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Geschrieben

Nun, der Strangelove sollte ja als restaurierte 4k Version vorliegen. Da ich z.Zt. nicht in der Lage bin, meine Anlage zu nutzen wollte ich mir heute Abend gegen Zahlung der normalen Eintrittskarte ein Bild von der Güte des restaurierten DCP, welches mir auch vorliegt, zu machen.

Dass das kummunale Kino Babylon eine solche Reihe aufgestellt hat, ist lobenswert.

 

Die Bild- und Tonwiedergabe war aber unter aller Sau. Das dieses ein DCP war bezweifele ich, kontrastarmes Schwarzweiss, flimmernder Lichtstrahl, und ein "Korn", welches sicher nicht dem Negative entspricht. Leider habe ich den Strangelove zum letzten Mal als Schüler in Hamburg vorgeführt.

Als Columbia Film kenne ich da bessere Ergebnisse, die sind eigentlich pristin, siehe "Taxidriver", der zwar zu Diskussionen anregte, aber mir gefiel. Dassah schlüssig aus.

Heute Abend wurde wohl m.E. eine handelsübliche BlueRay über den Samsung gezeigt. Im Programm war der Film ja auch nicht als DCP gekennzeichnet. Die Projektion war 2k.

Der Beamer, schlecht. Selbst gewöhnliche Christie haben ein besseres Bild. Gut, nicht ganz so schlecht, wie die Genuine Kinotone- doch nicht ausreichend.

Der Ton schmerzte regelrecht vor Verzerrungen in den lauten Passagen, nicht Ergebnis der Tonspur, da sollte auch Dolby Digital auf BD mit klarkommen, sondern einer miesen Lautsprecheranlage mit übertriebenen EQing geschuldet. "Loud is beautiful, if it's clean.- Gene Cervinsky"

 

Herausgeworfene 8 Euro, die BD ist im Handel für 5,49 sogar am nächsten Tag im Briefkasten. Bei Amazon.com sogar ab $ 2,93.

Doch das ist nicht das Problem. Vielmehr der Kampf mit der Zeit, aufgrund einer techn. Störung beim Kunden, noch rechtzeitig in Berlin zu sein. Das ärgert mich massiv.

 

So etwas zu bieten ist schon frech, passt aber zu diesem KOMMUNAL-kino. (Wäre es kein Kommunalkino, müßte ich wg. verbotener Subvention ja klagen).

Ich rate vom Besuch der Reihe ab, üblicher Babylon Beschiß. Auch das Haus selber machte einen dreckigen, abgewohnten Eindruck.

 

So bleibt mir nur noch zu warten, bis ich Zeit finde den Film selbst zu sehen....

 

St.

Geschrieben (bearbeitet)

War in der Veranstaltung davor: Question & Answers mit Jan Harlan. Finde ich gut, so lange er das macht und gesundheitlich schafft. Nur war die Vorbereitung seitens des Hauses (es wird mitbetrieben von einer durchmischten, ehemaligen Kino- und Konzertagentur) und des Kurators (Namen kann man nachblättern) unteridisch.

Obwohl beim Zeigen von Filmauschnitten bei Beleuchtung und Medienwechsel keine Superstandards vorausgesetzt werden können (umkodierte mpg-Films, ähm... Files vom Lappie) und via Laptop nur eine These eines Referenten hintergründig "gestützt" werden soll, ist letzlich auch Jan Harlan in seiner sonst toleranten und verständigen Art der Kragen geplatzt.

"Wenn Stanley vom Himmel und der siebten Wolke hier herunterblicken würde, würde er..." [von user @cinerama ergänzt: "'ne Bombe abwerfen?" - Ironie.Modus Ende]. "Das sieht ja hier furchtbar aus, total unscharf und verwaschen".

Der Retro.Kurator (seinen Namen kann man nachlesen, ehemals Direktor der zweitgrössten Filminstitution Dtdls.) wurde immer kleinlauter. Er hatte sich .E. das meiste komplett falsch angelesen, weil immer wieder anhebend auf Plattitüden wie "Kubrick machte dies und meinte das und lernte Jan H. hier und dort kennen", was von Harlan auch bei Wiederholungen wiederholt und laut verneint wurde! Es wurde langsam peinlich.

