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Geschrieben

Moin,

 

wem Kaliumpermanganatbleiche zu doof und Klaiumdichromatbleiche zu giftig ist, der kann es mal mit Wasserstoffperoxid versuchen. Ricardo hat rumexperimenteirt und sehr schöne Ergebnisse erzielt:

http://www.filmlabs.org/docs/citric-hydrogen-peroxide-bleach.pdf

 

H2O2 ist auch hierzulande noch einfach und preiswert zu bekommen:

http://www.ebay.de/itm/Wasserstoffperoxid-10-Kg-11-9-Bleichmittel-desinfektionmittel-1-38-pro-Kg-/271420394405?pt=Haarwuchsmittel&hash=item3f31ea8ba5

 

Ich habs selbst noch nicht probiert, finde das aber eine klasse Idee!

  • Like 1
Geschrieben

Hallo Selbstentwickler, habe vor längerer Zeit mal zu Fomapan R100 gepostet und schwöre immer noch auf Dichromatbleiche. Ohne es bei Film selbst probiert zu haben fällt mir aber ein, dass ich früher zu Zeiten seliger Elektronikbastelei meine Platinen mit H2O2 und HCl (Salzsäure) sehr sauber und schnell ätzen konnte - die Kupferschicht ging weg wie nix - und damit zu weiteren

Experimenten anregen möchte. Grüße aus dem Ruhrpott, Thomas

Geschrieben

HCl und H2O2 als Oxidationsmittel zum Freisetzen von freiem Chlor geht sehr gut und schnell zum Leiterplattenätzen, besser, und zwar viel besser, als mit Eisenchlorid. Nur Vorsicht, leicht steigen grüne Wolken auf, die sind nicht gesundheitsförderlich. Also nur an freier Luft machen. Gab trotzdem noch Ärger mit Passanten vorm Kino.

Allerdings haben die Verlagerung der Leiterplattenproduktion nach Osteuropa und China die Preise soweit herunter gebracht, dass es kaum noch lohnt, selber zu ätzen. Detei mailen, und ein paar Tage später das Resultat.

 

St

  • 5 Jahre später...
Geschrieben

Ich hab‘s heute probiert! Und anders als Niklas Rühls oder auch Klaus‘ Test neulich (?) war meiner erfolgreich (ich habe Deinen Post dazu, , Klaus, leider nicht gefunden, drum entere ich diesen, sehr passenden Thread!). Angenehm überrascht hat mich, dass der Film (zum Glück) nicht „blond“/gelb rauskam, sondern absolut normal schwarz-weiß!

 

Es folgt also ein langweiliges Testmotiv des noch nassen Films inkl. Kratzer (Filmschnipsel ist aus dem „Papier“ der Triplex-Dose gerutscht ist – soll hier nicht weiter stören).

 

Es handelt sich um frischen Fomapan R 100 35mm Fotofilm entwickelt in Dokumol gebleicht mit H2O2 und frisch gepresstem Zitronensaft (wird später ersetzt durch günstigere, reine Zitronensäure).

 

IMG_0262.thumb.jpg.e763f291c09c1d8c39e168156108d4c0.jpg

Geschrieben

Sehr schön! Nun ist es ja heutzutage auch schon nicht ganz einfach, H2O2 (30%ig) zu erwerben, und bei meinen grauen Haaren kann ich auch nicht argumentieren, dass ich nun wasserstoffblond als Haarfarbe anstrebe. Spass beiseite: H2O2 wird nicht mehr ohne weiteres abgegeben, da man es zum Bombenbauen verwenden kann...

Geschrieben

Huch, schwer zu kriegen? Ja? Wird das nicht „andauernd“ auch für Aquarien und anderes harmloses Zeugs verwendet? Ich hab neulich einen Kanister 10L 11,9 %iges H2O2 bestellt und es kam zwei Tage später genau das an. Ein Kanister. Mit Adressaufkleber. Ohne Verpackung. Super das! Zum Vergleich: ein unkaputtbarer, staub-, wasser- und luftdichter Plastikkoffer mit 30 Jahren Garantie kam neulich im Paket-Karton! ?

