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Geschrieben

Hallo,

 

wir sind ein Programmkino mit 4 Sälen und digitaler Projektion von Dolby-Servern, ohne TMS.

 

Der Speicherplatz auf den Servern ist naturgemäß eher "endlich", daher möchten wir uns ein NAS als reinen Datenspeicher zulegen. Ich stelle mir das im Prinzip ziemlich einfach vor:

 

• NAS kaufen und mit Festplatten bestücken

• Rein damit ins Netzwerk

• FTP-Server aktivieren

• Die Filme von HDD weiterhin direkt auf die Servern aufspielen und "nach Gebrauch" bzw. für "Archivierung für spätere Zwecke" per FTP auf den FTP-Server des NAS überspielen.

 

Da ich zu Hause mit den Synology-Produkten gute Erfahrungen gemacht habe, soll's wohl auch wieder eine Diskstation werden. Lieber zu groß als zu klein, Plattenspeicher kann man wohl nie genug haben. Ich habe da also bspw. die DS1513+ im Kopf, dazu dann 4TB-Platten.

 

Einwände, Erfahrungen? Betreibt ihr das NAS mit Platten im RAID-Verbund oder ganz ohne Absicherung? (Ja, RAID ist kein Backup, aber immerhin kann mal eine Platte ausfallen, ohne dass gleich alles weg ist.) Und wenn RAID: SHR, SHR-2, RAID-5 oder doch einfach als Basis-Volume ohne RAID?

 

Ich freue mich über Tipps und Anregungen.

 

Vielen Dank & beste Grüße

Dave

Geschrieben

Hallo,

 

wir sind ein Programmkino mit 4 Sälen und digitaler Projektion von Dolby-Servern, ohne TMS.

 

Der Speicherplatz auf den Servern ist naturgemäß eher "endlich", daher möchten wir uns ein NAS als reinen Datenspeicher zulegen. Ich stelle mir das im Prinzip ziemlich einfach vor:

 

• NAS kaufen und mit Festplatten bestücken

• Rein damit ins Netzwerk

• FTP-Server aktivieren

• Die Filme von HDD weiterhin direkt auf die Servern aufspielen und "nach Gebrauch" bzw. für "Archivierung für spätere Zwecke" per FTP auf den FTP-Server des NAS überspielen.

 

Da ich zu Hause mit den Synology-Produkten gute Erfahrungen gemacht habe, soll's wohl auch wieder eine Diskstation werden. Lieber zu groß als zu klein, Plattenspeicher kann man wohl nie genug haben. Ich habe da also bspw. die DS1513+ im Kopf, dazu dann 4TB-Platten.

 

Ich hab eine Rackstation 2211 mit 40 TB Speicherplatz brutto im Einsatz (in einem Kino mit 3 Sälen) und bin sehr zufrieden.

Allerdings spiele ich nicht vom Server aufs NAS, sondern vom PC per Windows-Share aufs NAS und ingeste direkt übers Netzwerk. Das geht super-flott (per Gigabit-LAN) und hat den Vorteil, dass ich so sicher sein kann, dass das DCP auf dem NAS in Ordnung ist -- beim Sichern vom Server aufs NAS bestünde das Risiko, dass ein Kopierfehler unbemerkt bleibt und die Sicherung auf dem NAS unvollständig ist. Außerdem ist das Runterkopieren des DCPs vom Server ja nur mit etwas Gefummel möglich (AFAIK ist das bei Dolby auch so) -- in der anderen Richtung gibts da keine Probleme.

 

Ich spiele prinzipiell alle Filme auf alle Server, in der Praxis spiele ich von der DCP-Platte aufs NAS, dann vom NAS auf den ersten Server und dann gleichzeitig vom NAS auf den zweiten Server und vom ersten Server auf den dritten. Da man das alles bequem vom Büro aus nebenbei machen kann, ist das eine sehr schöne Lösung.

 

Das NAS hat Ordner für Filme, Trailer, Kurzfilme und KDMs, die in den Doremis jeweils als Ingest-Quellen angelegt sind. DCPs, die nicht mehr aktuell benötigt werden, verschiebe ich in eine Archiv-Hierarchie auf dem NAS.

