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Kinosterben in den 60iger


Kossmo

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Kirchen und Kinotheater erlebten nach dem Krieg eine massive Vermehrung, mehr, als es vor dem Krieg gab.

 

Und zunächst in der grauen Monotonie der kriegszerstörten Umwelt nur wenig Abwechslung.

 

Automobilisierung, mehr Luxus, Fernreisen, aber auch AV Programme bringen dann andere Freizeitgestaltungen mit sich.

 

Tatsächlich ist das Thema komplex und nicht in 3 Sätzen abgehandelt, hier spielen verschiedene Faktoren ineinander. Das Aufkommen der Audivisionsporogramme ist zu trivial, als Begründung.

 

St.

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An was lag es ? Die Einführung des Farbfersehens 1967 ?

 

Wenn man sich mal die Berliner Daten anschaut: 1967 war das Kinosterben schon weitgehend durch. Massiv hatte es in den Jahren 1958/59 begonnen. Übrigens: West- und Ost-Berlin lagen in der Entwicklung gar nicht weit auseinander. Wahrscheinlich kann man die Berliner Entwicklung auch auf Gesamt-Deutschland verallgemeinern.

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und das Kinosterben Aktuell ? liegt meiner Meinung daran, das Jungendliche ihr Taschengeld ( hat man früher so genannt ) für eine 40 Euro Handy Flat ausgeben und dann natürlich nix mehr übrig haben, um am Wochenende für 10 Euro ins Kino zu gehen.

Die Autoindustrie beklagt auch schon den Rückgang...Jungendliche stecken alles ins Handy..

 

Meine Generation...hat Flat Screen zuhause oder nen HD Beamer mit 3D..kostet ja kaum noch was..

 

ich selbst bin noch vor 5 jahren jedes Wochenende ins Kino, seit Digital gehe ich nicht mehr..

warum auch ? ich hab HD - 3D Baemer und Sky HD. Der MGM Löwe brüllt mich jeden tag mehrmals in HD an.

 

dann gibt es für Kino.to diverse Nachfolger. Meine Stieftochter zeigt mir die Neusten Filme auf Ihren Iphone.

 

Raubkopien sind dank DCI von perfeckter Qualität...nix mehr abfilmen von der leinwand.

 

Mein Dorfkino das sich kein Digital leisten kann, hat vor zwei Wochen die Feuerzangenbowle gespielt und ich hab es verpasst.

Ich hätt der armen Frau die das Kino mit über 60 Jahren alleine betreibt 50 Euro gegeben, freiwillig...

ich habs verpasst und ärgere mich darüber Extrem..solche Filme werden sonst nur in Großstätten gezeigt..Ich könnt kotzen !

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Interessante Frage. Soweit die These gerechtfertigt ist, dass bei einer Markt-Überhitzung tendenziell diejenigen Theater als erstes wieder schließen, die zuletzt dazugekommen sind - eine These, die sich allerdings heftigst diskutieren ließe -, ist vielleicht diese Zahl ganz interessant: diejenigen Berliner Kinos, die zwischen 1945 und 1955 neu eröffnet wurden, haben sich im Durchschnitt fünfzehn Jahre gehalten. (Darunter sind allerdings auch etliche, die erst Anfang der fünfziger Jahre eröffneten und Ende der fünfziger Jahre schon wieder geschlossen waren.) Verkürzt man den Zeitraum der Neueröffnungen auf die Jahre 1950 bis 1955, ändert sich an der Zahl "fünfzehn" interessanterweise fast gar nichts. - Kann man daraus schon Schlüsse ziehen?

 

(Ein Vorbehalt noch: Die genannte Zahl bezieht sich auf eine Zufallsauswahl, die ungefähr die Hälfte des seinerzeitigen Berliner Filmtheaterbestandes umfasst. Für den Rest muss ich gelegentlich noch die Eröffnungsdaten nachtragen, bevor der auch auswertbar ist.)

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Die Frage ist, ob man das Kinosterben der 60er auch ganz wirtschaftsliberal Kinoblase nennen könnte. Überhitzung des Marktes usw.

