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Geschrieben

Kommt ganz drauf an, was genau Du da vor hast: Für private Aufnahmen reicht Pistenton allemal. Solltest Du jedoch vorhaben, etwas in Richtung Doku oder Spielfilm mit O-Ton aufzubereiten, wird’s qualitativ grenzwertig.

Ich hatte mal mit damaligen Sound-Cassetten ein recht umfangreiches Filmprojekt realisiert und dabei störte u.a. das gegenwärtige Kamerageräusch – die Qualität war (soundmäßig zwar etwas dünn, aber) gar nicht so schlecht .

Bei einem anderen Projekt habe ich mit "Stummfilm" gedreht und den Ton geangelt (aufgenommen mit `nem Tascam-ministudio, für solche Zwecke großartig). Entwickelte Resultate wurden umgehend mit `ner Videocam abgefilmt und konnten am PC synchron angelegt und vorab soundmäßig schon mal gemischt werden. Nachdem alles auf S8 abgedreht war, wurde professionell abgetastet. Die bereits erstellten Soundtracks konnten mühelos am Video-Stream angelegt werden. Allerdings wird dieses Projekt auch nur digital projiziert/gebeamt.

Willst du jedoch lediglich analog projizieren – quasi, den echten Original-Film mit erstelltem Ton vorführen – dann solltest Du jemanden mit Zweiband beauftragen, der den Film entsprechend bildgenau gemäß deines Sound-Masters vertonen kann.

Ansonsten: Lass' den Film entsprechend gut abtasten, verfahre wie beschrieben und beame ausnahmsweise (der Filmlook sollte - befriedigend bis gut - erhalten bleiben), ansonsten sind die Möglichkeiten, die dir ein Super 8-Projektor/Betrachter hinsichtlich semiprofessioneller Vertonung bietet, eher unbefriedigend.

  • Like 1
Geschrieben

Hallo,

 

Ein guter Freund von mir hat damals im Filmclub einen eigenwillig vertonten Film vorgeführt, der explizit nur als Privatfilm bezeichnet werden kann:

 

Er hat während der Vorführung dieses Films, der noch unvertont war, ganz einfach die Zwischenbemerkungen und die akustischen Reaktionen seiner Familie, die zusah, auf Band aufgenommen. Insbesonders die Grossmutter, deren Katzen im Film zu sehen waren, hat immer wieder herrliche Kurzkommentare dazu abgegeben. Schon allein diese lustigen Bemerkungen machten den Film zu etwas ganz besonderem. Inzwischen lebt diese Grossmutter längst nicht mehr, aber die Enkel haben noch heute ihren Spass an den Worten ihrer Grossmutter.

 

So wurden dann eben diese Zwischenbemerkungen schlussendlich auch gleich als Ton für den Film benutzt. Ich staunte, wie verbindend so eine Filmvorführung für die ganze Familie sein kann, ganz besonders, wenn man später all die Worte der damaligen Zuseher wieder hören kann.

 

Sowas gehört auf die Tonpiste, damit der Ton sicher nicht verloren gehen kann...

 

Rudolf

  • Like 6
Geschrieben

...Solltest Du jedoch vorhaben, etwas in Richtung Doku oder Spielfilm mit O-Ton aufzubereiten, wird’s qualitativ grenzwertig....

 

Bei meiner Dokumentation über eine Gänse-Hausschlachtung 2003 hat eine Bekannte während der Aufnahmen auf dem Hof mit einem kleinen MD-Recorder den O-Ton eingefangen.

Diesen habe ich dann als Pistenton unter die Aufnahmen gelegt - ohne große Synchronität.

Zur Untermalung der Film-Stimmung optimal. Die fehlende Synchronität stört nicht.

  • Like 1
Geschrieben

Selbst für lippensynchrone kurze Takes in 3:20 Film braucht man ja nicht unbedingt eine exakt synchrone Aufnahme. Wenn ich da an meine Neuvertonung der Feuerzangenbowle (2-Teiler) denke - da mußte ich die einzelnen Dialoge auch von der "unsynchronen" DVD-Fassung fischen und mit Audacity oder Adobe Premiere anlegen. Anschließend komplett auf die Piste überspielen - kein Problem..

  • Like 1
Geschrieben

Hallo Thorsten, nochmals vielen Dank! Die Qualität deiner Filme ist sehr gut - trotz Vimeo. Mit welcher Kamera hast du denn gefilmt? Mir ist aufgefallen dass es wenig Korn gibt. Post? Oder liegt

es am Velvia? Der Ton ist auch echt super!

