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Geschrieben

Das Argument "die Geräte werden doch heute so gebaut das sie kapput gehen müssen" wird heute immer häufiger gebracht (besonders gern von Stammtischen)

Das ist aber nicht richtig.

Maschinen werden heute natürlich nicht mehr wie noch vor 50 Jahren gefertigt, das ist mal klar mittlerweile gibt es Gesichtpunkte die Ingeneure zusätzlich beachten müssen.

 

Erste Regel der Entwicklung ist heute das Downsizing, d.h. mit geringern Mitteln dasselbe erreichen. Nicht zu vergessen unterliegen die Ingeneure heute mehr denn je dem Druck kostengünstig zu arbeiten, und immer mehr rückt auch das Design in den Vordergrund (natürlich nicht bei Projektoren)

All diese Gesichtspunkt müssen unter einen Hut gebracht werden.

Schau ich mir Projektoren moderner Machart an, und vergleiche ein FP30 etwa mit einer B12 fällt mir eines vordringlich auf.

Die Moderne Maschine hat die eindeutig geringeren bewegten Massen (ein Begriff der beim Kfz heute sehr wichtig ist) was einen geringeren verschleiß und deutlich niedrigere Schwingungen zur Folge hat.

Ich würde auch nicht behaupten das eine korrekt gewartete FP30 anfälliger wäre als andere Maschinen, auch nicht als ältere.

Das etwas kapput geht oder im Zuge von Wartung ausgetauscht wird war ist und wird normal bleiben.

Modernen Autos unterstellt man auch immer das sie deutlich anfälliger wären als früher, das ist defakto aber falsch, schon alleine wenn man einmal die Wartungsintervalle von 1960 mit heute vergleicht fällt soifort etwas auf.

Das einzige was man modernen Autos vorhalten kann ist, wenn etwas defekt ist, dann findet meist nur ein Spezialist den Fehler da die Maschinerie so komplex ist.

Geschrieben

Die Fragen erscheinen mir wesentlich komplexer, da sie globale Wirtschaftsweisen anbetreffen. Es wirkt wie etwas, das mit aller Macht von Vertriebsketten und -netzen auf den Markt gedrückt wird, um (ver-)altete Produktionsweisen zu eliminieren oder eine neues Konzept "ideologisch" und aus Marketinggründen als erster auf der Markt zu drücken, egal, in welchen Richtungen "Folgen" abzusehen sind. Das scheint wie eine Doktrin der BWL-Liga, solche modularen Mischkonzepte zusammenzuführen, nur weil sich in der Dritten Welt, in Ungarn oder sonstwo Arbeitskräfte fanden, die billig Zahnriemen oder die Stahlschränke der FP-Serie im Fließbandbetrieb herstellen.

Höre ich so etwas wie "Downsizing" u.a., werde ich zunächst skeptisch.

Wer hat denn ein Interesse daran, Kostenersparnisse bei der Fertigung zu erzielen und warum? Baut man ein Produkt, das den gängigen Marktmechnismen entspricht, oder etwas, das technisch und qualitativ überzeugt?

Gerne kehre ich doch den Stammtisch gegen die Marketing-Phrase.

 

Nicht auszuschließen ist natürlich in Zukunft, daß mit günstiger erworbenen Rohstoffen (und Kunststoffen) Ersatzlösungen gefunden werden könnten, die die aufwendigere Getriebebausweise tlws. zu ersetzen imstande sind. Das könnte oder sollte auch Ziel der ingenieurwissenschaftlichen Forschungen und Entwicklungen sein.

Defacto sehe ich aber - auch bei den jüngsten Modellen der Kompaktbauweise - einen höheren und schnelleren mechanischen Verschleiß der Getriebeteile. Hier fragt sich, ob es betriebswirtschaftlich für den Betreiber vernünftig ist und auch im Interesse der Kinobesucher liegt, in verkürzten Intervallen Ersatzteile am Projektor auszuwechseln, die nachweislich auf Getriebeprojektoren länger gehalten hätten.

