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Drehstrommotor der Bauer B 11 an 220 Volt


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Geschrieben

Hallo,

Ich bin seit nem Monat glücklicher besitzer einer bauer B 11 links, die so langsam vom nikotingrün auf das heiße hammerschlag-Blau wechselt.

 

Technisch gesehen ist die Maschine OK, wurde bis vor 3 Monaten noch täglich betrieben, bis das Kino renoviert (Zum Glück nicht geschlossen!) wurde und nun ne FP 20 an der Stelle steht.

 

Nun möchte ich die Maschine gerne an 220 Volt betreiben, ich habe mal gehört das das geht. Auf dem Drehstrommotor steht 380 / 200 Volt.

Kann ich dem Motor direkt an 220 v betrieben oder müssen Phasen zusammengelegt werden? Die Verkabelung ist ziemlich marode, so stellt sich die Frage, ob ich das nicht alles erneuern soll. Wer hat schon mal einen Umbau durchgeführt und weiß Bescheid wegen Polung, Anlaufwiderstand und was sonst noch so zu beachten ist ???

 

MfG Stephan

Geschrieben

Du bräuchtest einen Kondensator um die dritte Phase zu erzeugen. (dieser lässt sich evtl. aus der Leistung berechnen) Dann musst du noch das Klemmbrett umklemmen von Stern auf Dreieck. Dann läuft der Motor auch mit 230V. Allerdings hat er dann etwas weniger Kraft...

Geschrieben

Als Faustformel nimmt man ca. 70uF pro kW.

 

Wenn du es genauer berechnen willst geht das mit dieser Formel:

 

C=2*P/(wurzel(3)*2*Pi*f*U^2)

 

Der Maschinenmotor müßte eine Leistungsaufnahme von ca. 0,25 kW haben daraus ergibt sich ca. 17uF

Mit einem Wert zwischen 16uF und 20uF solltest Du hinkommen.

 

Wie schon vorher beschrieben muß der Motor von Stern auf Dreieck umgeklemmt werden. (Umlegen der Brücken im Klemmbrett)

 

An U und V wird die Netzspannung gelegt und zwischen V und W wird der Kondensator angeschlossen (sollte die Drehrichtung nicht stimmen klemme den Kondensator zwischen U und W).

 

Die abgegebene Leistung des Motors ist bei Betrieb mit Kondensator geringer als bei Betrieb am Drehstromnetz.

Das wirkt sich meist beim Anlauf aus. Durch Paralellschalten eines weiteren Kondensators (Anlaufkondensator) kann die Leistung kurzzeitig erhöht werden. Er sollte jedoch nach erfolgtem Anlauf wieder abgeschaltete werden (z.B. Zeitrelais).

 

Während des ersten Betriebes sollte die Motortemperatur überprüft werden - sollte der Motor zu warm werden ist meist die Kapazität zu groß gewählt.

 

 

Gruß

HAPAHE

Geschrieben
C=2*P/(wurzel(3)*2*Pi*f*U^2)

 

 

 

An U und V wird die Netzspannung gelegt und zwischen V und W wird der Kondensator angeschlossen (sollte die Drehrichtung nicht stimmen klemme den Kondensator zwischen U und W).

 

 

Hallo HAPAHE,

 

ohne Formeleditor ist es schon lausig! :wink:

 

U V W heißt das jetzt nicht L1 L2 L3 ????? :roll:

Geschrieben

Lieber T-J,

um dem Armen zu helfen: auf der Klemmleiste des Motors steht nun mal U V W und X Y Z.

Der Kobold-Motor an der Bauer ist bestimmt schon 50 Jahre alt und es gab die Bezeichnung für L1 L2 L3 noch nicht.

Servus

Theo

Geschrieben

Hallo zusammen,

...und wie ist denn die Größe des Anlaufwiderstandes zu berechnen/abzuschätzen? Ich meine auch gesetzt den Fall, man bleibt bei Drehstrom? Immerhin geht doch der gesamte Strom durch den Widerstand, die meisstens doch nur bis maximal 5 Watt gehen, oder täusche ich mich?

Wieviel Anlauf-Ampere sollte man einem Motor (die gleiche Größe, 0,24 kW) gönnen?

 

Mille Grazie,

mcJack

Geschrieben

Hallo,

 

die Widerstände sollten so etwa je Phase 100 Ohm und eine Belastbarkeit von je 30 bis 50 Watt haben.

 

Gruß FH99

Geschrieben
Lieber T-J,

um dem Armen zu helfen: auf der Klemmleiste des Motors steht nun mal U V W und X Y Z.