Ein Elmo GS 1200 ist mir allerdings zu teuer. Vielleicht mal ein ST... aber es gibt ja noch andere Hersteller, da müßte das doch auch gehen?

Ich muss allerdings gestehen, dass ich mir die ganze Sache etwas einfacher vorgestellt hatte. Auf jeden Fall ist das schon mal ein guter Tip mit Pedro Box und einen Adapter für

die Leicina gibt es ja auch. Vielleicht probiere ich aber auch mal die Vertonung mit Leicina Super.

Bin jetzt auch leider gerade total pleite (Renovierungsarbeiten).

 

Nochmals ganz herzlichen DANK!!! :)

Geschrieben

Rudolf: Das ist echt eine klasse Idee !

 

Finde die Erfahrungen mit Synchronität bei kurzen Takes interessant! Mir fällt dazu ein, dass es auch hilfreich wäre, klassisch mit Klappe und einer DSLR/VideoCam mit vernünftigem Sound/Mic-Ausgang den Ton aufzuzeichnen. Da hat man dann auch zum Ton eine optische Referenz... (wie man es halt beim Multicamschnitt macht)

Geschrieben

Hallo Thorsten, nochmals vielen Dank! Die Qualität deiner Filme ist sehr gut - trotz Vimeo. Mit welcher Kamera hast du denn gefilmt? Mir ist aufgefallen dass es wenig Korn gibt. Post? Oder liegt

es am Velvia? Der Ton ist auch echt super!

Ein Elmo GS 1200 ist mir allerdings zu teuer. Vielleicht mal ein ST... aber es gibt ja noch andere Hersteller, da müßte das doch auch gehen?

Ich muss allerdings gestehen, dass ich mir die ganze Sache etwas einfacher vorgestellt hatte. Auf jeden Fall ist das schon mal ein guter Tip mit Pedro Box und einen Adapter für

die Leicina gibt es ja auch.

Hallo Rudolf,

 

vielen Dank. Kamera hier war eine Bauer 715 XL mit dem Angenieux 1,4/6-90mm. Mein unangefochtenes Lieblingsobjektiv bis jetzt. In der Post habe ich an der Abtastung (frame by frame von Mario Gärtner, 720p -> http://mg-electronic.de) nix gemacht - mich interessiert eh nur die Projektion, die digitale Zweitverwertung ist für mich ein nettes Nebenprodukt (und ein prima Weihnachtsgeschenk für Oma, Opa und Co). Extern synchronisieren läßt sich m.W. neben dem Elmo noch der Braun Visacustic und einige Bauer. Für die Bauers hat Pedro diverse Syncboxen im Angebot (aber auch für ordentliches Geld).

 

Die Farben kommen ausschließlich vom Velvia (wenn der genug Kontrast bekommt, sieht der genau so aus - und das ist genau das was ich haben will). Die Original-Soundfiles vom Tascam habe ich aber in Audition etwas "getunt".

 

Die nächsten Tonfilme entstehen mit der Leicina Special / Cinegon 1,8/10 mm - das soll angeblich dann das absolute Optimum mit dem Velvia sein (habe ich gehört).

 

Ach, ja zu Deiner Aussage: "Ich muss allerdings gestehen, dass ich mir die ganze Sache etwas einfacher vorgestellt hatte" :: Ich übrigens auch - aber wie sagt Friedemann immer VERSUCH MACHT KLUCH ;-)

 

Kommst Du eigentlich nach Deidesheim ?

 

Gruß aus dem Rheinland an die Elbe

  • Like 1
Geschrieben

Hallo Rudolf,

 

Du kannst es drehen und wenden wie du willst, perfekte Lippensynchronität und amateurfilm passen da nur recht schwer...

 

Du kannst aber schon beim drehen ein bisschen darauf aufpassen, dass du möglichst nicht immer Grossaufnahmen des Gesichts zeigst, das gerade spricht. Entweder etwas Abstand, dann sieht man die Lippen nicht mehr so genau, dann kannst den Ton "reinzittern", oder aber gleich so drehen, dass der Mund gar nicht sichtbar ist, seitlich oder leicht von hinten z.B....

