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Geschrieben

Über den Orwo UT18 wurde hier im Forum schon oft gesprochen.

Aber hat jemand Erfahrungen mit diesem Film?

 

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Ich habe jetzt zwei S8-Kassetten davon, die ich selbst entwickeln möchte.

 

Ich würde die vom UT18 her bewährte friedemannsche 24Grad-20Minuten-Methode anwenden und den Film wie

20 ASA belichten (sprich Gegenlicht-Funktion an der Automatikkamera)

Geschrieben

Ich bin bei verschiedenen alten Orwos mit E6 mittlerweile nicht mehr so glücklich. Es geht schon, aber es ist eine Notlösung.

Ich hab mich tiefer in die Chemie und die originale Agfacolor-Methode reingelesen und will demnächst mal "nativere" Chemie ansetzen, also mit Diethyl-p-phenylendiaminsulfat (alias CD-1). Ich bin aber noch auf der Suche nach einer Quelle.

 

Da ich jüngst ein Paket mit 20 Svema OC-32 erstanden habe, sollte sich das auch lohnen.

Also Klaus -- warte lieber noch mit dem E6-Bad, denn in "richtiger" Chemie sähe er garantiert viel besser aus. (Und ja, es ist eine wunderschöne Schachtel.)

 

In jedem Falle gib pro Jahrzehnt eine Blende drauf. Statt der Nenn-40 Asa also eher wie 10 oder 6 ASA belichten. Welches Ablaufdatum und elche Emulsionsnummer hat er denn?

Geschrieben

Also Klaus -- warte lieber noch mit dem E6-Bad, denn in "richtiger" Chemie sähe er garantiert viel besser aus.

 

Keine Sorge - so schnell bin ich nicht.

Ich hab die beiden Filme ja grad erstmal bei Ebay gesteigert....(Inkl. 2er Lomo-S8-Kameras - hat daran jemand Interesse?)

Von daher weiß ich auch noch nix über das Ablaufdatum der Filme.

Geschrieben

Diesen Film habe ich früher oft im ORWO-Originalansatz entwickelt.

Das ORWO-Color-Rezept habe ich auch (auch das ORWO-Rezeptbuch).

Für meine 1-2 Filme hat es sich nicht gelohnt, die Chemikalien zu besorgen. Aber wenn einige Filme zusammenkommen sieht es schon anders aus.

Friedemann hat ja mal einen ORWO-Color DS8 Film in E6(?) entwickelt, den mir mein Bruder als vermeintlich belichtet gegeben hat- leider war dem dann doch nicht so und ich kann somit nicht berichten, was daraus geworden wäre...

Geschrieben

Kamera mit 2 Filmen ist jetzt eingetroffen.

1 Film OVP, noch verschweißt, Ablauf 1985 - naja...

1 Film in der Kamera.

 

Die Kamera: eine Lomo 218

ein hässliches Plaste-Teil in einer übelriechenden spackigen Kunstledertasche (So stellte man sich als "Wessi" den Ostblock vor)

12mm Brennweite mit Fixfocus, kein Filtergewinde

18 B/s - sonst nix

Läuft und scheint relativ unkaputtbar zu sein.

Eine gute Kinderkamera für erste Filmversuche.

Leider recht groß.

Der Handgriff ist abnehmbar - aber leider ist die Kamera ohne Griff nicht auslösbar (mechanischer Stift, der vom Handgriff drückt)

Aber immerhin mit folgenden guten technischen Details:

- Filmempfindlichkeit händisch von 15 bis 25 DIN (an einem Drehrad am Objektiv - daneben die Werte in Ghost..da hat man die auch gleich mal parat)

- Blende entweder automatisch oder manuell (oder von BLendenautomatik ermitteln lassen und dann im Manuell-Modus feststellen oder korrigieren)

 

An der Seite eine -zuerst dachte ich- Blitzbuchse.

Ist aber lt. Anleitung der Stecker für eine Aussenstromversorgung.....wozu die bei der Kamera gut sein soll...

