschrieben

- Finger weg von Kloses Andruckplatte, vor allem in der R10! Deren Filmkanal ist (glücklicherweise) nicht ganz normgerecht (leicht gewölbt, wie auch bei der Leicina), was mit der (ohnehin fragwürdig sinnvollen) Andruckplatte gar keine gute Kombination ist. Zudem erhöht die Andruckplatte den Stromverbrauch in für die Elektronik nicht gesundem Maße. Das Ding ist oft überflüssig, in der R10 tendenziell schädlich.

Dass die Andruckplatte nicht überall sinnvoll ist war mir neu, sehr interessant! Ich habe auch eine GK-Andruckplatte und verwende sie bei meiner Nizo, mit guten Ergebnissen. Sie wurde in Schmalfilm ja auch sehr gelobt.

 

Ich habe seit kurzem auch eine gewartete Nikon R10 ersteigert und bin sehr dankbar für den Tip, dass man hier diese weglassen sollte. Das werde ich beachten, wenn ich demnächst damit filme. Scheinbar kann diese Kamera auch so scharfe Bilder produzieren, die Vimeo-Filme von Friedemann Wachsmuth sind da sehr beeindruckend.

Geschrieben

...die Vimeo-Filme von Friedemann Wachsmuth sind da sehr beeindruckend.

 

Diese Filme sind aber mit einem ganz speziellen Programm nachbearbeitet, um zu demonstrieren, was mit diesen Programmen / Skripten getan werden kann,

damit die Abtastung einem "filmischen" Eindruck bzw. dem Eindruck bei der Projektion möglichst nahe kommt.

(Friedemann - korrigiere mich bitte wenn ich das falsch formuliert habe)

"Normale" Abtastung -auch von R10-Material- sieht in der Regel anders aus.

Geschrieben

Die Nikon R10. Für mich unerreicht.

 

 

 

Stimmt. Die R10 ist nahezu perfekt. Neben optimaler Bildqualität ist sie sehr handlich und bietet ziemlich alles, was man braucht. Und das mit höchster Qualität und Bedienfreundlichkeit. . . .

 

Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass die Abdruckplatte für die R-10 überflüssig ist. Meine R-10 stockte dann sogar mehrmals. Braucht man ja auch nicht, die Bildqualität ist ja auch so schon perfekt :razz: .

 

Allerdings ließ sich die Abdruckplatte in anderen Kameras, z.B. Bauer etc., gut einsetzen . .

  • Like 1
Geschrieben

Nichtsdestotrotz liefert die Nikon R10 von allen meinen S8-Kassetten-Kamaeras die höchste Schärfe und den besten Bildstand. Ausserdem ist sie solide wie ein Panzer.

 

Dem kann ich nur zustimmen. Erst napp danach kommen die anderen Spitzen-Modelle wie Leicina und dann die anderen . . .

(meinem Eindruck nach)

 

Oder war ich jetzt zu vorschnell mit meinem Urteil ?

  • Like 1
Geschrieben

Dem kann ich nur zustimmen. Erst napp danach kommen die anderen Spitzen-Modelle wie Leicina und dann die anderen . . .

(meinem Eindruck nach)

 

Oder war ich jetzt zu vorschnell mit meinem Urteil ?

 

Nun ich würde mal die minolta autopak-8 d10 und die d12 mit in die Diskussion werfen die steht der Nikon meines erachtens in nichts nach.

 

Gruß

 

Marwan

  • Like 1
Geschrieben

Nun ich würde mal die minolta autopak-8 d10 und die d12 mit in die Diskussion werfen die steht der Nikon meines erachtens in nichts nach.

 

Gruß

 

Marwan

 

Oh ja, die sind natürlich auch sehr hochwerig. Das merkt man schon, wenn man sie in der Hand hält. Ich hatte mal eine D10, deren Belichtungsmesser nicht mehr funktionierte. Die hatte ich nicht oft benutzt.

Aber in guter Erinnerung habe ich sie schon, sie in der Hand zu halten und zu fokussieren machte schon viel Spaß . . . sehr schön verarbeitet.

Aber die Minoltas sind ja sehr selten. Wurden die nur so kurz produziert oder waren die auf dem europäischen Markt so wenig vertreten ?

Geschrieben

Oh ja, die sind natürlich auch sehr hochwerig. Das merkt man schon, wenn man sie in der Hand hält. Ich hatte mal eine D10, deren Belichtungsmesser nicht mehr funktionierte. Die hatte ich nicht oft benutzt.

Aber in guter Erinnerung habe ich sie schon, sie in der Hand zu halten und zu fokussieren machte schon viel Spaß . . . sehr schön verarbeitet.

Aber die Minoltas sind ja sehr selten. Wurden die nur so kurz produziert oder waren die auf dem europäischen Markt so wenig vertreten ?

http://www.super8dat...utopak8_d10.htm

http://www.super8dat...utopak8_d12.htm

Die D10 gabs von 1969-1973 und die d12 bis 1977. Sie waren sehr teuer und daher nicht so weit verbreitet. Meine D10 wurde vom erstbesitzer aus England importiert da anfang 1970 wohl nur schwer in Deutschland erhältlich. (laut super8wiki.com Original price in England (in the year of introduction): £439). Das wäre ne menge Holz gewesen.....wenn das stimmt was ich mir nicht richtig vorstellen kann???