Der Betreiber des Edelhauses babylonischer Sprachverwirrung (Konzertagentur, siehe oben) eröffnete diese Show des Shows dann vor halbleerem (oder halbvollem - wir bleiben optimistisch) Hause mit Prahlereien über die Kinostötte: "Für dieses Kino hat Stanley K. seine FIlme gedreht, für dieses Kino sind seine Filme wie geschaffen".

Anschliessend jammerten alle über die früher schlechten Filmkopien, ehemals alte "Ernemann" [?]-35mm-Projektoren des Hauses, auf denen noch vor kurzem Filmrollen gezeigt wurden - und wie grandios erstmals die DPCs des Regisseures Erbe so zeigten, wie noch keiner sie sah.

Nun kann man über letztere Bewertung von Fall zu Fall unterschiedlich denken. Da von qualvollen "Kinokontrollen" früherer Premieren schliesslich die Rede war, gestattete ich mir darauf hinzuweisen, dass immerhin seinerzeit von einem Mentor von mir für BARRY LYNDON im Berliner "Cinema Paris" die Wandbespannung erneuert wurde und neue Objektive eingebaut wurden. Nach Jan Harlan war das immer eine Tortur mit den Betreibern, sie zu Zugeständnissen zu bewegen. Später wiederholte sich das im "City im Europacenter", wo., soweit ich mich erinnere, durchaus die Weisungen befolgt wurden, etwa hinsichtlich von Reinigungsarbeiten usw.

In jedem Falle hatte es immer eine Kopienkontrolle seitens des Regisseurs und sogar handverlesene Kopien gegeben, erlaubte ich mir zu erinnern, die durchaus einen geeigneten Filmlook in sich trugen! Nach Jan Harlan war man aber noch Anfang der 70er Jahre mit der Gleichmässigkeit der Filmkopien unzufrieden, erst später hätten die Kopierwerke dies in den Griff bekommen. Und ja, man sei auch mit A-Kopien in verschiedene Städte gereist, er selbst hatte, bepackt mit einem Internegativ, die Serienkopierung in einem brasilianischen Kopierwerk überwacht.

Nachdem erneut 2K und 2K von den Veranstaltern wie eine "Wiedergeburt" oder Befreiung des bekannten Regisseur beschworen wurden, kam dann anekdotisch meinerseits eine Replik auf Kinoerfahrungen auf 32-Meter breiten Bildwänden mit handverlesenen 70mm-Kopien - etwa von SPARTACUS oder 2001, und dass mir kein 4K DCP bekannt sei, welches daran anknüpfen könne, und auch die Bildeindrücke der Übergrösse und Leinwandbiegung seien unvergleichlich gewesen.

Jan Harlan sah dies auch nicht als Angriff oder Infragestellung der DCPs, freute sich aber offenbar über Freunde der Filme, die daran noch Erinnerungen knüpften. Zur 70mm-Darbietung kam direkt ein deutliches "Ja, das war einfach fantastisch!!!". Und ein Nein: "Aber das ist nun Geschichte, das ist vorbei. Das könnte heute keiner mehr bezahlen".

Damit war ich zufrieden, als dass zumindest relativiert wurde, früher seien niemals vernünftigen Kino-Aufführungen vorstellbar gewesen. Allerdings erntete man einen bösen Blick des Betreibers, denn dieser hatte doch zuvor verkündet, nur das BABYLON-Kino sei für Kubrick-Filme wie geschaffen. Während der Kurator immer kleinlauter und holpriger rüberkam und langsam pathetisch wurde. Er habe nach eigenen Worten diese Reihe "seit 7 Jahren geplant".

Vor sieben Jahren gab es aber bereits die Retro der Berlinale zum Regisseur, davor ein dutzend weitere Reihen zum Regisseur in Berlin oder Alt-Westberlin.

So war der Novität der Verkauf der Blu ray-Transfers, oder: Verzeihung: der DCPs, obwohl das Publikum das gar nicht interessierte, sondern eher die Erstsichtung der Filme und ihre szenischen Besonderheiten.