 

Würde ich auch so sehen. Dazu passt auch der unglaubliche Zuwachs an Verfahren, Formaten, Marken, der zwischen 1955 und 1965 kurzzeitig auftrat und von denen die meisten binnen kürzester Zeit wieder verschwanden. Klassische Goldgräberstimmung.

Hier in der Gegend (ländlich) gabs alle 5km ein Kino mit 300-400 Plätzen.

 

- Carsten

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Die Marktüberhitzung könnte in Schlüsselstädten auch durch Konzentrationsprozesse und Roadshowkinos verursacht worden sein. Die Bezirke verarmten oder veralteten - auch technisch gesehen und den Komfort angehend. In Berlin war die Kinohochburg am Wedding letztmalig 1962 durch Renovierung des CORSO (ehem. LICHTBURG vergeblich angeheizt worden, während der Kurfürstendamm und das Zoo-Fenster ihre Vormachtstellung ausbauten und dort residierende Kinofürsten (Max Knapp bspw., Bauherr des ZOO PALAST-Komplexes oder von GLORIA PALAST und GLORIETTE) ihre Bezirkstheater schlossen oder an ALDI auslieferten.

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Die Frage ist, ob man das Kinosterben der 60er auch ganz wirtschaftsliberal Kinoblase nennen könnte. Überhitzung des Marktes usw.

Gutes Argument, deckt sich mit meiner Aussage der starken nachkrieglichen Vermehrung der Spielstätten.

Das 3.Reich hatte zwar, wie auch die SU als "wichtig(st)e Kunstform" erkannt, doch sind Kinobauten in den 30er und 40ern selten, und wurden nur dort genehmigt, "wo ein Bedarf besteht", oder "ein mangelhafter Zustand zu beseitigen ist", also ungeeignete und verkommene Abspielstellen bestanden.

Neubauten, wie das Haus in dem ich hier jetzt sitze, ein genehmigungsfreier Typenbau des Ministeriums Speer, errichtet 1936, entstehen eigentlich im großen Stile erst nach dem Krieg, und wie bei den (noch überflüssigeren) Kirchenbauten in einer Menge, die wirtschaftlich nie tragfähig gewesen ist.

 

Cineramas' Argument, daß jene Theater, die als letzte hinzukommen, als erste wieder gehen, kann gut abgelesen werden. In Lübeck z.B. war der letzte Kinoneubau, das "Ring Theater", ein Bauer Großtheater mit Hochhaus und gekrümmter Panoramabildwand und einziges Magnettontheater schon nach wenigen Jahren wieder geschlossen, während die z.T. unsäglichen Innenstadtbuden z.T. bis in die 80er bestanden, und deren Rest dann nach dem Bau das Multiplex geschlossen wurden.

Die Bestandsbetreiber hatten den längeren Atem, weil keine Neubaufinanzierungen bedient werden mußten, und sie die langjährig bekannten Standorte bedienten. Die branchenfremden "Goldgräber", die im Gegensatz zu den 30/40 ern keine "Fachkunde" mehr nachweisen mußten, erhofften sich ungeniert einen schnellen wirtschaftlichen Erfolg, der sich praktisch nur kurze Zeit einstellte.

Knapp, Wegenstein und Co in Berlin, als typische Kinofürsten der Zeit, sind typische Kaufleute gewesen, die Kino einzig als profitorientiertes Geschäftsmodell sahen, und zudem sehr genau den Zeitpunkt erkannten, bei dem eine andersweitige Verwendung der Grundstücke eine größeren wirtschaftlichen Erfolg brachte.

Auch in unseren Verwandtschaftskreisen war man sich Anfang/ Mitte der 60er klar, daß die seit etwa 1919, 1925 und 1953 betriebenen Vereinigten Lichtspiele keine Zukunft mehr haben, zu gravierend war der Besucherrückgang selbst in der Kreisstadt. Und Mitte der 70er war man froh, daß der Pachtvertrag des letzten Hauses endlich nach 20 Jahren auslief. Das gerade dieses letzte und modernste Theater dann bis heute überlebt hat, ist eine andere Geschichte.