 

Man benötigt nach Ricardos Rezept aber nur 9%iges H2O2. Vielleicht liegt da der Unterschied?

Geschrieben

Ah, sehr gut, denn gerade das ist ein Punkt für mich, vom Chromat wegzukommen!

Die einzig bleibende Frage ist die der Entsorgung. Da nach dem Bleichen einiges an Silber in der Bleiche sein sollte, kommt nur Schadstoffsammlung in Frage, oder?!

Geschrieben

Wie schaut es mit der Ergiebigkeit der Lösung aus und mit der Haltbarkeit oder muss man jedesmal frisch ansetzen?

Vermutlich habe ich diese Punkte übersehen oder überlesen.

Mich würde diese alternative Bleichmethode schon sehr interessieren!
9%-ige Wasserstoffperoxydlösung bekommt man ganz problemlos überall, auch in 5 Liter-Kanistern. Ist auch nicht teuer. Geht bis 11.9% ohne Zores.

Ein bekannter etwas älterer Nachwuchsfilmer möchte auch mit Caffenol entwickeln. Soll ja auch gut klappen. Ich werde aber beim Dokumol bleiben, zumal den New-Tetenal ohnehin zum Glück wieder führt!

Geschrieben

Ergiebigkeit ist eine gute Frage, das weiß ich leider nicht. Ich befürchte, es ist Einmalchemie. Erfahren habe ich bereits, dass man definitiv frisch ansetzen muss, sonst „kippt“ sie offenbar um. Vielleicht weiß hier Dagie mehr, ist sie nicht auch hier am Lesen? Oder ich schreibe mal Ricardo Leite an.

 

Ich bring die Testdias auf jeden Fall mit nach Deidesheim für Interessierte.

 

Geschrieben

Ich hab bis heute noch kein Ergebnis mit dieser Bleiche gesehen, das qualitativ an "normale" Kaliumdichromatbleiche herankam. Ihr? Dann bitte teilen. 

Mich frag mich wirklich, ob das am richtigen Ende gespart ist... wenn es nicht eh gerade Experimentalfilm ist. 

  • Like 1
Geschrieben
vor 27 Minuten schrieb F. Wachsmuth:

Mich frag mich wirklich, ob das am richtigen Ende gespart ist...

Eben, zumal man die orangefarbige Bleiche mit Natriumsulfit  gemischt sowieso zu Chrom(III)-Sulfat reduzieren kann, das zum Ledergerben und als Textilbeize verwendet wird.

Geschrieben
vor 1 Stunde schrieb F. Wachsmuth:

Ich hab bis heute noch kein Ergebnis mit dieser Bleiche gesehen, das qualitativ an "normale" Kaliumdichromatbleiche herankam. Ihr? …

Ich bin sehr gespannt, was Du/Ihr heute Abend sagt!

 

Gespart wird dabei, wie ich befürchte, zumindest kein Geld. 10 L H2O2 hab ich (ohne große Vergleiche) für ca 20 € bekommen. Inwieweit die Menge sinnvoll ist (Haltbarkeit) wird sich zeigen. Pro Entwicklung wäre man also mit etwa 4 € dabei ? Vielleicht findet sich ja noch günstigeres.

 

Was kostet  denn momentan Kaliumdichromat?

Geschrieben

Die Lösung wird durch das Herumstehen auch nicht kaputt, nur durch Gebrauch.

 

Meine Erfahrung: Wenn die Lösung beginnt, eine grünliche Färbung zu bekommen, muss man eine neue ansetzen.  Ich habe, bis es so weit war, in 1200ml -Bleichbad von der Sorte 12 Filme entwickelt.

 

Mein Rat wäre, sich genau mit der Substanz zu beschäftigen, sich gut darüber zu informieren und , wie man die Lösung ziemlich unschädlich machen kann vor der Entsorgung. 

Man verwendet im Haushalt täglich Chemikalien, die alles andere als harmlos sind. Wir als Schmalfilmer brauchen ab und zu  auch Lösungen , die ungesund sind. 

Wenn man damit sorgfältig und informiert umgeht, kann das Verfahren doch wohl kaum ein Grund zur Panikmache sein?

