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Geschrieben

Ein kleines Rätsel zum Wochenbeginn: Was hat es mit dem folgenden Bildformat auf sich?

 

Es ist keine Fotomontage, sondern ein unbearbeiteter Scan; der Film stammt übrigens aus dem Jahr 2011 und wurde analog gedreht.

 

bfilm35mm-02.jpg

Geschrieben

@ Magentacine

 

Welcher Film ist das denn bitte das wäre sehr interessant wie dieses Bild auf der Blu Ray Disc ausschaut. :?:

 

Das muss doch dann auf der normalen CinemaScope Bildwand so aussehen.

 

28spybr.jpg

Geschrieben

Naja, was spricht denn dagegen, auch in einem CS Film mal 'Schlitz-Masken' o.ä. einzusetzen? Aber über den ganzen Film hinweg...???

 

Das Motiv kommt mir bekannt vor, aber ich kriegs nicht zugeordnet.

 

- Carsten

Geschrieben

Also das sieht ganz stark nach 1,3 Anamorphoten bzw. Optiken von Vantage mit einer S35mm Kamera und 1:1,78 Bildfenster gedreht aus.

Die Vorführkopie kann man für den Privaten Zweck dann so ziehen und eine 1,3 Anamophoten vor den Projektor einschwenken.

 

Habe das Bild mal in den Photoshop geladen, da hat das Bild ohne Untertitel ein Seitenverhälntiss zwischen 1:1,85 und 1:1,78.

So ab Faktor 1,5 hat man so langsam das Gefühl keine Eierköpfe mehr zu haben, aber Faktor 2 scheint schon etwas zu viel des Gutens.

 

Sonst noch der Gedanke, ein Scope Kopie mit 1:1,78 Bildfenster etwas Off-Center, damit am unteren Bildrand noch genug Platz für die Untertitel bleibt.

Geschrieben

Vielleicht soll der anamorphe Eierkopf Effekt tatsächlich so verzerrt auf der Leinwand landen, also ohne Anamorphot vorgeführt werden. So als merkwürdiges optisches Stilmittel. Irgendwie abstrus.

Geschrieben

Auch irgendwie wahr. - Was immer es ist: Auf dem Aktkarton des ersten Aktes muss doch wohl ein ganzer Roman zu der Frage gestanden haben, wie diese Kopie vorzuführen ist ... ;)

Geschrieben

Auf dem Aktkarton des ersten Aktes muss doch wohl ein ganzer Roman zu der Frage gestanden haben, wie diese Kopie vorzuführen ist ... ;)

 

Leider sind die Hinweise in Litauisch ... @magentacine bemüht sich offensichtlich noch um eine brauchbare Übersetzung :-)

Geschrieben

Hier die Lösung:

 

Die Scans stammen aus dem brasilianischen Film SUDOESTE (Southwest) von 2011, Regisseur war Eduardo Nunes. Gedreht wurde analog auf Super-16, wobei viel mit Weitwinkelobjektiven gearbeitet und in der Postproduktion das Format vertikal abkaschiert wurde. (Ich hatte auch zunächst S-16 mit 2xAnamorphot vermutet, konnte aber keine anamorphotischen Artefakte erkennen, also tippe ich auf abkaschiert.)

 

Der Regisseur wollte wohl den Eindruck bewegter Panoramafotos erzeugen, und obwohl man zunächst den Kopf schütteln möchte über den "Panzerschlitz", stellt sich nach kurzer Zeit eine Faszination ein, weil die ruhigen Naturaufnahmen und die großartigen Bildkompositionen mit hypnotisch sanften Kamerafahrten ganz anders sind als das übliche, stark verdichtete Mainstreamkino. Nach der Vorführung sprachen mich mehrere begeisterte Besucher an und lobten den Film und die Bilder. Wer z.B. die Filme von Belá Tarr mag, dem wird auch SUDOESTE gefallen. - Hier der Trailer:

 

 

Vorgesehen ist bei 35mm Projektion das normale Scope-Format, wobei die Untertitel in den unteren Balken gelasert waren. Die Filmdosen waren übrigens beschriftet mit "SCOPE (letterbox)". Das projizierte Bildseitenverhältnis beträgt nach meiner Messung 1:3,61 !

 

Im dunklen Saal ist die Wirkung komplett anders als der Online-Trailer. Und nein, Konkurrenz für Cinerama und Todd-AO ist es rein korn- und auflösungsbedingt nicht, aber ein sehr ungewöhnlicher Film. Wundert mich, daß ihn beim Münchner Filmfest keiner hier gesehen hat. Hier noch drei Scans:

 

 

© 2011 für die Bilder by tropicalstorm entertainment / superfilmes

ultra-3.jpg

 

 

ultra-1.jpg

 

 

ultra-2.jpg

Geschrieben
Der Regisseur wollte wohl den Eindruck bewegter Panoramafotos erzeugen, und obwohl man zunächst den Kopf schütteln möchte über den "Panzerschlitz", stellt sich nach kurzer Zeit eine Faszination ein, weil die ruhigen Naturaufnahmen und die großartigen Bildkompositionen mit hypnotisch sanften Kamerafahrten ganz anders sind als das übliche, stark verdichtete Mainstreamkino.

 

Das Mainstream-Kino ist nicht verdichtet, sondern zerhackt. Dichte haben nur wenige Künstler erzeugt, ich denke da an Buster Keaton, Carl Theodor Dreyer und Věra Chytilová.

 

Trotzdem interessant, was sich so tut im Gehölz. Ich wäre nie darauf gekommen.

Geschrieben

Das ist mit den nicht vorkomprimierten Untertiteln dann aber handwerklich 'suboptimal' gelöst. Sowas sollte bei normalen Scope-Titeln doch übliche Vorgehensweise sein? Na gut, unter den 'typischen' Bedingungen solcher Last-Minute Untertitelungen...

 

- Carsten

  • 1 Monat später...

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