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Geschrieben

. Danach für's Kino völlig uninteressant. Und somit ein Monopol.

 

Du bist auch in Deiner Kleinstadt ein Monopol. Spielst Du den Film nicht, dann läuft er dort auch nicht ... ergo ... Du musst - nach Deiner Argumenation - auch jeden Film spielen, wenn es ein Verleih will. Du kannst nicht für Dich bedingungslose Belieferung fordern und im Gegenzug auswählen wollen.

 

Ich stehe nun wirklich nicht im Lager der Verleiher, aber ich muss schon jedem zugestehen, dass er seinen Film (sein Kino) nach eigenen Vorstellungen vermarkten darf.

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Geschrieben

Die durch die Digitalisierung geänderten Rahmenbedingungen erfordern meiner Meinung nach eine neue rechtlichen Überprüfung der gängigen Verleihpraxis.

Wie schon erwähnt, wäre hier einmal mehr unser HDF gefragt, eine kartellrechtliche Überprüfung durchführen zu lassen.

Geschrieben

Du bist auch in Deiner Kleinstadt ein Monopol. Spielst Du den Film nicht, dann läuft er dort auch nicht ... ergo ... Du musst - nach Deiner Argumenation - auch jeden Film spielen, wenn es ein Verleih will. Du kannst nicht für Dich bedingungslose Belieferung fordern und im Gegenzug auswählen wollen.

 

Ich stehe nun wirklich nicht im Lager der Verleiher, aber ich muss schon jedem zugestehen, dass er seinen Film (sein Kino) nach eigenen Vorstellungen vermarkten darf.

 

naja, der Vergleich hinkt ein wenig.

Meine Kunden haben druchaus die Wahl, welches Kino sie besuchen, obwohl ich auch bei mir am Ort ein Monopol habe, aber es sind genügend Kinos aussen herum.

Ich habe aber NICHT die Wahl, wenn ich den Film XY nicht bekomme, diesen bei einem anderen Verleiher zu kriegen!

Insofern hat der Verleih mit dem Film XY ein Monopol.

Ein Monopol ist, wenn jemand als einzigster eine bestimmte Ware oder Dienstleistung anbieten kann, ohne Konkurrenz.

 

Sobald Waren oder Dienstleistungen überwiegend oder gänzlich aus eine Hand kommen, muss der Staat regulierend eingreifen.

Geschrieben

Ich bin hier eher ein fleissiger Leser als Schreiber aber mal meine Meinung zu diesem Thema.

  • Es ist ja durchhaus möglich mit einer Festplatte/Kopie 3-4 Kinos zum Start zubeliefern welches den Umsatz erhöhen würde und gleichzeitig die Kosten pro EInsatz reduzieren würde.
  • Die großen Kinoketten werden ja schon bevorzugt in dem sie 3 - 10 % RZ gelten machen können welches vielen kleinen Kinos verwehrt wird.
  • Solange sich die kleinen Kinos nicht organisieren wird aber auch recht wenig passieren, sinnvoll wäre sicherlich einen Klage vorm Bundeskartellamt mit Betreibern aus recht vielen Bundesländern.
  • Interessant ist zu diesem Thema das GWB §20

Geschrieben

@carstenk:

 

Dieses System ist aber halt auch schon überholt...

Und das INSBESONDERE seit der Belieferung über Satellit.

 

Mir sagte letztens auch ein Disponent er hätte nur soundsoviel zusätzliche "Kopien", die er einsetzen dürfe. Nur ist halt der Grund dafür einfach Willkür.

 

Das ist weder überholt noch Willkür, sondern entspricht einfach der Kalkulationsgrundlage für die nachgeschalteten Dienstleistungen und ist im Grunde nichtmal die Schuld der Verleiher. Die Dienstleister werden 'Kopien' aus naheliegenden Gründen nicht per 'Flatrate' verschicken, auch nicht über Satellit.

