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Welche Festplatten werden fürs DCI genutzt/gewünscht ?


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Hallo zusammen ;),

ich bin komplett neu hier und habe mit großem Interesse mal ein wenig quer gelesen. Da ich hier an der richtigen Adresse scheine, möchte ich meine Frage zu den Festplattentypen gerne loswerden und hoffe das ihr mir da helfen könnt.

 

Nach 5 Jahren Gesamtproduktionszeit haben wir nun endlich unserer ersten Spielfilm fertig

Nun wäre es für uns fatal noch einen kleinen Verleiher dazwischen zu schalten, da wir eh nur sehr wenig Chancen haben die

horrenden Kosten wieder reinzubekommen, also wollen wir es eventuell mit einem Eigenverleih versuchen.

 

Aber da es da keine Erfahrung gibt, denke ich, ist die Frage hier doch bei den richtigen Menschen platziert :

 

Welche Festplatten sollen wir für die Verschickung an die Kinos benutzen ?

 

Natürlich sollen sie irgendwie so günstig wie möglich sein, da wir nie ein Budget hatten und dies auch bis heute nicht der Fall ist. Aber ihr sollte sie ja auch benutzen können - ist es sinnvoll welche von diesen kleinen 500 GB Platten zu kaufen die 2,5 Zoll sind und alle schon USB 3.0 haben oder muss man welche für Einschübe kaufen und einige benutzen auch SATA habe ich gehört. Gibt es da irgendwo Sonderpreise wenn man 50 Platten gleichzeitig kauft ? Und welche Dienste werden am besten für den Versand benutzt? UPS ?

 

Und dürfte ich auch einige andere Fragen stellen oder würde das schlecht ankommen ? Wir wissen einiges eben einfach schlichtweg noch nicht - zum Beispiel wie die übliche und wie die aus Kinosicht faire Aufteilung aussieht. Sollte man das mit den Schlüsseln unbedingt machen, gerade als so kleiner Mini Verleih oder da auf alle Kinos vertrauen - ich meine wir sind wirklich auf jede kleine Karte selbst aus Schulvorführungen angewiesen.

 

Eine Frage noch zu den Festplatten - wie viel früher sollte diese DCI bei euch eintreffen ? Und Wann wird sie zurückgeschickt damit wir sie weiterverschicken können ? Wäre es nicht auch möglich Adressaufkleber beizulegen, damit sie vom ersten Kino wenigstens erstmal an ein zweites Kino versendet wird ? Das würde ja auch ein wenig Portokosten sparen.

 

Kommen Plakate usw. immer in Rollen oder auch gefaltet und viel früher als die DCI s nehme ich an?

Bearbeitet von GlobalPlayer (Änderungen anzeigen)
  • Like 1
Geschrieben

Werden zwar nicht übermäßig gerne gesehen, aber auch größere Dienstleister verwenden 2.5" USB Platten. Wenn Ihr den Kinos einen Gefallen tun wollt, legt Ihr ein USB-Y-Kabel bei (Stromversorgung aus 2 USB Ports), und eventuell ein separates USB-Netzteil mit 1A.

 

Eigentlich machen die Dinger nur Ärger, wenn man sie an einem schwachbrüstigen einzelnen USB Port betreiben will.

USB 3.0 ist schön, aber nicht nötig. Würde aber Markenplatten empfehlen, nicht unbedingt die MediaMarkt Billigmarke.

 

Die meisten Kinos sind es gewöhnt, dass Platten erst 1-2 Tage vor dem Einsatz auftauchen, und viel früher als 4-5 Tage macht auch keinen Sinn, liegen dann nur rum und werden noch nicht eingespielt.

 

Plakate kommen meistens in Rollen, aber nicht immer. Im Grunde kein Problem, auf A4 gefaltet zu verschicken.

 

Versandaufkleber schwierig - Kinos mögen es zwar, wenn die Rückversandkosten bezahlt sind, werden aber ungern genötigt, einen speziellen Kurierdienst zu verwenden, je nachdem, wie die ihren Kopienrückversand sonst so organisieren. Am liebsten wollen Kinos glaube ich gefragt werden, jedenfalls bei solchen Sondereinsätzen. In der Regel können Kinos Platten zwar auch schon vor dem Einsatz zurückschicken, aber gerne machen die das nicht, weil man lieber bis nach dem Spieltermin noch ein Backup im Kino liegen haben will.

