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Geschrieben

Ich war gestern im Delphi-Kino in Berlin. Ich hatte mir "Rhythm is it" angesehen, einen Film mit den Berliner Philharmonikern. Ich bin von diesem Kino begeistert! Ich glaube, hier gibt es vielleicht wirklich einen der besten Kinosounds in Deutschland. Phantastisch "ausgewogen" (sehr subjektive Aussage, gebe ich gerne zu), phänomenales Bassfundament mit beeindruckender Tieftondynamik. Auch bei lautesten Passagen ein einwandfreies, klares und sauberes Tonbild ohne jede Verzerrung.

 

Ich würde gerne wissen, welches Lautsprechersystem welchen Herstellers man da verbaut hat.

 

Die Projektion war erstklassig, hervorragend ausgeleuchtet, Bildstand und Schärfe erstrangig.

 

Nicht zu vergessen die Inneneinrichtung, größtenteils so glaube ich, noch original aus den Fünfzigern - und trotzdem schöner und vielleicht auch funktionaler als in so manchem hochgezüchteten Multiplex heutzutage.

 

Mein Fazit: Ein echtes Kino zum träumen. Ich werde zukünftig bei keinem Berlinbesuch einen Besuch in diesem wunderbaren Lichtspieltheater versäumen. Ein großes, dickes Lob an die Betreiber!

Geschrieben

Delphi.

Eines meiner absoluten Favoriten, wenn ich auf der Berlinale bin.

Ohne zu wissen, was da hinter den Kulissen läuft. Was im Saal ankommt, ist gut.

Geschrieben

In diesem Kino sieht die Werbung auch nach X Durchlaeufen noch aus wie am

ersten Tag - Zufall? Hoehere Maechte? Oder sollte die Art und Weise, wie

man mit dem Film umgeht, sich doch in der Praesentationsqualitaet

bemerkbar machen (was viele Kinobetreiber und Vorfuehrer vehement

bestreiten)?

 

Gruesse

Marc

Geschrieben

Hallo! Ich war auch schon in diesem wunderbaren Lichtspieltheater! Leider hat die Zeit nicht gereicht, um mir einen Film anzusehen, sondern nur für eine kleine Besichtigung. Das Theater zählt zweifelsohne auch zu meinen Favoriten! Alleine mit der Atmosphäre, die in diesem Theater herrscht, können nicht viele Kinos, und erst recht keine Multiplexe mithalten! Die Aussuattung des Vorführraumes ist ein Traum (Tonsysteme, Maschinen...)! An der Arbeitsweise des Vorführers, den ich dort kennengelernt habe, könnten sich viele andere eine ganz dicke Scheibe abschneiden. Kann man nur hoffen, dass dieses Haus sich weiterhin gegen die Plexe behaupten kann und uns als eins der letzten Relikte aus den goldenen Jahren des Kinos erhalten bleibt! Ebenfalls von mir ein großes Lob an die Betreiber und Mitarbeiter!

Geschrieben
......Die Aussuattung des Vorführraumes ist ein Traum (Tonsysteme, Maschinen...)......

 

 

Dann quäl uns doch bitte nicht so, erzähl!

 

Gruß

Guido

Geschrieben

... es sind die gewöhnlich auf dem Markt erhältlichen Geräte:

2 Stück DP 75, 1 Bauer B 14 mit Klangfilm-Magnettongerät, 1 St. FP 18 für 16mm (soweit ich mich an die Typenbezeichung richtig erinnere), 1 St- Dia-Projektor mit Kohle (wenn er noch dort steht), CP 200 mit MPU, DFP-Verstärker für SDDS, ferner Dolby Digital, dts für 35mm, Effektlautsprecher aus der HPS 4000-Serie, Frontlautsprecher von JBL mit Klipsch-Hörnern.

 

War dort Stammkunde von 1970 - 1983 (rund tausend Besuche), hunderte Repriseneinsätze von "Sandalen"-Filmen in Scope mit und ohne Magnetton nebst 70mm ohne Ende.

1984 Wechsel der Programmdisposition und Umkrempelung um 180 Grad mit Neugewinnung von Zuschauern aus anderen Schichten und Kreisen (Studenten, Bildungsbürgertum, Kunst- und Literaturfreunde und Anhänger des Autorenkinos).