 

Im ländlichen Raum, Carsten schreibt es, gab es dann fast an jedem "Kirchspielflecken" ein Lichtspielsaal, sofern Bahnanschluß bestand, oder der Ort zuvor durch den NS-Landspieldienst bereist wurde. Dann wurde häufig der Landspielsaal zum Kinosaal umgebaut, und nicht nur gelentlich, sondern zunächst regelmäßig bespielt. Die technische und örtliche Qualität war durchaus zweifelhafter Natur, auch das unterscheidet dann West- und Ostzonen nicht.

Zunehmende Mobilität und Freizeitmöglichkeiten ließen diese Orte dann sehr schnell wieder von der Kinolandkarte verschwinden.

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Es ist auch denkbar, daß der Besucherrückgang durch den steigenden Wohlstand begründet sein kann. Otto Normalverbraucher konnte in den Zeiten von 1948 (Davor ja ohnehin indiskutabel...) bis sagen wir mal 1955 von solchen Vergnügen wie Fernreisen oder großen und teuren Autos nur träumen. Erleben durfte er es trotzdem, aber eben nur für ein paar Stunden im Kino.

 

Weiterhin wichtig für die Auswirkungen des Kinosterbens wird wohl auch gewesen sein, daß man in vielen Städten ja noch bis in die 60er hinein mit dem Wiederaufbau beschäftigt war.

Aus Amerika kennt man das Schalenmodell der Stadtentwicklung: Während immer neue Außenbezirke sich wie Schalen um die Stadt wickeln, verkommt der Kern als Wohnort mehr und mehr und sein Zweck verlagert sich vom Lebensmittelpunkt zum Geschäftsplatz. Man ging bis vor einigen Jahren davon aus, daß dieses Modell - wenn überhaupt - nur auf Amerika zutreffe, denn in Europa hat sich ja ganz klar gezeigt, daß es auch anders geht, schließlich haben wir ja immernoch belebte und (scheinbar) bewohnte Innenstädte. In Ostdeutschland zeichnet sich aber bereits ab, daß es möglicherweise doch zutrifft, dieses Modell. Als Grund für diese Verzögerung wird genannt, daß in Europa immerhin zwei Weltkriege für massive Verzögerungen in allen Aspekten gesellschaftlicher Entwicklung sorgten.

Was ich sagen möchte damit ist, daß es in den 60ern einen Bedarf an innertsädtischen Wohn- und Geschäftsflächen gab, denn das Stadtleben war noch ein Stadtleben und nicht das - heute ganz normale - Wohnen im Speckgürtel. Es war also auch viel einfacher, eine Immobilien wie ein Kinogebäude, was heute Problemimmobilien sind, als Einzelhandelsfläche umzubauen. Wenn heute ein Kino schließt, was macht man damit? Wenn es nicht in der Fußgängerzone liegt, kann man den Einzelhandel vergessen. Aldi und Co interessieren sich nicht für den Umbau in Bestandsgebäuden, die bauen lieber ihre genormten Gebäude mit viel Parkfläche auf die grüne Wiese oder planen in Einkaufszentren mit.

 

In unserer Stadt gab es bis 1975 fünf Einsaaler, insgesamt etwa 3500 Plätze, davon wurden Anfang der 70er zwei geschlossen, die in exzellenter Lage waren. Die anderen wären problematisch gewesen und wurden weiterbetrieben.

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Lasst mich nicht im Regen stehen. Ich verstehe alle vorgetragenen Argumente, aber: war der Kino-Boom der fünfziger Jahre wirklich eine Marktüberhitzung? Vielleicht denke ich zu kompliziert, aber: unter "Marktüberhitzung" stelle ich mir eine Situation vor, in der sich Angebot und Nachfrage dauerhaft voneinander entfernen. Eine Immobilienblase entsteht durch eine (meist spekulationsgetriebene) Aufblähung der Nachfrage, während das Angebot (u.a. bedingt durch Bauzeiten, Genehmigungen etc.) nicht hinterherkommt. - Was aber war in den fünfziger Jahren im Kinobereich los? Hier müsste man mal die Zunahme der Anzahl der Sitzplätze einerseits, die der verkauften Tickets andererseits in Beziehung setzen. Bleibt diese Relation im Zeitablauf halbwegs konstant, würde ich eher nicht von einer Überhitzung reden.