 

Weiterversand geht, wird auch gelegentlich gemacht, da muss man aber klare Aussagen tätigen, damit der Nachspieler sein Zeugs auch rechtzeitig kriegt.

Nützlich sind gepolsterte Versandbehälter, die noch in Briefkästen passen. Dann aber wirklich früh genug verschicken, damit notfalls noch kurzfristig Ersatz verschickt werden kann.

 

Bei kleineren Produktionen ist es durchaus üblich, die Filme unverschlüsselt zu verschicken. Schlüsselverwaltung selbst zu übernehmen ist zu aufwendig für Euch. Im Grunde besteht da wenig Gefahr. Die meisten Kinos haben wenig Interesse und Möglichkeit, da was zu mauscheln, fester Spielplan, etc. Da Ihr nicht soviele Einsätze haben werdet wie die großen, ist es auch zumutbar, bei den buchenden Kinos um die Veranstaltung herum mal die Websitze zu checken. Dann seht Ihr auch, wie für das Ding Werbung gemacht wird und ob die sonstigen Buchungsvereinbarungen eingehalten werden.

 

Die Aufteilung der Einnahmen, da gibts so einen typischen Wert um 41%/42% herum, aber bei weniger bekannten Produktionen sehen die Kinos gerne eine 3 vorne, und idealerweise keine oder nur eine geringe Mindestgarantie. Mit überzogenen Anforderungen macht man das Produkt schnell uninteressant.

 

Für viele kleinere Läden ohne DCI Gerät könnte darüberhinaus eine BluRay Option interessant sein.

 

Wie ist denn das Audiolayout eurer Produktion, 5.1, oder Stereo?

 

- Carsten

  • Like 1
Geschrieben (bearbeitet)

Nein nein wir haben nur Stereo - im Prinzip nur O-Ton und Musik.

Vielen Dank für die ausführlichen Angaben, mann ist halt beim ersten mal auf die Hilfe der Leute angewiesen und letzten Endes ist es ja von Vorteil wenn man miteinander spricht :) Im Prinzip dachte ich allerdings bisher - eine faire Teilung bei so kleinen Dingen von 50/50 wäre doch ne faire Sache. Wir haben halt echt viel reinzuholen :( ...uurg ... - das hat doch alles viel viel mehr gekostet als geplant .. wir planen allerdings auch Lokale Aktionen dann über die Presse wenn ein Darsteller aus der Nähe kommt zum Beispiel um die Kinos mal voll zu bekommen, meinst Du das könnte den einen oder anderen interessieren ?

 

Allerdings werden wir natürlich ein massives Problem mit dieser VPF bekommen, die gabs ja noch gar nicht als wir angefangen hatten - 500 € können wir uns keinesfalls pro Kopie leisten und auch die 1€ Regelung ist viel zu teuer dann bleibt ja nichts mehr über außer vielleicht 10 cent :(

Bearbeitet von GlobalPlayer (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Was ist denn das beste Format im Sinne der Kinos - also für die Plakate ? A0 oder A1 ?

 

Das mit den Platten ist ja doof, aber verständlich - ich hatte schon so gerechnet wenn wir jetzt 25 Platten kaufen und das gut organisieren das die ersten 25 Kinos den Film auf ihren Server spielen und wir dann die gleichen Platten nochmal vor Start versenden können das wir in 50 Kinos starten können, aber wahrscheinlich ist gar nicht so viel Platz auf den Servern und das mit der Sicherheitskopie leuchtet auch ein

 

Aber zu allererst müssen wir ja auch ertsmal Kinos finden die den Film überhaupt spielen wollen ...