Deutliche Verschönerungen und Renovierungen seit Ende der 80er Jahre, vornehmlich Anfang der 90er Jahre. (Die "monumentalen" 70er Jahre waren ziemlich vergammelt dort: alles im muffigen 40er- 50er-Jahre Bezirkskino-"Charme" dort erlebt).

 

Atmosphäre ist dort heute vorbildlich, die Projektionsausstattung als gut anzusehen, die Außendarstellung hervorragend, die Programmdispo wäre diskussionsbedürftig.

Leinwandgröße etwa 100 qm bei 15 Metern Bildbreite, etwas konkav geschwungen, jedoch weniger als bei Cinerama oder Todd-AO sonst üblich.

 

Seit Ende der 40er Jahre diverse filmtechnische Innovationen durch den Betreiber wie 3-D, CinemaScope, 70mm (und ausswärts, im "Sportpalast", auch Cinemiracle).

 

Meine Lieblingszeit: eher die muffigen 70's (der Filme wegen).

 

Wenn ich was falsch darstellte, bitte ich um Entschuldigung, bitte korrigieren! :)

Geschrieben

Mag das Delphi auch sehr gerne, schöne alte Berliner Kinoarchitektur, gute Vorführqualität aber Filme mit Untertiteln schaue ich dort nicht mehr wegen der recht geringen Steigung der Bestuhlung, ist für mich (1,73m) dann kaum mehr lesbar.

 

Hier noch ein paar Infos zum Delphi:

Architekten: Ernst Lessing/ Max Breme

Eröffnung: 1927

1949 1169 Plätze

dann Umbau 1981 von Wolgang G. Hummel mit 725 Plätzen

 

Gruß, Klangwart

Geschrieben

Die Angaben sind aus "Kinoarchitektur in Berlin - 1895-1995", Hg.: Sylvaine Hänsel und Angelika Schmitt, Reimer-Verlag Berlin.

1927 wurde das Haus allerdings als Tanzpalast eröffnet - irgendwie hörte ich auch einmal, es sei ein Pferdestall gewesen (oder verwechsle ich dies mit dem Marstall in Potsdam?), d.h. kein originärer Kinobau. Der Umbau zum Kino 1948/49 mit Rang wirft in diesem etwas länglich gestreckten Bau bis heute einige akustische Probleme auf. Für Mitte/Ende 1981 ist zwar eine weitere Bauabnahme bestätigt, jedoch habe ich dort bereits im April im Nachspiel die Breitfilmkopie von "Das Imperium schlägt zurück" nochmals gesehen, wobei nach meinem Eindruck und dem einstiger Stammgäste der 50er Jahre das Breitbild seit dieser Zeit ein bißchen verkleinert wurde.

Nach der ökonomischen Krise von 1983, die fast zur Schließung führte, nachdem bereits vorher die Konkurrenz (Zoo-Palast-Bauherr Max Knapp) auf eine Teilung oder gar Beseitigung Hauses erpicht war (Streik der Off-Kinoszene), erfolgte die erwähnte programmatische Wende, wobei leider bis Mitte der 90er Jahre die vorderen Sitzreihen zugunsten eine Probebühne für das benachbarte "Theater des Westens" herausgenommen wurden, was den Saaleindruck und Bildeindruck über viele Jahre hinweg schmälerte.

 

Die 1958 eingebauten Bauer-U2-Projektoren wurden 1987 gegen DP-75 ausgetauscht, ebenfalls die Klangfilmverstärker gegen CP 200 usw.

 

Ich habe mir heute abend dort nochmal "Falsche Schule" von Almodovar in Scope angesehen und kann bestätigen, daß die Frontlautsprecher eine hohe Dynamik und Verzerrungsfreiheit aufweisen. Kleinere Beeinträchtigungen in Bild und Ton sind indes der erwähnten Bauweise des Kinos geschuldet, ließen sich aber m.E. beheben.

 

Die Sitzplatzüberhöhung angehend bin ich aus der Erinnerung nicht in der Lage zu sagen, ob nicht hinter der Bühne der Bildwandrahmen erhöht werden könnte und der Stuckvorsatz oberhalb der oberen Bildwandkante nicht doch abgetragen werden könnte und sollte. In einer solcher baulichen Maßnahme, ebenso wie in der Erweiterung des Seitenkaschs, würde ich mir eine wünschenswerte Verbesserung vorstellen können.