 

Es steht übrigens auch hier "Made in USSR" drauf (die Diskussion hatten wir doch vor kurzem)

Geschrieben

Dein Bericht ist toll. / Emotional total nachvollziehbar.

 

Jetzt stell dir mal vor, wie man diesen Geruch empfand, wenn man endlich eine solche Kamera in der Hand hatte. Die gab es vielleicht einmal im Jahr, in einem Fotoladen der Stadt, an einem Tag zu kaufen. Dafür stellte man sich schon vor Ladenöffnungszeit an. So wie heute für ein EiFonDings.

 

Die Unzulänglichkeiten der Lomos waren den Filmern durchaus bekannt (z.B. Paralaxe trotz Spiegelreflex...) Trotzdem ist man sehr stolz und glücklich darüber gewesen. Eine emotionale Bindung zum Hobby entstand vielleicht auch aus solchen Situationen. Ich kann mir vorstellen, es war vielleicht damit vergleichbar, als es im Westen wieder losging, mit der Filmerei und die Sachen für viele unerschwinglich gewesen sind.

 

 

Zu deinen Filmen:

 

Die Kunstlichtfilme unterlagen besonderen Schwankungen. Von Feinkörnig bis Kartoffeldruck war alles möglich. Russische Labels hatten aber in aller Regel die bessere Qualität.

 

Ich wünsche dir wirklich Spaß beim verfilmen und ein bissel Glück bei der Haltbarkeit. Die Filme hatten meistens weniger als 17 DIN, aber das hatte ich schon geschrieben. Friedemann hat ja auch schon was dazu (Alterung/Verringerung) gesagt.

 

Auf jeden Fall würde mich sehr das Ergebnis interessieren.

 

P.S. Ich schaue mal im Keller, ich müsste noch einen Satz ORWO Umkehrentwickler haben. Den kannst du dann gerne haben.

Geschrieben

Oh, sowas hätte ich ja auch gern im Keller...

Interessant, dass Emofin eine potenzielle CD-1-Quelle wäre. Nur leider ja wohl kaum in separater Form...

 

Noch habe ich keine Quelle aufgetan, bin aber noch an einer dran. Suvatlar hat seit 7 Jaren kein CD-1 mehr im Programm. :/

  • 2 Monate später...
Geschrieben

In Erinnerung an Willy Brandt formuliert:

 

Jetzt kommt wieder zusammen, was zusammengehört.... :

 

post-79220-0-40541000-1391206863_thumb.jpg

 

Mein derzeitiger Orwo-Farbumkehrfilm-Bestand - jetzt mit der zugehörigen Original-Chemie....

(wobei die beiden Orwocolor aus den frühen 70ern nicht im Datenblatt aufgeführt sind)

  • Like 3
Geschrieben

Ja, den originalen Orwo C 9165 strebe ich auch an. Wenns dann klappt sag ich Bescheid, dann könnt ihr mir Eure Orwos schicken. :)

Die alten Agfachrome Filme müssten da ja auch mit gehen oder irre ich mich?

 

Gruß

 

Marwan

Geschrieben

Ich würde sagen ja. Wir werden es bald wissen :)

##Gibt es da anhaltspunkte für? Wenn ich auf so einen Chemiesatz stosse gibt es da irgendwas zu beachten ausser das er noch orginalverschlossen ist?

 

Ich hab mitte der 90iger öfter bei nur knapp zwei Jahre alten E6 Sätzen totalausfälle gehabt daher frage ich.

 

Gruß

 

Marwan

Geschrieben

Naja -- die Vielzahl der Parts vielleicht?

Am Ende bleibt wohl nur ausprobeiren.

 

Aber bis auf den CD-1 ist alles recht problemlos zu bekommen, und der altert in Pulverform wohl kaum so schnell. Der ist quasi das interessanteste (und wohl giftigste) an dem Set.

Geschrieben

...Original-Chemie....

