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Geschrieben

hallo leute,

 

die modernen kinos- insbesondere die multiplexe- erkennt man daran, dass sie sehr schlicht und einfarbig...also sehr langweilig aussehen. auch die namen der einzelnen säle sind meist durchnummerierungen.

 

es gibt aber auch kinos, da gibt man sich mühe und gestaltet die säle jeweils nach einem bestimmten thema (berühmte beispiele chinese theatre, egyptian theatre, oder schön finde ich auch die traumpalast-säle hier in süddeutschland).

 

klar ist so ein saal teurer als ein schlichter und einfarbiger saal...aber die atmosphäre ist da viel besser finde ich.

 

 

meine frage: gibt es bezüglich des filmgenusses- der ja im vordergrung stehen muss- wichtige argumente die säle möglichst schlicht zu halten? mit anderen worten: wenn man z.b. die seitenwände des kinosaals mit schönen landschaften verziert oder sonstige motive, wirkt sich das störend beim eigentlichen film aus? oder ist es eine schlichte geldfrage?

Geschrieben

tja. da kommen sicher wieder viele meinungen zusammen.

ne gewisse grundstrucktur hat jeder neue saal. vorne ne möglichst breite wand für die leinwand, auframpung für sitze. notausgänge etc....

macht man den saal zu bunt und so stört das am ende den filmgenuss, da mehr lichtreflektionen möglich sind. der nächste punkt ist der ton, der auch durch strukturen verändert werden kann.

ect

generell steh ich auch nich so auf die 08/15 säle aber andererseits.... was will ich da: film gucken.

auch eine nummerierung hat mehr sinn als phantasienamen. da man die säle besser findet, wenn die nummerierungslogik gut ist.

 

und es gibt auch negativ-beispiel. so ein startrek-kinosaal als "holodeck" oder so ein unfug....

 

also da muss man sehr aufpassen und ein "agyptensaal" is nu auch nix tolles mehr... und wenn dann da die nordsee von oben spielt.... passt das auch nich so richtig zusammen^^

Geschrieben

Die Einrichtung soll schön sein, wenn das Licht an ist und nicht stören, wenn das Licht aus ist. (Das tun z.B. zu helle Decken, Glasscheiben im ungünstigen Winkel, Metallornamente, blanke Edelstahlgeländer, spiegelnde Leuchtenteile usw.)

Geschrieben

je mehr modernes Design in einem Saal drin steckt, desto früher ist dieses wieder out.

Je schlichter ein Design ist, desto zeitloser ist es, und es muss nicht so schnell ein neues Design her.

Ist so eine Abwägung, zwischen modern und zeitlos.

Wir haben ein sehr knalliges Design im Foyer.

War 1999 ein echter Hingucker, mittlerweile ist es old fashion.

das Cinenitta zB, ist im Bereich EIngang/Foyer sehr schlicht gehalten, dafür aber nach fast 20 Jahren immer noch relativ gut anzusehen. (ich rede hier bewusst vom Foyer, die Kinosäle haben ihren Zenit schon länger überschritten).

Kinos wie der Traumpalast in zB Biberach, sind zwar im Moment echt schön anzusehen, aber in 5 Jahren ist so ein extrovertiertes Design wieder zu hinterfragen.

Bestes Beispiel sind Diskotheken. Die müssen sich sehr stark am Geschmack der Zeit orientieren, und sind so gezwungen, ale 2-3 Jahre umzubauen, um langfristi

Meine Meinung ist also, eine dezente Moderne, weder zu übertrieben, aber eben auch nicht langweilig.

Das gilt sowohl für ein Eingangsbereich, als auch für Kinosäle.

Geschrieben

Ein Saal sollte den Gast dazu einladen, das Hier und Jetzt hinter sich zu lassen und die Welt auf der Bildwand aufzunehmen.

Das Auditorium muss gepflegt und bestenfalls inspirierend sein.

Immerhin verkaufen wir ja Kinokarten und keine Filmkarten!

  • Like 2
Geschrieben

Eine themenbezogene Dekoration passend zum Saalnamen muß nicht unbedingt sein, aber durchweg schwarze Säle gefallen mir nicht.