Geschrieben

Plakate A1, auch A2 geht. Natürlich könnte man 50/50 als fair bezeichnen - aber es gibt viele Kinos, die das aufgrund der sonst 'üblichen' Konditionen eben nicht so sehen. Mag aber sein, dass man da eine Verhandlungsbasis findet, wenn man keine oder eine sehr geringe Mindestgarantie anbietet. Das ist bei solchen Produktionen eher wichtiger. Nichts gegen euren Film, aber unabhängige Produktionen werden sicher zumindest zu Beginn sicher keine Besucherrenner werden. Ich glaube auch nicht, dass Ihr einen 'koordinierten' Start hinkriegt. Das ist auch nicht nötig, sowas machen die Großen üblicherweise, damit die überregionalen und internationalen Werbeaktionen maximalen Effekt haben. Von daher glaube ich erstmal nicht, dass Ihr auf einen Schlag 50 Festplatten versenden werdet. Rechtzeitig umschauen und auf günstige Angebote gucken, diese Art Ware gibt es immer irgendwo im Angebot.

 

Stereo ist tendenziell verkehrt fürs Kino. Wenn nichts oder nicht viel an Sprechern/Dialogen drin ist, mag es gehen. Überlegt mal, ob Ihr das eventuell noch ändern könnt. Ihr kennt die Produktion nur als Nahfelderfahrung. Im Kino hört sich sowas oft sehr distanziert und unaufregend an.

 

 

Wie stellst Du Dir gegenwärtig die Kontaktaufnahme mit den Kinos vor? Gibts schon eine Website zu dem Projekt?

 

- Carsten

Geschrieben

Nein nein wir haben nur Stereo - im Prinzip nur O-Ton und Musik.

 

 

Stereo ist für ein Kino ein no-go.

Warum: Haben wir 1 Kanal, dann ist es Mono, der Lautsprecher kann genau geortet werden. Bei 2 Kanälen funktioniert die Sache nur in einem sehr begrenzten Bereich, dem Stereodreieck. Nähere ich mich räumlich einem Lautsprecher, wird das Mono, mit der Hälfte der Information. Es bedarf im Kino immer des Mittelkanals, und zwar nicht als "Phantom Mitte" , sondern diskrete Mitte. Effekte sind optional, und nicht erforderlich. Der Mix müßte daher für den Einsatz zumindest in L C R umgewandelt werden. Ja, es könnte genügen L+R auf C zu legen, ist aber nicht schön. 2Kanal DCP, geht nicht. Geht im AV Apparat in der Wohnstube

 

Kinos akzeptieren 50% / 50% idR nicht, erst Recht bei Sachen, deren "Erfolgschancen zweifelhaft sind".

Die VPF Regelungen sind ein Fallstrick für genau solche Produkte,die 1 EUR Regelung ist ja noch die gemilderte Version, und nur im Falle des Erfolges gibt es Geld. Kinos mit kommerziellen VPF Verträgen werden den Film in der ersten Zeit nur annehmen können, wenn Ihr die 600 EUR bezahlt.

Also bliebe Euch nur, für jede Form der VPF Kinos eine "erhöhte Mindestgarantie von 1000 EUR" zu nehmen, was aber alle Einsatzchancen vernichtet.

Besser fährt man da mit den üblichen um die 40 % des Kartennetto, bei freier Termingestaltung und ohne Mindestgarantie. Im Gegenzug aber auch der Hinweis, das VPF Zahlungen vom Kino zu leisten wären, auch beim EUR 1 Modell.

Nur schafft das Terminplätze? Es gibt Kinos, die nehmen so etwas gern, nicht alle haben ein VPF am laufen.

 

Filme, die heute Erfolg haben, machen dieses nicht durch Qualität, sondern durch massive Presse, AV und Werbekampagnenarbeit, bundesweit. Für Produktionen mit kleinem Budget eine nicht zu überwindende Hürde, nicht nur finanziell, sondern auch durch Netzwerke in AV Shows, Fuznk und Presse an prominente Stelle zu kommen. Manchmal kann es sich tatsächlich lohnen, einen erfahrenen, großen Filmverleih mit Kointakten zu Presse und Funk und Kinoabspielbasis zu nutzen. Dieser wird die Sache, wenn sie Marktchancen hat, auch überregional entsprechend einsetzen können. Was habt Ihr davon, wenn Ihr zwar 50% bekommt, aber bundesweit nur 1000 Karten zu 7 EUR erzielt. (Etwa 250 EUR)

 

Was die Festplatten angeht, so ist das eine Crux. Die Platten im CRU Tragrahmen sind Standard, aber nicht alle Server bieten Einschubrahmen. Also muß man Netzteil und Adapter beilegen, auf SATA oder USB. Eine schlagempfindliche Platte auf einen Stahlrahmen zu schrauben ist nicht gerade klug, dazu kommt ein stoßgepolstertes Versandbehältnis, welches dann als Paket versendet werden muß. Und es sind 400 EUR gebunden, pro Platte.