Geschrieben

Im Delphi lief heute "La mala educacion - Schlechte Erziehung". Oder gehört der Beitrag teilweise zu den "Film-Nicknames"?

Mit den Pferden hatte das Colosseum zu tun. Das Gebäude wurde für die damalige Pferde- Straßenbahn gebaut. Bis zum Umbau in ein Cinemaxx waren in den hinteren Gebäuden noch die Tränken installiert.

Geschrieben
Die 1958 eingebauten Bauer-U2-Projektoren wurden 1987 gegen DP-75 ausgetauscht, ebenfalls die Klangfilmverstärker gegen CP 200 usw.

 

 

wieso nur....

 

kann mir das jemand sagen, wieso man sowas macht?

 

die DP75 ist doch dieser wiederliche leichtbau projektor.... oder irre ich mich da?

Geschrieben
Im Delphi lief heute "La mala educacion - Schlechte Erziehung". Oder gehört der Beitrag teilweise zu den "Film-Nicknames"?

Mit den Pferden hatte das Colosseum zu tun. Das Gebäude wurde für die damalige Pferde- Straßenbahn gebaut. Bis zum Umbau in ein Cinemaxx waren in den hinteren Gebäuden noch die Tränken installiert.

Entschuldigung: es war spät nachts, da ich dies schrieb, da verwechselte ich den Titel.

Der Film war photographisch hervorragend, wie alle Almodovars. Die Kontraste kamen auch durch die angeblich dort eingebaute neue rote Serie der neuen ISCO-Objektive gut rüber.

Wie war die Anspielung auf die Nicknames bitte gemeint?

Die 1958 eingebauten Bauer-U2-Projektoren wurden 1987 gegen DP-75 ausgetauscht, ebenfalls die Klangfilmverstärker gegen CP 200 usw.

 

 

wieso nur....

 

kann mir das jemand sagen, wieso man sowas macht?

 

die DP75 ist doch dieser wiederliche leichtbau projektor.... oder irre ich mich da?

Dem ist so. Ich teile diese Meinung. "Widerlich" ist er nicht, aber ein eindeutiger Rückschritt.

Geschrieben

okay, übers wiederlich lässt sich streiten, ich finde, dass er zum filmeinlegen ein wenig seltsam konstruiert ist.... bei 35mm film mags ja gehen, aber bei 70mm?? nein danke...

(außerdem dröhnt die kiste wie verrückt)

 

dann lieber bauer U2... oder DP 70

Geschrieben

Insgesamt ist das relativ zu sehen, gerade wenn ein alter Getriebeprojektor in keinem guten Zustand mehr war. Wenn Geräte abgeschrieben sind, lohnt sich doch die Neuanschaffung. (Obwohl die U-2 restauriert heute anderswo ein zweites Leben führen.)

Bzgl. DP-75 - ich war daran jahrelang tätig, allerdings in einem anderen Haus - teile ich die Skepsis bzgl. der doppelt geschwungenen Bildbahn. Es gab und gibt einige Kinos, wo infolge nicht perfekter Lampenblockjustierung (oder aufgrund zu hoher thermischer Belastung?) das Bild desöfteren in der Schärfe pumpte. Das beziehe ich nicht auf den Delphi-Filmpalast, wo teils mit 2.5 oder 3 kW-Lampen gespielt wird.

Jedoch habe ich weltweit noch nie einen perfekten Bildstand auf DP-75 gesehen, sehr wohl aber auf DP-70 und U-2.

Hinsichtlich der kleinen Schwungmasse des Lichttongeräts und der Filmführung, die auf DP-75 oft in scharfen Umlenkungen 35mm-Film geleitet, kämen mir ebenfalls Zweifel. Das ist aber in besagtem Kino lobenswert durch eine zusätzliche Abstandsrolle gelöst worden.

Das Magnettongerät ist doch ähnlich der DP-70, jedoch um 90 Grad gedreht. Wie Du sehr hellsichtig anmerkst, gibt es hieran am wenigsten auszusetzen.