 

Meine Rackstation hat leider nur USB2 -- das ist etwas schade, mit USB 3 könnte man die USB-DCPs auch direkt aufspielen. (Geht mit USB2 natürlich auch, aber langsam.)

 

Daneben habe ich einen PC mit CRU-Einschub, den ich auch unter Linux booten kann (die ext3-Treiber für Windows haben mit vielen DCPs Probleme). Vermutlich werde ich demnächst einen weiteren kleinen Rechner beschaffen, der nur unter Linux läuft und den CRU-Einschub bekommt -- das Kopieren unter Windows zu machen ist nicht ideal, allerdings hat dieser Rechner auch andere Aufgaben, für die er unter Windows laufen muss.

 

Gut ist, wenn das NAS zwei Netzwerkanschlüsse hat -- unseres hängt mit einem im normalen Kinonetz, in dem auch die PCs hängen und mit einem im Content-Netzwerk der Doremis -- damit ist das Content-Netz einigermaßen abgesichert.

 

Schöne Grüße,

Matthias

Geschrieben

Hallo Matthias,

 

wunderbar, das hilft mir doch schon deutlich weiter - vor allem die Idee hinter dem "erst auf's NAS, dann auf den Server", vielen Dank dafür!

Eine Frage noch zur Rackstation: Betreibst du die Platten als RAID (und welches?) oder jeweils als klassisches Basis-Volume?

 

Viele Grüße

Dave

Geschrieben

wunderbar, das hilft mir doch schon deutlich weiter - vor allem die Idee hinter dem "erst auf's NAS, dann auf den Server", vielen Dank dafür!

Eine Frage noch zur Rackstation: Betreibst du die Platten als RAID (und welches?) oder jeweils als klassisches Basis-Volume?

 

Ah ja, das hatte ich vergessen -- ich betreibe das Ding als RAID-6 (oder SHR-2, wie das bei Synology heißt). Also 32 TB nutzbarer Platz bei 10x4 TB Platten.

 

Wir haben 10 4000GB Hitachi 5k4000 verbaut. Es gibt andere Platten, die noch einen Tick schneller sind, die langsam drehenden Hitachis werden aber aber weniger warm als andere und verbrauchen weniger Strom. Da wir ja immer nur riesige Dateien hin und her schieben und ja eigentlich nur sporadisch auf das NAS zugreifen, ist das m.E. für unsere Anwendung ideal. Wir erreichen in der Praxis Übertragungsraten von über 100 MB/s, viel mehr geht ohnehin nicht.

Das Gerät läuft seit einem halben Jahr problemfrei 24/7 -- aber davon geh ich bei der Preisklasse auch aus ;-)

 

Und noch ein Tipp: Zumindest wenn Ihr ohnehin neue Netzwerkkabel verlegt: Seht getrennte Content- und Control-Netzwerke vor und nehmt am besten noch mal doppelt so viele Kabel wie notwendig. Irgendeine Anwendung dafür findet sich irgendwann, und dann bist Du heilfroh, dass Du die paar Euro investiert hast und nicht noch mal neue Kabel ziehen musst. Wir haben jeden Saal sternförmig mit vier Netzwerkkabeln (bzw. zwei Doppel-Kabeln) erschlossen, die immer sauber auf Patchfeldern aufgelegt sind.

 

Schöne Grüße,

Matthias

Geschrieben (bearbeitet)

Matthias,

 

vielen Dank für die Info! Ich denke auch, die 5400er-Platten reichen vollkommen aus - und 100MB/s klingt schon ziemlich fein :smile: Getrennte Netzwerke (Content/Control) sind vorhanden, allerdings (leider) nicht doppelt so viele Kabel wie nötig... Da muss dann irgendwann noch mal der Elektriker ran, wenn wir das brauchen.

 

Na, dann werde ich mal in die tiefere Investitionsplanung gehen und auch über den Linux-Rechner mit CRU-Einschub nachdenken.

 

Das hat mir sehr weitergeholfen, vielen Dank!

Bearbeitet von daveangel (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Ich muß auch sagen, daß ich mit dem Synology sehr gute Erfahrungen (19" Version) machen konnte.

Was die Verkabelung angeht, kann ich mich nur anschließen: Lieber mehr, als zu wenig. Persönlich favorisiere ich hier Glasfaser zwischen den Räumen, um die elektrische Potentialtrennung und Blitzschutz zu verbessern. Der Aufpreis gegenüber Kupfer ist marginal, weil der Hauptkostenfaktor das Ziehen der Kabel ist.