Der Kobold-Motor an der Bauer ist bestimmt schon 50 Jahre alt und es gab die Bezeichnung für L1 L2 L3 noch nicht

 

'türlich Theo, wollte nur ein bißchen bei HAPAHE kratzen!

 

Er versteht das schon! :D

Geschrieben

Hallo,

 

die Widerstände sollten so etwa je Phase 100 Ohm und eine Belastbarkeit von je 30 bis 50 Watt haben.

 

Gruß FH99

Geschrieben

@T-J, @ Theo

 

U(1) - V(1) - W(1) ist schon richtig

Die Wicklungen des Morors werden auch heute noch so bezeichnet

nur x, y, z als bezeichnungen für die Wicklungsenden wurden durch U2, V2, W2 ersetzt.

 

L1, L2, L3 sind die neuen Bezeichnungen der Versorgungsphasen, sie hießen früher R, S, T :wink:

 

Gruß

HAPAHE

 

 

@T-J

 

natürlich verstehe ich das schon man kennt sich ja gell :)

Geschrieben

Hallo,

das mit den Bezeichnungen "u v w" stimmt mit dem Schaltplan überein, die Maschine ist auch ca. 50 jahre alt.

 

Im Schaltplan ist jedoch (im Projektor auch) nur ein Anlaufwiderstand, der in der Leitung W sitzt und der dann nach erreichter Drehzahl über einen Schnappschalter geschlossen (gebrückt) wird.

 

Mir ist klar: Ich gehe mit 220 V für den Motor in den projektor, doch wo erzeuge ich die dritte Phase mit Hilfe des Kondensators? Am Motor? Oder vor dem Motorschütz?

 

Wird sie erst am Motor erzeugt, habe ich ja keine Phase W für den Anlaufwiderstand....

 

Wenn ich 3 Anlaufwiderstände nehme, kann ich die doch nicht alle Widerstände mit dem Schnappschalter (heißt so im Schaltbild, ist wohl der Fliehkraftschalter mit gemein) überbrücken, dann müsste doch noch ein Relais her.

 

Im Schaltbild sieht es für 380 Volt folgendermaßen aus:

Die 3 Phasen (hier R S T) werden über den Motorschaltschütz auf U V W gelegt, wobei sich zwischen Schütz und Motor der Anlaufwiderstand befindet, der bei erreichter Drehzahl gebrückt wird.

Geschrieben

Das mit dem Anlaufwiderstand stimmt schon. Du musst halt aufpassen dass die "Kondensatorphase" nicht die ist, in der der Anlaufwiderstand sitzt. Sprich wenn der Widerstand in W sitzt, muß der Kondensator z.B. zwischen U und V sitzen. Sollte sich der Motor dann verkehrt rum drehen muß er zwischen U und W. L und N müssen dann halt an V und W sitzen.

 

Ich hab aber auch schon mal eine B11 mit neuer Steuerung versehen, da war kaum Unterschied im Anlauf ob der Widerstand nun drin war oder nicht...

Geschrieben

Hallo Michael,

der von Dir angegebene Link ist schon ganz gut hat aber einen erheblichen Fehler in seinen Angaben.

Wenn ein Drehstrommotor in Sternschaltung an 400 V betrieben wird und dann, sagen wir 1A je Phase aufnimmt, kann er nicht in Dreieckschaltung an 230 V den gleichen Strom aufnehmen. Da die Spannung Wurzel 3 kleiner ist, muss der Strom Wurzel 3 größer sein, nämlich 1,73 A je Phase. Wenn nun der Motor an 1 Phase mit Kondensator betrieben wird, ist der Strom in der Zuleitung nochmal um einiges größer.

Wenn man es ganz genau machen will schaltet man in jede Phase ein Amperemeter und stellt mit dem Kondensator auf gleiche Phasenströme ein, natürlich bei Nennbelastung des Motors.

 

Gruß FH99

Geschrieben

Eine sehr elegante Möglichkeit ist die, einen Frequenzumrichter ( bei E-Bay günstig zu ersteigern ) einzusetzen. Dadurch ergeben sich folgende Vorteile :

 

1. aus 220V 3 Phasen 220V zu erzeugen. Kein Kondensator nötig.

2. seidenweicher Anlauf. Keine Widerstände 50W erforderlich.

3. mit 2pol Leitung fernsteuerbar zB. Filmabrisschalter, Ein-Aus, über Funkfernsteuerung schaltbar.

 

so habe ich es zur grössten Zufriedenheit meinerseits gemacht.

 

Gruss

Wolfgang

Geschrieben

Hallo Michael,

Heißt das nun dass ich, wenn den Motor wie im Link beschrieben in Steinmetzschaltung betreibe, auf die Anlasswiderstände / bzw. den Anlasswiderstand verzichten kann??