 

Was den defekten Beli betrifft, das passiert bei den Modellen hin und wieder und ist meistens auf eine lose Lötstelle direkt am Beli zurückzuführen und relativ leicht zu beheben. Die Kamera ist mit fast 2 kg auch kein Leichtgewicht liegt aber trotzdem gut in der Hand und kommt mit einem Koffer der wirklich umfangreiches Zubehör beinhaltet.

 

Gruß

 

Marwan

  • Like 1
Geschrieben

Schön an der Minolta ist ja, dass sie die Lichtsammlergänge 9 und 12 fps kann... Naja, keine Kamera hat alles. Wäre ja auch langweilig.

 

Eben dafür hat die R10 wiederum 1:1,4 als Anfangsöffnung. 1972-1975 hätten wir harte Entscheidungen treffen müssen und solche Details wären mal so richtig ins Geld gegangen. Heute stellen wir uns die Frage....hm nehm ich meine Beaulieu oder die Leicina mit aus der Vitrine???? Ach ja die Beaulieu ist nicht geladen und in der Leicina ist der SW Film eingelegt ach nehm ich doch die Nikon die ist gerade mit frischne Batterien aufm Tisch denn auf die Braun Nizo 4080 hab ich gerade keine Lust..... So eine wählerische Freiheit hätte damals mal Locker 10.000DM nur für die Kameras gekostet.....

 

Gruß

 

Marwan

  • Like 5
Geschrieben

Absolut wahr. Heute stecken wir die Kohle dann eben in Filmmaterial. Viel besser.

 

Interessant wäre dann die Frage, wann Schmalfilm eigentlich 'unterm Strich' preiswerter war: Heute oder vor 35 Jahren ? Damals sicher nicht, wenn man den Preis der Ausrüstung sieht.

 

Mit 1000,- kann man heutzutage schon eine ganze Menge Filmchen in Leicina-Qualität machen, wo man früher noch längst keine komplette Kamera bekommen hätte . . .

 

Es wird immer nur über die hohen Materialpreise gesprochen, aber nie über verdammt tiefen Hardware-Preise . . .

 

Und so günstig wie jetzt waren Kameras (nicht nur S8, auch DS8, 16mm etc.) noch nie !! Eine Fujica Z1000 z.B. gibts schon für unter 100,-, eine Bolex EL im unteren dreistelligen Preisbereich . . .

Geschrieben

Also wenn man so schaut was damals ein K40 gekostet hat und wie die Einkommenssituation war war es sicher um einiges teurer als heute. Es gab halt keine technische Alternative. Ich finde zB nicht das die Digitale Fotografie signifikant günstiger ist als das damalige analoge Gegenstück. Kaufe ich mir heute eine Vollformat DSLR bin ich locker bei 2500 Euro und hab nicht mal ein Objektiv. Eine Top of the line Leica oder eine Nikon gabs in den 90igern so um die 2000-3000DM. Zur Digi SLR brauche ich dann noch nen anständiges Notebook, Software und Monitor Kalibrierungstools die dann beim Wechsel aufs nächste Betriebssystem obsolet werden und dann neu gekauft werden müssen. Wir meckern ja immer über die Super 8 Kassetten wie teuer das alles ist (und ja es ist teuer)....mir gehts anders genauso mit Druckerpatronen und den dazugehörigen Druckern. Die Patronen sind absolute Abzocke was den Preis betrifft dazu oft leer oder ausgetrocknet wenns drauf ankommt und Drucker sind gefühlt dauernd irreperabel kaputt oder entwickeln ein sonderbares Eigenleben das dem eines störrischen Esels in nichts nachsteht.

 

Aber das ist ja nicht das Thema hier...sorry das ich abgeschweift bin....

  • Like 3
Geschrieben

Zur Digi SLR brauche ich dann noch nen anständiges Notebook, Software und Monitor Kalibrierungstools die dann beim Wechsel aufs nächste Betriebssystem obsolet werden und dann neu gekauft werden müssen.

 

Du sprichst natürlich vom anspruchsvollen "Amateur"

Otto Normalverbraucher geht mit seiner Digicam in die Drogerie, steckt die Speicherkarte ins Gerät und druckt sich die Fotos aus.

Geschrieben

Du sprichst natürlich vom anspruchsvollen "Amateur"

Otto Normalverbraucher geht mit seiner Digicam in die Drogerie, steckt die Speicherkarte ins Gerät und druckt sich die Fotos aus.

Ja klar aber der filmt auch hochformat mit seinem Handy ;-) und Otto Normalverbrauchers Vorfahre hat auch damals nicht viel fürs Filmen ausgegeben, wenn überhaupt. Ich kann mich in den 70igern noch dran erinnern als Kind wie die Erwachsenen beim Plaudern im Urlaub sich "über das extrem teure Filmhobby" unterhalten haben.
  • Like 1

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