St.

  • Like 1
Geschrieben

Ja, ist sehr praktisch, weil man mehr und schneller Daten darüber senden kann. Und Zukunftsicher, weil das Glasfaser praktisch keine Einschränkungen hat. Sendet man heuet meist nur mit rotem Licht, so kann man z.B mit allen Farben unabhängige und übersprechenfreie Daten übertragen, eine weitere Möglichkeit ist die Polarisation. Netzwerk, Video, telefonie etc. alles ohe Einschränkung über eine Strippe und noch potentialfrei.

Jens

Geschrieben

Ui, ich wusste gar nicht, dass man da auch schon auf Glasfaser zurückgreifen kann. Machen wir beim nächsten Umbau ;-)

 

Ist gerade unsere aktuelle "Baustelle", Vorbereitungen für ein TMS ... GigaBit Netzwerk für das Control/Management und Lichtwellenleiter (OM4, das pinkfarbene Kabel) für den Content. Stefan hat recht, das Verlegen (besonders in einem "alten" Haus wie der Schauburg) ist am Arbeits- und Zeitaufwendigsten.

 

LWL.jpg

Geschrieben

Ist gerade unsere aktuelle "Baustelle", Vorbereitungen für ein TMS ... GigaBit Netzwerk für das Control/Management und Lichtwellenleiter (OM4, das pinkfarbene Kabel) für den Content. Stefan hat recht, das Verlegen (besonders in einem "alten" Haus wie der Schauburg) ist am Arbeits- und Zeitaufwendigsten.

 

...dafür hat man nachher eine sehr solide und auch coole Netzwerkinstallation. Da geht mir als Elektroingenieur gleich das Herz auf :)

Geschrieben

Wobei LWL als universelle Schnittstelle auch nicht unbedingt sinnvoll dafür ist, man kann sich an einem Kinoserver oder anderen Geräten auch nicht aussuchen, welche Schnittstele da drin ist. Spätestens im BWR braucht man eh kufperbasiertes Ethernet. Aber als 'Backbone' für die TMS Anbindung macht das ggfs. schon Sinn. Das Doremi TMS z.B. hat 10Gigabit TMS seitig und versorgt daraus über einen geeigneten Switch eben mehrere Server mit 1Gigabit. Die theoretischen Möglichkeiten mit LWL sind das eine, die praktisch und bezahlbar verfügbaren Komponenten/Geschwindigkeiten das andere.

 

 

- Carsten

Geschrieben

Wobei LWL als universelle Schnittstelle auch nicht unbedingt sinnvoll dafür ist, man kann sich an einem Kinoserver oder anderen Geräten auch nicht aussuchen, welche Schnittstele da drin ist. Spätestens im BWR braucht man eh kufperbasiertes Ethernet. Aber als 'Backbone' für die TMS Anbindung macht das ggfs. schon Sinn. Das Doremi TMS z.B. hat 10Gigabit TMS seitig und versorgt daraus über einen geeigneten Switch eben mehrere Server mit 1Gigabit. Die theoretischen Möglichkeiten mit LWL sind das eine, die praktisch und bezahlbar verfügbaren Komponenten/Geschwindigkeiten das andere.

 

LWL-Technik gibt es schon sehr preiswert. Switch mit SFP-Ports gibt es ab EUR 100,- und die Module kosten ab EUR 35,-.

Man muß auch nicht bis zu jedem Gerät per LWL gehen, aber je ein zusätzlicher Switch im BWR, Kassenbereich, Büro usw. und schon hat man keine bei Blitzeinschlägen durchaus problematischen Schleifen mehr (230V Netz und LAN).

 

Selbst zuhause nutze ich LWL als potenzialfreie Verbindung vom Serverschrank in die einzelnen Räume und habe damit einige Brummschleifen bei asymmetrischer Heimtechnik weniger.

 

 

Gruß

 

Salvatore

Geschrieben

Der grosse Vorteil von LWL ist, dass man nicht an die Längenbeschränkung von 100 Meter bei Ethernet gebunden ist. Das ist besonders bei Gebäudeverkabelungen gerne mal erreicht.

  • 3 Wochen später...

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