Schlechte Lösung, zu teuer. Lohnt nur für Dienstleister mit großem Durchsatz.

 

USB Miniplatten gehen, solange man USB 3.0 nimmt, und darauf achtet, daß diese nicht mehr als 500 mA Einschaltstrom ziehen. Also jede einzelne messen, "die guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen". Da mag es Serien geben, wo das paßt, bei der nächsten Bestellung nicht. Adapter auf 2 Ports nützt auch nichts, nicht alle Server bieten 2 USB Ports. Also aktiver Hub mit Netzteil. Paßt dann aber alles nicht mehr in einen Briefumschlag.

500 mA deshalb, weil USB 2.0 nur 500 mA liefert, und nur wenige Server bieten USB 3.0., was ja theoretisch 1 A liefern kann.

Und leider sieht man den Dingern nicht an, ob sie gut sind, oder nicht. Auch bei Markennamen ist die Qualität nicht unbedingt gleichartig. Also vorher testen, dann geht das gut.

Geschrieben

Hallo zusammen ;),

Nach 5 Jahren Gesamtproduktionszeit haben wir nun endlich unserer ersten Spielfilm fertig

Nun wäre es für uns fatal noch einen kleinen Verleiher dazwischen zu schalten, da wir eh nur sehr wenig Chancen haben die

horrenden Kosten wieder reinzubekommen, also wollen wir es eventuell mit einem Eigenverleih versuchen.

 

Ich will Dich jetzt nicht entmutigen, aber Dir muss bewusst sein, dass es unglaublich viele Filme gibt, die im Eigenverleih ihr Glück versuchen. Wir spielen so was schon ab und zu, aber nur und ausschließlich dann, wenn wir wirklich Lust auf so einen Film haben. Du wirst nur dann Kinos finden, die Deinen Film zeigen, wenn Du nicht auch noch durch ungewöhnliche Vertragsbedingungen auffällst.

 

Also:

- Mach als Angebot 45% ohne Mindestgarantie bei freier Terminwahl und auf keinen Fall irgendwelche Kostenbeteiligung für Werbung etc.

- Bezüglich VPF lasse ich mich möglicherweise auf eine Aufteilung des "1-Euro-Modells" ein, aber komplett übernehmen werde ich den Euro garantiert nicht.

- Weiterversand der Kopie an einen Nachspieler kannst Du den Kinos überlassen, aber bitte keinen Spediteur vorschreiben. Kosten für den Weiterversand trägt immer das Kino, das ist ok -- wenn Du das clever organisierst (und frühzeitig die Termine klärst), kannst Du hier also viel Geld sparen. Und immer Notfall-DCPs vorhalten, falls eine Kopie verlorengeht oder defekt sein sollte. DCPs bitte frühzeitig verschicken (ne Woche vor Screening oder so) mit der Bitte, gleich zu testen. Es gibt viele verschiedene Server in den Kinos, die Ihr garantiert nicht alle vorab getestet habt.

- Verzichtet auf den Schlüssel-Blödsinn.

- Bietet bei der Kontaktaufnahme mit den Kinos Screener-DVDs an!

- Nervt die Kinos nicht. Also nie am Montag anrufen und nicht zwei Tage nach Versand des Screeners nachbohren.

- Besuche von Filmteam-Mitgliedern sind bei so was natürlich essentiell wichtig.

- Eine Surround-Abmischung wäre schon gut.

- Mit USB-Platten kann ich in dem Fall leben, CRU ist natürlich besser. Aber bitte in ner guten und wiederverwendbaren Verpackung, idealerweise im Köfferchen!