 

Zu den neuralgischen Punkten zählen m.E.:

 

- Nylonkupplungsbuchsen der Malteserkreuzwellen (dadurch sind allgemein die Bildstände "häufiger" und rascher "schlecht" geworden, als bei Geräten der uralten Bauweise)

- Elektronische Schrittmotoren (wartungsanfäliger und aus meiner Beobachtung prozentual in den Kinos mit viel schlechteren Bildständen anzutreffen als bei den "uralten" Geräten)

- Die geringen Massen", die Du befürwortest, erweisen sich an vielen Punkten als verschleißanfälliger (nochmals Nylon-Kupplungsbuchse, weiters Bildbahneinsatz-Kufen, Delrin-Führungsrollen, verkleinerte Alu-Tonbahn usw.) und führen nach meiner Beobachtung in der Praxis zu a) schlechteren Bildständen, b) gewissen Unschärfen und c) vermindertem Ton-Gleichflauf - gerade bei älteren Kopien oder Kopien mit vielen Klebestellen.

 

Demzufolge muß häufiger gewartet werden, und es treten auch - für den Zuschauer erkennbar - häufiger sichtbare Störungen auf.

(Nach etwa 8000 Kinobesuchen in meinem Leben und der späteren Praxis "hinter der Kabinenscheibe" hat sich diese Überzeugung bei mir durchgesetzt).

 

[Auch die "Vorzüge" neuerer Geräte wie Automatik-Verkopplung, Vor- und Rücklauf, Frequenzumformer, leichtere Bauweise, keine Ölzirkulation bei der E-Serie etc. sind allesamt relativ zu bewerten und auf ähnliche Produkte der 50er und 60er Jahre zu beziehen. Nichts ist wirklich neu und revolutionär, ausgenommen die encodierte Lichttonspur seit 1977, die den Raumton erstmals in kleinste Kinobetriebe brachte sowie die Aufwertung der Surround-Lautsprecher; oder die Entwicklung neuerer Objektivtypen, die große Qualitätsprünge nach vorn brachten]

Geschrieben

Hallo cinerama,

 

was ist denn eine Nylon-Kupplungsbuchse?

 

Man könnte jetzt mit dem Thema Video contra Super8 anfangen, auch hier wurde Video mit aller Macht auf dem Markt gedrückt, um Super8 zu verdrängen, aber so ganz geklappt hat das nicht :-) Denn ein kleines gallisches Dorf in Frankreich versucht dem auch heute noch Widerstand zu leisten, will sagen, Beaulieu baut noch Filmgeräte :D

 

Gruß

 

Martin

Geschrieben
Hallo cinerama,

 

was ist denn eine Nylon-Kupplungsbuchse?

 

Man könnte jetzt mit dem Thema Video contra Super8 anfangen, auch hier wurde Video mit aller Macht auf dem Markt gedrückt, um Super8 zu verdrängen, aber so gang geklappt hat das nicht :-) Denn ein kleines gallisches Dorf in Frankreich versucht dem auch heute noch Widerstand zu leisten, will sagen, Beaulieu baut noch Filmgeräte :D

 

Gruß

 

Martin

 

... aber KODAK leider den Kodachrome 25 nicht mehr

Geschrieben

Hallo,

 

dafür gibt es doch den K40. Ja, leider gibt es den K25 nicht mehr, ich hätte ihn gern mal ausprobiert, da ich bislang nur auf K40 oder Ektachrome gedreht habe. Die Auflösung des K25 bei DS8 und 16mm soll ja enorm sein.

 

Um nicht vom Thema abzukommen, Schrittmotoren für Super8 wäre natürlich nicht schlecht, da filmschondener. Malteserkreuzgetriebe für Super8 das wäre wohl wirklich sehr aufwendig und teuer.

 

Ich kenne eine 35mm-Filmkamera mit Malteserkreuzgetriebe, äußerst selten. Die kann man im Berliner Technikmuseum bewundern.