 

Leider gibt es offenbar nirgendwo lange Zeitreihen zu Tickets und Sitzplätzen - bis auf die Landeshauptstadt München, die sich die Mühe gemacht hat, die verfügbaren Zahlen zwischen 1920 und 2011 zusammenzustellen (S. 6 von 8 der verlinkten pdf). Und da zeigt sich unter anderem: 1938, also in Vorkriegszeiten, lag die Relation von Sitzplätzen zu 1000 Besuchern bei ziemlich genau 3,0. 1957, mit der höchsten Besucherzahl forever, lag die Relation geringfügig niedriger - bei 2,7; aber nicht höher! In der Zwischenzeit hatte sich allerdings die Zahl der Besucher aber mehr als verdoppelt (von 10,1 Millionen auf 20,3 Millionen), die Zahl der Sitzplätze dagegen nur knapp verdoppelt (von 30.741 auf 60.384). Und was war noch passiert? 1938 ging jeder Münchner (Einpendler eingeschlossen) im Durchschnitt 12,9 mal im Jahr ins Kino, 1957 dagegen 22,6 mal. Und dann kam der Abbruch: Innerhalb von nur acht Jahren sank der Kinobesuch bis 1965 auf 9,8 mal im Jahresdurchschnitt.

 

Übrigens: Die Relation von Sitzplätzen zu 1000 Besuchern liegt auch heute bei ungefähr 3 - na ja, sogar ein klein wenig höher, 3,3. Insoweit scheint mir eher, die Kinoentwicklung der fünfziger Jahre war eine ganz normale Marktanpassung - des Angebots an die vermehrte Nachfrage; und keine angebotsinduzierte Überhitzung. Zumindest, soweit sich das aus den Münchener Zahlen ablesen lässt.

 

http://www.muenchen....te/mb120204.pdf

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Es ist auch denkbar, daß der Besucherrückgang durch den steigenden Wohlstand begründet sein kann. Otto Normalverbraucher konnte in den Zeiten von 1948 (Davor ja ohnehin indiskutabel...) bis sagen wir mal 1955 von solchen Vergnügen wie Fernreisen oder großen und teuren Autos nur träumen. Erleben durfte er es trotzdem, aber eben nur für ein paar Stunden im Kino.

 

 

Meine Tante brachte mich einmal darauf über Eintrittspreise der Kinos nachzudenken, indem sie sich über die unverschämten Preise der heutigen Zeit zu beschweren wagte.

1951 hätte Sie bei Ihrer Tante (!) 50 Pfennig für das Kinovergnügen am Sonntag bezahlt, jede Woche aufs neue. 30 Pfennig gingen für die Bahnfahrt nach Hause drauf, und 20 Pf für Süßes.

Deren eigene Arbeiter bekamen damals 30 Mark Monatsgeld. Gut, die Steuern und Abgaben betrugen noch keine 70% des Bruttogeldes, aber der Vergleich lohnt. Kino war ein sehr teures Vergnügen.

 

1957 sagte mit Ingeborg Herzog, hätten Sie mit 15 Westmark pro Karte für Todd AO Filme kalkuliert. (Was wohl ähnlich, wie die unrabbatierten Stage Singspielkarten von heute, vergleichbar wäre.) Bekommen hätten Sie dann 3,00 und 3,50 Mark bei 35 mm EA, auch das noch relativ viel Geld in 1957, bei 300 Mark Monatsgeld. Und mit den 3 Mark rutschten sie, trotz knapp 1000 Plätzen sehr schnell in die Insolvenz, mußten doch 1.100.000 Mark Wechselschulden und Kredite befriedigt werden, bei hohen Vergnügungssteuerabgaben von 1/3 des Kartenpreises und hohen Leihmieten / Vorauszahlungen für Spitzenfilme, die ein EA Haus brauchte.