 

Schöne Grüße,

Matthias

Geschrieben

P.S.: Noch ein Nachsatz:

Du fragst ja nach 50 Festplatten.

 

Wie gesagt, ich will Dich nicht entmutigen, aber:

- Du wirst im Eigenverleih keine 50 Kinos für einen Start Deines Films finden

und

- Einen Start mit 50 Kinos (wenn es ihn denn geben sollte) kannst Du unmöglich als Einzelkämpfer ohne Verleiherfahrung stemmen.

 

50 Kopien ist die Größenordnung mittelgroßer Arthouse-Filme, es gibt auch relevante Starts mit weitaus weniger Kopien.

 

Äußere Dich doch mal konkreter zur Art des Projekts, dann können Die die Kino-Profis hier ggf. Hinweise geben, wo es mit Deinem Film hingehen könnte.

 

Schöne Grüße,

Matthias

Geschrieben (bearbeitet)

Vielen Dank für die ausführlichen Informationen. aber trotzdem entmutigt das leider total - ich sehe gerade überhaupt keine Chance mehr die horrenden Kosten die entstanden sind auch nur ansatzweise zurückzuzahlen wenn ich mir das so durchlese, im Prinzip bräuchten wir schon jetzt 100.000 Besucher, wenn der 1 euro von den 1,20 noch runter geht dann 600.000 Besucher- und da hat noch kein einziges Crewmitglied etwas bekommen dann, verdammter Mist diese VPF - 100.000 war schon so gut wie unerreichbar aber 600.000 ? Unmöglich - und dann auch noch 30 oder 40 % Regelungen ? Da stelle ich mir jetzt tatsächlich die Frage doch so kurz vorm Ziel aufzugeben und wenigstens die teuren Festplattenkosten nicht mehr zu haben :( ... PS wo bekommt man solche CRU Platten eigentlich ? und nochmal PS : Wieso Kostenbeteiligung bei Werbung ? - ach verdammt das hört sich ja alles todtraurig an - was ist denn überhaupt mit der Laufzeit ? Wie lange spielt ihr so einen Independent Film überhaupt ?

Bearbeitet von GlobalPlayer (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Ich denke, euer Problem ist, dass Ihr glaubt, vertriebstechnisch auf dem gleichen Level operieren zu müssen wie andere Filme/Verleiher.

 

(Schlaumeiermodus On) - über die Vertriebskonditionen hätte man sich schon zu Beginn des Projektes informieren können (Schlaumeiermodus Off). Denn darüber kriegt Ihr ja nun maßgeblich euer Geld rein.

 

 

Mein Tip: Besorgt Euch 'ein paar' 2.5" USB Festplatten, und dann beginnt die Kommunikation mit den Kinos. CRU vergessen.

Sucht Euch ein Kino in der Nähe für einen Test, sowohl technisch, als auch organisatorisch, da könnt Ihr ggfs. die Premiere durchführen, Presse dazu, dann habt Ihr schonmal ein bißchen PR-Material und Erfahrung. Und dann sieht man weiter. Auf die Mengen-Rabatte könnt Ihr verzichten, die sind eh minimal, lieber klein anfangen und Kosten sparen, Platten nachkaufen und bespielen kann man auch nach und nach, wenn der Bedarf tatsächlich da ist.

 

- Carsten

Geschrieben

Vielen Dank für die ausführlichen Informationen. aber trotzdem entmutigt das leider total - ich sehe gerade überhaupt keine Chance mehr die horrenden Kosten die entstanden sind auch nur ansatzweise zurückzuzahlen wenn ich mir das so durchlese, im Prinzip bräuchten wir schon jetzt 100.000 Besucher, wenn der 1 euro von den 1,20 noch runter geht dann 600.000 Besucher- und da hat noch kein einziges Crewmitglied etwas bekommen dann, verdammter Mist diese VPF - 100.000 war schon so gut wie unerreichbar aber 600.000 ? Unmöglich - und dann auch noch 30 oder 40 % Regelungen ? Da stelle ich mir jetzt tatsächlich die Frage doch so kurz vorm Ziel aufzugeben und wenigstens die teuren Festplattenkosten nicht mehr zu haben :( ... PS wo bekommt man solche CRU Platten eigentlich ? und nochmal PS : Wieso Kostenbeteiligung bei Werbung ? - ach verdammt das hört sich ja alles todtraurig an - was ist denn überhaupt mit der Laufzeit ? Wie lange spielt ihr so einen Independent Film überhaupt ?