Ein Fortschritt war gegenüber der alten U-2 eine höher auflösende Tonoptik. Auch ist die DP-75 trotz der sog. "Leichtbauweise" nicht so laut wie Du schreibt: leider war das Laufgeräusch gerade bei den älteren U-2-Maschinen ein Problem: "ratterten" in Delphi- und Zoo-Palast seinerzeit "wie ein Maschinengewehr". (Aber auch das läßt sich technisch lösen ... ich versuche nur die Relationen herzustellen.)

 

Aber ingesamt regt mich das heute nicht mehr so auf, und im fortgeschrittenen Alter amüsiert es mich sogar. Man weiß halt, was man gesehen hat und ist auch dankbar für einige schöne Stunden.

 

Das "perfekte Kino" gibt es nicht in Deutschland, wiewohl man sich einem solchen Konzept durchaus stark annähern könnte. Die "Bedingungen" hierfür sind einfach nicht gegeben.

Geschrieben

Hallo,

Um die eingangs im thread gestellte Frage zu beantworten, folgender Kommentar:

Die Projektoren sind richtig benannt:

 

B 14 Werbemasch. 1600 W vertikal BL 9X 2

2 DP 75 (kein schlechter Projektor, wenn man mit umgehen kann!) mit 3 kW Kinoton Einbausatz im Bauergehäuse. Jovi Gleichr. bis 250 A.

FP 18 mit 2 kW Kinoton horizontal LH 2000.

Zeiss Doppeldia mit Kohle.

Optiken ISCO Ultra Star HD Plus für BW und N Formate, und Cinelux Ultra HD for 70 mm 8 perf mit Bluestar Anamorphotvorsaatz für CS.

Leider nur Schneider Cine Xenon für 70 mm.

 

Tonsystem: 5 Frontkanäle, Aktives 3 Wege System 500 Hz Übernahmefreq.

Hauptproz. ADSG / Sony DCP 1000 für 4 Proj. Betrieb

DTS 6D

DA 20 mit Cat 700

Weichen Kintek KT 123 (Linwitz 4.Ordnung)

Woofer SA "Bass Cabinets" (Tunnelloaded)

JBL 2x 15" Tieftongehäuse,

JBL Horn mit BMS Coaxial 2 Weg Treiber und Passivweiche MT/ HT

Surrounds: SR 70/hps 4000 (Klipsch horngeladen, Konstruktion der Heresy 2)

 

Daneben noch ein, wie mitlerweile alle, unbenutzbarer CP 200, das stimmt. ("Backupanlage", die jedes große Haus braucht)

 

Das ist der derzeitige Stand, wobei weitere Verbesserungen wohl angestrebt sind.

 

Besonders die Freiheit von "Hamsterkäfig" (Helmholtz- Bassreflex) Woofern fällt angenehm auf.

Das System vermag Fliegerbomben und Hubschrauberlandungen naturgetreu wiederzugeben, was kein 18" "Subwoofer" physikalisch kann. Aber das ist Geschmackssache...

 

... übrigens läuft eine der U2, neben der Anderen aus dem Zoo Palast bei mir zur Freude gelegentlich mit 70 mm Film. Unsere Hauptprojektion ist die projektionsqualitativ auch nach 108000 Betriebsstunden immer noch ebenbürtige Kombimaschine Siemens (Bauer) U4 mit 4 kW Horizontal Xenonlampe von Siemens. Die anderen Maschinen sind eingelagert.

 

Stefan

Geschrieben
Leider nur Schneider Cine Xenon für 70 mm.

 

Stefan

 

... wir erzielen mit Schneider Super-Cinelux und 70mm film auf 20 meter bildbreite hervorragende abbildungseigenschaften und superschärfe (stammgäste pflegen bei AIRPORT die nieten der boeing707 zu zählen)

Geschrieben

Wobei die "Glanzzeiten" der Todd-AO-Premieren (oder Wiederaufführungen) in fast allen mir bekannten Kinos in stark beschnittener Projektion liefen, da überall die Brennweiten zu kurz errechnet waren, was nicht einmal der Bildwandkrümmung o.Ä. geschuldet war.

"Nietenscharfe" und sündhaft teure 70mm-Kopien gab es seinerzeit regelmäßig im Sondereinsatz der Roadshow-Kinos, aber ebenso auch milchige Projektion mit "T-Kiptagon" von ISCO (Baujahr anno 1959 oder 1960).