 

Wenn die Verleiher einen Start anfragen, will und muss der Dienstleister wissen, WIEVIELE Festplatten er bespielen und verschicken, und KDMs erzeugen und verschicken soll. Und der Verleiher muss dann nunmal eine Zahl nennen, und das ist dann eben die Zahl der verfügbaren Kopien, die der Disponent zu Verfügung hat. Bei diesen Kopienzahlen und Zeitfenstern kann der Dienstleister auch nicht 'mal eben' 100 Platten mehr bespielen als vereinbart war, weil der Disponent diese Zahl nicht berücksichtigt hat. Ebenso wirft der Verleih Geld aus dem Fenster raus, wenn er grundsätzlich 1000 Platten disponiert und die nicht los wird. Diese Erwägungen sind regelmäßig Teil der Kostenplanung für einen Start. Das mag irgendwie vorsintflutlich erscheinen, aber bei den gegenwärtigen Dienstleistungsmodellen ist das halt kaum anders möglich. Das sind sicher nicht die einzigen Gründe für die selektive Belieferungspraxis, aber diese Umstände sind sicher ein maßgeblicher Baustein dabei.

 

- Carsten

Geschrieben

Grundsätzlich ein sehr wichtiges Thema zur aktuellen Situation im Kinomarkt.

 

Ich beschäftige mich bereits seit einiger Zeit mit den Gründen und Folgen dieser Verleihpolitik und komme auf den Entschluss, dass unser Modell weder zeitgemäß, noch Gerecht ist. Es besteht in der Tat Monopolstellung seitens der Verleiher, weil ein Film nun mal nicht bei mehreren Lieferanten zu ordern ist. Selbst die Deutsche Bahn darf ihre Gleisen nicht mehr nur vollständig alleine nutzen, weil dies den Wettbewerb unterdrückt. Und so sieht es bei den kleinen Betriebern in Deutschland aus. Durch Marktverzerrung, bevorteilung der Multiplexe, ist Angebot und Nachfrage kein Bestandteil unseres Marktes. Im Prinzip ein Verstoß gegen den freien Wetttbewerb, weil dem Kinobetreiber keine Alternative zum verwehrten Blockbustereinsatz geboten wird bzw. werden kann.

 

Im Prinzip spiele ich als kleines Haus in einem kleine Ort, in anbetracht der Einwohnerzahl, Einzugsgebiet und Saalgröße, pro Film mehr Geld ein, bzw. generiere höhere Besucherzahlen.

 

Argumentativ zu sagen, dass Kopienschnitte gehalten werden müssen, wiederspricht der eigentlichen Situation. Bringt man die gerade genannten Variablen in die Kopienschnitt Rechnung mit ein, erziehlen kleine Orte den besseren Schnitt.

 

 

...

Ich sehe den Kinofilm als kurzfristiges Vermarktungsgut (ähnlich einem Fußballspiel über deren Art es schon Urteile gibt). Das Auswertungsfenster beträgt im Vergleich zu früher nur noch wenige Wochen. Ich für meinen Teil denke über einen Einsatz in aller Regel nicht mehr nach, wenn die dritte Spielwoche rum ist...

 

 

Das ist eines der Hauptargumente, warum die derzeitige Verleihpolitik kleinere Betreiber stark benachteiligt.

In der heutigen Zeit ist ein sofortiger Abruf von Informationen und Medien, Bestandteil unserer Gesellschallschaft geworden.

Alles muss sofort und zu jeder Zeit abrufbar sein. Zeigt ein Kino den Film erst ab der dritten Woche oder später gehen so nicht unerhebliche Einnahmen und Besucheraquisen verloren.

 

 

...

Mir entzieht sich völlig, warum der Kopienschnitt so wichtig sein soll.

Genauso wichtig wie eine goldene Leinwand.

Braucht kein Mensch, ausser das Ego des Verleihers.

 

Verschiedene Disponenten haben mir die Problematik so versucht zu erklären:

Jede rausgegebene Kopie(DCP) verursacht Werbekosten. Bei 200 Kopien wäre das Summe X. Bei 400 Kopien eine doppelte Summe x also. Das Ganze geht schon vor dem Verleiher, von den Produzenten oder Filmschaffenden aus, die festlegen, dass so und so viel Geld für die Anzahl der Locations, an Bewerbung, Marketing ausgegeben werden muss.