 

Wo kommen denn die 1,20 EUR her?

Bei 45% bekommst Du bei einem Eintritt von 7 EUR brutto ca. 3 EUR netto pro Besucher.

 

Jetzt mal Butter bei die Fische: Um was für einen Film geht es, bei dem Du 100.000 Besucher für "so gut wie unerreichbar" hältst?

100.000 Besucher sind sehr weit weg von allem, was man auch nur ansatzweise ohne Verleih machen kann, das ist für einen kleinen Arthouse-Film schon eine sehr solide Zahl.

Ich glaube nicht, dass jemals ein Film im Direktverleih auch nur ein viertel dieser Zahl erreicht hat. (lasse mir aber gern das Gegenteil beweisen ...)

 

Wenn es sich tatsächlich um ein Projekt mit Potential handelt, dann geht das nur mit einem Verleih, der sich für den Film einsetzt.

Im Gegenzug kann man dann ja auch Verleihförderung beantragen.

Und den Versand der Festplatten kann man auch von einem Dienstleister machen lassen -- es dürfte in keinem Szenario sinnvoll sein, eine größere Zahl Festplatten für einen einmaligen Einsatz zu kaufen.

 

Und, hint: Kaum ein Film verdient heutzutage sein Geld alleine im Kino. Dazu kommen DVD-Auswertung, VOD, ggf. Fernsehrechte.

Es gibt ganz, ganz wenige Beispiele für Kleinstverleiher, die tatsächlich als Einzelkämpfer überleben und ohne Förderung etc. pp. auskommen.

 

Schöne Grüße,

Matthias

Geschrieben

Sorry, wenn ich das mal so brutal sage, aber die Annahme, für einen semiprofessionellen Film - ich nehme an, um einen solchen handelt es sich hier - über einen Kinoeinsatz die Produktionskosten wieder einzuspielen ist leider illusorisch.

 

Es starten derzeit über 500 Filme in den Kinos, die durch die Verleiher herausgebracht werden. Viele von denen spielen ihre Kosten nicht ansatzweise ein. Es sind Filme gestartet, die nicht mal 1000 Zuschauer hatten. Da wartet niemand wirklich auf noch einen Film.

Und die Zuschauer interessieren sich für vieles einfach nicht mehr. Wenn ihr möglichst viel (jüngeres) Publikum erreichen wollt, ist Youtube das Medium der Wahl. Die Generation Pirat möchte Künstler bekanntlich fair entlohnen - also meist gar nicht.

 

Wenn ihr es in den Kinos versuchen wollt, könnt ihr in der Regel nur auf einzelne Einsätze hoffen, oder vielleicht eine Spielwoche. Wenn der Film nicht gut genug läuft, fliegt er nach einer Woche wieder raus.

 

Deswegen, besorgt euch eine Handvoll 2,5"-Festplatten mit USB 3.0 und verschickt die mit der Post im wattierten Umschlag. Machen einige kleine Dienstleister auch nicht anders. Viel wichtiger als das technische Bimbam ist aber, vorher die Kinos zu aquirieren und vor Ort Publikum zu aktivieren (Groupies vom Hauptdarsteller und deren Bekanntenkreis etc.). Auf Laufpublikum darf man nicht hoffen.

Geschrieben

Was habt ihr eigentlich für einen Film?

Eine profesionelle Produktion oder einen Film mit Amateurdarstellern, die sich kennen und einem Film gemacht haben.

So einen Film spielen wir demnächst, der Film kommt aus einem umliegenden Dorf. Macht aber nur Sinn in der näheren Umgebung.

 

Wenn ihr wirklich 100.00 Besucher erreichen wollt. Macht ein Verleih schon Sinn.

