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Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Zufällig habe ich gestern in einem Buchgeschäft dieses Buch entdeckt.

http://www.berliner-woche.de/nachrichten/bezirk-reinickendorf/artikel/27575-neues-buch-von-reinickendorfer-heimatforscher-erschienen/

 

Es ist nichts besonderes, aber doch sehr interessant und ziemlich gut recherchiert (das kann ich jetzt natürlich nicht behaupten, aber so wirkt es auf mich).

Es ist mit sicherheit in erster Linie für Berliner aus diesem Bezirk interessant, aber für andere Berliner vielleicht auch.

 

Ich werde mehr dazu berichten, wenn ich es ausgelesen habe. Ist zwar nur ein dünnes Buch aber hoffentlich finde ich die Zeit zum lesen.

Geschrieben

Dank für den Tip!!! Der Verfasser hat schon mehrfach durch gut recherchierte Zeitungsbeiträge auf sich aufmerksam gemacht. Bin gespannt, was über "meinen" PALAST HERMSDORF (2 x Ernemann VII B mit Bauer-Lampenhäusern) zu finden sein wird. Und das LILI, in dem ich nie war. Übrigens, mein Avatar zeigt das dritte Nordberliner Kino im Bunde, das CAPITOL FROHNAU. Da bin ich großgeworden, filmisch. Der letzte Film, den ich dort sah, war "Die englische Heirat" (mit Adele Sandrock), zwei Tage vor der Schließung in einer Sonntags-Nachmittags-Matinėe. (Heute wohne ich nur einige Häuser entfernt von Adele Sandrocks letztem Wohnhaus ... )

Geschrieben

Jetzt habe ich das Buch (Büchlein) durchgelesen und kann es wärmstens empfehlen. Über Palast Hermsdorf steht nicht viel, aber ist auch dabei. Die beiden anderen LILI & CAPITOL FROHNAU sogar mit Abbildungen.

Im großen und ganzen wurden Archive durchgeforßtet und alle auffindbaren Daten aufgelistet, wie z.B. wer die Besitzer und Betreiber waren und wann etwas gebaut oder umgebaut wurde.

Eigentlich sieht das Buch nicht sehr bebildert aus, aber zu den meisten Kinos gibt es trotzdem ein Foto und viele andere Abbildungen wie z.B. Saalpläne, Eintrittskarten, Zeitgenössische Zeitungsanzeigen oder einfach Abrechnungen oder andere Dokumente.

Aber das schönste sind einige Kurz Berichte von befragten Zeitzeugen, die einen der Betreiber kannten und erzählten, wie manchmal als sie noch Kinder waren umsonst reingelassen wurden etc.

 

Ich habe richtig gestaunt, dass vor meiner Haustür soviele Kinos mal existiert hatten. Da sind Geschäfte, wo ich schon zigmal vorbei gelaufen bin und ich nie im leben daran gedacht hätte, dass da mal ein Kino stand. Bestes Beispiel der ROXY PALAST in der Oranienburgerstraße 89 direkt neben der Berliner Bank, wo ich immer zum Geldautomaten gehe, dort stand mal ein Kino mit 684 Sitzplätzen.

 

Wenn man das auf ganz Berlin ausweiten würde, dann währe das eine echt fantastische Dokumentation.

Geschrieben

Das ROXY war übrigens mit Vier-Kanal-Magnetton ausgestattet (!). Gleich um die Ecke - also südlich des Wilhelmsruher Damms - lag an der Ecke Oranienburger Straße/Roedernallee ein weiteres großes Kino (654 Plätze), das ASTRA (in dem Hause befindet sich heute die Sparkasse, wenn ich es recht erinnere). Einer meiner Vorführkollegen hatte dort gearbeitet - und schwärmte mir zeitlebens etwas über das tolle Beck-Licht vor (in Friedenau hatten wir dagegen schon auf Xenon umgestellt). Das ROXY dagegen scheint mit Reinkohle gespielt zu haben.