Jeder ist nicht studierter Chemiker, aber über Stoffe, die man anwendet, sollte man Bescheid wissen.

 

Die Alternative mit der H2O2-Bleiche dürfte für die, die seltener filmen vielleicht brauchbar sein.

Ich kann über die Resultate damit kein Urteil abgeben.

 

  • Like 1
  • 4 Jahre später...
Geschrieben
Am 4.4.2019 um 23:31 schrieb filma:

Ich hab‘s heute probiert! Und anders als Niklas Rühls oder auch Klaus‘ Test neulich (?) war meiner erfolgreich (ich habe Deinen Post dazu, , Klaus, leider nicht gefunden, drum entere ich diesen, sehr passenden Thread!). Angenehm überrascht hat mich, dass der Film (zum Glück) nicht „blond“/gelb rauskam, sondern absolut normal schwarz-weiß!

 

Es folgt also ein langweiliges Testmotiv des noch nassen Films inkl. Kratzer (Filmschnipsel ist aus dem „Papier“ der Triplex-Dose gerutscht ist – soll hier nicht weiter stören).

 

Es handelt sich um frischen Fomapan R 100 35mm Fotofilm entwickelt in Dokumol gebleicht mit H2O2 und frisch gepresstem Zitronensaft (wird später ersetzt durch günstigere, reine Zitronensäure).

 

IMG_0262.thumb.jpg.e763f291c09c1d8c39e168156108d4c0.jpg

Gibt es mittlerweile Neues zum Thema Peroxidbleiche? Ich bin Neueinsteiger im Schmalfilmbereich und kriege mit H2O2 hagelartige Pickel auf den r100-Film. Sieht aus wie ein Heuschreckenschwarm;-)

Als Entwickler hatte ich Caffenol C.

Gruß

Johannes

Geschrieben

Hagelartige Körner, die wie Heuschrecken aussehen? Das klingt toll! Ab Deinem 3. oder 5. Post (?) hier kannst Du ja ein Bild posten. Bin schwer interessiert!

 

Das ist ja die „Ricardo-Bleiche“ von Ricardo Leite aus Porto. Die Bleiche ist bekannt aus Filmen wie „Bin ich reich…“ von Dagie. Wird da auch beschrieben.

 

Wenn ich mich richtig erinnere, stand Ricardo zu Kaffenol sogar mit Kodak in Kontakt … usw.

 

Zu Kaffenol kann ich nichts sagen, das hat mich nie interessiert. Die Bleiche aber funktioniert wie hier gezeigt sehr gut – wenn man sich an Ricardos Rezept hält. Wenn man davon abweicht (glaube, habe mal den Zitonensaft/Säure vergessen, das war dumm!), kann man spannende Dinge erleben wie z.B Hagelkörner auf dem Film. Nicht die feinen sondern Tennisball groß 🤪

 

Rezept steht alles hier drin:

https://www.filmlabs.org/docs/citric-hydrogen-peroxide-bleach.pdf

 

Wenn man das möchte, kann man das probieren und ich kann es nur empfehlen. Hier im Forum wird Dir zu Kaliumdichromat geraten. Auch damit kann man gute und schlechte Ergebnisse erhalten. Man muss sich in beiden Fällen an erprobte Rezepte halten und muss beachten, dass alle Bleichbäder begrenzt haltbar sind.

 

Viel Spaß beim Experimentieren!

Geschrieben

😊Danke für das Interesse und die ausführliche Antwort! Ich schätze, es ist eben das H2O2, das mit der harten Emulsion des Fomapan kollidiert....

Bin aber wie gesagt jetzt ferienhalber erst eingestiegen ins Super8- Entwickeln, nachdem ich das Equipment schon länger hier liegen hab. Gerade einen Versuch mit Ilford PQ universal zum Trocknen aufgehängt - Vielleicht lag es ja auch am Caffenol. Heute Abend seh ich ja den Unterschied.
Jedenfalls kommt man offenbar um den Fomapan nicht herum, das scheint der einzige erhältliche Schmalfilm als Umkehrfilm zu sein.
 
Herzliche Grüße und Danke für die prompte Antwort!!
Johannes Kaußler 

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