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Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Wie filmen die Profis ... wie filmen wir ...

 

Angeregt durch einen sehr informativen YouTube Beitrag im Thema Fundstücke,

mache ich mal diesen Amateur und Profi Thread für fundierteres Filmhandwerk auf.

 

Hier können alle ihre bis jetzt erworbenen Kenntnisse und Praktiken mitteilen ...

Praktische Tips und individuelle Vorgehensweisen sind hier willkommen ...

Auch die erfahrenen Filmer unter uns sind hier herzlich eingeladen ...

 

 

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Geschrieben

Anwenden was gelernt wurde ...

 

Die erfolgreichsten Filmemacher sind nicht immer die Wissenden.

Es sind diejenigen, die anwenden und umsetzen, was sie gelernt haben.

 

Sie tun und reden nicht darüber etwas zu tun ...

 

Geschrieben

Sehr schöner Bericht von Filmtechniker

 

Chacun à son goût (Jeder nach seinem Geschmack)

 

Womit ich meine Mühe habe, ist die große Lichtempfindlichkeit heutiger Filme in der Hand der Amateure.

200-ISO-Farbenfilm bei etwa 1/40 Sekunde Belichtungszeit führt zwangsläufig zu Blenden 16 und kleiner. Man greift zum Graufilter. Im Reflexsucher wird’s finster. Das ist doch doof.

 

Der Amateur verhält sich ja weitestgehend passiv gegenüber den Lichtverhältnissen. Er geht sogar mit dem Wunsch ans Motiv, daß die Sonne prall scheine. Das war den Filmherstellern immer bewußt, so daß zum Beispiel Kodachrome in den Schmal- und Kleinfilmformaten nur bis 40 ISO Empfindlichkeit angeboten wurde. Schwarzweißmaterial gab es, auch in Doppelacht, bis 400 ISO. So hoch empfindlicher Film wird bei wenig Licht eingesetzt, in Verhältnissen, wo auch Mischlicht vorhanden ist. Fomapan R mit 100 ISO ist daher für Aufnahmen in der Nacht prädestiniert, wo starke Kontraste vorkommen, die er in der Projektion schön bringt. Bei bedecktem Himmel, wo Grau in Grau herrscht, fordert er fotografisch reizvolle Motive.

 

Berufsleute gestalten die Bilder durch. Dazu gehört eine bestimmte, buchstäblich bestimmte Schärfentiefe, Ausdehnung der Schärfe. Man hat eine Zielblende, zum Beispiel f/5.6, und leuchtet die Szenerie aus, bis an Hand des Belichtungsmessers die wiederum bestimmten Motivteile die passende Beleuchtungsstärke haben. Es wird ja auch und gerade draußen unter der prallen Sonne nicht selten mit Gewebe und Folie gedämpft und aufgehellt. Weit verbreitet ist bei Berufsproduktionen Negativfilm von 250 ISO. Die Arriflex ist meistens mit dem Verschlußöffnungswinkel 172,8 Grad eingerichtet. Dieser Winkel paßt zum 50-Hertz-Netz und HMI-Lampen. Die Panaflex ist eher auf 180 Grad eingestellt im 60-Hertz-Netz.

 

Man kann mit gutem Gewissen auf Grauträgerfilm aufnehmen und ihn umkehren (lassen). Es lassen sich immer noch Duplikate oder Kopien auf Film mit farblosem Träger herstellen, zumindest in den Formaten 16 und 9,5. In Doppel-8 und DS-8 muß man selber kopieren. Kahl liefert Positivfilm mit der entsprechenden Perforation. Je einen Abschnitt vom Anfang und vom Ende einer Portion muß man unter der Meßlupe untersuchen. Wenn die Perforationsmaße stimmen, stimmen sie zu 99,9 Prozent auch durch die Rolle.

 

Man kann auch auf Positivfilm aufnehmen. Im Sonnenlicht kann man mit 8 bis 10 ISO Empfindlichkeit rechnen, einfach nur für UV, Violett und Blau. Positivfilm kann man auch umkehrentwickeln. Es kommt auf Proben an.

 

(Filmtechniker im Thread Fundstücke am 03.03.2014 um 13:34h)

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