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Geschrieben

Liebe Filmvorführer: höchste Zeit, dass ich mich bedanke. Die 150 (!!!) Antworten (aus dem Topic: http://www.filmvorfu...cher-fuer-kino/) haben mir viel interessante Anregungen gegeben und ich habe mich folgendermaßen entschieden:

im Bereich Filmmischungen sind die Produzenten und Regisseure zu 90% JBL Systeme gewohnt. Auf ein anderes System zu setzen, hat daher ein nicht unerhebliches Geschäftsrisiko zur Folge, da man dann immer erst mal den guten Klang der Lautsprecher beweisen muss (und die Übertragbarkeit der Klangergebnisse in ein normales Kino).

Ich habe bei 75 qm Raumgröße für die Frontsysteme 3x JBL 3731 gewählt, angetrieben durch drei Crown DSI 2000. Als Subwoofer kommen zwei 4645C zum Einsatz (ebenfalls mit DSI 2000).

Euer Hauptkritikpunkt an den Surround Speakern war ja, dass diese bekanntermaßen für Dolby Surround entwickelt wurden und pegel- und frequenzbeschränktes Material wiedergeben mussten, was heute natürlich anders ist. Ich habe nun 8 Surroundspeaker eingebaut, die von JBL neu entwickelt wurden: die 9320.

Insgesamt bin ich hochzufrieden - die Filme, die ich selber gemischt habe klingen mit dem System so, wie es sein soll.

Bilder findet Ihr auf der Website: www.klangbezirk.de

Geschrieben

Es ist erstaunlich, wieviel mehr an Gewinn man mit Kinolautsprechern gegenüber PA erzielen kann. Nun, klangbezirk, sofern du über meßequipment verfügts, miß doch einfach mal den Klirrfaktor und die Intermodulationsverzerrungen des Systems bei den Pegeln, die dir als "Laut" vorkommen. Sollte mich nicht wundern, wenn da einiges erheblich ansteigt. 3 Wegesysteme mit der Chassisverwendung lassen sich nur schlecht passiv ansteuern, die vorhandenen Impedanzverläufe und deren diverse Maxima liegen oft im Bereich der Übernahmefrequenzen der Weichen und versauen daher da die elektrischen Eigenschaften der Weichen. Die Entwickler gehen dann öfters den Weg des Kompromisses, lineariseren mittels LCR Gliedern etc. den Frequenzgang. Mißt man jetzt über das Wasserfallspektrum das Ausschwingverhalten des Systems, dann bleiben da oft Resonanzen in erheblicher Länge stehen, die halt dann als laut empfunden werden, obwohl der gemessene Pegel das so nicht sagt. Das Problem haben alle Entwickler passiver Mehrwegsysteme mit Konbinationen, bei denen der 15" relativ hoch laufen muß und daher auch noch mittlere Frequenzen von der Kalotte abstrahlt. 24dB Weichen sind, weil teuer, eher selten.

Davon abgesehen ist das öfters auch erwünscht, das es laut empfunden wird, weil man dann mit kleineren Endstufen auch lärmen kann.

Du hast ja ein Durchschnittskinosystem gewünscht, das mit besseren Surrounds ausgestattet und nun eben auch das Hörempfinden eines solchen Systems erhalten. Und da ist es schon immer so gewesen, das Fadersetting 7 als viel zu laut bei den meisten Filmen empfunden wird.

Also Volltreffer, jetzt kannst du gut deinen Ton auf den Durchschnitt mischen, die, die bessere Systeme haben, haben davon keinen Nachteil, bekommen einen etwas komprimierteren Ton als nötig, fällt aber kaum einem auf, die, die billigere Systeme haben können gut damit leben.

Und bevor jetzt wieder eine Diskussion los geht, ob ich wieder irgendwas und wen schlecht schreibe, Ziel war/ist der Durchschnitt, und der wurde im Frontsystem aktuell erreicht und im Surround übertroffen, also eine gute Wahl.

Jens

  • 2 Wochen später...
Geschrieben (bearbeitet)

Das Problem haben alle Entwickler passiver Mehrwegsysteme mit Konbinationen, bei denen der 15" relativ hoch laufen muß und daher auch noch mittlere Frequenzen von der Kalotte abstrahlt. 24dB Weichen sind, weil teuer, eher selten.

Ist soweit richtig und möchte ich auch nicht widersprechen. Doch vielleicht ist dir folgender Satz nicht aufgefallen: „angetrieben durch drei DSI 2000“. Du kannst also davon außgehen, der der Tiefton aktiv getrennt ist (350Hz). Das dürfte die von dir angesprochenen Probleme weitgehend beseitigen. Könnte man zwar für meinen Geschmack noch ein bisschen tiefer stellen, nach meinen Erfahrungen ist - wie in meinem Beitrag oben beschrieben - eine Trennfrequenz zwischen 300 und 400Hz aber durchaus vertretbar.