 

Du Glücklicher!

Diesen Entwicklersatz hatte ich früher oft verwendet!

Damit die 0,5L für die Lomo-Dose für einen s8-Film reichen hatte ich die Spule von unten abgedreht und natürlich das Teil 12 (oder welche Bezeichnung hatte die Schraube, die ich Dir gedreht habe?) auch gekürzt. War aber schon grenzwertig...

Geschrieben

Ich werde auf jeden Fall die beiden Sets auf einmal ansetzen um mit 1 Liter Lösung ordentlich mit dem Lomo-Tank arbeiten zu können.

Nach Anleitung sollte das für 4 S8-Filme reichen.....

Wird aber noch ein bischen dauern, bis ich wieder genug Licht und die passende Gelegenheit habe die UK17 zu verbraten

Interessant ist im Gegensatz zum E6 daß hier -wie bei S/W- mit Zweitbelichtung gearbeitet werden muss..und das nicht zu knapp - die Anleitung schreibt von 2Minunten bei 500Watt-Lampe....also 10Minuten bei 100Watt-Lampe?

Es wäre wirklich interessant wie ein alter Agfachrome mit so einer Zweitbelichtung kommt...

Geschrieben

Knut, Deine Schraube ist übrigens großartig. Eine wahre Freude. Hab sie heute drei mal gebadet! :)

 

Mit dabei war heute ein Revue-Film, der mir aus einer Kram-Kiste in die Hände fiel. Leider ohne Verpackung, aber silberner Aufkleber. Entweder Beifang oder von mir vor ~15 Jahren belichtet... ich weiss es noch nicht.

Er scheint aber ein Filmmaterial zu sein, dass ich so noch nie gesehen habe. Beim Remjet-Removal mit Waschsoda kam mir eine knatsch-orangene Brühe statt schwarzer Flocken entgegen. Nach der Entwicklung war die Schichtseite tief magentafarben, richtig leuchtend, die andere Seite grasgrün. Jetzt nach dem trocknen sind diese Farben weg, dafür sehe ich ein fast komplett lilanes Bild. Gleich ist er trocken und wird projiziert... bin ja sehr gespannt, was da drauf ist!

  • 1 Monat später...
Geschrieben

So, heut war es endlich so weit. Ich habe einen ersten 10m-Wickel meiner 200 Meter Svema CO-32D Einfach-8 Material durch die Agfa Movex 8 gezogen und endlich mal typgerecht entwickelt -- in einem originalen Orwo Umkehrsatz Typ "Chrom 9165"!

Der Film ist 1983 abgelaufen, die Chemie 1989. Aber was sind schon 30 Jahre...

 

Der Film trocknet gerade. Tatsache ist aber jetzt schon mal,

- das er tolle, erdige Farben zeigt, ohne einen deutlichen Farbstich

- Welten besser wird als in E6

- 500ml Chemie sehr wenig sind und ich nächstes mal mehr ansetzen muss

- Der Prozess sehr sehr lange dauert (20 Minuten Wässern nach dem Farbentwickeln... Aua!)

- Die aufgeprägten 18 DIN / 50 ASA eine Lüge sind, der Film hatte an sich schon nur 32 ASA

- Die Maximaldichten nicht so dolle, aber auch nicht katastrophal sind

- sich dieser Film unentwickelt offenbar besser hält als alle Moviechromes oder Kodachromes

- Die mit 6-10 ASA belichteten Szenen am besten aussehen -- der Film hat in 30 Jahren also wie erwartet 3 Blenden Empfindlichkeit verloren

 

Ich bin ganz ungemein glücklich. In E6 zeigte dieses Material fast kein Bild mehr, die Dmax war hellgrün, die Schicht litt und das Ergebnis war immer unansehnlich.

Jetzt, typgerecht, bin ich erstaunt, was da noch hervorkommt. Das sieht zumindest nass wirklcih einladend retro-esque aus! Ich bin schon jetzt an diesen Look erinnert...

 

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