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Geschrieben

guten abend,

 

gibt es bezüglich der form eines kinosaals optimale parameter?

 

ich meine, wenn man einen kinosaal neu baut und es beeinflussen kann, was würde man bevorzugen? quadrat? mehr länge als breite oder umgekehrt (und gibt es da optimales verhältnis, was man anstreben sollte)?

 

danke für antworten!

 

grussle

Geschrieben

Auch wichtig:

 

Bode, Paul: Kinos. Filmtheater und Filmvorführräume.

Grundlagen, Vorschriften, Beispiele, Werkzeichnungen.

[Mitarbeiter: Ernst Brundig und Kurt Milte.] München, 1957

Geschrieben

danke für die tipps!

 

aber das sind sehr alte bücher...gelten die noch? ich meine früher z.b. waren die kinos flach, heute sind sie aus gutem grund steil.

 

ich bin laie, deshalb sollte es leicht verständlich sein, also wenn in den büchern seitenlang mit formeln und fachmännischen vokabular gearbeitet wird, welches man erst nach einem studium versteht, dann bringt mir das wenig-:) kann man es nicht grob verallgemeinern, z.b. 3:2 verhältnis oder in der art....oder hängt das zu sehr von vielen faktoren ab?

Geschrieben

Waren sie flach? Nein, sie hatte Ränge, wie ein Theater. Manchmal sogar 2. Lichtspieltheater, nannte man das. Sogar im Forum postet Cosmin nette Bilder von sehr steil gestellten Projektoren. die Rampierung heutiger Theater ist ja nur eine billige Lösung der Ränge, in USA sind sind nach wie vor relativ steil rampiert. In Bezug auf optimale Sitzreihengestaltung, Akustik etc. sind die alten Bücher immer aktuell, man verfiel damals nicht dem Wahn, physikalische Grundlagen zu ignorieren und zu meinen, das läßt sich technisch lösen.

Jens

Geschrieben

Waren sie flach? Nein, sie hatte Ränge, wie ein Theater. Manchmal sogar 2. Lichtspieltheater, nannte man das. Sogar im Forum postet Cosmin nette Bilder von sehr steil gestellten Projektoren. die Rampierung heutiger Theater ist ja nur eine billige Lösung der Ränge, in USA sind sind nach wie vor relativ steil rampiert. In Bezug auf optimale Sitzreihengestaltung, Akustik etc. sind die alten Bücher immer aktuell, man verfiel damals nicht dem Wahn, physikalische Grundlagen zu ignorieren und zu meinen, das läßt sich technisch lösen.

Jens

 

die alten (traumhaft schönen) kinopaläste hatten halt 2-3 ebenen, und innerhalb dieser ränge ging es dann relativ gemäßigt bischen nach oben...aber eben nicht so steil wie die heutigen kinos(stadionsitzform nennt man das, glaube ich). insbesondere auf der ersten ebene war wohl sichtfreiheit nicht immer gewährleistet, bzw. man musste immer von unten zur leinwand hoch schauen...heute schaut man meist frontal darauf...ausnahme sind die ersten reihen. die 2. und 3. ebene waren dann steiler nach hinten hin(so habe ich das gefühl von den fotos her), aber da saß man schon bischen weiter weg von der leinwand, auch ein nachteil wieder, obwohl, bei der größe der leinwände vielleicht sogar besser...ich saß noch nie in so alten palästen...

 

p.s.:eines der bücher ist gekauft, muss nur noch entscheiden welches...danke nochmals!

Geschrieben

Noch ein Buchtip,

 

The advanced projection manual von Torkell Saetervadet, FIAF Publikation.

Dotrt sind wir sehr detailliert auf die Kinohausarchitektur eingegangen. So etwas, wie universell gültiges gibt es nicht, die Architektur richtet sich nach dem Zweck.

Die hier schon gemachten Verweise auf Gabler, Bode, Schneider, ... sind nicht verkehrt, stammen aber aus anderer Zeit, wo das Großkino die Regel war.

 

SMPTE Norm sagt z.B. als Grundsatz: Blickwinkel erste Reihe <90°, letzte Reihe > 36°. Daraus läßt sich derder zulässige Bestuhlungsbereich ableiten.