 

Ich bezweifel dies stark, sollte das allerdings tatsächlich so ein, ist es klar, weshalb alle Majorverleiher aus Amerika ihre Instruktionen erhalten und Kopienschnitte einfahren müssen. Da liegt es nahe, die größten Häuser mit dem größtem Umsatz als erstes anzufahren, damit Einspielergebnisse entsprechend generiert werden. Da liegt viel Statistik dahinter. Sinnvoll ist was anderes.

 

Ändern kann so etwas meiner Meinung nach, nur eine Grundsatzentscheidung auf gerichtlicher Ebene. Es muss an einem Fallbeispiel klar gemacht werden, dass deutsche Kleinkinobetreiber wirtschaftliche Nachteile aus der Situation beziehen.

Geschrieben

Es muss an einem Fallbeispiel klar gemacht werden, dass deutsche Kleinkinobetreiber wirtschaftliche Nachteile aus der Situation beziehen.

 

Die aktuelle Diskussion hier entzündete sich an dem Beispiel "I, FRANKENSTEIN" den Kollege Ulli nicht zum Start bekommen hatte. Es wird schwierig sein, an diesem Beispiel klar zu machen, dass Ulli ein wirtschaftlicher Nachteil durch die Nicht-Belieferung entstanden ist.

 

... weshalb alle Majorverleiher aus Amerika ihre Instruktionen erhalten und Kopienschnitte einfahren müssen

 

Im aktuellen Fallbeispiel (I, Frankenstein) handelt es sich um keinen Majorverleih, sondern um eine deutsche mittelständische Medienfirma (Splendid).

 

Im Prinzip ein Verstoß gegen den freien Wetttbewerb, weil dem Kinobetreiber keine Alternative zum verwehrten Blockbustereinsatz geboten wird bzw. werden kann.

 

Blockbuster (Bond, Herr der Ringe, Harry Potter, Hobbit u.v.m.) werden/wurden i.d.R. nur verwehrt, wenn es Zahlungsprobleme o.ä. mit Kinos gab. Ansonsten wurden die so breit gestreut, dass jedes Kino zum Einsatz kam. Das wiederum war vor 15 Jahren noch nicht so ...

 

Um nur mal ein Beispiel zu nennen: DER WEISSE HAI wurde 1975 mit 90 Kopien gestartet. Heute wird ein Blockbuster dieser Größenordnung mit 900 - 1200 Kopien (ca. 800 - 900 Einsätzen) gestartet.

Geschrieben

Im aktuellen Fallbeispiel (I, Frankenstein) handelt es sich um keinen Majorverleih, sondern um eine deutsche mittelständische Medienfirma (Splendid).

 

Das mag ja sein. Der Film wird allerdings über Sony vertrieben und auch mit deren Bezugsbedinungen.

 

Ich finde diese Diskussion interessant. Allerdings sollte man es von "I, Frankenstein" abspalten und unter einen passenderen Titel separat einstellen. Nur so als Idee.

Geschrieben

Das mag ja sein. Der Film wird allerdings über Sony vertrieben und auch mit deren Bezugsbedinungen.

 

Und hier liegt meines Erachtens das Problem. Weil der Film über Sony kommt, dachten offenbar viele, dass das eine sichere Bank im Einsatz ist, und wollten eine Kopie. Ist mir aber schleierhaft, wie man sich darüber ärgern kann, so einen reinen Multiplexfilm nicht spielen zu können.

Geschrieben

Ist mir aber schleierhaft, wie man sich darüber ärgern kann, so einen reinen Multiplexfilm nicht spielen zu können.

 

Hmm, wieso denkst du, dass dies ein reiner Multiplexfilm ist? Die Besucherzahlen sind gar nicht so weit auseinander.