Einen Anlaufkondensator könnte ich ja über den Fliekraftschalter schalten per Relais, da der Fliehkraftschalter sich ja schließt aber hier der Anlaufkondensator abgeschaltet werden muss.

 

Kann ich das erstmal "ganz einfach" nur mit Kondensator 20uF / 400 Volt bei 0,25 kW Motorleistung ausprobieren und dann ggf. noch den Anlaufkondensator zusätzlich schalten und wenn das alles nicht geht einfach den Frequenzumrichter nutzen?

 

Es soll möglichst einfach und gut funktionieren ohne zu hohe Motorbelastung bei Anlauf und Betrieb.

 

MfG Stephan

Geschrieben

Moin

 

Ich weiss, ist nicht so ganz das Thema:

 

Ich hab gerade mal nen Feldversuch gemacht im Motor-Ohne-Kondensator-Betreiben.

Wieder mal kläglich versagt. so Rein theoretisch müsste das ja gehen, wenn man den Motor anwirft und dann saft draufgibt. Nun ja... :lol:

 

(weiss jemand, warum das nicht geht?)

Geschrieben

Hallo

 

Habs nun geschafft.

Eine Spule ist am Saft und wenn man den Motor anwirft mit ner Kordel oder so, läuft der ohne Last schön rund.

Durch den Schwung ist kein Drehfeld nötig, da der Anker immer gleich zum nächsten Peak richtig steht.

Last ist daran jedoch nicht möglich, da der Motor gleich zusammenbricht, da kein Drehfeld.

Geschrieben

Oh mann,

Die Ente konnte man auch ankurbeln :wink: . Aber Ihr habt recht. Ohne Last dreht sich das.

 

FH99: Gut das du das gesehen hast. Ich habs offengestanden nicht genau gelesen. Mir

gings hauptsächlich um das Bild. Das hilft im Anfang erstmal weiter.

 

sbents: Im Einphasenbetrieb läuft der Motor ehr so träge hoch, wenn überhaupt, dass ein

Anlaufwiderstand i.A. nicht gebraucht wird. Am besten fängst du irgendwo an (z.B.20u).

Wenn du es genau machen willst misst du die Phasen aus, wie FH99 beschrieben hat.

Aber VORSICHT: Das ist Netzspannung. Wenn die Verlängerung der Motorlebensdauer

eine Verkürzung deiner eigenen Lebensdauer zur Folge hat, ist euch allen nicht gedient.

In diesem Sinne, erst Nachdenken dann einstöpseln,

 

Michael.

Geschrieben
Oh mann,

Die Ente konnte man auch ankurbeln :wink: . Aber Ihr habt recht. Ohne Last dreht sich das.

 

Man kann ja ne riesen Schwungscheibe reintun und dann an den Antrieb des Projektors gehen. Mit ner schönen Anwerfleine wie bei nem Rasenmäher geht das sicherlich ;)

Geschrieben

Hallo,

 

wo wir grad beim Thema sind, weiß jemand, wo der Konensator am TK-Motor angeklemmt wird? In meiner TK steckt bereits ein 230V-Motor und es gucken 4 Kabel heraus, wovon 2 Kabel zusammengelötet sind und einen Kontakt bilden.

 

Gruß

 

Martin

 

 

Nachtrag:

 

Ich hab nun herausgefunden, wie der Kondensator angeschlossen wird und meine blaue TK lief los, wie ein Bienchen :roll:

Geschrieben

Hallo Leute!

 

Nachdem ich mich bei meiner Sonolux Jahrelang über den harten Anlauf des 1Phasenmotors geärgert habe (war nicht mehr der original Motor)

und ich somit die Maschine ankurbeln mußte um dann den Motor zuzuschalten, habe ich mir nun eine Drehstrohmmaschine eingebaut und diese mit einem Frequenzumrichter betrieben.

Es gibt nichts besseres. Man programmiert die Anlauframpe und kann dann die Maschine per Mikrotaster vom Sessel aus starten. Außerdem kann man die Maschine genau auf 24B/s einstellen. Mit dem alten Motor läuft sie meistens schneller.

 

Gruß Thomas

Geschrieben

der bauermotor läuft mit 5-8mfd schön rund und wird auch nicht zu heiss. zum anlaufen einfach einen zweiten kondensator kurz dazuschalten. geht klasse. der relaiskontakt sollte jedoch mit einer funkenlöschstrecke (0,1mfd und 100 Ohm in reihe) ausgestattet sein.

jens

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