 

Gruß

 

Martin

Geschrieben

K40, sicher nicht schlecht ... allerdings immer dieses filter für aussenaufnahmen.

 

kodachrome 25 filme, die auf meiner alten doppel-super8 kamera aufgenommen wurden (also mit richtiger andruckplatte und nicht mit plastikandruck) hatten eine enorme schärfe und die farben faden auch nicht (bis jetzt jedenfalls noch nicht) ... habe noch einige 16mm kodachrome 25 im kühlschrank ... aber wir schweifen ab ...

Geschrieben
was ist denn eine Nylon-Kupplungsbuchse?

 

Man könnte jetzt mit dem Thema Video contra Super8 anfangen, auch hier wurde Video mit aller Macht auf dem Markt gedrückt, um Super8 zu verdrängen, aber so gang geklappt hat das nicht :-) Denn ein kleines gallisches Dorf in Frankreich versucht dem auch heute noch Widerstand zu leisten, will sagen, Beaulieu baut noch Filmgeräte :D

 

Die Nylon-Kupplungsbuchse ist eine mit äußerer Schneckenradverzahnung versehene Kunststoff-Buchse, die die beiden Teilstücke der unterbrochenen Malterkreuzwelle zusammenhält und somit als Sollbruchstelle fungiert. Außerdem dient sie als Bildstrichverstellbuchse, die die zentrale Bildstrichverstellung (sich drehendes Kreuzgetriebe) ermöglicht.

Einige Kinos behaupten, sie sei jahrlang ohne Beeinträchtigungen gelaufen, die meisten erzählen vom Gegenteil. Aus meiner FP-20-Zeit (Mitte der 80er Jahre) weiß ich noch, daß alle drei bis fünf Monate die Buchse ausgegurkt war, was bedauerlich bleibt, da die Kreuze selbst ganz ordentlich gefertigt waren.

Super-8 wird nachwievor fleißig gedreht und entwickelt. Auch in Negativkopierung angeboten.

Geschrieben

Man sollte auch erwähnen, wie oft jemand mit dem Lappie dort nachstellte und wie lange das gut geht, und wo die Grenzfälle liegen. Hast Du sämtliche Wartungsberichte des vermutlich kopierkwerksseitig sorgsam betreuten Gerätes vor Dir zu liegen? In meiner Region leider wackeln die Bildstände dieser Serie zu 90%, und da darf die Frage erlaubt sein, ob der Wartungsaufwand in Relation zur Kinopraxis liegt und was hieran besser ist als beim Malteserkreuz.

 

 

öhm, ich spreche nicht vom kopierwerk... da steht sowas nicht drinnen, da stehen nur 4 recht erbärmliche FP 28....

 

ich rede jetzt vom kino, in dem ich vorführe

Geschrieben
...Einige Kinos behaupten, sie sei jahrlang ohne Beeinträchtigungen gelaufen, die meisten erzählen vom Gegenteil. Aus meiner FP-20-Zeit (Mitte der 80er Jahre) weiß ich noch, daß alle drei bis fünf Monate die Buchse ausgegurkt war, was bedauerlich bleibt, da die Kreuze selbst ganz ordentlich gefertigt waren.

Hi Cinerama,

diese Meinung kann ich aber überhaupt nicht teilen. Ebenfalls aus der von Dir angesprochen Zeit (ab 1980) sind mir sieben FP 20/30 bekannt, die auch heute noch in Betrieb sind und einen hervorragenden Bildstand haben. Nach meinen Erfahrungen muss die beschriebene Stahlbuchse mit den eingebauten Kunststoffschneckenrädern nach ca. 20 Jahren gewechselt werden, ausgehend von einem Projektor, der mit Langlaufeinrichtung drei Vorstellungen pro Tag betrieben wird.

Ich arbeite selber fast täglich mit 2 FP 20 Bj. 1962 im Überblendverfahren, wo mit Sicherheit noch die ersten Buchsenpaare ihre guten Dienste tuen.