Dagegen ist Eure obige Debatte: "Cinelux Xenon" von Schneider vs. "Ultra HD Plus" von ISCO, m.E. fast schon ein wenig überzogen, wiewohl sich im direkten Vergleich und im Detail natürlich Vor- und Nachteile in der Auflösung, in der geometrischen Genauigkeit (Koma-Fehler, Aberrationen usw.), Apertur und Helligkeit selten zugunsten des einen oder anderen Fabrikats (Schneider vs. ISCO) entscheiden ließe, aber vergleichswürdig sind. (Werden nicht beide Fabrikate in einer Fabrik gefertigt?)

Denoch meine Frage, ob der theoretisch begrüßenswerte Einsatz einer 70mm 8-perf.-Optik als Grundobjektiv für das problematische DELPHI-35mm-CinemaScope-Bild tatsächlich den letztmöglichen Durchbruch erzielte? Obwohl ich vermutlich u.a. genauso herangegangen wäre, schon aufgrund der Steilprojektion, habe ich den Eindruck, als sei das Grundproblem mit dem Randabfall geblieben. Daher hätte ich es noch mit zwei anderen Methoden versucht.

 

Heute, wo (erfreulicherweise) wieder mehr investiert wird, sind die beachtlichen Verbesserungen der Verstärker- und Optiksysteme dennoch relativ (auf das "historische Filmerlebnis" bezogen) zu würdigen, denn ein derart fulminantes Ereignis, wie die nunmehr im Dezember 40. Jubiläum feiernde Erstaufführung von "My Fair Lady" im DELPHI wurde seitdem nie mehr gesichtet. Eine Anregung an dieser Stelle wert, den Klassiker (bspw. in der restaurierten Todd-AO-Kopie mit 6-Kanal SR-Ton) dort zu Weihnachten mal wieder zu zeigen? :)

 

... wir erzielen mit Schneider Super-Cinelux und 70mm film auf 20 meter bildbreite hervorragende abbildungseigenschaften und superschärfe (stammgäste pflegen bei AIRPORT die nieten der boeing707 zu zählen)

20 Meter oder nicht eher exakte 18 Meter (A.R.: 2.2 : 1) ? :wink:

Geschrieben
Wobei die "Glanzzeiten" der Todd-AO-Premieren (oder Wiederaufführungen) in fast allen mir bekannten Kinos in stark beschnittener Projektion liefen, da überall die Brennweiten zu kurz errechnet waren, was nicht einmal der Bildwandkrümmung o.Ä. geschuldet war.

"Nietenscharfe" und sündhaft teure 70mm-Kopien gab es seinerzeit regelmäßig im Sondereinsatz der Roadshow-Kinos, aber ebenso auch milchige Projektion mit "T-Kiptagon" von ISCO (Baujahr anno 1959 oder 1960).

Dagegen ist Eure obige Debatte: "Cinelux Xenon" von Schneider vs. "Ultra HD Plus" von ISCO, m.E. fast schon ein wenig überzogen, wiewohl sich im direkten Vergleich und im Detail natürlich Vor- und Nachteile in der Auflösung, in der geometrischen Genauigkeit (Koma-Fehler, Aberrationen usw.), Apertur und Helligkeit selten zugunsten des einen oder anderen Fabrikats (Schneider vs. ISCO) entscheiden ließe, aber vergleichswürdig sind. (Werden nicht beide Fabrikate in einer Fabrik gefertigt?)

Denoch meine Frage, ob der theoretisch begrüßenswerte Einsatz einer 70mm 8-perf.-Optik als Grundobjektiv für das problematische DELPHI-35mm-CinemaScope-Bild tatsächlich den letztmöglichen Durchbruch erzielte? Obwohl ich vermutlich u.a. genauso herangegangen wäre, schon aufgrund der Steilprojektion, habe ich den Eindruck, als sei das Grundproblem mit dem Randabfall geblieben. Daher hätte ich es noch mit zwei anderen Methoden versucht.