Die Mindestausstattung eines Kinosaals ist mMn schon eine überwiegend schwarze Wand, die aber durch farbige Streifen durchsetzt sein darf, in dunkleren Farben, die nur bei Einlaßlicht auffallen. Dann ein Vorhang, der zu der Farbe in der Wandbespannung paßt (nicht die selbe), eine Kaschierung sowie vom Saallicht getrenntes Bühnenlicht. Der Fußboden darf schwarz und aus Linoleum sein, die Sitze entweder Schwarz, oder in der Farbe des Vorhangs oder der Wandbespannung. Unterschiedliche Sitzkategorien sollten verschiedene Farben haben. KEINE LED/ENERGIESPARBELEUCHTUNG! Wenn ich das will, gehe ich in den Supermarkt, und außerdem lassen sie sich einfach nicht so schön verdunkeln.

Die Decke sollte wenn möglich nicht aus diesen Styroporfliesen bestehen, sondern eine glatte Fläche sein, die nicht reflektiert.

 

Wenn ich ein Kino einrichten müßte, würde ich so vorgehen.

Geschrieben

Ja, Linoleum ist sehr praktisch zu reinigen. In Kinos, wo Nachos und andere Klebstoffe verkauft werden, hat man an seinem flauschigen Teppich keinen Spaß, wenn man ihn alle Jahre neu legen muß... (Gut, im Kino meiner Träume gibts nix mit Soße)

 

Was den Trend zu nüchterner Raumgestaltung angeht, ist das Kino wie immer Nachzügler. Schaut euch mal Museen an, die setzen schon seit Ende des kaiserzeitlichen Prunks auf glatte weiße Wände. Betrachtet man alte Bilder des Neuen Museums auf der Museumsinsel in Berlin, kann man die themenbezogene Raumgestaltung in der Antikensammlung bewundern, und die eigentlichen Ausstellungsstücke fügen sich da gut ein. Klar, das sah hübsch aus, aber die Ausstellungsstücke fügten sich eben nur ein, und waren nicht im Mittelpunkt.

 

Kulturpessimistisch betrachtet, wurde Ästhetik aus Gründen des Pragmatismus eben wegoptimiert.

Geschrieben

Na ja, Kino braucht im Grunde große Räume für vernünftige Bild und Tonwiedergabe. Da kann man sehr gut an alten Kinobauten lernen. Die wurden streng nach Optischen und akustischen Richtlinien gebaut, bei 50W Verstärkerleistung konnte man sich da keinen Mist erlauben, und bei Besucherschlange vor der Tür gabs auch nie finanzielle Probleme.

Aus meinen Erfahrung klingen die großen, hohen Räume bei brauchbarer Wandbedämpfung sehr angenehm und voluminös, kein Vergleich zu den Schuhschachteln. Je niedriger der Raum, desto mehr Surrounds braucht man, mehr Endstufenkanäle für die Pegelanpassung dazu, mehr Subs, um die unzureichend Platz habenden langen Wellen noch mit genügend Schalldruck produzieren zu können usw.

Dom mit großer Orgel mach ehrfürchtig, Dorfkirche kling kläglich.

Jens

Geschrieben

linoleum boden find ich "billig" ...

 

Linoleum ist absolut nicht "billig" ... weder von der Anmutung noch vom Preis. Linoleum ist teurer als Teppichboden und darüber hinaus ein durch und durch natürlicher (heute sagt man "biologischer") Bodenbelag, den Du -zig mal abschleifen und wieder neu versiegeln kannst. Wie Echt-Holz-Parkett. Es geht m.E. nichts über einen frisch gereinigten und versiegelten Linoleum Boden im Kino ... hat auch den typischen Geruch, den ich mit den Kinos meiner Jugend in Verbindung bringe.

 

Außerdem sehr praktisch ... hält jede ROCKY HORROR PICTURE SHOW mit Leichtigkeit und Coolness aus.

 

Nicht umsonst hat Kollege Flebbe im Zoo-Palast Berlin auch große Mengen Linoleum Boden verlegt.

  • Like 2
Geschrieben

Diese Art von Bodenbelag war zu seiner Zeit Standard in den meissten westdeutschen Kinos.