Hineinbeziehen muß man auch noch das Format. Bei 35 mm hat sich das Auflösungsvermögen, welches zugrundegelegt wird, seit 1953 nicht verändert, trotz weit besserer Kopier- und Negativmaterialien und Optiken. 1953 hatte man Vorführer, die den Platz an der laufenden Maschine nicht verliessen, und die Schärfe kontrollieren (mit Hilfsmittel -> Fernglas), zuletzt hatten wir Kinocenter mit Langlaufeinrichtung, bei denen die Schärfenachführung wegfällt, mit dem Ergebnis, nicht mehr Auflösung, als 1953 zu erzielen.

 

Digital wird es besser, da die Schärfe von der Bildwand aus eingestellt und elt gespeichert wird.. Nur, bei ca 60 pixel pro ° Blickwinkel Augenauflösung, darf der Blickwinkel bei Flat nicht größer, als 33° sein, in der vorderen Mitte, als Kompromiß.

Bei 4k können wir die mittleren Reihen mit bis zu 70° Blickwinkel ausstatten. Bei 4k wird man demnach "wie früher" planen dürfen.

 

Schalltechnisch: Zur Erzeugung einer räumlich wirkenden, mehrkanaligen Schallwiedregabe sind quadratische, oder breiter als längere Raumformen kontraproduktiv. Ingesamt sollen Räume auch eine gewisse Höhe nicht unterschreiten, und einen gewissen Raumvolumen Inhalt haben. Der meßtechnisch ermittelte Nachhall muß in bestimmten Grenzen liegen. Dabei unterscheiden sich ehem. DIN der 1930er und die SMPTE/ THX Vorgaben nur gering. Ein schalltot bedämpfter Raum ist völlig fehl geplant. Nachhall ist notwendig, zur räumlichen Wahrnehmung.

Überhöhung: Die Sitzreihenüberhöhung hängt vom Abstand der Stuhlreihen voneinander, und im Wesentlichen von der Bildunterkante (immer gemeinsam für alle Formate wählen) ab. Die Kurve folgt einer Parabel, und ergibt theoretisch die "Bodenwannde der Kinos der 50er. Stadionanordnung/ Treppung braucht man nur bei sehr tief liegender Bildunterkante- / Szenenfächenunterkante. Besonders auffällig wird dieses bei Spielfläche = Fussboden. Es ergibt sich dann die Form der "Fussball- Schüssel" (Bowl).

 

Nicht ganz einfach, aber auch nicht schwer.

 

St.

Geschrieben

was nach norm zulässig ist (damit der besucher ein mindestmaß an filmgenuss bekommt) und was ideal ist, das muss nicht immer das gleiche sein.

 

ich komme aus stuttgarter raum...es gibt säle, die liebe ich wegen des verhältnisses leinwandbreite- entfernung- blickwinkel. es ist als laie erst mal eine gefühlssache für mich, die dann aber von experten mathematisch erklärt werden kann.

 

ich geb mal beispiele für stuttgart, schaut mal : http://www.innenstadtkinos.de/de/infos/unsere_kinos.php

 

das gloria 2 ist für mich das beste kino bezüglich des optimalen sehens in stuttgart. das gloria 1 ist zwar größer, aber ich mag es nicht so von unten nach oben auf die leinwand zu schauen...man kann nicht so gut in den film "eintauchen". metropol 2 ist ähnlich wie gloria 2, aber komischerweise empfinde ich die breite der leinwand zu groß für diesen raum. metropol 3 ist ein laaaanggezogenes kino...viel zu lang. dagegen macht es z.b. im em 2 trotz bescheidener ausmaße richtig spass einen film anzuschauen.

  • 2 Wochen später...
Geschrieben

ich habe eine frage zur rampierung von steilen kinosälen und wollte deshalb kein neues thema aufmachen:

 

wie sehen qualitativ hochwertige rampierungen in kinos aus? sind das stabile holzgerüste, metallgerüste oder treppen massiv aus beton? taugen ausfahrbare teleskoptribünen nur für sportstätten und sonstige veranstaltungen oder auch für kinos?

 

gruss der unwissende

Geschrieben

Meistens Stahluntergestell mit Holzauflage, wer's gerne zimmert eben nur aus Holz, hat aber den Nachteil, das es arbeitet und irgendwann das Knarzen anfängt. Ist leichter und günstiger als reiner Betonguß. Soweit mein Kenntnisstand.

Jens

Geschrieben

@Filmtechniker,

ich war schon in rom und in athen...sehr langlebig die dinger...aber ich möchte nicht den heutigen preis für ein mittelgroßes kino wissen-;)

 

@Jensg,

eben, das könnten die möglichen probleme bei den günstigen lösungen sein: knirschen, knarzen, vielleicht auch leicht federn...deshalb mein interesse, wie man das heute so in der regel in der qualitativ gehobenenen ebene löst.