Gefragt wurde, warum ausgerechnet Tom Cruise die Rolle in EYES WIDE SHUT bekam, und Jan Harlan verdeutlichte, dass der Regisseur immer nur Cruise, Cruise und nochmals Cruise (und weniger Nicole Kidman, deren Talent er erst aus einem anderen Film und erst spät endeckte) haben wollte.

Übrigens fanden andere, damalige Kritiker und somit auch ich, dass die Kidman den Cruise in diesem Film deutlich an die Wand gespielt hatte, sodass man ein wenig mehr Gerechtigkeit erwarten dürfte.

Nach Aussagen des Regisseurs, so verdeutlichte Jan Harlan, sei unbedingt sein letzter Film sein grösstes Vermächtnis an die Kunstgeschichte - Kubrick sei absolut zufrieden mit dem Ergebnis des Films gewesen.

Zu kurz (oder gar nicht vor) kamen in der Diskussion wie immer SPARTACUS. Dafür gab es aber vehemente Verweise auf die Grösse des NAPOLÈON-Projekts. Wobei der Kurator von Harlan zurechtgewiesen wurde, als er behauptete, BARRY LYNDON habe dann NAPOLÈON, weil dieser nicht gedreht wurde, "ersetzt". Von Ersatz könne keine Rede sein, so Harlan.

Und er setzte sich derzeit dafür ein, dass dieser Stoff doch noch verfilmt werde. Allerdings hätten schon seinerzeit die 3 Stunden Maximal-Spielzeiten der Kinofilme nicht den Intentionen des Regisseurs entsprochen - zu kurz sei diese Spieldauer, erst recht für NAPOLÈON.

 

Sicher hätte man mit einem besser vorbereitetem und weniger als DVD-Junkie aufgefallenden Kurator mehr aus dem Gespräch machen können, aber ggf. gibt es ja wieder einmal eine Publikumsveranstaltung mit Jan Harlan. Im grossen und Ganzen sind die Inhalte des Gesprächs bereits in Claus Lösers Interview in der "Berliner Zeitung" gut rübergekommen - ausgenommen ARYAN PAPERS, über den heute nicht gesprochen wurde.

 

Die Digital-Projektionen der Neueditionen habe zumindest ich nicht gesehen, weil mir einige (durchaus wie im Falle von BARRY LYNDON und STRANGELOVE) gute Blu rays bekannt sind. Interessanter wäre da eher eine gute Archiv-Filmkopie oder eine neu gezogene Filmkopie für mich gewesen.

Der "Dijektor" (DCI-Beamer), auf den Stefan eingeht, soll "geliehen" gewesen sein. Und wird nach der Reihe wieder abgebaut. Ausser STRANGELOVE ist m.E. auch CLOCKWORK 4K - aber das kann Karlsruhe beantworten, wofür ich nicht die geringste Zeit habe. Nicht wegen der "K"s, sondern wegen der nach meinem Empfinden fahrigen Behandlung des prominenten Gastes, die eine frühzeitige Abreise motivierten.

Bearbeitet von cinerama (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Nun, der Strangelove sollte ja als restaurierte 4k Version vorliegen. Da ich z.Zt. nicht in der Lage bin, meine Anlage zu nutzen wollte ich mir heute Abend gegen Zahlung der normalen Eintrittskarte ein Bild von der Güte des restaurierten DCP, welches mir auch vorliegt, zu machen.

Dass das kummunale Kino Babylon eine solche Reihe aufgestellt hat, ist lobenswert.

 

Die Bild- und Tonwiedergabe war aber unter aller Sau. Das dieses ein DCP war bezweifele ich, kontrastarmes Schwarzweiss, flimmernder Lichtstrahl, und ein "Korn", welches sicher nicht dem Negative entspricht.

Dasselbe konstatierte ich bei Grover Crips LAWRENCE OF ARABIA: 4K, grobkörnig, eingeflacht und rein Nichts vom Orignal-Look der Premierenfassung. Crips kann auch tolle Restaurierungen verbuchen, aber die benannten Beispiele stehen wohl klar in Zweifel.