 

Heute, wo (erfreulicherweise) wieder mehr investiert wird, sind die beachtlichen Verbesserungen der Verstärker- und Optiksysteme dennoch relativ (auf das "historische Filmerlebnis" bezogen) zu würdigen, denn ein derart fulminantes Ereignis, wie die nunmehr im Dezember 40. Jubiläum feiernde Erstaufführung von "My Fair Lady" im DELPHI wurde seitdem nie mehr gesichtet. Eine Anregung an dieser Stelle wert, den Klassiker (bspw. in der restaurierten Todd-AO-Kopie mit 6-Kanal SR-Ton) dort zu Weihnachten mal wieder zu zeigen? :)

 

... wir erzielen mit Schneider Super-Cinelux und 70mm film auf 20 meter bildbreite hervorragende abbildungseigenschaften und superschärfe (stammgäste pflegen bei AIRPORT die nieten der boeing707 zu zählen)

20 Meter oder nicht eher exakte 18 Meter (A.R.: 2.2 : 1) ? :wink:

 

... exakte breiten und höhen bis auf den mm werden gerne an dieser stelle nachgereicht, wenn die optimierungsarbeiten (evtl. höhenkasch der unsere 70mm projektion auf CS-breite bringt) abgeschlossen sind :-)

 

MY FAIR LADY ist ein immer guter Matinee-Film, erst recht zur Weihnachtszeit, leider heißt es bei diesem titel mit den in europa verfügbaren 70er kopien wohl eher mal wieder ... "es pinkt so pink" ... statt ... "es grünt so grün". Interessanterweise wurde der film auch bei einer gerade von uns mit einer tageszeitung durchgeführten aussschreibung "THE BIG SCREEN - Was wollen Sie wieder auf der grossen Leinwand sehen?" mit am häufigsten genannt.

Geschrieben

 

... wir erzielen mit Schneider Super-Cinelux und 70mm film auf 20 meter bildbreite hervorragende abbildungseigenschaften und superschärfe (stammgäste pflegen bei AIRPORT die nieten der boeing707 zu zählen)

 

@cinerama:

20 Meter oder nicht eher exakte 18 Meter (A.R.: 2.2 : 1) ? :wink:

 

... exakte breiten und höhen bis auf den mm werden gerne an dieser stelle nachgereicht, wenn die optimierungsarbeiten (evtl. höhenkasch der unsere 70mm projektion auf CS-breite bringt) abgeschlossen sind :-)

 

MY FAIR LADY ist ein immer guter Matinee-Film, erst recht zur Weihnachtszeit, leider heißt es bei diesem titel mit den in europa verfügbaren 70er kopien wohl eher mal wieder ... "es pinkt so pink" ... statt ... "es grünt so grün". Interessanterweise wurde der film auch bei einer gerade von uns mit einer tageszeitung durchgeführten aussschreibung "THE BIG SCREEN - Was wollen Sie wieder auf der grossen Leinwand sehen?" mit am häufigsten genannt.

 

Aha, also ein Höhenkasch wird für Todd-AO aufgerüstet - gratuliere aufrichtig! Einer der wenigen Kinobetreiber, der also Kritik ernst nimmt und gerne "etwas ändert". Betreffs des aufzuziehenden Höhenkaschs war und ist gottlob auch im DELPHI Todd-AO-Format mit nur geringer Beschneidung machbar (mit Ausnahme von "Ben-Hur"= Camera 65= A.R: ca. 2.4 : 1), sodaß die Bildgröße gesteigert und nicht wie anders gewohnt immer wieder geschmälert oder beschnitten wird (wie leider "Todd-AO" im CinemaxX oder im Filmpalast Berlin).

 

Dann fehlt mir bei Euch, lieber @preston sturges, nur noch die obligate "Krümmung", die mein Herz erwärmt! :)

 

Eine Aktion mit "My Fair Lady" (es gibt doch die farblich neuen US-Kopien in 70mm, hatte mal eine davon) dürfte so teuer werden, daß man mehr als nur eine einzige verlegene Matinee damit bestreiten sollte. Wenn's nicht gerade im Fernsehen läuft, dann ruhig auch der 1. Weihnachtsfeiertag.

Daß dieser Film "oft" gewünscht war, erstaunt oder erfreut dann doch: so sehr ich ihn mir wünsche, so hatte ich doch in Bezug auf die Musicals mit unseren Veranstaltungen nicht die besten "Zahlen": indes läuft nachwievor die Monumental- und Antikschiene recht gut. (Sozusagen das bedauerlicherweise "abgelegte Repertoire" des DELPHI.)

 

Quo_Vadis__1952__small.jpg

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