 

beispiel für holz habe ich gefunden: https://www.facebook...xPlanie?fref=ts

 

beispiele für stahlgerüst und teleskop: http://www.google.de/imgres?sa=X&biw=1454&bih=726&tbm=isch&tbnid=tYKs25WSZiHr6M%3A&imgrefurl=http%3A%2F%2Fde.kovostal.cz%2Findex.php%3Fid%3Dkatalog%26kategorie%3D6%26aktualita%3D39&docid=e7VN4oBp0PdnyM&itg=1&imgurl=http%3A%2F%2Fde.kovostal.cz%2Fdata%2Fkatalog%2Ffoto-496710172336f.jpg&w=650&h=433&ei=D0LuUqjOMIaU4AS-hoH4Ag&zoom=1&iact=rc&dur=757&page=4&start=76&ndsp=24&ved=0CMECEK0DMEw

Geschrieben

wir bekommen demnächst eine neue Auframpung.

Der leere Saal hat einen ebenen Betonboden.

Die Rampung besteht aus einer Unterkonstruktion mit 4 Kant Stahlrohren, 40mm x 1,5mm. Die senkrechten Stützen werden über den gesamten Bereich der Rampung mit einem Abstand von ca 60cm montiert. Also ca 2 pro Reihe und jeweils ca 1 pro Sitzplatz.

Ergibt bei einem Saal mit 150 Plätzen also ca 300 senkrechte Stützen.

Das geht natürlich nur, wenn der Raum unterhalb nicht genutzt werden soll.

Die waagrechten Streben, zur Aufnahme des Deckbelages, werden auch im Abstand von 60 cm angebracht.

Die Stützen werden schallentkoppelt auf dem Betonboden angebracht, da kommen Gummiartige Platten drunter.

Der Deckbelag ist aus 38mm Spanplatten, die senkrechten Teile aus 19mm.

Alle Deckbeläge werden auch schallentkoppelt montiert. Kommt auch etwas Hartgummi dazwischen.

Alle Beläge natürlich nach B1 Brandschutz.

Das gesamte Konstrukt muss eine Verkehrslast von 5 KN/m2 aushalten, entspricht also ca 500 Kg auf jeden Quadratmeter.

Da können also 5 dicke Männer ganz eng zusammenstehen. :smile:

 

Wenn der Raum unter dem Kinosaal, zB für Foyer oder WC, genutzt werden sollen, werden schräge Betonplatten vergossen, auf die dann auch die Stahl-Holzkonstruktion kommt.

Geschrieben

Als Alternative zu der von @ Pudding beschriebenen Stahlkonstruktion (erinnert etwas an Gerüstbau) gibt es auch Stahlbetonfertigteile, die als System geliefert ebenfalls eine Auframpung ergeben, und recht preiswert erhältlich sind.

Bei großen Sälen kann man (sofern eine Kino-Nachnutzung nicht angedacht ist) tatsächlich die Bodenkurve in Ortbeton gießen. Ist ein bisschen aus der Mode gekommen. Der Raum darunter kann dann als Kinosaal, Foyerbereich oder halt, wie @Pudding noch erwähnt, Funktionsräume genutzt werden.

 

Unter einer hölzernen Auframpung darf aus brandschutzrechtlichen Gründen nichts gelagert werden, auch dürfen idR keine technischen Einrichtungen angebracht werden.

 

Stefan

Geschrieben

Unter einer hölzernen Auframpung darf aus brandschutzrechtlichen Gründen nichts gelagert werden, auch dürfen idR keine technischen Einrichtungen angebracht werden.

Stefan

 

korrekt.

Hatten wir drüber nachgedacht, aber das Auskleiden der kompletten Unterseite des Podestes mit Brandschutzplatten wäre sehr teuer, und macht nur Sinn, wenn man den Platz unbedingt braucht.

Ein Lager muss nämlich als neuer Brandabschnitt dementsprechend geschützt werden.

Ausserdem ist es auch deutlich teurer, den Stützenabstand so zu vergrössern, dass man dort zB mit Paletten oder Ähnlichem reinfahren kann.

  • 5 Monate später...
Geschrieben

vielleicht auch mal in richtung literatur für musikstudiobau denken. ein kinosaal ist natürlich nochmal was anderes als ein studio aber der ein oder andere tipp und akustik im allgemeinen sollte da auch weiter helfen.

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