Geschrieben (bearbeitet)

Grover Crisp - korrekt geschrieben.

 

*

Der Eröffnungstag war somit seitens des Kinos und Kurators eher improvisiert gestaltet als planvoll vorbereitet.

Zu hören ist von zu starkem Overlay, bzw. zu stark und auch unnötig wurden bekannte Bildinhalte der Filme auf die Kaschierung draufprojiziert, anstatt die Zoom-Optik vernünftig anzupassen.

 

Neben den Zweifeln an einer 4K-Version von DOCTOR STRANGELOVE enttäuschte dem Vernehmen nach CLOCKWORK ORANGE. Seitens eines jüngeren Kollegen, der sonst offen, neugierig und tolerant ist, erreichte einen dessen gnadenloser Verriss der Vorführqualität. Einerseits wurde dieser Titel elektronisch im Aspect Ratio 4 : 3 projiziert, andererseits sei eine massive, gravierende Bildunschärfe zu beklagen gewesen. Der Kollege vermutete allenfalls das Abspiel einer DVD, nicht einmal einer Blu ray Disc - "niemals" aber einer 4K-Version.

Dazu kann ich adhoc nichts sagen, aber die beiden Angaben für sich stehend scheinen nicht auf das hinzudeuten, was dem Film bei seinem Revival in Cannes widerfuhr, wo das Resultat keine Klagen nach sich zog.

 

Andererseits geht es auch um Produktionsbeteiligte und den Produzenten, Herrn Harlan, die in seltener Gelegenheit Rede und Antwort stehen, weshalb der Besuch der Veranstaltung für Filminteressierte einen Wert hat. Und man die Unzufriedenheit über ein Kino in diesem Zusammenhang von der Gesamtbewertung trennen sollte.

 

Remembering Widescreen als Losung sollte aber wichtig bleiben.

Bearbeitet von cinerama (Änderungen anzeigen)
Geschrieben

Das, was mir geboten wurde, war keine BD oder DCP Fassung des Strangelove, es muß eine DVD gewesen sein. Diese lief auf unterirdischem Projektor, der kein Kontrast hatte. 4:5 Format und massive Artefakte deuteten darauf hin.

Ein anderer Besucher der Reihe, der sich den Film danach ansah, erlebte Clockwork Orange, eigentlich ein farbenfroher, greller Buntfilm, ebenfalls als Breitwandformat gedacht, auch in "kontrastfrei, farbschwachem 4:3". Aus das deutet auf die Verwendung der DVD aus eigenem Bestand hin. Man hatte nicht einmal die 5,49, um zumindest die BD zu beschaffen, übrig.

Wie komme ich darauf? Nun, eigentlich sieht das so aus:

post-74763-0-84437600-1421695161_thumb.jpg

post-74763-0-30623400-1421695250_thumb.jpg

Da ist nichts von grob verwaschener Körnung zu erkennen und Artefakten, das sieht so ganz oK aus. Der Kontrast wirkt hier in den Screenshots niedriger, als in Realität.

 

Wenn jetzt jemand diese Bilder aus urheberrechtl. Gründen stört, dann bitte ich schon jetzt einen Admin, sie zu löschen.

 

Auch "2001", dieser lief zumindest als DCP, wurde kontrastschwach und trübe mit grauen Balken oben und unten gezeigt. Der Film hat eigentlich eine Pause und eine Einlaßmusik,. Der Vorführer ließ den Film einfach weiterlaufen. Wir hatten zur Pause noch ein Gespräch mit einer Berlinerin in unserem Alter, die zur Pause nach Hause ging. Extra aus dem Süden Westberlins nach der Ost-Mitte gereist. Sie störte der herumliegende Dreck im Haus, der Gestank nach ranzigem Popkornoel und das sich unmöglich verhaltende Publikum. Auch die Tatsache, daß die sinnlose Einleitung nicht pünktlich begann, die nichts zum Film betrug, bewegte sie aufgrund der dadurch resultierenden Zeitverzögerung, vorzeitig zu gehen. Sie würde sich jetzt die BD besorgen, um 2001 auf ihrem Flachbildschirm anzusehen. Da wäre das Bild um Längen besser.