 

Für Musik, Geräusche und solche Sachen reicht aber eine ungefähre Genauigkeit, die man ohne weiteres erreichen kann.

 

Ich habe es vor zig Jahren mal versucht, mich selber nachzusynchronisieren: Ich habe die entsprechende Sequenz trocken zu einer Endlosschleife verklebt, natürlich im Projektor eingelegt, und dann versucht, den Satz, den ich gesprochen habe, synchron nachzusprechen... seither habe ich unheimlichen Respekt vor Synchronsprechern, ich habe es trotz aller Tricks und Kniffe (Marken auf den Film geklebt usw.) nicht perkekt hinbekommen...

 

Ein Bach, der fröhlich durchs Bild fliesst und sich dabei um ein paar Steine kräuselt, das war eine leichte Übung: Plasticbecken mit wasser drin, Mikro in die Nähe und dann einfach per Hand ein bisschen im Wasser "schwaddern"... klingt absolut perfekt... und ist zudem noch synchron... oder so...

 

Du verstehst, was ich meine...

 

Auch Rudolf

  • Like 1
Geschrieben
Kamera hier war eine Bauer 715 XL mit dem Angenieux 1,4/6-90mm. Mein unangefochtenes Lieblingsobjektiv bis jetzt
Sieht auf jeden Fall klasse aus!

Ich habe das 12-120 2.2 Angenieux mit Arri-Mount an der Leicina getestet und finde es kommt an das Optivaron nicht heran: Nicht so scharf und von den Farben auch blasser. Allerdings soll es

da ziemliche Unterschiede über den Zoombereich geben (leider hatte ich nicht mehr genug Film für einen kompletten Test). Das Cinegon ist auf jeden Fall der Hammer finde ich. Auch sehr

angetan bin ich von alten Canon FDs (der Adapter kostet nur 20,-). Ich verdrehe jetzt erst mal meine Filme und werde dann auf jeden Fall mal den Velvia holen (wenn der Preis nicht durch die

Decke geht - siehe anderer Thread... :( )

Ich habe gerade ein Kurzfilmchen an Ochoypico geschickt... bin gespannt :)

Mario Gärtner ist auf jeden Fall auch ein guter Tip!

 

Rudolf: Ich habe auch schon so meine Erfahrungen mit dem Nachvertonen gemacht: Ich habe mal einen kleinen Animationsfilm gemacht (musste logischerweise auch alles vertont werden)

Mir macht das viel Spass! Ich habe auch ein sehr großes Soundarchiv und mache auch gerne selber irgendwelche Klänge. Auch gerne mit Wasser und allerlei Gegenständen :)

Geschrieben

Wisst ihr, was wirklich toll war?

Das "Filmkonzert" der Hamburger Symphoniker in der Hamburger Laeisz-Halle gestern Abend.

 

Im zweiten Rang des etablierten Hauses wurde gut schallisoliert ein 35mm Projektor untergebracht, der Harold Lloyds brüllend komischen und spannenden Streifen "Safety Last" ("Ausgerechnet Wolkenkratzer") von 1923 in fantastischer Qualität auf die Bühne projizierte. Dazu spielten die Symphoniker in kleiner Besetzung perfekt synchron die Filmmusik, mit viel Percussion, Witz und irrer Dynamik.

 

Mit 33,- € für eine gute Karte ist das kein ganz günstiges Vergnügen, trotzdem kann ich jedem Filmfreund so ein Filmkonzert nur dringend empfehlen. Die Atmosphäre ist einzigartig, eigentlich fast eine Zeitreise. Lohnt!

  • Like 5
Geschrieben

Einmal Goldrausch

Das Jahr drauf "The Kid" und "The Emmigrant"

 

Besonders beeindruckt hatte uns Goldrausch.

Die Verbindung von Stummfilm mit voluminösem Konzertsound "aus dem Orchestergraben" ist unvergleichlich anders.

Kann ich nur jedem empfehlen.

  • Like 2
Geschrieben

Bei der Stummfilmwoche in Regensburg gab es die Live-Musik leider immer nur in kleinerem Rahmen...so 2,3 Musiker meistens...es sei denn, die "Negerländer" vertonen mal wieder Keatons General....

Aber so ein ganzes Orchester im Graben mit entsprechender Akustik - das ist sicher noch mal beeindruckender...das hat man damals zur Zeit als die Filme aktuell waren sicher auch nur in ganz wenigen großen Premierenkinos erlebt.

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