Gab es in verschiedenen Farben und wurde auch nach gesonderten Wunsch an das Kinoambiente angepasst.

Habe in etlichen Kinos welche mit diesem Bodenbelag verlegt wurden gearbeitet.

Würde eine öffentliche Einrichtung sogar heute noch modern und zeitlos wirken lassen.

 

308xz03.jpg

Geschrieben

Ooohh wie süüüß, ein Legostein!

 

 

Die glatten Linoleumböden finde ich aber praktischer in der Pflege und Reinigung.

 

 

 

@Michael1:

Ähem, Filmrisse gibt es doch nicht mehr in der digitalen Projektion.

 

Vielmehr müsste es heißen:

"Das Programm wird aufgrund eines Fehlers geschlossen."

 

 

 

Gruß

Maximum

Geschrieben

sehr interessant, dass man auf fast alles achten muss bei einem kinosaal...also bei schneebedeckten bergen oder hellen wüstenlandschaften müßte man mit störungen rechnen?!

 

die weitere frage ist: wie hoch ist der grad der störung? werden diese visuellen störungen von einem 0815 normalkinobesucher überhaupt wahrgenommen,, wenn er sich auf den film konzentriert, oder wird es erst störend, wenn man gezielt darauf achtet? und welchen einfluß haben körper (z.b. säulen etc.) auf den ton? ist der qualitätsverlust beim ton bei solchen "schnickschnack" überhaupt wahrnehmbar...zumindest von 98% der besucher...oder nur meßbar?

 

über die art der einrichtung gibt es- wie man hier schon herauslesen kann;)- große geschmacksunterschiede...ich glaube, dass man sich gut an der mode bei bekleidung richten kann: es gibt klamotten, die sind der letzte schrei nur für die aktuelle saison...und es gibt bekleidung, die schön ist, aber zeitlos.

 

ich denke z.b. so ein kino im chinese stil ist zeitlos...ein kino a la the dark knight ist nur bis zur fortsetzung interessant...oder berühmte filmszenen, finde ich, passen auch sehr gut... alleine schon von der thematik.

 

egal wie gut die inneneinrichtung auch ist, irgendwann erzeugt auch die beste einrichtung keine begeisterungstürme (gewöhnungseffekt)...aber mir persönlich ist z.b. so ein planetenkino a la biberach (auch wenn mit kino und film ja direkt nix zu tun) selbst nach jahren viel lieber als so ne langweilige black/blue//red/green -box.

 

ich kann die äußerung, dass keine filmkarten, sondern kinokarten verkauft werden, nur unterstreichen...leider sieht es heute anders aus.

Geschrieben

Ich als technisch sehr anspruchsvoller Kinogänger mache mir nichts aus hübschen Ornamenten und stilistischer Einrichtung. Ich gehe ins Kino um den Film zu genießen und das kann ich am besten, wenn dieses technisch auf dem höchsten Stand ist und die Optik untergeordnet ist. Wenn das Licht aus ist, sieht man das eh nicht und taucht in den Film ein. Von daher lege ich großen Wert auf gedeckte Farben um Reflexionen zu vermeiden. Wenn sich also Verzierungen negativ auf das Filmerlebnis auswirken (goldene und silberne Ornamente der früheren Kinogenerationen), so empfinde ich dies eher als störend. Ein absolutes NoGo sind z.B. auch Notausgangsleuchten, die einen leichten Spot auf der dunklen Leinwand hinterlassen (mehrfach erlebt).

Bequeme Kinosessel die den Hintern auch bei einem 3 Stunden Film entlasten sind für mich ebenfalls ein Qualitätskriterium. Hinzu kommt eine gepflegte Projektion, damit meine ich das perfekte Einstellen des Bildes. Leider wird auch dies in vielen Plexen sehr stiefmütterlich gehandhabt.

 

Was den Ton angeht: Als Faustregel kann man sagen, dass es weit einfacher ist in einem großen Saal eine gute Akustik zu erstellen, als in einem kleinen, da die Schroederfrequenz und somit die Raummoden dadurch weiter unten liegen. Ich habe aber natürlich auch schon sehr große Säle gesehen in denen die Akustik so schlecht behandelt wurde, dass es bescheiden klang.

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