 

Ich will nicht der ewige Nörgler sein. Ich habe gelernt, vieles zu akzeptieren.Doch was hier geboten wird, kann man nur mit Frech bezeichnen. Traurig, dass dann noch so viele Besucher kommen.

 

St.

Geschrieben (bearbeitet)

Remembering WideScreen:

 

Viele Besucher im "Babylon" bei der SPACE ODYSSEY? Traurig.

Für Experten des Films war eigentlich die 70mm-Premierenkopie im Berliner ROYAL PALAST das Maß aller Dinge: handverlesen, direkt vom Kameroriginal kopiert, auf wuchtigster 32-Meter Cinerama-Bildwand aufgerollt. Ein Tor zum Himmel!

Überliefert ist leider auch: trotz überragender Partizipation-Technologien verliessen damals 1/3 der Zuschauer nach einer halben Stunde den Saal. Andere kicherten über die "Affen". Und anlässlich einer Wiederaufführung (1 Jahr nach STAR WARS-Start, Januar 1979) schimpften meine Sitznachbarn über diese "Schlaftablette - aber die Farben waren ganz nett".

Heute kriegen alle einen Orgasmus, wenn sie versuppte, unterbelichtete und farbverfremdete 70mm-Projektionen von INTERSTELLAR geboten bekommen. Anscheinend hat der Subwoofer das Hirnz zermanscht? Es stand doch in der Zeitung, dass es geil sei.

 

Die Deutschen: also schon wieder ein Volk der Verführten und Manipulierten, die gehorsam industriellen Müll akzeptieren und noch glauben, für ihr ausgegebenes Geld müsse das schon stimmen!

 

Übrigens habe ich ausserhalb des Fernsehens noch nie eine SPACE ODYSSEY mit Letterbox-Balken gesehen. Auflösungsreduziertes 2K-DCP plus Leterbox-Container sind heutzutage Vorwand genug für den "Vorführer", alles bei einer einzigen Objektiveinstellung ablaufen zu lassen?

Bearbeitet von cinerama (Änderungen anzeigen)
Geschrieben (bearbeitet)

Ja, ja, früher folgten die Deutschen alle Adolf, heute folgen sie den bösen Industriebosen ins Verderben...

99 Prozent der Zuschauer haben keine Ahnung von Kinotechnik & Co. Die sehen einfach den Film, von ihrem Standpunkt aus etc.

Kann ja nicht jeder so ein hochkultivierter Filmzuschauer sein wie du...

Bearbeitet von Womenzel (Änderungen anzeigen)
Geschrieben (bearbeitet)

A.H. mag in seinen Anfängen in ehrlicher Verbohrtheit gehandelt haben. Heute ist er nur noch eine Kreatur der Industrie.

(Carl von Ossietzky)

 

Der Konsument ist nicht freier als der Produzent. Seine Meinung hängt ab von seinen Mitteln und seinen Bedürfnissen. Beide werden durch seine soziale Lage bestimmt, die wiederum selbst abhängt von der allgemeinen sozialen Organisation.

(Karl Marx: Das Elend der Philosophie, MEW Bd. 4, S. 75)

 

Frei fortgesponnen:

die Mittel des Konsumenten beschränken sich auf Zahlung von 8 EUR (dafür eine DCP-Kinokarte oder eine Blu ray Disc - denn für eine Originalpräsentation/Revitalisierung eines 70mm-Films ist der Markt zu zersplittert.)

"Soziale Organisation" meint eventuell eine unentrinnbare Zeit- und Aufmerksamkeits-Regulierung (und Selbstzensur), wonach man sich als Spassbürger nicht die liebgewonnene Verblendung verderben lassen möchte von ... ähm ... "Asozialen", die einem das erworbene Konsumgut streitig machen. Zumal diese Bösewichte unterstellen, alles könnte doch freier, vielfältiger, gerechter und schöner sein als es uns die Auswürfe der Industrie ermöglichen.

Gelle?

Bearbeitet von cinerama (Änderungen anzeigen)

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