 

Und warum sollte ein Film von Sony eine sicherere Bank sein, als von Splendidi? Die Werbung ist identich, da Sony den Film mit ihren Bezugsbedingungen verleiht. Wenn ein kleiner verleiher wie Splendid alleine den vertrieb machen würde, dann, ja dann würde ich dir Zustimmen.

Geschrieben

Ich denke dass der Film mit Multiplexgefälle läuft, d.h. in Plexen über dem Kopienschnitt und in kleineren Häusern und Städten unterdurchschnittlich. Genaue Zahlen habe ich natürlich nicht. (War ein bisschen gehässig gemeint :twisted: )

 

Was die Einsatzplanung angeht, habe ich oft den Eindruck, dass die Kollegen die Startlisten der Majors studieren und dann diese Filme gezielt anfragen, weil sie sich hier den meisten Umsatz versprechen. In den meisten Fällen mag das stimmen, aber in Fällen, wo ein größerer Verleih nur den Vertrieb für ein anderen Verleih macht, der keinen eigenen Vertrieb hat, nicht immer.

 

Kurz, wäre der Film über 24 Bilder oder die Filmagentinnen vertrieben worden, hätten bestimmt nicht so viele Kinos nach Einsätzen gefragt :-D

 

Bei uns laufen Filme aus der Mainstream-Ecke in der Regel eher unterdurchschnittlich vom Kopienschnitt, und Arthouse-Filme (resp. "gehobener Mainstream") eher überdurchschnittlich. Einen Film wie I, Frankenstein brauche ich daher gar nicht anfragen.

Geschrieben

Solange sich die kleinen Kinos nicht organisieren wird aber auch recht wenig passieren, sinnvoll wäre sicherlich einen Klage vorm Bundeskartellamt mit Betreibern aus recht vielen Bundesländern.

 

Sehr viele kleine Kinos sind organisiert, in der AG Kino/Gilde. Und die kämpft für ihre Mitglieder.

Was nichts dran ändert, dass die Belieferungssituation für uns kleine Kinobetreiber sich im Schnitt durch die Digitalisierung deutlich verbessert hat -- und die ganze Frage nun wirklich keine kartellrechtliche ist.

 

Schöne Grüße,

Matthias

Geschrieben

Ich stehe nun wirklich nicht im Lager der Verleiher, aber ich muss schon jedem zugestehen, dass er seinen Film (sein Kino) nach eigenen Vorstellungen vermarkten darf.

 

Ich verstehe die Beschwerden schon, vor allem aus Sicht der kleinen Mainstream-Häuser in der Fläche.

Ansonsten ist des m.E. durchaus legitim, dass ein Verleih einen Start limitiert -- ein hoher Kopienschnitt bedeutet halt auch eine gute Auslastung des Kinos, das zum Zuge kommt. Es hilft ja niemandem, wenn ein Film überall läuft und die Kinos die Zuschauer untereinander aufteilen müssen. Ich kann schon damit leben, dass manche Starts nicht bei mir laufen, wenn ich dafür andere Starts dann exklusiv habe.

 

Nicht verstehen kann ich teilweise, dass manche Majors so ungern auch in den Arthouse-Kinos starten. Es gibt halt Starts, die im Arthouse schlicht besser laufen als im Plex, oder aber dort eine ganz andere Publkumsschicht erreichen. Das ist zusätzliches Business, das die Majors teilweise (mit der Begründung "Kopienschnitt") wegwerfen.

 

Was mich derzeit mehr ärgert ist, dass die kleinen Verleiher verschiedene Filme teilweise mit verschiedenen Agenturen abwickeln oder aber kleine Starts selbst machen und die größeren über Agenturen.

Das nimmt mir als kleinem Betreiber die Möglichkeit, mir mit einem Verleih eine gute Zusammenarbeit zu erarbeiten in der Form, dass ich kleine Starts ins Programm nehme, dafür dann aber auch die größeren Starts spielen kann.