 

Für kleine und sehr kleine Filme ist Barnsteiner Film ein guter Ansprechpartner. Barny kennt Kinobetreiber schon seit Jahren und hat bei uns schon den einen oder anderen Film untergebracht.

 

@macplanet Filme im Eigenverleih mit über 100.000 fallen mir nur 2 ein Ostsee/Nordsee von oben

Geschrieben

Die Ostsee von oben hat (noch) keine 100.000 Zuschauer.

 

Echt?

 

Dann haben wir ja über 2% des ganzen Einspiels.

 

Die interessante Frage ist ausserdem (mal wieder), was im Sinne der FFA-Treuhandvereinbarung eigentlich als 'Start' zu bezeichnen ist.

 

- Carsten

 

Mal ganz doof gedacht. Kein Starttermin beim VDF kein offizeller Start?

Geschrieben

Danke für die vielen Tips - nein wir haben niemals mit 100.000 Zuschauern gerechnet, das Problem ist das die Kosten explodiert sind :( die 1,20 € kommen durch einen durchschnittlichen Eintrittspreis von 5,00 € - und ja die meisten hatten vorher noch nie geschauspielert ...

 

Im Prinzip ist es jetzt so gerechnet das wir 3000 Zuschauer schaffen im Monat über 3 Monate also 9000 das wäre der Hammer, aber nur wenn von den 3000 noch 2800 die DVD bestellen nur dann können wir erstmal die noch restlichen Schulden begleichen :( - mit VPF aber geht das gar nicht

 

Das Problem mit einem Verleih ist das dann erstmal gar nichts mehr reinkommt und danach auch nochmal mind 35 % bis zu 70 % abgezogen werden, da würden wir es dann selbst mit so super vielen zuschauern ja nicht schaffen

 

bin kurz davor das Projekt einzustampfen oder zuerst einmal wenigstens auf einem Festival zu versuchen

 

naja mal sehen, auf jeden Fall habt ihr mir geholfen nochmal darüber nachzudenken kein schlechtes Geld hinterherzuwerfen, wenn man es sowieso nie und nimmer wieder herausbekommen kann

..

Geschrieben

Einstampfen ist nach dem erbrachten Aufwand doch total blöde. Eine ordentliche Premiere mit Presse, etc. in einem richtigen Kino ist doch das Mindeste, was man den Beteiligten bieten will. Und danach spricht man eben mal mit ein paar Kinos, klopft ein paar Deals fest, und geht auf Festivals damit, dann wird man sehen. Die Kommunikation mit den Kinos kostet ja heutzutage 'nur' noch Zeit.

 

Damit die Kinobetreiber nicht genervt sind (die Postfächer quellen über vor Spam), sollte man es denen aber eben möglichst einfach machen - Konditionen werden eh bevorzugt am Telefon ausgehandelt, Werbematerial anbieten, Internet-Trailer, 'freizügige' Terminierung (nichts hassen Kinobetreiber mehr als terminliche Gängelungen).

 

- Carsten

Geschrieben

Einstampfen ist nach dem erbrachten Aufwand doch total blöde. Eine ordentliche Premiere mit Presse, etc. in einem richtigen Kino ist doch das Mindeste, was man den Beteiligten bieten will. Und danach spricht man eben mal mit ein paar Kinos, klopft ein paar Deals fest, und geht auf Festivals damit, dann wird man sehen. Die Kommunikation mit den Kinos kostet ja heutzutage 'nur' noch Zeit.

 

Dem kann ich nur zustimmen. Verabschiede Dich von unrealistischen Vorstellungen (und vermutlich auch von der Idee, dass Dein Projekt sein Geld einspielen wird) und plane schöne Vorstellungen in Kinos oder auf Festivals. Das macht den Beteiligten und auch den Kinobetreibern weit mehr Spaß als ein vergeigter Bundesstart, bei dem mühsam 15 Kinos zusammenkommen und dann den Film nach einer Woche rauswerfen weil er nur ein paar versprengte Zuschauer anlockt.