  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Jetzt ist auch mein Exemplar angekommen. Wirklich gut recherchiert. Da leben die fünfziger Jahre nochmal richtig auf - aber auch frühere Zeiten, als beispielsweise "Hermsdorf" noch "Hermsdorf in der Mark" hieß (also vor der Eingemeindung). Ganz nebenbei erfährt man auch, dass ein Umroller - der Vorführer war ja mit dem Vorführen beschäftigt - Ende der fünziger Jahre 42 Euro als Wochenlohn erhielt. Tja, das war ein reiner Nebenjob.

 

Nebenbei habe ich noch gelernt, dass der PALAST HERMSDORF wohl doch schon 1972 schloss (bisher war ich, Hänsel/Schmitt folgend, von 1974 ausgegangen - aber das mag das Datum sein, zu dem der Kinosaal abgerissen wurde). Familie Peter, die über lange Zeit auch das BEBA in der Residenzstraße betrieben hatte (Frau Peter erzählte häufig davon), gab den PALAST zum Oktober 1971 auf (der Stammvorführer hatte zuvor einen Herzinfarkt erlitten; zu dritt mühten wir uns den Sommer über, den Betrieb aufrechtzuerhalten, aber jeder von uns hatte noch andere Verpflichtungen). Übernommen wurde er von einem Ehepaar, das gerade ein Kino in Wedding (oder Tiergarten?) geschlossen hatte. Er als Vorführer, sie an der Kasse. Ich war dann nochmal (oder einige Male?) unter den neuen Betreibern als Zuschauer (und wunderte mich über die einen oder anderen Umbauten). KLUTE habe ich ganz sicher da gesehen, 1972. Das Ende war dann schon merkwürdig - kurz vor Jahresende war der PALAST plötzlich zu, die Schaukastenwerbung hing noch wochenlang. Und wochenlang druckte der lokale "Nord-Berliner" das "aktuelle Programm". Da war aber nichts mehr ...

 

Überhaupt, der "Nord-Berliner" (das lokale Wochenblatt). Der Autor hat nach seinen (umfangreichen) Quellenangaben auch auf verschiedene Artikel zurückgegriffen. Hätte arg Lust, mal das Archiv zu durchstöbern, was sich da über das Frohnauer CAPITOL findet. Da müssen zu Anfang der fünfziger ja doch ganz bunte Veranstaltungen auf der (seinerzeit bemerkenswert großen) Bühne abgelaufen sein - außerhalb des Filmprogramms. Und 1965 muss es einen längeren Artikel zur Schließung gegeben haben - schade, habe ich nie gesehen, war vor meiner Zeit als freier Mitarbeiter ...

Geschrieben

Ich habe mir mal die Tage das Gebäude angesehen, wo der Roxy Palast mal war. Man betrachtet die Gebäude mit ganz anderen Augen jetzt.

Ich habe mir fest vorgenommen, im Sommer bei schönem Wetter mal die ganzen ehemaligen Kino Gebäude in Reinickendorf apzuklappern, die noch nicht abgerissen wurden.

Ich lebe seit 1974 hier in diesem Bezirk und die einzigen Theater die ich noch erleben konnte waren, Das Kino im Märkischenviertel (später Manhatten) und Das Capitol in der Scharnweberstraße.

Beim letzteren hatte ich mir nur ein einzigesmal einen Film angesehen. Mein Stammkino war das Kino im Märkischen Viertel.

Hier habe ich z.B. "Die Brücke am Kwai" mit einem Schulfreund angesehen und wir saßen ganz alleine im Kino. Dann erinnere ich mich an Ben Hur, wo ich mit meinem letzten Geld Popcorn gekauft hatte und für etwas zum trinken nichts mehr übrig war und ich fast verdurstet bin. Ich hatte auch meinen ersten Bond hier erlebt "Der Spion der mich liebte" und die Godzilla Jugundvorstellungen, wo man manchmal sogar auf der Treppe sitzen musste, weil mehr Eintrittskarten verkauft wurden als es Sitzplätze gab.

Auch erinere ich mich daran, als Kampfstern Galactica mit Sensurround lief und die hier nur eine große Box hinten am Eingang aufgestellt hatten der ein wenig lauter war und ein pseudo Sensurround darstellte.

Obwohl am Kudamm die schönsten Kinos existierten und glücklicherweise noch einige stehen, hängt man doch an dem Stammkino um die Ecke. Daher kann ich das mit dem Capitol in Frohnau sehr gut nachvollziehen.

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