Hängt natürlich stark von Lautsprecher und Gehäuse ab. Zwar sind Mittel- und Hochton dann immer noch passiv getrennt, das sollte sich in der Umgebung aber als weniger problematisch erweisen. Vorrausgesetzt hier wurde bei der Weichenkonstruktion nicht geschlampt. Aber davon gehe ich mal aus. Probleme in einem signifikanten Ausmaß, wie du sie beschreibst sollten eigentlich nicht auftreten.

 

Natürlich könnte man darüber nachdenken, noch zwei Endstufen nachzurüsten um dann auf vollaktiven Betrieb umzustellen. Das würde sicherlich noch das ein oder andere Qüantchen an Präzision rausholen.

 

„…miß doch einfach mal den Klirrfaktor und die Intermodulationsverzerrungen des Systems bei den Pegeln, die dir als "Laut" vorkommen. Sollte mich nicht wundern, wenn da einiges erheblich ansteigt.“

 

Alles in Allem würde ich das nicht so kritisch einschätzen wie du. Du darfst nicht vergessen, dass es sich hier um einen 75qm Raum handelt. Einer fürs Ohr angenehmen 7er Faderstellung sollte soweit nichts im Weg stehen. Nicht zu vernachlässigen ist außerdem, dass hier augenscheinlich auch Augenmerk auf eine vernünftige Raumakustik gelegt wurde. Schon das saubere Einfassen der Lautsprecher in eine Schallwand macht eine Menge aus! An Subwoofern ist zudem das aufgestellt, was manch ein Kinobetreiber seinen Gästen bei 200 Sitzplätzen zur Verfügung stellt.

 

Ich würde es zumindest nicht unbedingt als "durschnittlich" bezeichnen. Natürlich kann man darüber streiten, was man bei der Investition noch hätte optimieren können, oder ob man das „Wagnis“ hätte eingehen sollen, auf einen anderen Hersteller zu setzen. Klanglich dürfte das im Vergleich zu 99,9% der Kinosääle hierzulande trotzdem ein Genuss sein. Demnach ist das Ziel eines Durchschnittskinosystems eigentlich verfehlt (im positiven Sinne). Außnahmen bestätigen die Regel… Ich würde auf jeden Fall gerne mal probehören, wenn ich in der Nähe sein sollte ;-)

Bearbeitet von Eliminator (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Einer fürs Ohr angenehmen 7er Faderstellung sollte soweit nichts im Weg stehen.

 

Das halte ich schlicht für eine Unmöglichkeit. Natürlich kann man sich die eigene 7 schönkalibrieren, aber wenn das Ziel Kompatibilität mit der Kinoreferenz sein soll, dann sehe ich nicht, wie das möglich sein soll.

 

- Carsten

Geschrieben

Ich muss ja hier auch mal pro JBL sprechen: Die alten 2-Wege-Systeme mögen ja nicht so der Knaller sein, aber wir haben jetzt in 2 Sälen mit 130/270 Sitzplätzen das 3730-System mit mit je 2x 4645C verbaut, dazu XLS 2500 von Crown, in unserem größten Saal (270 Sitzplätze) 4722 und 2 x 4642A zusammen mit Crown DSi 200 und 4000 verbaut und das Ergebnis ist sensationell und steht einem Meyer-Sound in wirklich absolut nichts nach, vielmehr: Ich finde es sogar deutlich besser.

Geschrieben

 

Ich muss ja hier auch mal pro JBL sprechen.

Die alten 2-Wege-Systeme mögen ja nicht so der Knaller sein,

aber wir haben jetzt in 2 Sälen mit 130/270 Sitzplätzen das 3730-System mit mit je 2x 4645C verbaut,

dazu XLS 2500 von Crown, in unserem größten Saal (270 Sitzplätze) 4722 und 2 x 4642A zusammen mit Crown DSi 200 und 4000 verbaut

und das Ergebnis ist sensationell und steht einem Meyer-Sound in wirklich absolut nichts nach, vielmehr.

Ich finde es sogar deutlich besser.

 

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  • 1 Monat später...
Geschrieben

Hallo allerseits,

 

ich habe leider erst heute eure Diskussion über sogenannte Kino-oder Filmlautsprecher entdeckt. Mich würde interessieren was hier mit dem Begriff

Musiklautsprecher gemeint ist.

Geschrieben

Bischen spät, mag nich alles nochmals lesen, ich meine damit Lautsprecher für Beschallungsanwendungen im Livebereich, die nicht nach Kinofrequenzgangsvorgaben gefertigt und eingestellt werden und sich hinter Leinwänden befinden. Daneben noch die fürs Hifi zu Hause, die gut ins Kellerkino passen.

Jens

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