 

Beste Grüße,

Matthias

Geschrieben

Ansonsten ist des m.E. durchaus legitim, dass ein Verleih einen Start limitiert -- ein hoher Kopienschnitt bedeutet halt auch eine gute Auslastung des Kinos, das zum Zuge kommt. Es hilft ja niemandem, wenn ein Film überall läuft und die Kinos die Zuschauer untereinander aufteilen müssen. Ich kann schon damit leben, dass manche Starts nicht bei mir laufen, wenn ich dafür andere Starts dann exklusiv habe.

 

Die Forderung nach unbegrenzter Startkopienzahl impliziert die Annahme eines nach oben offenen Zuschauerpotentials für einen bestimmten Film. Und das stimmt m.E. bei vielen Filmen nicht. Das führt dann wiederum dazu, dass die Auslastung in allen Einsätzen sinkt (an dieser Stelle intervenieren mit Sicherheit die Ketten) und evtl. es keinen so richtig glücklich macht.

 

Die Verleiher machen ja auch die Erfahrung, dass Filme, die eine schlechte Auslastung bringen, genauso schnell aus dem Programm fliegen, wie sie gekommen sind. Und das wollen viele eben nicht.

Geschrieben

macplanet:

ähm... Ich möchte den film sehen, den ich exclusiv auswerten darf^^ soll heißen der in den beiden Großstädten um mich herum dann NICHT gezeigt werden darf, solange ich ihn spiele... ^^

Und die Argumentation ist auch so etwas komisch. Es ist doch im Grunde völlig egal, ob ich jeden zweiten Film alleine spiele, oder ob ich von jedem Film die Hälfte der Zuschauer habe. im letzteren Fall kann ich wenigstens durch Service und andere Maßnahmen versuchen mehr als die Hälfte zu bekommen (was dann marktwirtschaft wäre, so wie ich sie verstehe).

 

Zu analogen Zeiten waren in einem Dorf noch zwei Kinos. Da es immer nur eine Kopie gab (logisch) mussten die sich absprechen und abwechselnd spielen, aber Hallo heute?....(!) ...

 

@tomas katz

Klar verteilt sich die Besucherzahl, wenn mehr kinos spielen. Aber das gibt ketten nicht das vorrecht... und: Mehr Einsätze, mehr Besucher. Sicher nicht im Verhältnis 1:1 ... Und es wird auch nur seltenst sein, dass alle 4000 Leinwände mit einem einzigen Film bespielt wird^^ Die Abwechslung bleibt und die Menge an gewünschten Einsätzen wird auch in Grenzen bleiben bei völliger Freiheit.

 

Klar werden schlecht besuchte Filme schneller wieder aus dem Programm genommen! Gar keine Frage. Ist ja auch logisch! Geht ja jedem Produkt so, vom Schokoriegel bis zum Auto^^ Aber die Zeiten, (weißer Hai wurde oben als Beispiel genannt) dass man einen Film von Ort zu Ort nach und nach weiterreichen kann und somit laaaange Aktuell ist, ist eben nicht mehr. Diese Zeit ist vorbei.

 

Und heute Dispo:

Ich wollte einen Film bekommen. Ich habe noch für eine Woche einen Platz frei!

Ich hab angefragt, da hieß es: "Sie haben noch keine Plakate und keinen Trailer, da kann ich Ihnen den Start nicht zusagen". Gut... ... ... DIESEN Film werd ich dann eben garantiert NICHT mehr spielen. Denn ich "bewerbe" doch nicht jetzt für 10 Wochen einen Film, der dann total veraltet ist ^^. Und bis Ende März sieht es so aus, als ob da aktuellere Filme funktionieren. Und da ich nur 2 Leinwände und keine 10 habe... Geht es auch gar nicht.

Und diese Begründung ist auch einfach albern...

 

 

@Preston

Naja, i, Frankenstein ist auf Platz 7. Filme, die bereits 12 Wochen im Programm sind laufen besser...

Folge:

Ich WILL jetzt den Frankenstein auch gar nicht mehr spielen. Wird den Verleih nicht in die Insolvenz führen, aber halt dennoch Besucher kosten.