 

Und damit macht auch dieses Argument von FP Sinn, als es wirtschaftlich besser ging, wurden die Gelder anders verteilt. (Einen Wagen müßte man haben, einen soliden Wagen, einen Volkswagen.) Der Wiederaufbau wurde z.B. in Hamburg erst Mitte 1977 für beendet erklärt.

 

Stefan

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Als ich im Kino anfing, haben mir quasi alle "Alten" (Oma/Opa/Schwiegermutter meiner Schwester etc) in etwa folgendes erzählt: Wir waren jede Woche einmal im Kino. Dann leisteten wir uns einen Fernseher, seitdem nie wieder Kino. Wir hatten Nachrichten, und das sogar täglich, also war die Wochenschau nicht mehr so wichtig und intressant. Filme gabs auch und sogar mehr. Man konnte zuhause bleiben und Geld sparen. Lediglich die Kinder (also die Generation meiner Eltern) gingen noch regelmäßig ins Kino. Der "Roll-out" der Fernsehgeräte fällt auch genau in das benannte Zeitfenster, wohlmöglich ist das Phänomen Home-TV verhindert Kinobesuch nicht auf meine Familie beschränkt....

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ja das hab ich von meinen Etern auch gehört...obwohl damals der Ferseher ein kleiner Kasten war, mit miser Bildqualität...und Heute hat jeder

HD Ferseher und gehen auch kaum noch ins Kino....Die Neuste Generation schaut sich Filme auf dem Handy oder Tablet an, über watchever und co.

oder gleich die Raubkopie des Neusten Films, ist halt bequemer und der handyvertrag fürs Iphone frist eh das ganze Taschengeld auf.

 

 

 

Als ich im Kino anfing, haben mir quasi alle "Alten" (Oma/Opa/Schwiegermutter meiner Schwester etc) in etwa folgendes erzählt: Wir waren jede Woche einmal im Kino. Dann leisteten wir uns einen Fernseher, seitdem nie wieder Kino. Wir hatten Nachrichten, und das sogar täglich, also war die Wochenschau nicht mehr so wichtig und intressant. Filme gabs auch und sogar mehr. Man konnte zuhause bleiben und Geld sparen. Lediglich die Kinder (also die Generation meiner Eltern) gingen noch regelmäßig ins Kino. Der "Roll-out" der Fernsehgeräte fällt auch genau in das benannte Zeitfenster, wohlmöglich ist das Phänomen Home-TV verhindert Kinobesuch nicht auf meine Familie beschränkt....

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Stimmt alles und sollte eine Lehre für das kommende Kinosterben sein.

 

****

 

Noch einmal in die hiesige Stadt zurückkehrend (dort aber nur partikulär urteilend, d.h. auf "Westberlin" beschränkt):

 

Es schlossen in den 60ern die grössten Stummfilmpaläste: CORSO/LICHTBURG, MERCEDES PALAST, EUROPA PALAST, TITANIA PALAST u.a.

Sie wurden als veraltet empfunden, weil in der City rund um die Gedächtniskirche Zoo Palast, Royal Palast und City oder MGM Theater Kurfürstendamm, Filmbühne Wien, Marmorhaus, Lupe 1 und 2 u.a. "moderner" (aber nicht grösser!) daherkamen.

Aus meinem Empfinden aus Mitte/Ende der 1970er Jahre empfand ich in naiver Verblendung auch neuere Schachtelkinos der Ufa-Theater AG als "sauberer, moderner, bestimmter, technisch brillanter und vom Sitzkompfort her bequemer". Und es liefen dort stets neue Filmkopien!

 

Einen vertieften Blick für den "guten Kern" eines äusserlich angekratzen Patienten, also das Potential der teils vergammelten, einst grandiosen Spielstätten in Bezirken, bemühte ich mich zwar durch Abforsten der Randbezirke zu schärfen, wurde dabei aber in fast allen Fällen enttäuscht und pilgerte kein zweites Mal an solche Orte die "Muffs und Miefs".