 

Schöne Grüße,

Matthias

 

P.S.: Wenn Du meinst, dass das Projekt das Zeug dazu hat, kannst Du den Film auch auf der Filmkunstmesse oder bei den AG Kino-Screenings während der Berlinale vorstellen. Das kostet Geld, birgt aber die Chance, sehr viele Kinobetreiber zu erreichen -- allerdings auch das Risiko, dass die Dich schlicht ignorieren. Alles unter der Vermutung, dass es sich im weiteren Sinne um "Arthouse" handelt, Du hast Dich ja bisher nicht zur Art Deines Projekts geäußert.

Geschrieben

Gab viele 35mm Filme und 16mm Filme im Eigenverleih. Bei Digital ist es noch preiswerter, Bluray kostet keine 1500-2000€/Stück. Kann man selber brennen. Die DCI-Technik hat ja gerade den Vorteil, das man keine teuren Kopienkosten mehr hat. 5.1 Tonmix sollte es schon sein, HD Auflösung und gescheite Farben und los gehts. Arthousekinos antriggern, Brief mit BD hinschicken, und wer spielen will, wird sich melden. So manche BD wird wohl nicht mehr zurückkommen, aber das kann man verschmerzen. 130€ Mindestgarante und 38% wären so den normale Satz, mit dem kann jeder leben. Es gibt auch Verleihförderung etc. in den verschiedenen Bundesländern.

Jens

  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Jetzt wissen wir allerdings immer noch nicht, um was für einen Film es sich bei der Produktion handelt.

 

Die Aussichten, nach all den Schilderungen von GlobalPlayer, große Besuchermengen anzusprechen und das investierte Geld wieder rein zu bekommen, sind bereits mager. Wenn der Film jetzt aber auch noch regional bezogen sein sollte, oder ein absolut bizarres Projekt ist, kann man guten Gewissens sagen: seid froh, wenn ihr eine schöne Premiere in einem ansehnlichen Kino macht.

 

Zum Vergleich kann ich folgendes erzählen.

 

Ein regional bezogener Film wurde in unserem Kino vorgestellt und mit einer saftigen Premiere und vollem Haus gekührt. Der Produzent des Ganzen, ein angehender Filmstudent, hat sich mit einem kleinem Team durch Sponsoring und Kredite eine 50.000 Euro teure Produktion aus dem Ärmel geleiert. Der Film war für sein erstes Werk erstaunlich gut, aber auch sehr speziell. Popcornkino kann man mit kleinen Produktionen ohnehin nicht herstellen, sollte aber um die relative Masse anszusprechen schon so filmen, dass man sich an Mainstreamthemen orientiert.

Nach der gelungenen Premiere in unserem Haus war es abgemacht den Film an einzelnen Tagen in der Woche über einen Monat hinaus auszuwerten. Eintritt waren 12 Euro für die ersten Tage und dann runtergehend auf 7.

In der Summe haben etwa 400 Personen den Film gesehen. Wir haben uns damals großzügig gezeigt und das Projekt unterstützt, so dass er den größeren Anteil, also über 50 % an den Kartenumsätzen erhalten hat. Trotz alledem, hat ihm die Kinoauswertung nur soviel Geld gebracht, dass er gerade seine Premieren Aftershow Party bezahlten konnte.

 

Geld machen, mit kleinen verleiherunabhängigen Produktionen ist so gut wie unmöglich. Wie bereits erwähnt wurde, starten allein mit Verleih bereits soviele Filme in Deutschland, dass für die Kinos kein Bedarf an weiteren Filmen vorhanden ist.

Das es einige Kinobetreiber gibt, die kleinere Produktionen aber gerne unterstützend beiseite steht, ist allerdings auch klar und somit würde ich auch vorschlagen, dass ihr es als Lehrgeld betrachtet, nicht schon vorab eine wirtschaftliche Kosten/Nutzen Rechnung erstellt zu haben und dieses Projekt mit ein paar Einsätzen in bestimmten Arthousekinos, örtlicher Presse und Co. zu einem würdevollen Ende zu bringen.

 

Zwecks Distribution und Co, reichen USB 2.0 Festplatten völllig. Keine Mindestgarantie, 40 % Leihmiete vom Kartenpreis und persönliche Anwesenheit bei den Vorstellungen um das Publikum einzustimmen, sollten eure Rahmenbedingen bzw. Leistungen sein.

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