Geschrieben

macplanet:

ähm... Ich möchte den film sehen, den ich exclusiv auswerten darf^^ soll heißen der in den beiden Großstädten um mich herum dann NICHT gezeigt werden darf, solange ich ihn spiele... ^^

 

Ich rede aus der Sicht des Arthouse-Betreibers, der am Ort mehrere Mitbewerber hat. Da ist es gang und gäbe, dass bei kleineren Starts eine Kopie exklusiv zu mir kommt -- oder halt zu den Mitbewerbern.

Eine "alleinige" Kopie bringt mir deutlich mehr Publikum, ganz egal, welche Werbenahmen ich betreibe.

Ich rede nicht von Nachbarstädten -- die gibt es, haben aber quasi keine Auswkirkung.

 

Und die Argumentation ist auch so etwas komisch. Es ist doch im Grunde völlig egal, ob ich jeden zweiten Film alleine spiele, oder ob ich von jedem Film die Hälfte der Zuschauer habe. im letzteren Fall kann ich wenigstens durch Service und andere Maßnahmen versuchen mehr als die Hälfte zu bekommen (was dann marktwirtschaft wäre, so wie ich sie verstehe).

 

Äh, nein, das ist überhaupt nicht egal -- mehr Personen im Kino, mehr Geld.

Zumindest wir müssen mit endlicher Zahl an Sälen und Sitzen arbeiten ;-)

(Wobei die Zahl der Säle häufiger ein Problem ist als die Zahl der Sitze.)

 

Schöne Grüße,

Matthias

Geschrieben

ja, aber die sicht "mehr personen im saal mehr geld" ist zu kurz betrachtet. das gilt für genau EINEN film. Und da stimme ich natürlich zu. ist der film auch in einem anderen kino, hab ich weniger besucher.

 

aber würdest du dir nich auch in den arsch beißen, wenn dein nachbar ZbF spielt und NICHT du weil er ihn exclusiv hat!? ...

 

ich bin überzeugt, es ist sinnvoller alle filme zur verfügung zu haben statt nur die hälfte.

Geschrieben

ja, aber die sicht "mehr personen im saal mehr geld" ist zu kurz betrachtet. das gilt für genau EINEN film. Und da stimme ich natürlich zu. ist der film auch in einem anderen kino, hab ich weniger besucher.

 

aber würdest du dir nich auch in den arsch beißen, wenn dein nachbar ZbF spielt und NICHT du weil er ihn exclusiv hat!? ...

 

ZbF ist aber nicht der Normalfall -- und den hat ab der 2. Woche auch jeder gespielt.

Ich habe drei Säle, da passt nur eine gewisse Zahl von Filmen rein. Es ist weder in meinem Interesse noch in dem des Publikums, dass jeder nur die zwei, drei jeweiligen Top-Filme spielt.

 

Das mag ja alles sehr verschieden sein, je nachdem in welcher Marktsituation man sich befindet -- in einer mittelgroßen Stadt, in der man das einzige Arthouse ist, mag es für alle in der Tat am besten sein, wenn man zumindest Woody Allen & Co spielt, damit nicht nur Popcorn-Ware zu sehen ist. In einer Großstadt ist es aus Sicht des Publikums sinnvoll, wenn möglichst breites Programm zu sehen ist. Und aus Sicht des Kinobetreibers ist es sinnvoll, wenn er bei Filmen, für die er sich einsetzt, zumindest die Gewähr hat, dass er das größte (bzw. einzige) Stück vom Kuchen bekommt.

 

Schöne Grüße,

Matthias

Geschrieben

Blockbuster (Bond, Herr der Ringe, Harry Potter, Hobbit u.v.m.) werden/wurden i.d.R. nur verwehrt, wenn es Zahlungsprobleme o.ä. mit Kinos gab. Ansonsten wurden die so breit gestreut, dass jedes Kino zum Einsatz kam. Das wiederum war vor 15 Jahren noch nicht so ...