 

Es ist zu vermuten, dass die technische Brillanz eines Audiovisionserlebnisses mehr Wirkung als der Umraum der Darbietung hinterlässt, aber auch mehr fasziniert als die Größe der Bildwand und die tatsächliche künsterische Qualität der Kameraarbeit.

 

Das klingt bitter, aber wäre dies nicht einer Untersuchung wert? Und für welche Art Zuschauer gilt diese Beobachtung und aus welchen Gründen?

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Das klingt bitter, aber wäre dies nicht einer Untersuchung wert? Und für welche Art Zuschauer gilt diese Beobachtung und aus welchen Gründen?

 

Als kleines Arthouse-Kino können wir mit recht kleinen Bildwänden gegen die Multiplexe in vielerlei Hinsicht nicht anstinken. Unser Publikum kommt trotzdem gern -- und meldet uns zurück, dass es viel Wert auf Sauberkeit, Sitzkomfort und Charme des Kinos legt -- und natürlich auf ein hochwertiges Programm. Mit den anderen Einschränkungen können die leben.

 

Es ist im Kinobereich derzeit wie in jeder anderen Sparte: Überleben werden entweder die ganz großen, die mit stets neuen Superlativen punkten können. Oder eben die Kleinen mit besonderem Programm und Charme.

Das Mittelfeld bricht weg.

 

Schöne Grüße,

Matthias

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Da stimme ich dir nicht zu. Mittelfeld heißt auch 'Kleinstadt'. Und gut geführtes Haus hat auch seine Besucher. Wenn der Betreiber es hängen läßt, dann bekommt er die Quittung. Renovierungsstau usw. sind andere Punkte, neue Projektoren reichen da nicht. Nur meint der/die Betreiber/in das, weil es ja das Teuerste ist. Merkt nur keiner, da sich das 'Ambiente' nicht geändert hat.

Jens

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  • 1 Monat später...

wäre ja schön wenn es so bleiben würde...aber ich glaube die Zukunft sieht anders aus.

In 15-20 Jahren tippt man mit dem Finger auf den Ferseher sieht den Neusten Film über maxdome und co und zahlt ihn mit einem weiteren Click per paypal...traurig aber bald real

 

 

Als kleines Arthouse-Kino können wir mit recht kleinen Bildwänden gegen die Multiplexe in vielerlei Hinsicht nicht anstinken. Unser Publikum kommt trotzdem gern -- und meldet uns zurück, dass es viel Wert auf Sauberkeit, Sitzkomfort und Charme des Kinos legt -- und natürlich auf ein hochwertiges Programm. Mit den anderen Einschränkungen können die leben.

 

Es ist im Kinobereich derzeit wie in jeder anderen Sparte: Überleben werden entweder die ganz großen, die mit stets neuen Superlativen punkten können. Oder eben die Kleinen mit besonderem Programm und Charme.

Das Mittelfeld bricht weg.

 

Schöne Grüße,

Matthias

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Die andere Sache ist, geh mal heutztage mit Frau,Freundin oder Geliebten ins Kino..da ist man mit 2 Cola 20 Euro los + Spritkosten dann 25 Euro. Kino ist bald was für Reiche Leute, denn es wird bald nur noch Reich und Arm geben. Der Miitelstand wird es nicht mehr geben.

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Ich mache da auch gerne eine Gegenrechnung auf: für den Preis eines großen Flatscreens kann man mit einer gewissen Schwankungsbreite ca. 100 Mal ins Kino gehen. Dazu kommen noch Kosten für schnelles DSL, Sky-Abo, Digital-Kabel, AV-Receiver + Lautsprecher etc. pp.

 

Die Frage ist dann: was tritt eher ein, dass man 100 Mal im Kino war, oder der Flatscreen kaputt geht?

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Die Frage ist dann: was tritt eher ein, dass man 100 Mal im Kino war, oder der Flatscreen kaputt geht?

 

Ein Flatscreen ist definitiv kein Filmgenuss sondern eher ein Controlmonitor.

Wenn Filmgenuss Daheim gefragt ist dann nur mit einem Beamer.

Und bitte kein Zwei Meter Minibildchen an die Wand.

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