Bis neulich.

Rolf

:roll2:

Geschrieben

Gegenbeispiele sind etwa 20 Stück FP-20 / FP-30 und DP-75-Projektoren in einer einzigen Stadt, wo ich das seit 22 Jahren praktisch beobachte und selbst miterlebt habe. Das verwundert mich absolut, woher die positive Bewertung der Nylon-Kupplungsbuchse kommt. Ich bin da gänzlich anderer Ansicht und wünschte mir das Gegenteil!

In einem Fall hat es dem fast 50 Jahre dienstuenden Vorführer (Gloria-Palast, Berlin) derart "gereicht", daß er die Nylon-Kupplungsbuchse der DP-75 bei Kinoton hat aus Bronze herstellen lassen. Danach blieb der Bildstand stabil! Und FP-20 wackelte hier überall: Porno-Kinos, Zoo-Palast-Kinos, Europa-Studio ... eine endlose Reihe von Kinos, die mit gutem Bildstand begannen und nach allerkürzester Zeit ein ernstes Problem hatten. Beim Austausch der Nylon-Kupplungsbuchse zeigten sich auch deutliche Verschleißerscheinungen. In anderen Fällen lasse ich offen, ob sie bereits verschlissen war oder lediglich hätte nachjustiert werden müssen, was von den Kinotechnik-Firmen nicht immer wahrheitsgemäß kundgetan wurde. :cry:

Geschrieben

@ cinerama,

auch ich kann die Probleme mit der Nylonbuchse nicht nachvollziehen. Hier laufen seit mehr als 10 Jahren insgesamt 11 FP30 und eine FP20. Bisher habe ich erst drei Stück erneuert, davon die jüngste mit 23000 Std.

Wichtig ist das das Gegendrucklager nach der Montage richtig justiert wird und das die Nylonbuchse Spannungsfrei laufen kann. Das ist teilweise eine recht schwierige Feinjustage, die selbst nicht jeder Fachmann fachgerecht hinbekommt. Im übrigen habe ich seltenst eine Maschine gesehen die unter übelsten Bedingungen noch so sauber und Störunanfällig läuft! Du hast ja keine Ahnung wie das hier aussah, als ich anfing, in dieser Rich-schen Zauberbude....

 

Gruß

Guido

Geschrieben

...Wichtig ist das das Gegendrucklager nach der Montage richtig justiert wird und das die Nylonbuchse Spannungsfrei laufen kann. Das ist teilweise eine recht schwierige Feinjustage, die selbst nicht jeder Fachmann fachgerecht hinbekommt. Im übrigen habe ich seltenst eine Maschine gesehen die unter übelsten Bedingungen noch so sauber und Störunanfällig läuft!...

 

Gruß

Guido

Kann die Meinung nur voll bestätigen :!:

Bis neulich.

Rolf

:roll2:

Geschrieben

Kann durchaus sein, daß es an der feinfühligen Jusiterung mangelte, deshalb hatte ich noch einmal nachgefragt.

Diesbezgl. gab es damals leider dutzende Horrormeldungen, da die Buchsen seinerzeit alle paar Monate ausgetauscht wurden ... und irgendwann auch die FP -20 einer schrecklichen Wassmann wich!

Vermute, daß die Nylon-Kupplungsbuchse einfach nur hätte nachjustiert werden müssen, währenddessen die drei seinerzeit hier agierenden Service-Firmen immer nur Totalschaden meldeten und neue Buchsen den Betreibern andrehten.

Dergleichen passierte auch mit Malteserkreuzgetrieben, die ich mal nachstellte zur Verwunderung der Betreiber, da man ihnen doch schon ein "tolles Angebot" mit einem "Austauschgetriebe" unterbreiten wollte.

 

Euren Erfahrungen lauschend, könnte die Nummer wohl auch mit der Nylon-Kupplungsbuchse so gelaufen sein....

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