 

 

Blockbuster streite ich nicht ab, allerdings wird bei der restlichen "Mittelware" mit kaputten Waagen gemessen. Ich kann dir hierzu ein aktuelles Beispiel nennen. Ich konnte den Film "Fack Ju Göhte" erst zur zweiten Woche einsetzten, obwohl ich mir aufgrund meiner Erfahrung bereits dachte, dass dieser wenigstens guter Durchschnitt wird. Jetzt sind mir rein rechnerisch auf den Locationschnitt meiner Einwohnerzahl betrachtet, durch den Wegfall der ersten Woche, gut 7000 Euro reine Eintrittskasse Brutto flöten gegangen. Concession hierbei noch nicht einberechnet.

 

Und da liegt doch die Krux. Ich bestelle ein Produkt und es wird mir verwehrt, zu meinem großem Nachteil. Im Prinzip ist hier Schadensersatz erforderlich aufgrund ausnutzen der Monopolstellung.

 

Um nur mal ein Beispiel zu nennen: DER WEISSE HAI wurde 1975 mit 90 Kopien gestartet. Heute wird ein Blockbuster dieser Größenordnung mit 900 - 1200 Kopien (ca. 800 - 900 Einsätzen) gestartet.

 

1200 Kopien? Wann hatten wir die zuletzt? Noch nicht einmal bei Avatar gab es soviele. Liegt wahrscheinlich auch daran, dass wir effektiv nur noch knapp 1000 Betreiberstätte in Deutschland haben. Selbst Hobbit 2 waren nur 800 im Start meine ich.

 

Sehr viele kleine Kinos sind organisiert, in der AG Kino/Gilde. Und die kämpft für ihre Mitglieder.

Was nichts dran ändert, dass die Belieferungssituation für uns kleine Kinobetreiber sich im Schnitt durch die Digitalisierung deutlich verbessert hat -- und die ganze Frage nun wirklich keine kartellrechtliche ist.

 

Die AG Kino/Gilder verfolgt aktuell die Forderung von 39 Prozent Leihmiete. Das sind Forderungen, die sich niemals durchsetzten werden. Sinnvoller ist meiner Meinung nach, die kompromisslose Kopienbelieferung, gerne wahlweise mit Erhöhung der Mindestgarantie um das Einsatzrisiko an das Kino abzugeben. Außerdem wird es Zeit, dass Trailer, Werbung, TBs und co endlich einmal sofort, pünktlich und ordentlich zur Verfügung gestellt werden. Der Wahnsinn mit den tausend Presseportalen und Trailerzugängen ist keine Dienstleistung mehr im Sinne des Vebrauchers Kino.

Das sind vorranige Themen, wobei die AG Kino hier einige positiver Weise angeht.

 

Und heute Dispo:

Ich wollte einen Film bekommen. Ich habe noch für eine Woche einen Platz frei!

Ich hab angefragt, da hieß es: "Sie haben noch keine Plakate und keinen Trailer, da kann ich Ihnen den Start nicht zusagen". Gut... ... ... DIESEN Film werd ich dann eben garantiert NICHT mehr spielen. Denn ich "bewerbe" doch nicht jetzt für 10 Wochen einen Film, der dann total veraltet ist ^^. Und bis Ende März sieht es so aus, als ob da aktuellere Filme funktionieren. Und da ich nur 2 Leinwände und keine 10 habe... Geht es auch gar nicht.

Und diese Begründung ist auch einfach albern...

 

Genau so sieht es aus. Filme die älter als drei Wochen sind, brauch man weder bewerben noch nachspielen. Für kleine Häuser völlig unrentabel. Alles schon hundertmal versucht.

 

Ein Witz sind auch die verschiedenen Trailermailings der Verleiher. Wenn ich mich auch nur ansatzweise um die Wünsche der einzelnen Verleiher, bei dem Abspiel der Trailer im Vorprogramm kümmern würde, hätte es eine Länge von 45 Minuten - ohne Werbung. Abgesehen davon, habe ich dann total an meiner Terminierung vorbeigetrailert....

Geschrieben

 

1200 Kopien? Wann hatten wir die zuletzt? Noch nicht einmal bei Avatar gab es soviele. Liegt wahrscheinlich auch daran, dass wir effektiv nur noch knapp 1000 Betreiberstätte in Deutschland haben. Selbst Hobbit 2 waren nur 800 im Start meine ich.

 

 

Ich habe von "Kopien" geschrieben, nicht von Einsätzen. Bei HERR DER RINGE, SPIDERMAN, MATRIX etc. waren es bis zu 1200 35mm Kopien. Bitte berücksichtige, dass Multiplexe zu der Zeit bei diesen Blockbustern bis zu 5 Kopien im Hause hatten. Heute zählt man bei rentrak nicht mehr "Kopien" sondern "Einsätze".

Geschrieben

Die AG Kino/Gilder verfolgt aktuell die Forderung von 39 Prozent Leihmiete. Das sind Forderungen, die sich niemals durchsetzten werden. Sinnvoller ist meiner Meinung nach, die kompromisslose Kopienbelieferung, gerne wahlweise mit Erhöhung der Mindestgarantie um das Einsatzrisiko an das Kino abzugeben. Außerdem wird es Zeit, dass Trailer, Werbung, TBs und co endlich einmal sofort, pünktlich und ordentlich zur Verfügung gestellt werden. Der Wahnsinn mit den tausend Presseportalen und Trailerzugängen ist keine Dienstleistung mehr im Sinne des Vebrauchers Kino.

Das sind vorranige Themen, wobei die AG Kino hier einige positiver Weise angeht.

 

Das sind doch alles Themen, die die AG Kino aktuell beackert. Die 39 Prozent sind vielleicht plakativ, aber womit soll man denn ins Rennen gehen? Seit auch Arthouse-Verleiher ohne mit der Wimper zu zucken in der dritten Woche noch über 50 Prozent verlangen, muss so eine Forderung auf den Tisch, auch wenn sie am Ende sicherlich nicht 1:1 durchgesetzt werden kann.

 

Aber höhere Mindestgarantien? Never ever. Ich trage doch nicht als Kino das Risiko dafür, dass ein Film floppt. Mit so einer Forderung bleibt am Schluss von der Kinolandschaft nicht mehr viel übrig -- denn wenn erst mal alle nur noch die paar Filme spielen, für die sich eine hohe MG sicher lohnt, gibts auch bald die Hälfte der Kinos nicht mehr -- dann sucht sich das Publikum nämlich ganz schnell den aus, der sauberer, billiger besser erreichbar oder sonstwas ist.

 

Bei Werbung & Co kann ich das Gejammere übrigens nicht so ganz nachvollziehen -- dass es hier Probleme gibt, ist doch sehr die Ausnahme.

 

Schöne Grüße,

Matthias

Geschrieben

@Preston:

in der Top 20 steht aber immer noch Besucher pro Kopie und Erfasste Kopien.... (?)

 

Die AG Kino-Gilde ist vorwiegend für Programmkinos und Filmkunsthäuser was man denen gegenüber auch nachweisen muss um ordentliches Mitglied zu werden...

 

Es wäre zwar wünschenswert, ein einheitliches Downloadportal zu haben, aber da gibt es schlimmers...

 

Die Trailereinsatzplanungen der Verleihe sind auch ok. Da es ja keine Vorschrift ist, ist es ein guter Hinweis. Die Verleiher werden die Zielgruppen ja schon besser analysiert haben als ich das ma eben so auf die Schnelle machen könnte für einen der vielen Filme.

Geschrieben

@Preston:

in der Top 20 steht aber immer noch Besucher pro Kopie und Erfasste Kopien.... (?)

 

 

Gemeint sind Einsätze bzw. "locations" wie es bei rentrak genannt wird

 

Ein Multiplex, das z.B. WOLF OF WALL STREET in drei Sälen spielt, wird als eine (1) "location" erfasst. Das wurde bereits vor Jahren in den entsprechenden Reports umgestellt.

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